23.05.2011 um 22:40 Uhr
Rommel kauft sich keine Hose...
Stefan Rommel kauft sich keine Hose, schreibt aber einen Kommentar
Ich bin etwas traurig. Das liegt vermutlich an meinem mangelndem Selbstvertrauen. Es ist keine besonders schöne Erkenntnis, aber die brutale Wahrheit ist nun mal: Ich werde gerne gemocht.
Klar, wenn einen der Unfallgegner anschreit, nur weil man seinen neuen Mercedes touchiert hat, dann kann ich es verkraften wenn ich nicht unbedingt geliebt werde. Wer juckt sich schon für die Meinung des Pöbels? Aber bei der großen Prominenz der Republik, da, wo die Meinung der Menschen noch einen echten Wert hat (einfach auch, weil sie meist so fantastisch fundiert ist), da wäre ich schon ganz gerne ein Sympathieträger.
Bin ich aber nicht! Musste ich heute leider feststellen. Was war passiert?
Blogfuchs Stefan Rommel hat wieder zugeschlagen. In seinem neusten Geniestreich beschwerte sich die Ikone des Onlinejournalismus über engstirnige, ignorante, naive, kindliche, boshafte, blamable, heuchlerische... Machen wir es kurz: Über Schalke-Fans!
Die zeigen sich zur Zeit mal wieder von ihrer unrühmlichsten Seite. Pöbeln ihren Torwart an nur weil er vielleicht irgendwann mal zu den Bayern wechseln möchte. "Ihr Torwart" ist dabei aber nicht irgendwer, sondern DER Manuel Neuer, Schalkes Manuel Neuer. Was hat er sich nicht für den Verein aufgerieben? Immer alles gegeben, sich vor die Fans gestellt, mit ihnen gefeiert, gefiebert und das Vereinslied geflötet.
Aber nicht nur das: Selbst wenn es mal zum Abschied kommt, wird er noch ein Segen für den Verein sein. Millionen über Millionen an Ablöse fließen in die Schalker Kassen und die, das wissen wir nun inzwischen wirklich alle auf den Cent genau, B R A U C H E N dieses Geld!
Ideale Vorraussetzungen, um dem eloquenten Gelsenkirchener Jung mal ein bisschen Dankbarkeit entgegenzuschleudern - könnte man meinen. Die Realität sieht aber leider völlig anders aus.
Es wird gepöbelt und gebuht. Ein Verräter soll er sein, der Manu. Ausgerechnet zu den Bayern muss er gehen. Das kann im Schalker-Lager offenbar niemand akzeptieren.
Tja, ich wollte es erst verheimlichen und wenigstens nach außen hin den tollen Schein wahren. Doch die Wahrheit ist: In meiner Verblendung habe ich mich dazu hinreißen lassen, diesem schrecklichem Pöbel beizuwohnen. Ich bin, wie es meinem simplen Wesen entspricht, dem sonderbarem Zwang erlegen, blindwütig und ohne jegliche Reflexion, einer Attitüde zu folgen.
Für Stefan Rommel bin ich damit natürlich unten durch. Völlig zurecht!
Schon der Lateiner wusste: Manus Manum lavat ("Der Manu wäscht sich selbst")!
Die Entscheidung für seinen Wechsel muss der Manu einzig vor sich selber rechtfertigen. Nicht vor der Presse, nicht vor mir und schon gar nicht vor Gelsenkirchener Fans. Es ist gut, dass es Journalisten wie Rommel gibt, die in solch aufgeheizten Momenten mal ein Machtwort sprechen um endlich Ruhe in den chaotischen Pott zu bringen. Tradition verpflichtet schließlich und seit jeher gehört es zu den Hauptbetätigungsfeldern der Spox-Instanz, die Vernunft zurück ins Spiel zu bringen.
Der dumme und divenhafte Jens Lehmann hat das bereits am eigenen Leib erfahren, der infantile Kevin Kuranyi ebenso, kleinkarierte, sture Herren von der UEFA wissen wovon ich rede, auch der logische Absteiger VFB Stuttgart nahm bereits ein Bad im gerechten Zorn des Grimme-Anwärters. Louis van Gaal war auch mal dran, da ging es allerdings nicht ganz so heiß zur Sache. Immerhin brauchte der eigenwillige Holländer immer ein wenig Zeit um sein System zu etablieren, auch wenn sein Deutsch wirklich unter aller Kanone war.
Es mag stimmen: Meinungen sind wie die viel bemühten Ar..., jeder hat eines. Wichtig ist aber, dass sich immer wieder Redelsführer herausstellen können, die uns genau sagen, welche Meinung denn nun die Richtige ist, ohne dabei aber jemals auf einen vernünftigen und respektvollen Lingus zu verzichten. Und genau dafür wurde der Journalismus schließlich erfunden - genau dafür wurde Stefan Rommel erfunden!
Ich bin etwas traurig. Das liegt vermutlich an meinem mangelndem Selbstvertrauen. Es ist keine besonders schöne Erkenntnis, aber die brutale Wahrheit ist nun mal: Ich werde gerne gemocht.
Klar, wenn einen der Unfallgegner anschreit, nur weil man seinen neuen Mercedes touchiert hat, dann kann ich es verkraften wenn ich nicht unbedingt geliebt werde. Wer juckt sich schon für die Meinung des Pöbels? Aber bei der großen Prominenz der Republik, da, wo die Meinung der Menschen noch einen echten Wert hat (einfach auch, weil sie meist so fantastisch fundiert ist), da wäre ich schon ganz gerne ein Sympathieträger.
Bin ich aber nicht! Musste ich heute leider feststellen. Was war passiert?
Blogfuchs Stefan Rommel hat wieder zugeschlagen. In seinem neusten Geniestreich beschwerte sich die Ikone des Onlinejournalismus über engstirnige, ignorante, naive, kindliche, boshafte, blamable, heuchlerische... Machen wir es kurz: Über Schalke-Fans!
Die zeigen sich zur Zeit mal wieder von ihrer unrühmlichsten Seite. Pöbeln ihren Torwart an nur weil er vielleicht irgendwann mal zu den Bayern wechseln möchte. "Ihr Torwart" ist dabei aber nicht irgendwer, sondern DER Manuel Neuer, Schalkes Manuel Neuer. Was hat er sich nicht für den Verein aufgerieben? Immer alles gegeben, sich vor die Fans gestellt, mit ihnen gefeiert, gefiebert und das Vereinslied geflötet.
Aber nicht nur das: Selbst wenn es mal zum Abschied kommt, wird er noch ein Segen für den Verein sein. Millionen über Millionen an Ablöse fließen in die Schalker Kassen und die, das wissen wir nun inzwischen wirklich alle auf den Cent genau, B R A U C H E N dieses Geld!
Ideale Vorraussetzungen, um dem eloquenten Gelsenkirchener Jung mal ein bisschen Dankbarkeit entgegenzuschleudern - könnte man meinen. Die Realität sieht aber leider völlig anders aus.
Es wird gepöbelt und gebuht. Ein Verräter soll er sein, der Manu. Ausgerechnet zu den Bayern muss er gehen. Das kann im Schalker-Lager offenbar niemand akzeptieren.
Tja, ich wollte es erst verheimlichen und wenigstens nach außen hin den tollen Schein wahren. Doch die Wahrheit ist: In meiner Verblendung habe ich mich dazu hinreißen lassen, diesem schrecklichem Pöbel beizuwohnen. Ich bin, wie es meinem simplen Wesen entspricht, dem sonderbarem Zwang erlegen, blindwütig und ohne jegliche Reflexion, einer Attitüde zu folgen.
Für Stefan Rommel bin ich damit natürlich unten durch. Völlig zurecht!
Schon der Lateiner wusste: Manus Manum lavat ("Der Manu wäscht sich selbst")!
Die Entscheidung für seinen Wechsel muss der Manu einzig vor sich selber rechtfertigen. Nicht vor der Presse, nicht vor mir und schon gar nicht vor Gelsenkirchener Fans. Es ist gut, dass es Journalisten wie Rommel gibt, die in solch aufgeheizten Momenten mal ein Machtwort sprechen um endlich Ruhe in den chaotischen Pott zu bringen. Tradition verpflichtet schließlich und seit jeher gehört es zu den Hauptbetätigungsfeldern der Spox-Instanz, die Vernunft zurück ins Spiel zu bringen.
Der dumme und divenhafte Jens Lehmann hat das bereits am eigenen Leib erfahren, der infantile Kevin Kuranyi ebenso, kleinkarierte, sture Herren von der UEFA wissen wovon ich rede, auch der logische Absteiger VFB Stuttgart nahm bereits ein Bad im gerechten Zorn des Grimme-Anwärters. Louis van Gaal war auch mal dran, da ging es allerdings nicht ganz so heiß zur Sache. Immerhin brauchte der eigenwillige Holländer immer ein wenig Zeit um sein System zu etablieren, auch wenn sein Deutsch wirklich unter aller Kanone war.
Es mag stimmen: Meinungen sind wie die viel bemühten Ar..., jeder hat eines. Wichtig ist aber, dass sich immer wieder Redelsführer herausstellen können, die uns genau sagen, welche Meinung denn nun die Richtige ist, ohne dabei aber jemals auf einen vernünftigen und respektvollen Lingus zu verzichten. Und genau dafür wurde der Journalismus schließlich erfunden - genau dafür wurde Stefan Rommel erfunden!
Aufrufe: 13142 | Kommentare: 133 | Bewertungen: 30 | Erstellt:23.05.2011
ø 5.9
KOMMENTARE
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24.05.2011 | 12:19 Uhr
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@Manül:
?
Oder auch:
Hä?
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24.05.2011 | 12:23 Uhr
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Drumania :
Also ich will diese Komponenten meines Arguments nicht verwässern: Rommel hat sich auf jeden Fall mit seinen Äußerungen auch gegen Leute gewendet, die auf jeden Fall nicht radikal gehandelt haben. Es ist legitim, Neuer auszupfeifen wenn man mit seinen Handlungen nicht einverstanden ist. Aber völlig ab davon steht immer noch im Raum, dass er Pöbel mit Pöbel bekämpft hat.
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24.05.2011 | 12:29 Uhr
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donluka :
So, dann kommen wir zurück zum inhaltlichen: Wie hast Du in Deinen Augen denn den Pöbel bekämpft? Und: Was hast Du Dir von der Veröffentlichung Deines Blogs erhofft? Was hast Du für Reaktionen erwartet? Das sind ernstgemeinte Fragen.
Es ist doch klar, dass man mit einem solchen Beitrag entweder grölenden Jubel oder bespuckenden Ärger erntet. Was findest Du besser?
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24.05.2011 | 12:32 Uhr
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Ich frage mich aber, ob ein Pokaltriumph der richtige Anlass ist, Neuer auszupfeifen.
Aber das ist meine subjektive Sicht.
Aber dass er Pöbel mit Pöbel bekämpft hat ...
... sehe ich eben nicht.
Denn ich denke nicht, dass er eine bloße Unmutsäußerung als Anlass für seinen Kommentar genommen hat.
Und dem Rest vorzuhalten, dass er sich unreflektiert und pöbelhaft benimmt ... wie hätte er das sonst formulieren sollen?
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24.05.2011 | 12:37 Uhr
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Drumania :
@Donluka: Ich schreibe selten in Erwartung bestimmter Reaktionen, ich freue mich allerdings immer über Zustimmung. Aber natürlich habe ich neben der reinen Schriftstellerfreude die Hoffnung gehegt, ich könnte einen Kontrapol zur Art und Weise von Rommels Kommentar erstellen. "Wie hast Du in Deinen Augen denn den Pöbel bekämpft?" - Die Frage verstehe ich nicht. Warum habe ich den Pöbel bekämpft?
Welche Reaktionen ich jetzt besser finde... naja, mit jeder Ablehnung die tatsächlich in meine Argumentation reingreift, habe ich eine weitere Chance, meinen Standpunkt noch besser darzulegen und ihn aber gleichzeitig auch für mich weiter zu differenzieren. Insofern ist das vermutlich die wertvollere Reaktion für mich.
Zustimmung macht aber mehr Spaß... :)
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24.05.2011 | 12:42 Uhr
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donluka :
@Drum: Mit der Pöbel-Frage meine ich: In Deinen Augen hat ja Rommel auch die Pöbelschiene gewählt. Da Du ja nun einen Kontrapunkt zu seinem Pöbel gesetzt hast, hast Du ja nun auch den "Pöbel bekämpft".
Und daher würde mich interessieren, wie Du selbst, jetzt wo Du Deine Argumente durch die Auseinandersetzung mehr differenzierst, die Art und Weise, WIE Du den Kontrapunkt gesetzt, einschätzen würdest.
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24.05.2011 | 12:42 Uhr
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Drumania :
@LWH: Die Adjektive die ich oben genannt habe, sind immer Verkürzungen einer echten Argumentation: Man kann jemanden als infantil bezeichnen - oder aber man beschreibt konkret die Handlung, die mit "infantil" zusammengefasst wird. Natürlich geht sowas immer auch einher: Man bringt ein Argument und fasst es mit einem Adjektiv zusammen. Rommel aber sieht eigentlich nur eine Handlung und baut im Laufe seines Textes immer neue Adjektive ein - Ein Hinweis darauf, dass ihm das Heraushauen der diffamierenden Adjektive wichtiger war, als die Argumentation - es ist eben eine Hetze.
Ich argumentiere hier jetzt ja eigentlich sehr im Detail, aber findest du denn nicht, dass Rommels Kommentar sehr reißerisch, aggressiv geschrieben? Ich mein, das ist doch auch einfach ein Eindruck, der sich ziemlich unmittelbar ergibt, oder?
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24.05.2011 | 12:46 Uhr
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Drumania :
@Donluka: Ich habe Rommels Pöbel bekämpft, indem ich seine Arbeitsweise karikaturiert habe. Ich schreibe seine Argumentation nieder und lobe sie als herausragende journalistische Arbeit - jeder Leser scheint aber sofort zu merken, dass dieses Lob irgendwie vollkommen deplatziert ist - offenbar ist die journalistische Arbeit also nicht lobenswert. Eben die klassische Vorgehensweise einer Satire.
1
24.05.2011 | 12:48 Uhr
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Aber, wie schon gesagt:
Ich glaube auch nicht, dass er nur die Schalker meint, die sich definitiv daneben benommen haben.
Ich unterstelle einfach mal, dass da auch eine massive Kritik an den Vorkommnissen in dieser Saison drinsteckt.
So hab ich es jedenfalls verstanden.
Warum sollte er sonst von den Mitläufern die unreflekiert jede Attitüde aufgreifen sprechen?
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Statistik
großartiges zehn finger-chaos... :D
ist das nun auf grund der kontrastierenden wirkung ebenfalls satire?!
:D