04.11.2008 um 17:40 Uhr
Solidarität?!
Vor gut einem Jahr hatte ich die Gelegenheit, mit Arnd Zeigler, einem der deutschen Fußball-Gurus, in seiner Sendung "Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs" ein wenig über die aktuelle Lage der Liga zu diskutieren. Seinerzeit ging es um die Entlassung des Cottbuser Coaches Petrik Sander und die daraufhin durch die Liga schwappende Welle der Empörung, die mit einem Solidarisierungseffekt unter den Trainern einherging. Meine These damals: Dieses ganze Loyalitäts-Getue ist ziemlich scheinheilig. Und das sehe ich auch noch heute so!
Wahrscheinlich ist es bei Trainern nicht anders als in Berufssparten: Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Mag sein, aber gerade in der Zunft der Bundesliga-Trainer, bei denen einer von der Entlassung des anderen profitiert, ist diese zur Schau gestellte Solidarität wenig glaubwürdig.
Nehmen wir nur mal das klassische Beispiel Peter Neururer, der Inbegriff des Trainernomaden. Kein Fußballlehrer lobt mit solch konstanter Unterwürfigkeit seine Kollegen wie Neururer. Und andererseits: Kein Trainer ist so sehr auf Rauswürfe seiner Berufsgenossen angewiesen wie eben dieser Neururer. Natürlich betont er unermüdlich, jedem nur das Beste zu wünschen und Trainerentlassungen per se abzulehnen. Doch gilt letzteres wohl nur, solange es um ihn selbst geht.
Der Trainerjob ist in seiner Kurzlebigkeit einmalig. Gestern noch gefeiert, morgen schon gefeuert. Langfristiges Arbeit ist eher die Ausnahme. Wenn der Erfolg ausbleibt, muss gehandelt werden. Entlassungen sind damit notgedrungen vorprogrammiert.
Soll man die Trainer dieser Welt aber deshalb bemitleiden? Wohl kaum. Wer Trainer wird, weiß was ihn erwartet und kennt das erbarmungslose Diktat des Erfolgs. Wer damit nicht leben kann, sollte sich einen anderen Beruf suchen. Soziale Aspekte in den Raum zu stellen, ist verfehlt. Denn noch sind die Abfindungen so fürstlich, dass kein Ex-Trainer Hartz-IV beantragen müsste. Und außerdem bleibt ja noch die berechtigte Erwartung, dass irgendwann irgendwo ein Platz frei wird.
Wenn also die vielbeschwore Solidarität unter Trainern recht fragwürdig ist, so bleibt doch noch Platz für Respekt und Anerkennung zwischen den Kollegen. Diesen zollten sich am vergangenen Sonntag vor ihrem Ligaspiel die Trainer von Gladbach und Frankfurt, also Hans Meyer und Friedhelm Funkel. Allerdings in einer Weise, wie sie pathetischer nicht hätte sein können. Die beiden lobten und würdigten sich, dass einem fast die Tränen kamen. Zum Dahinschmelzen. Aber irgendwie auch eklig. Also, auch hier Ball flach halten - dann klappt's auch mit der Glaubwürdigkeit.
Wahrscheinlich ist es bei Trainern nicht anders als in Berufssparten: Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Mag sein, aber gerade in der Zunft der Bundesliga-Trainer, bei denen einer von der Entlassung des anderen profitiert, ist diese zur Schau gestellte Solidarität wenig glaubwürdig.
Nehmen wir nur mal das klassische Beispiel Peter Neururer, der Inbegriff des Trainernomaden. Kein Fußballlehrer lobt mit solch konstanter Unterwürfigkeit seine Kollegen wie Neururer. Und andererseits: Kein Trainer ist so sehr auf Rauswürfe seiner Berufsgenossen angewiesen wie eben dieser Neururer. Natürlich betont er unermüdlich, jedem nur das Beste zu wünschen und Trainerentlassungen per se abzulehnen. Doch gilt letzteres wohl nur, solange es um ihn selbst geht.
Der Trainerjob ist in seiner Kurzlebigkeit einmalig. Gestern noch gefeiert, morgen schon gefeuert. Langfristiges Arbeit ist eher die Ausnahme. Wenn der Erfolg ausbleibt, muss gehandelt werden. Entlassungen sind damit notgedrungen vorprogrammiert.
Soll man die Trainer dieser Welt aber deshalb bemitleiden? Wohl kaum. Wer Trainer wird, weiß was ihn erwartet und kennt das erbarmungslose Diktat des Erfolgs. Wer damit nicht leben kann, sollte sich einen anderen Beruf suchen. Soziale Aspekte in den Raum zu stellen, ist verfehlt. Denn noch sind die Abfindungen so fürstlich, dass kein Ex-Trainer Hartz-IV beantragen müsste. Und außerdem bleibt ja noch die berechtigte Erwartung, dass irgendwann irgendwo ein Platz frei wird.
Wenn also die vielbeschwore Solidarität unter Trainern recht fragwürdig ist, so bleibt doch noch Platz für Respekt und Anerkennung zwischen den Kollegen. Diesen zollten sich am vergangenen Sonntag vor ihrem Ligaspiel die Trainer von Gladbach und Frankfurt, also Hans Meyer und Friedhelm Funkel. Allerdings in einer Weise, wie sie pathetischer nicht hätte sein können. Die beiden lobten und würdigten sich, dass einem fast die Tränen kamen. Zum Dahinschmelzen. Aber irgendwie auch eklig. Also, auch hier Ball flach halten - dann klappt's auch mit der Glaubwürdigkeit.
Aufrufe: 1473 | Kommentare: 4 | Bewertungen: 3 | Erstellt:04.11.2008
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KOMMENTARE
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04.11.2008 | 20:10 Uhr
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Voegi :
Nö, bin nicht aus Bremen!Die Sendung kommt ja auch im WDR. Und Zeigler find ich einfach so klasse. Finde seine Radiokolumnen genauso wie seine 11-Freunde-Beirtäge einfach stets sehr gelungen.
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04.11.2008 | 20:20 Uhr
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Sehr lustig geschrieben, finde ich aber nicht wieder, meinste der Zeigler hat etwas mit dieser website zu tun.Postet er dort die Spielberichte? Oder was meinste mit 11-Freunde Beiträge?
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04.11.2008 | 20:29 Uhr
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Voegi :
Zeigler ist freier Journalist und hat zeitweilig Kolumnen in der 11 Freunde geschrieben, jetzt aber seit längerem nicht mehr.
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Jedoch auch Klasse, wie der Rangnick immer Interna im DSF ausplauderte, oder der Toppmöller,der alles mit dem Barca Präsidenten damals unter Dach und Fach hatte. Immer wieder lustig, was die Trainer so treiben, während ihrer Arbeitslosigkeit...
Biste etwa aus Bremen? Wegen dem Zeigler,meine ich...