16.03.2010 um 14:56 Uhr
Themenwoche Guadalajara
1. Die Gründung (1906 – 1914)
Die Initiative zur Gründung des Klubs Club Union ging verschiedenen Überlieferungen zufolge vom belgischen, fußballinteressierten Immigranten Edgar Everaert ,sowie dem Mexikaner Gregorico Orozco aus. 2 Jahre nach diesem Vorgang, 1908, wurde der Club auf Anregung Everaerts nach europäischem Vorbild in Las Chivas de Guadalajara umbenannt um eine höhere Identifikation der Bürger mit diesem Verein zu herbeizuführen.
Wie die Vereinsfarben des mexikanischen Traditionsklubs entstanden ist nicht genau bekannt. Einige glauben, dass die französischen Immigranten, die zusammen mit Everaerts Belgiern und den einheimischen Mexikanern die Gründung vornahmen darauf bestanden die Nationalfarben Frankreichs zu übernehmen. Dies steht auch in der Vereinschronik Guadalajaras. Andere wiederum sind der Meinung, dass sich Everaert bei der Frage nach den Vereinsfarben durchsetzte und Muster und Farben in Anlehnung an seinen europäischen Lieblingsklub Club Brügge wählte. Von den ersten 6 ausgetragenen Meisterschaften Liga de Occidente konnte Guadalajara 3 für sich entscheiden. Die anderen 3 Meisterschaften sicherte sich Rivale Liceo de Varones.
Ähnlichkeiten vorhanden: links das Wappen Guadalajaras, rechts das Wappen Brügges
1.1. Die größten Erfolge (1957 –1970)
Die Entdeckung einiger Rohdiamanten 1955 sorgte dafür, dass Guadalajara in den Jahren danach große Erfolge in der mexikanischen Meisterschaft verbuchen konnte. 1956/1957 wurde Deportivo zum ersten Mal Meister und fertigte zudem auf dem Weg dahin Erzrivalen America mit 7:0 ab. In ganz Mexiko fand dieser Erfolg Sympathisanten, da das Team zu 100% aus Mexikanern und größtenteils aus Spielern der Region Guadalajara und Umkreis bestand. Das Kunststück sich die Meisterschaft ohne die Hilfe ausländischer Legionäre zu holen war zuletzt Necaxa 1936 geglückt. In dieser Epoche, die campeonisimo genannt wird, gewann Guadalajara 7 der 9 Meisterschaften ohne einen einzigen ausländischen Spieler unter Vertrag gehabt zu haben. 4 der Meisterschaften wurden allerdings unter dem Uruguayer Arpad Fekete als Coach gewonnen.
Ein Foto der Erfolgsmannschaft Guadalajaras
1.2 Das große Auf und Ab (1971 – heute)
Nach den großen Erfolgen ging es mit den Chivas danach abwärts, 1971 entging man nur knapp der Relegation und bis man 1981 erneut nur knapp dem Abstieg entrann musste man sich durchwegs mit zweistelligen Tabellenplätzen genügen, was ihnen den Spitznamen Chivas Flacas (magere Ziegen) einbrachte. Mit der Einstellung Alberto Guerras, der früher selbst für Guadalajara kickte, als Coach kam allerdings die Wende. In seinen ersten beiden Jahren verpasste Guerra die Meisterschaft nur durch knappe Niederlagen im Finale der Playoffs. 1987 führte das Eigengewächs die Chivas dann letztendlich allerdings doch zu ihrem neunten Meistertitel. Nach dem Ende der Ära Guerra blieben die Erfolge in Guadalajara allerdings (wieder) aus. Abgesehen von einer Erfolgsserie unter Ricardo Ferreti blieb das Team dann aber bis Dezember 2006 ohne Meisterschaftstitel und entging dem Abstieg teilweise nur durch kuriose mexikanische Regeln diesbezüglich. 2005 sah es zudem nach einem großen Erfolg Guadalajaras in der Copa Libertadores aus, bis der Favorit im Finale gegen Paranaense scheiterte, da vier der wichtigsten Stützen des Teams das Hinspiel des Finals durch eine Berufung zum Confederations Cup verpassten.
Ricardo Ferreti, der mit Guadalajara zumindest eine kleine Erfolgsserie hatte.
2. Mit jungem Sturmtalent auf Meisterkurs
Nachdem Guadalajara in der letzten Saison enttäuschte und gerade mal 19 Punkte aus 17 Spielen holen konnte sind sie diese Saison wesentlich erfolgreicher. In der Gruppe 1 von 3 Gruppen liegt Guadalajara auf dem ersten Platz und auch gruppenübergreifend ist Chivas mit 8 Siegen und nur 1 Niederlage aus 9 Spielen Tabellenerster vor Monterrey aus der Gruppe 2. Bei ihrer bisher einzigen Niederlage gegen die Jaguare aus Chiapas wurde Chivas allerdings mit 4:0 abgefertigt, was die Situation etwas schmälert. Vor dieser Niederlage, die ihnen vor nur neun Tagen zugefügt wurde war Guadalajara allerdings mit einer Tordifferenz von 19:6 8 Spiele lang ohne Niederlage geblieben. Die nächsten drei Spiele werden nun wohl zum Reifetest, da mit Monterrey, Laguna und UNAM der Tabellenzweite, - vierte und sechste als Herausforderer auf dem Programm stehen. Der Aufschwung ist bisher vor allem dem 21-jährigen Javier Hernandez zu verdanken, der die Torschützenliste mit 8 Treffern aus 9 Spielen vor Miguel Zepeda vom Lokalrivalen Atlas anführt.
Kommentare bitte unter Teil 2
Aufrufe: 5848 | Kommentare: 9 | Bewertungen: 10 | Erstellt:16.03.2010
ø 7.7
KOMMENTARE
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16.03.2010 | 17:47 Uhr
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16.03.2010 | 17:51 Uhr
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Mutu77 :
Runder Kreis mit einem weiteren inneren Kreis. Auf dem Äusseren steht der Vereinsname, innen ist das Wappen gestreift, oben ist eine Skulptur.Aber das ist auch das neueste Guadalajara-Wappen, das Ältere war (noch) ähnlicher.
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17.03.2010 | 15:37 Uhr
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Elwood :
Hat dieser Ricardo Ferreti da auf dem Bild ein UNAM Trikot an?Wollt immer schonmal eins haben, sieht einfach geil aus!^^
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17.03.2010 | 16:00 Uhr
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Mutu77 :
Scheint so, hat mich im ersten Moment auch gewundert, wusste gar nicht, dass er da Coach war.Hab jedenfalls leider kein besseres gefunden, sprich im Chivas-Dress
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28.03.2010 | 17:58 Uhr
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Chivista : Einige Korrekturen
Die Farben und das Wappen von Guadalajara waren eher vom Wappen der Stadt Brügge, der Herkunft Everaerts, beeinflusst. Arpad Fekete war Ungar, nicht Uruguayer, und gewann mit Guadalajara zwei Meisterschaften. Erfolgreicher war der langjährige mexikanische Trainer Javier de la Torre, der die Mannschaft zu fünf Meisterschaften führte. Ricardo Ferretti, früher Trainer bei Chivas Guadalajara, ist seit Sommer 2006 bei den Pumas de la UNAM unter Vertrag. Der Vertrag läuft aus heutiger Sicht noch bis 2011, aber man weiß ja nie...
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28.03.2010 | 20:03 Uhr
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Mutu77 :
Stimmt allesMuss mich da bei Fekete verlesen haben oder so, es sei mir verziehen, dass ich nicht Experte auf dem Gebiet mexikanischer Fussball 1960 bin
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