31.10.2011 um 19:11 Uhr
Schicksalsjahre
Als am 23. April 2011 endlich der Wiederaufstieg des FC Hansa Rostocks in die 2. Bundesliga besiegelt war, konnte der Enthusiasmus kaum größer sein. Den Aufstieg frühzeitig klar gemacht, zusammen mit der noch etwas stärkeren Eintracht aus Braunschweig souverän die Liga dominiert und dabei auch zumeist spielerisch überzeugt. Dass der euphorisierte Fußballfan schnell zum Träumen neigt ist ja gemeinhin bekannt. Als Coach Peter Vollmann und die Rostocker Vereinsikone „Paule" Beinlich mit Marek Mintal eine für Rostocker Verhältnisse Sensationsverpflichtung bekanntgaben, wurden in der Fangemeinschaft schon die ersten leisen Rufe nach einer Rückkehr in die erste Liga laut. Doch drei Monate und dreizehn Spieltage später ist jegliche Euphorie wie vom rauen Küstenwind fortgeweht. Ein gnadenlos überschätzter Kader und viele fragwürdige Trainerentscheidungen bedeuten momentan Platz 14.
Die derzeitige Platzierung liegt zwar absolut im Rahmen der von der Saison herausgegebenen Marschroute Klassenerhalt, jedoch folgen mit Duisburg und Aachen zwei Mannschaften denen ein Qualitätssprung nach vorne zuzutrauen werden muss und der finanzstarke FC Ingolstadt ist auch keines Weges zu unterschätzen. Jedoch drückt die Platzierung allein nicht wirklich die dramatische Situation aus in der sich die Kogge derzeit befindet. Ein einziger Sieg aus dreizehn Spielen und gerade einmal acht erzielte Tore machen das wirkliche Ausmaß der Krise erst richtig deutlich. Doch gerade in dieser Saison wäre ein Abstieg eine Katastrophe, die Tragweite der Konsequenzen deutlich größer als beim Abstieg im Jahr 2010. Mit der Stärkung des finanziellen Eigenkapitals durch das Herausgeben der „Hansa Fan Anleihe" hat man sich ein schwer kalkulierbares Risiko ausgesetzt. Doch auch Personell wäre der Abstieg ein riesiges Desaster, ein ganze Hand voll Talente, die eine Rückkehr in Liga 1 in naher Zukunft verheißen könnte wären nicht haltbar, sollte der Gang in Liga 3. angetreten werden müssen.
Gerät ein Verein im Profifußball in schwere Turbulenzen hat dies meist schwerwiegende Folgen für den Trainer. In Liga 2. Hat es bereits die Fußballlehrer Peter Hyballa, Friedhelm Funkel und Rainer Scharinger erwischt. Alle zuletzt beschäftigt bei Vereinen, die im unmittelbaren der Rostocker liegen. Das in der Hansestadt an der Warnow noch nicht reagiert wurde kommt beim Betrachten der letzten Jahre einer ziemlich großen Überraschung gleich. Es scheint als hätten die neuen Verantwortlichen um Stefan Beinlich und Bernd Hofmann die Lehren aus der Vergangenheit gezogen, als Trainerentlassungen zum Grundtenor gehörten. Doch ist der derzeitige Übungsleiter Peter Vollmann derzeit noch tragbar?
Peter Vollmann allein die Schuld für die derzeitige Misere zu geben wäre jedoch reine Blasphemie. Gerade in den ersten Spielen der Saison spielten die Rostocker phasenweise schön anzusehenden Fußball, der jedoch aufgrund der katastrophalen Abschlussschwäche völlig erfolglos war. Das ein Mohammed Lartey den Ball in der Nachspielzeit gegen Aachen aus einem Meter Entfernung nicht in den Maschen unterbringen kann, dafür ist dem Trainer keine Schuld zu geben. Jedoch ist seit einigen Spielen eine erschreckende Entwicklung zu beobachten. Wie bereits in vorherigen Sätzen erwähnt stimmte zum Saisonbeginn wenigstens der spielerische Aspekt, doch der ist mittlerweile fast komplett verflogen. Während in den ersten Begegnungen individuelle Fehler oder das Unvermögen der Offensivkräfte dem Erfolg im Weg standen, lässt sich mittlerweile jedoch häufig jegliches taktische als auch spielerische Konzept vermissen. Das mehr als schmeichelhafte 1-1 gegen Energie Cottbus grenzte an einem Offenbarungseid. Das mit U-20 Nationaltorhüter Kevin Müller auch noch der bisher beste Rostocker patzte, passte perfekt ins traurige Bild. So manchen Betrachter kam es vor, als ob die Mannschaft bereits gegen den Trainer spielt, was allerdings eine These ist, die ich persönlich nicht so verlauten lassen würde.
Der einzige Hoffnungsschimmer an diesem kühlen Ostseeabend war das Comeback des lange verletzten „Heilsbringer" Marek Mintal.
Nimmt man also den derzeitigen Trend ist Peter Vollmann nicht mehr tragbar. Schon beim bloßen betrachten seiner Trainer Statistik gerät die gewisse Zweitligatauglichkeit im Argen. In seinen nunmehr 31 Einsätzen als Zweitligatrainer sprangen gerade einmal 4 Siege heraus. Doch in der jetzigen Situation den Coach nach Statistiken zu bewerten wäre Unfair, jedoch liefert der 53. Jährige genug Argumente die seine Entlassung zu begründen.
Das ganze „Übel" beginnt bereits bei den Startaufstellungen. Natürlich weiß wieder einmal jeder Fan es deutlich besser und die eigene Aufstellung würde jeden Gegner in Grund und Boden stampfen, jedoch ist diese Kritik durchaus gerechtfertigt. Das in der Abwehr Peter Schyrba, Michael Wiemann und Sebastian Pelzer drei Spieler eine Stammplatzgarantie besitzen ist unerklärlich. Bei Michael Wiemann spielt natürlich auch die Verletzung des Abwehrchefs Pavel Kostal eine Rolle, doch warum Schyrba und Pelzer trotz erschreckend schwachen Leistungen, Spieltag für Spieltag starten dürfen ist mir und vielen anderen ein Rätsel. Zumal mit Timo Perthel und Michael Blum vermutlich bessere Alternativen auf der Bank Platz nehmen müssen. Im Angriff bekommen Tobias Jänicke und Mohammed Lartey Woche für Woche eine neue Chance, während der zuletzt formschwache Björn Ziegenbein trotz seinem mehrfach bewiesenen großen Potenzial zuletzt nur Platz auf der Tribüne fand.
Die stetigen Systemwechsel und nicht nachvollziehbare Auswechslungen lassen bereits erahnen, dass mehr Verzweiflung als konstruktive Ideen die Entscheidungen Vollmanns beeinflussen. An der Stelle sei noch einmal ausdrücklich betont das die Rahmenbedingungen für Peter Vollmann alles andere als perfekt sind, jedoch lässt sein derzeitiges Handeln und Auftreten eine gewisse Resignation erahnen.
Ein altes Sprichwort besagt, eine Mannschaft ist nur so gut wie ihr Trainer. In Rostock derzeit absolut treffend. Es kann nicht sein das es nur an den Spielern persönlich liegen kann, dass jegliche Spielfreude seit Monaten zu wünschen übrig lässt. Es muss ein neuer Wind im Rostocker Fußball wehen, es muss die beste Mannschaft auf dem Spielfeld stehen und nicht die vom Trainer favorisierte.
Mit Talenten wie Torhüter Kevin Müller, Problemprofi aber auch Mittelfeldmotor Kevin Pannewitz, Supertalent Tom Weillandt und Tobi Jänicke besitzt die Mannschaft genug Potenzial um bald wieder an alte Zeiten anzuknüpfen. Eine Trainerentlassung ist immer ein mutiger Schritt, gerade bei der klammen finanziellen Situation des FC Hansa Rostocks. Aber es ist vermutlich, die einzige Chance die Klasse zu halten. Auch wenn dafür in der Winterpause nur einer statt zwei Stürmern verpflichtet werden kann und die Alternativen auf dem Trainermarkt eng gesät sind. Mit Peter Vollmann, wird nicht mehr als der Gang in Liga Drei möglich sein.
Die derzeitige Platzierung liegt zwar absolut im Rahmen der von der Saison herausgegebenen Marschroute Klassenerhalt, jedoch folgen mit Duisburg und Aachen zwei Mannschaften denen ein Qualitätssprung nach vorne zuzutrauen werden muss und der finanzstarke FC Ingolstadt ist auch keines Weges zu unterschätzen. Jedoch drückt die Platzierung allein nicht wirklich die dramatische Situation aus in der sich die Kogge derzeit befindet. Ein einziger Sieg aus dreizehn Spielen und gerade einmal acht erzielte Tore machen das wirkliche Ausmaß der Krise erst richtig deutlich. Doch gerade in dieser Saison wäre ein Abstieg eine Katastrophe, die Tragweite der Konsequenzen deutlich größer als beim Abstieg im Jahr 2010. Mit der Stärkung des finanziellen Eigenkapitals durch das Herausgeben der „Hansa Fan Anleihe" hat man sich ein schwer kalkulierbares Risiko ausgesetzt. Doch auch Personell wäre der Abstieg ein riesiges Desaster, ein ganze Hand voll Talente, die eine Rückkehr in Liga 1 in naher Zukunft verheißen könnte wären nicht haltbar, sollte der Gang in Liga 3. angetreten werden müssen.
Gerät ein Verein im Profifußball in schwere Turbulenzen hat dies meist schwerwiegende Folgen für den Trainer. In Liga 2. Hat es bereits die Fußballlehrer Peter Hyballa, Friedhelm Funkel und Rainer Scharinger erwischt. Alle zuletzt beschäftigt bei Vereinen, die im unmittelbaren der Rostocker liegen. Das in der Hansestadt an der Warnow noch nicht reagiert wurde kommt beim Betrachten der letzten Jahre einer ziemlich großen Überraschung gleich. Es scheint als hätten die neuen Verantwortlichen um Stefan Beinlich und Bernd Hofmann die Lehren aus der Vergangenheit gezogen, als Trainerentlassungen zum Grundtenor gehörten. Doch ist der derzeitige Übungsleiter Peter Vollmann derzeit noch tragbar?
Peter Vollmann allein die Schuld für die derzeitige Misere zu geben wäre jedoch reine Blasphemie. Gerade in den ersten Spielen der Saison spielten die Rostocker phasenweise schön anzusehenden Fußball, der jedoch aufgrund der katastrophalen Abschlussschwäche völlig erfolglos war. Das ein Mohammed Lartey den Ball in der Nachspielzeit gegen Aachen aus einem Meter Entfernung nicht in den Maschen unterbringen kann, dafür ist dem Trainer keine Schuld zu geben. Jedoch ist seit einigen Spielen eine erschreckende Entwicklung zu beobachten. Wie bereits in vorherigen Sätzen erwähnt stimmte zum Saisonbeginn wenigstens der spielerische Aspekt, doch der ist mittlerweile fast komplett verflogen. Während in den ersten Begegnungen individuelle Fehler oder das Unvermögen der Offensivkräfte dem Erfolg im Weg standen, lässt sich mittlerweile jedoch häufig jegliches taktische als auch spielerische Konzept vermissen. Das mehr als schmeichelhafte 1-1 gegen Energie Cottbus grenzte an einem Offenbarungseid. Das mit U-20 Nationaltorhüter Kevin Müller auch noch der bisher beste Rostocker patzte, passte perfekt ins traurige Bild. So manchen Betrachter kam es vor, als ob die Mannschaft bereits gegen den Trainer spielt, was allerdings eine These ist, die ich persönlich nicht so verlauten lassen würde.
Der einzige Hoffnungsschimmer an diesem kühlen Ostseeabend war das Comeback des lange verletzten „Heilsbringer" Marek Mintal.
Nimmt man also den derzeitigen Trend ist Peter Vollmann nicht mehr tragbar. Schon beim bloßen betrachten seiner Trainer Statistik gerät die gewisse Zweitligatauglichkeit im Argen. In seinen nunmehr 31 Einsätzen als Zweitligatrainer sprangen gerade einmal 4 Siege heraus. Doch in der jetzigen Situation den Coach nach Statistiken zu bewerten wäre Unfair, jedoch liefert der 53. Jährige genug Argumente die seine Entlassung zu begründen.
Das ganze „Übel" beginnt bereits bei den Startaufstellungen. Natürlich weiß wieder einmal jeder Fan es deutlich besser und die eigene Aufstellung würde jeden Gegner in Grund und Boden stampfen, jedoch ist diese Kritik durchaus gerechtfertigt. Das in der Abwehr Peter Schyrba, Michael Wiemann und Sebastian Pelzer drei Spieler eine Stammplatzgarantie besitzen ist unerklärlich. Bei Michael Wiemann spielt natürlich auch die Verletzung des Abwehrchefs Pavel Kostal eine Rolle, doch warum Schyrba und Pelzer trotz erschreckend schwachen Leistungen, Spieltag für Spieltag starten dürfen ist mir und vielen anderen ein Rätsel. Zumal mit Timo Perthel und Michael Blum vermutlich bessere Alternativen auf der Bank Platz nehmen müssen. Im Angriff bekommen Tobias Jänicke und Mohammed Lartey Woche für Woche eine neue Chance, während der zuletzt formschwache Björn Ziegenbein trotz seinem mehrfach bewiesenen großen Potenzial zuletzt nur Platz auf der Tribüne fand.
Die stetigen Systemwechsel und nicht nachvollziehbare Auswechslungen lassen bereits erahnen, dass mehr Verzweiflung als konstruktive Ideen die Entscheidungen Vollmanns beeinflussen. An der Stelle sei noch einmal ausdrücklich betont das die Rahmenbedingungen für Peter Vollmann alles andere als perfekt sind, jedoch lässt sein derzeitiges Handeln und Auftreten eine gewisse Resignation erahnen.
Ein altes Sprichwort besagt, eine Mannschaft ist nur so gut wie ihr Trainer. In Rostock derzeit absolut treffend. Es kann nicht sein das es nur an den Spielern persönlich liegen kann, dass jegliche Spielfreude seit Monaten zu wünschen übrig lässt. Es muss ein neuer Wind im Rostocker Fußball wehen, es muss die beste Mannschaft auf dem Spielfeld stehen und nicht die vom Trainer favorisierte.
Mit Talenten wie Torhüter Kevin Müller, Problemprofi aber auch Mittelfeldmotor Kevin Pannewitz, Supertalent Tom Weillandt und Tobi Jänicke besitzt die Mannschaft genug Potenzial um bald wieder an alte Zeiten anzuknüpfen. Eine Trainerentlassung ist immer ein mutiger Schritt, gerade bei der klammen finanziellen Situation des FC Hansa Rostocks. Aber es ist vermutlich, die einzige Chance die Klasse zu halten. Auch wenn dafür in der Winterpause nur einer statt zwei Stürmern verpflichtet werden kann und die Alternativen auf dem Trainermarkt eng gesät sind. Mit Peter Vollmann, wird nicht mehr als der Gang in Liga Drei möglich sein.
Aufrufe: 2537 | Kommentare: 2 | Bewertungen: 3 | Erstellt:31.10.2011
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KOMMENTARE
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04.11.2011 | 21:36 Uhr
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jtkay :
Schön, dass sich noch jemand außer mir mit dem FCH befasst... Ich muss sagen vor allem diese Inszenierung um Herrn Pannewitzs Übergewicht macht den ganzen Verein stellenweise lächerlich. Bevor ich aber alles nochmal aufschreibe, was ich vor wenigen Tagen bereits getan hab, hier ein Link: http://www.rostockerjournal.de/sport/artikel/2011-11-03-die-causa-pannewitz/
Wo ich mit dir sehr übereinstimme, ist die Tatsache, dass sich irgendetwas, was auch immer es sein mag, ändern muss, sonst gehts mit voller Lethargie Richtung Liga 3.
Vielleicht ebenfalls interessant: Bereits im letzten Jahr bestätigte Vollmann, dass er sich selbst nicht ganz sicher sei, ob seine Kompetenzen für die 2. Liga ausreichen, immerhin... ehrlich ist er!
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Statistik
Eure Blogbeschreibungen sind meistens auch absolut treffend, aber es sei hier betont, dass ich Peter Vollmann eine Teilschuld gebe und dessen Entlassung begrüßen würde.
Kommt im Blog hoffentlich auch so rüber.
Trotzdem vielen Dank für den Support Jungs!