Tagebuch des Christoph Daum (2)

Forstsetzung von diesem Blog! Dort erfährt man, warum Daum seinem Tagebuch "vergibt" und wie gelassen der Messias auf die Verpflichtungs Latteks reagiert ...
------------------------------------------------------------------


8.11.1987

Hallo Tagebuch!

ICH vergebe Dir!

Da Ich über Größe besitze, die du nicht haben kannst, will ich mich ab sofort dir wieder anvertrauen. Ich hoffe, du hast die Zeit genutzt, um dir deine Gedanken zu machen. Du hast dich beim letzten Mal eklig verhalten, aber … Schwamm drüber!

Ich war in der Zwischenzeit sehr erfolgreich, habe Spiele gegen Mönchengladbach und gegen Hamburg erfolgreich gestalten können. Tja, Siege können zur Routine werden.

Leider hat es uns gestern erwischt, wir haben in Bremen mit 2:1 unverdient verloren. Wir sind aber böse beschissen worden, das habe ich auch in jede Kamera gesagt.

Steff Engels ist für einen freundlichen Schulterklapser gegen Uli Borowka doch tatsächlich vom Platz geflogen. Schiedsrichter Norbert Brückner muss derb betrunken gewesen sein. Der arme Steff war so deprimiert, … da habe ich ihm erlaubt, für die Truppe und ihn selbst. mehrere Kränze Kölsch zu servieren. Das macht er sehr geschickt und es hat ihn auch wieder aufgebaut, vielleicht kann er diese Fähigkeit ja für ein späteres Leben nach seiner Profi-Karriere ja einmal sinnvoll einsetzen, wer weiß?

Wie du merkst, Tagebuch, bin ich gar nicht so übellaunig, das wir gestern verloren haben. Irgendwie war das selbst für einen wie ICH schwierig, die Bodenhaftung zu bewahren. Das ist mir aber, wie bisher immer, sehr gut gelungen.

Niederlagen gehören nun mal zum Beruf und zum Leben. Es dürfen halt bloß nicht so viele werden?

Lattek? Ahhh, ich dachte schon, du fragst gar nicht mehr. Ach weißt du, den habe ich mittlerweile im Sack. Der kuscht regelrecht vor mir, wie alle im Verein! Der stört mich gar nicht mehr und beobachtet in seinem Büro nur noch, wie der Staub auf die Akten rieselt. Von dem droht mir keine Gefahr mehr … und sein Stinkepulli hat jetzt ausgedient. Daum sei Dank!

Nun denn, wir sind nun nach 15 Spieltagen Tabellendritter, mit nur zwei lebschen Punkten hinter dem Ersten. Die packe Ich mir aber noch!

Ich freue mich schon auf die Meisterschale, die sollte Ich dieses Jahr in die Höhe halten können. Das ist alles nur noch Formsache! Ich sage voraus: Ich, Christoph Daum und damit auch der 1.FC Köln, wir werden auf Jahre unschlagbar sein!

… und jetzt Tschüß, Tagebuch. Ich muss an meiner Dankesrede zum Trainer des Jahres feilen, die Wahl dazu erscheint mir sicher!

Damit kommen wir zum Ende des 2. Teils der Daum-Tagebuch Veröffentlichungen. Verpassen Sie nicht die Fortsetzung, welche dem Leser u.a. die Jagd des FC auf die Bayern sowie die Umstände rund um die legendäre Sportstudio-Sendung mit Jupp Heynckes und Uli Hoeness aus der ganz privaten Sicht des Christoph Daum näherbringt.