25.09.2012 um 08:26 Uhr
Schlüsse aus dem 4. Spieltag
Zu den meistbenutzten Phrasen dieser Tage gehört die „Gemütslage" auf Schalke. Glaubt man der feixenden Journaille - speziell aus dem Münchener Umfeld - auch nur in Ansätzen, müssten die Königsblauen eigentlich direkt das Fußballspielen einstellen und sich aus der Liga abmelden, so chancenlos und festgefahren auf der Verliererstraße sind sie. Jaja, die Bayern haben „total dominiert", diktiert Philip Lahm in die gierigen Mikrofone der Reporter, und selbstverständlich wolle man „alles gewinnen". Selbst mit dem wieder mal neu eingeführten Rotationsprinzip sei die Mannschaft einverstanden. Was soll man auch anderes sagen aus Münchener Sicht - die letzten Jahre in der Bundesliga waren ja peinlich genug für den selbsternannten Selbstverständlichkeitsmeister aus der bayerischen Landeshauptstadt. Nicht kleckern, sondern klotzen - es sind Funktionäre wie Hoeneß oder Rummenigge, die mit jedem gesprochenen Wort dafür sorgen, dass man sich ständig und immer vor Augen führen kann, warum die arrogante Mischpoke aus München eigentlich keinen weiteren Titel gewinnen darf und möglichst noch mehrere Canossagänge in der Art des letztjährigen Champions League-Finales durchleben sollte.
Aber kehren wir doch vor der eigenen Haustür. Vor dem Duell mit den „Roten" gab es schließlich auch auf Schalker Seite Säbelrasseln. Es fielen Worte wie „Standortbestimmung", und man wollte mutig nach vorn spielen. Zumindest bis zur Halbzeitpause haben es die Schalker immerhin geschafft, sich nicht nur kein Tor einzufangen, sondern sogar zehn Minuten so etwas wie Fußball auf dem Rasen abzuliefern. Dann lief ein einziger Schalker Angriff ein bisschen schief, Julian Draxler verpasste das Abspiel auf Huntelaar, und quasi im Gegenzug begab sich die gesamte Schalker Hintermannschaft in den kollektiven Tiefschlaf, so dass Toni Kroos ohne viel Mühe den Führungstreffer erzielen konnte. Und dann… ja, dann war eigentlich alles wie immer. Schalke hatte das Gegentor kassiert, von dem alle wussten: davon werden wir uns nicht mehr erholen. Man konnte den Spielern dabei zuschauen, wie sie die Schultern hängen ließen, wie sie den Glauben ans Zurückkommen verloren, wie sie sich selbst und dieses Spiel aufgaben. Das alles übrigens trotz euphorischer und trotziger Reaktion von den Rängen, denn die Anfeuerungen kamen wie aufs Stichwort, laut und herzhaft, selbst noch nach dem zweiten Gegentreffer, der abermals nicht nur eine Demonstration der Klasse von Thomas Müller, sondern vor allem auch der fehlenden Klasse und der fehlenden „Eier" in der Schalker Defensive war (jetzt muss ich schon Oliver Kahn zitieren… meine Güte, es geht wirklich bergab).
Noch zu Magathschen Zeiten hatte die Mannschaft genau das drauf - kollektives Hängenlassen nach Rückständen, hängende Köpfe und Schultern, eine Körpersprache, die allenfalls dem Gegner neuen Mut machte. Allerdings war es seinerzeit nicht nur gegen Spitzenteams, sondern gegen jede gegnerische Elf so. Die Schalker bleiben bislang den Beweis schuldig, dass sie auch gegen vermeintlich große Gegner gewinnen können. In drei Wochen ist Derby, spätestens dann muss nicht nur das Pestfalenstadion brennen, sondern auch die Herzen der Spieler, wenn sie dem Lüdenscheider Erzfeind gegenüber stehen. Denn auch hier wird wieder „brutale Qualität" (Zitat bärtiger Gästecoach) auf dem Platz stehen, um sich die Punkte zu erkämpfen. Qualität, die unbestritten vorhanden ist, und der die Schalker etwas von ihrer eigenen Qualität entgegensetzen müssen, wenn sie zum einen Punkte mitnehmen und zum anderen vermeiden wollen, dass wieder einmal ein medialer Shitstorm über die junge Mannschaft hereinbricht.
Die vermeintlich so junge Mannschaft muss aber andererseits auch einfach mal „abliefern". Immerhin standen am vergangenen Samstag mit Höwedes, Papadopoulos, Matip, Fuchs, Draxler, Jones, Farfán und Huntelaar acht aktuelle A-Nationalspieler auf dem Platz, dazu mit Lewis Holtby der Kapitän der deutschen U 21. Davon zu sprechen, dass die „junge" Mannschaft noch „Erfahrung" brauche, wie Huub Stevens und Horst Heldt das gerade zu Beginn der Saison gerne getan haben (sicherlich auch, weil mit Raul ein Batzen an Erfahrung und Routine weggefallen ist), ist mir persönlich ein bisschen zu billig. Umso merkwürdiger muten dann die Beteuerungen von Holtby und Höwedes an, man würde jetzt im Spiel gegen Mainz „ein anderes Gesicht zeigen" und sich anders präsentieren. Da frage ich mich schon, wann man sich denn gut präsentieren will, wenn nicht gegen den Rekordmeister im gehyptesten Spiel der Saison! Bis auf Farfán (der - wie böse Zungen behaupten- traditionell in den nach Peru übertragenen Spielen immer besonders aufdreht) sah kaum einer der Akteure in der zweiten Halbzeit auch nur ansatzweise Land gegen die souveränen Münchener. So wird es auch gegen Mainz schwer, den Anschluss an die Champions League-Plätze zu halten.
Aber kehren wir doch vor der eigenen Haustür. Vor dem Duell mit den „Roten" gab es schließlich auch auf Schalker Seite Säbelrasseln. Es fielen Worte wie „Standortbestimmung", und man wollte mutig nach vorn spielen. Zumindest bis zur Halbzeitpause haben es die Schalker immerhin geschafft, sich nicht nur kein Tor einzufangen, sondern sogar zehn Minuten so etwas wie Fußball auf dem Rasen abzuliefern. Dann lief ein einziger Schalker Angriff ein bisschen schief, Julian Draxler verpasste das Abspiel auf Huntelaar, und quasi im Gegenzug begab sich die gesamte Schalker Hintermannschaft in den kollektiven Tiefschlaf, so dass Toni Kroos ohne viel Mühe den Führungstreffer erzielen konnte. Und dann… ja, dann war eigentlich alles wie immer. Schalke hatte das Gegentor kassiert, von dem alle wussten: davon werden wir uns nicht mehr erholen. Man konnte den Spielern dabei zuschauen, wie sie die Schultern hängen ließen, wie sie den Glauben ans Zurückkommen verloren, wie sie sich selbst und dieses Spiel aufgaben. Das alles übrigens trotz euphorischer und trotziger Reaktion von den Rängen, denn die Anfeuerungen kamen wie aufs Stichwort, laut und herzhaft, selbst noch nach dem zweiten Gegentreffer, der abermals nicht nur eine Demonstration der Klasse von Thomas Müller, sondern vor allem auch der fehlenden Klasse und der fehlenden „Eier" in der Schalker Defensive war (jetzt muss ich schon Oliver Kahn zitieren… meine Güte, es geht wirklich bergab).
Noch zu Magathschen Zeiten hatte die Mannschaft genau das drauf - kollektives Hängenlassen nach Rückständen, hängende Köpfe und Schultern, eine Körpersprache, die allenfalls dem Gegner neuen Mut machte. Allerdings war es seinerzeit nicht nur gegen Spitzenteams, sondern gegen jede gegnerische Elf so. Die Schalker bleiben bislang den Beweis schuldig, dass sie auch gegen vermeintlich große Gegner gewinnen können. In drei Wochen ist Derby, spätestens dann muss nicht nur das Pestfalenstadion brennen, sondern auch die Herzen der Spieler, wenn sie dem Lüdenscheider Erzfeind gegenüber stehen. Denn auch hier wird wieder „brutale Qualität" (Zitat bärtiger Gästecoach) auf dem Platz stehen, um sich die Punkte zu erkämpfen. Qualität, die unbestritten vorhanden ist, und der die Schalker etwas von ihrer eigenen Qualität entgegensetzen müssen, wenn sie zum einen Punkte mitnehmen und zum anderen vermeiden wollen, dass wieder einmal ein medialer Shitstorm über die junge Mannschaft hereinbricht.
Die vermeintlich so junge Mannschaft muss aber andererseits auch einfach mal „abliefern". Immerhin standen am vergangenen Samstag mit Höwedes, Papadopoulos, Matip, Fuchs, Draxler, Jones, Farfán und Huntelaar acht aktuelle A-Nationalspieler auf dem Platz, dazu mit Lewis Holtby der Kapitän der deutschen U 21. Davon zu sprechen, dass die „junge" Mannschaft noch „Erfahrung" brauche, wie Huub Stevens und Horst Heldt das gerade zu Beginn der Saison gerne getan haben (sicherlich auch, weil mit Raul ein Batzen an Erfahrung und Routine weggefallen ist), ist mir persönlich ein bisschen zu billig. Umso merkwürdiger muten dann die Beteuerungen von Holtby und Höwedes an, man würde jetzt im Spiel gegen Mainz „ein anderes Gesicht zeigen" und sich anders präsentieren. Da frage ich mich schon, wann man sich denn gut präsentieren will, wenn nicht gegen den Rekordmeister im gehyptesten Spiel der Saison! Bis auf Farfán (der - wie böse Zungen behaupten- traditionell in den nach Peru übertragenen Spielen immer besonders aufdreht) sah kaum einer der Akteure in der zweiten Halbzeit auch nur ansatzweise Land gegen die souveränen Münchener. So wird es auch gegen Mainz schwer, den Anschluss an die Champions League-Plätze zu halten.
Aufrufe: 2788 | Kommentare: 6 | Bewertungen: 10 | Erstellt:25.09.2012
ø 2.8
KOMMENTARE
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26.09.2012 | 14:44 Uhr
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Fazit: Schrott.
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26.09.2012 | 18:17 Uhr
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Level5 : 1 punkt...
nicht mehr...
guckt jungs wie papa an und sagt keine eier...
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27.09.2012 | 12:29 Uhr
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28.09.2012 | 19:05 Uhr
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Lavados :
hey, lass dich von den bauern hier nicht fertig machen! ich finde den blog sehr schön, gerade die einleitung hat mir gut gefallen. wer hier objektiven journalismus und eben kein richtiges "fantum" erwartet ist selber schuld!zum bayern-schalke spiel: es hat mich auch wahnsinnig geärgert, wie die blauen aufgetreten sind, dat sach ich als dortmunder! noch ärgerlicher waren nur noch die äußerungen von höwedes nach dem spiel. ich konnte mich des eindrucks nicht erwehren, dass er sich bei den gedanken an robbery, schweini und co gerne mal zärtlich selbst berührt... desahlb war er bestimmt auch auf das trikot von schweini so scharf! durch den geruch wird das erlebnis intensiver! ;)
bleibt nur noch zu hoffen, ihr legt so ne leistung auch gegen uns hin, dann hauen wir euch weg... zumindest wenn die defensive mal im ansatz funktioniert.
0
29.09.2012 | 20:31 Uhr
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majus : bayern ist zu gut
da hat schalke einfach keine chance, bayern ist in deutschland immoment die absolute numma 1, da kann schalke nix machen, dafür sind sie net gut genug als nummer 3
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bei uns gibt es wenigstens ein gewisses anspruchsdenken. sollte es das bei euch diese bl- saison auch gegeben haben, war der samstag die antwort.