26.07.2012 um 09:19 Uhr
Trainagerdiktator?
„Ihr solltet froh sein, dass ihr Magath hattet", „Lass doch mal das Magath-Bashing sein" und „Magath hat Huntelaar und Raúl verpflichtet" sind drei Sätze, die mir ständig um die Ohren gehauen werden, wenn ich den Begriff „Trainagerdiktator" benutze. Im momentanen Sommerloch zielt traditionell ja vieles auf die Betrachtung der Vergangenheit und den Vergleich mit der Gegenwart ab. Zeit für einen Moment der Retrospektive und der Rechtfertigung meiner Abneigung gegen den Trainagerdiktator Felix Magath. Hoffentlich bekomme ich von dem jetzt nicht unangenehme Post!
Ich gebe zu: als die Verpflichtung von Felix Magath als neuer „starker Mann" feststand, war ich völlig euphorisiert. Immerhin kam Magath mit der Empfehlung als Doublesieger beim FC Bayern und Sensationsmeister vom Wolfsburger Plastikclub zu uns in den „Pott", und die ersten Signale, die er aussendete, lauteten „Arbeiten", „Klappe halten", „Erfolg haben" - nach einigen Jahren der vermeintlichen Misswirtschaft in königsblauen Gefilden eine nicht unattraktive Vorstellung. Und was haben wir uns über Bilder gefreut, auf denen sich unsere Kicker die langen Betontreppen im Parkstadion besonders intensiv, lang und aus der Nähe angucken durften. Jede einzelne Stufe. Mehrfach. Der fleischgewordene Medizinball scheuchte die bedauernswerten Multimillionäre wieder und wieder die Stiege rauf und runter - was den Effekt hatte, dass Schalke 04 eine Mannschaft hatte, die eine Reihe von Siegen in der Schlussviertelstunde klar machen konnte (ist so eigentlich die Rapidviertelstunde entstanden?). Und dann war da auch noch Jan Åge Fjørtoft, der mit dem Zitat „Ob Felix Magath die Titanic gerettet hätte, weiß ich nicht. Aber die Überlebenden wären topfit gewesen" seine eigenen Erfahrungen beschrieb.
Magath installierte aber nicht nur neue Trainingsmethoden, sondern bekam auf Schalke auch Macht wie kein anderer vor ihm. Als Vorstandsmitglied sollte er nicht nur nach englischem „Manager"-Vorbild die Transfers abwickeln, sondern auch für den gesamten sportlichen Bereich verantwortlich zeichnen. So brachte er Vertraute mit und installierte sie im Verein, im Marketing, in der Finanzabteilung, in der Öffentlichkeitsarbeit - kurz: überall, wo sie ihm für Machterhalt und -vergrößerung dienlich waren. Magath selbst ist dabei kaum ein Vorwurf zu machen, denn diese Arbeitsweise war er - unter anderem aus Wolfsburg, wo man ihm in dieser Hinsicht völlig freie Hand ließ - schlichtweg gewöhnt. Dort gab es keine Vereinsmitglieder, die ihm misstrauisch auf die Finger geguckt hätten, sondern nur einen Aufsichtsrat, mit dessen Vorsitzenden er „dicke" war, und der Magath freie Hand ließ. Ein glückliches Händchen bei den Neuverpflichtungen - Grafite, Dzeko, Misimovic sind nur drei von vielen Namen - half Magath seinerzeit zusätzlich dabei, seine Position massiv zu untermauern.
Und so ging es dann auf Schalke auch gleich mit einer größeren Einkaufstour los. Moritz und Holtby waren unter anderem dabei - aber Hand aufs Herz: wer von euch erinnert sich noch an die königsblauen Errungenschaften von Lubos Hanzel, Besart Ibraimi, Tore Reginiussen oder Hao Junmin? Die kamen nämlich im Fahrwasser gleich noch mit. Lewis Holtby wurde nach einem etwas missglückten Pass im ersten Saisonspiel gegen den 1. FC Nürnberg dann auch gleich mal nach Bochum abgeschoben, um ihm zu verdeutlichen, dass die neue Leistungsgesellschaft auf Schalke keinen Platz für Fehlpassspieler bieten würde. Auch bekamen Spieler wie Alexander Baumjohann, Peer Kluge, Jefferson Farfán oder Christoph Moritz mehrfach einen Umgangston zu spüren, der für viele unmenschlich wirkte. Jermaine Jones, der dafür bekannt ist, sich auch einem Trainer gegenüber mit Kritik nicht unbedingt zurück zu halten, wurde per Luftpost nach Blackburn verschickt.
Es ist Magaths ganzes Wesen, seine Einstellung zum Profigeschäft, die durch seine Transferpolitik deutlich wird. „Hire and fire" oder auf deutsch „heuern und feuern" ist sein Motto, sein Prinzip. Dazu dient fast alles, was er tut, dem eigenen Machterhalt. Fast vierzig Millionen Euro wurden allein an Ablösesummen auf den Tisch gelegt, um große Namen wie Klaas-Jan Huntelaar oder potenzielle Spielmacher wie José Manuel Jurado nach Gelsenkirchen zu holen. Und dann war da ja noch Raúl, der Magathsche Königstransfer. Ein Hauch von Grandeur wehte durch die Veltins-Arena, als der „Señor" bei seiner Vorstellung über den königsblauen Teppich schritt. So kaufte sich Magath die Ruhe auf den Tribünen.
Was er sich nicht kaufen kann, ist Zufriedenheit mit seiner „zwischenmenschlichen" Art. Bei der Jahreshauptversammlung machten ihm die Vereinsmitglieder deutlich, dass der Aufsichtsrat auch weiterhin eine wichtige Funktion und größere Transfers absegnen sollte. Und die „kleine Gruppe", von der Magath sprach, als es darum ging, dass die Unzufriedenheit mit seiner Amtsführung wuchs, kostete ihn schließlich den Job, denn der Begriff der „kleinen Gruppe" wurde zum Running Gag, als die Mehrheit der Schalker Familie den gebürtigen Aschaffenburger letztlich aus dem Amt katapultierte. Nordkurve, Ultras, Kutten und „normale" Fans schmiedeten eine Allianz gegen Magaths Art, den Verein nach Gutsherrenart zu steuern. Die Personalpolitik mit insgesamt 32 Zugängen und 27 Abgängen in nur zwei Jahren trug letztlich ebenfalls nicht zu Magaths Glaubwürdigkeit bei, sondern sorgte für Stirnrunzeln in der Fangemeinschaft, die trotz der letztjährigen Erfahrungen mit dem aktuellen Nationaltorhüter letztlich die Spieler nicht nur als Fußballsöldner, sondern als königsblaue Familienmitglieder begreifen wollen. Die Kraft und Wirkung der großen Gemeinschaft hat Felix Magath nie zu seinem Vorteil nutzen können. Hinzu kamen Verpflichtungen, über die letztlich viele den Kopf schüttelten - Ali Karimi und Angelos Charisteas sind nur die letzten Namen in einer langen Reihe von missverstandenen Kaderfüllaktionen der Wolfsburger Legende.
So ist es nicht die fachliche Arbeit als Trainer, die mir so an Felix Magath missfällt, oder das teilweise sture taktische Konzept. Nein - es ist die menschliche Art. Die Umgehensweise mit seinen Spielern, seinen Kolleginnen und Kollegen im Verein, den Fans und der Presse. Die Selbstherrlichkeit, die Magath bei all seinen öffentlichen Auftritten wie selbstverständlich ausstrahlt. Nicht zuletzt ist es auch die Tatsache, dass er nicht einen Funken von Selbstkritik üben mag, egal was er tut. Mir steht es nicht zu, ein Urteil über den Privatmenschen Felix Magath zu fällen, weil ich ihn persönlich nicht kenne. Ich kann nur das beurteilen, was ich medial und im Verein erlebe, was er in seiner Funktion als Fußballprofi abliefert. Und da steht für mich fest: für meinen S04 ist Felix Magath ungeeignet.
Ich gebe zu: als die Verpflichtung von Felix Magath als neuer „starker Mann" feststand, war ich völlig euphorisiert. Immerhin kam Magath mit der Empfehlung als Doublesieger beim FC Bayern und Sensationsmeister vom Wolfsburger Plastikclub zu uns in den „Pott", und die ersten Signale, die er aussendete, lauteten „Arbeiten", „Klappe halten", „Erfolg haben" - nach einigen Jahren der vermeintlichen Misswirtschaft in königsblauen Gefilden eine nicht unattraktive Vorstellung. Und was haben wir uns über Bilder gefreut, auf denen sich unsere Kicker die langen Betontreppen im Parkstadion besonders intensiv, lang und aus der Nähe angucken durften. Jede einzelne Stufe. Mehrfach. Der fleischgewordene Medizinball scheuchte die bedauernswerten Multimillionäre wieder und wieder die Stiege rauf und runter - was den Effekt hatte, dass Schalke 04 eine Mannschaft hatte, die eine Reihe von Siegen in der Schlussviertelstunde klar machen konnte (ist so eigentlich die Rapidviertelstunde entstanden?). Und dann war da auch noch Jan Åge Fjørtoft, der mit dem Zitat „Ob Felix Magath die Titanic gerettet hätte, weiß ich nicht. Aber die Überlebenden wären topfit gewesen" seine eigenen Erfahrungen beschrieb.
Magath installierte aber nicht nur neue Trainingsmethoden, sondern bekam auf Schalke auch Macht wie kein anderer vor ihm. Als Vorstandsmitglied sollte er nicht nur nach englischem „Manager"-Vorbild die Transfers abwickeln, sondern auch für den gesamten sportlichen Bereich verantwortlich zeichnen. So brachte er Vertraute mit und installierte sie im Verein, im Marketing, in der Finanzabteilung, in der Öffentlichkeitsarbeit - kurz: überall, wo sie ihm für Machterhalt und -vergrößerung dienlich waren. Magath selbst ist dabei kaum ein Vorwurf zu machen, denn diese Arbeitsweise war er - unter anderem aus Wolfsburg, wo man ihm in dieser Hinsicht völlig freie Hand ließ - schlichtweg gewöhnt. Dort gab es keine Vereinsmitglieder, die ihm misstrauisch auf die Finger geguckt hätten, sondern nur einen Aufsichtsrat, mit dessen Vorsitzenden er „dicke" war, und der Magath freie Hand ließ. Ein glückliches Händchen bei den Neuverpflichtungen - Grafite, Dzeko, Misimovic sind nur drei von vielen Namen - half Magath seinerzeit zusätzlich dabei, seine Position massiv zu untermauern.
Und so ging es dann auf Schalke auch gleich mit einer größeren Einkaufstour los. Moritz und Holtby waren unter anderem dabei - aber Hand aufs Herz: wer von euch erinnert sich noch an die königsblauen Errungenschaften von Lubos Hanzel, Besart Ibraimi, Tore Reginiussen oder Hao Junmin? Die kamen nämlich im Fahrwasser gleich noch mit. Lewis Holtby wurde nach einem etwas missglückten Pass im ersten Saisonspiel gegen den 1. FC Nürnberg dann auch gleich mal nach Bochum abgeschoben, um ihm zu verdeutlichen, dass die neue Leistungsgesellschaft auf Schalke keinen Platz für Fehlpassspieler bieten würde. Auch bekamen Spieler wie Alexander Baumjohann, Peer Kluge, Jefferson Farfán oder Christoph Moritz mehrfach einen Umgangston zu spüren, der für viele unmenschlich wirkte. Jermaine Jones, der dafür bekannt ist, sich auch einem Trainer gegenüber mit Kritik nicht unbedingt zurück zu halten, wurde per Luftpost nach Blackburn verschickt.
Es ist Magaths ganzes Wesen, seine Einstellung zum Profigeschäft, die durch seine Transferpolitik deutlich wird. „Hire and fire" oder auf deutsch „heuern und feuern" ist sein Motto, sein Prinzip. Dazu dient fast alles, was er tut, dem eigenen Machterhalt. Fast vierzig Millionen Euro wurden allein an Ablösesummen auf den Tisch gelegt, um große Namen wie Klaas-Jan Huntelaar oder potenzielle Spielmacher wie José Manuel Jurado nach Gelsenkirchen zu holen. Und dann war da ja noch Raúl, der Magathsche Königstransfer. Ein Hauch von Grandeur wehte durch die Veltins-Arena, als der „Señor" bei seiner Vorstellung über den königsblauen Teppich schritt. So kaufte sich Magath die Ruhe auf den Tribünen.
Was er sich nicht kaufen kann, ist Zufriedenheit mit seiner „zwischenmenschlichen" Art. Bei der Jahreshauptversammlung machten ihm die Vereinsmitglieder deutlich, dass der Aufsichtsrat auch weiterhin eine wichtige Funktion und größere Transfers absegnen sollte. Und die „kleine Gruppe", von der Magath sprach, als es darum ging, dass die Unzufriedenheit mit seiner Amtsführung wuchs, kostete ihn schließlich den Job, denn der Begriff der „kleinen Gruppe" wurde zum Running Gag, als die Mehrheit der Schalker Familie den gebürtigen Aschaffenburger letztlich aus dem Amt katapultierte. Nordkurve, Ultras, Kutten und „normale" Fans schmiedeten eine Allianz gegen Magaths Art, den Verein nach Gutsherrenart zu steuern. Die Personalpolitik mit insgesamt 32 Zugängen und 27 Abgängen in nur zwei Jahren trug letztlich ebenfalls nicht zu Magaths Glaubwürdigkeit bei, sondern sorgte für Stirnrunzeln in der Fangemeinschaft, die trotz der letztjährigen Erfahrungen mit dem aktuellen Nationaltorhüter letztlich die Spieler nicht nur als Fußballsöldner, sondern als königsblaue Familienmitglieder begreifen wollen. Die Kraft und Wirkung der großen Gemeinschaft hat Felix Magath nie zu seinem Vorteil nutzen können. Hinzu kamen Verpflichtungen, über die letztlich viele den Kopf schüttelten - Ali Karimi und Angelos Charisteas sind nur die letzten Namen in einer langen Reihe von missverstandenen Kaderfüllaktionen der Wolfsburger Legende.
So ist es nicht die fachliche Arbeit als Trainer, die mir so an Felix Magath missfällt, oder das teilweise sture taktische Konzept. Nein - es ist die menschliche Art. Die Umgehensweise mit seinen Spielern, seinen Kolleginnen und Kollegen im Verein, den Fans und der Presse. Die Selbstherrlichkeit, die Magath bei all seinen öffentlichen Auftritten wie selbstverständlich ausstrahlt. Nicht zuletzt ist es auch die Tatsache, dass er nicht einen Funken von Selbstkritik üben mag, egal was er tut. Mir steht es nicht zu, ein Urteil über den Privatmenschen Felix Magath zu fällen, weil ich ihn persönlich nicht kenne. Ich kann nur das beurteilen, was ich medial und im Verein erlebe, was er in seiner Funktion als Fußballprofi abliefert. Und da steht für mich fest: für meinen S04 ist Felix Magath ungeeignet.
Aufrufe: 8334 | Kommentare: 18 | Bewertungen: 19 | Erstellt:26.07.2012
ø 4.8
KOMMENTARE
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26.07.2012 | 19:08 Uhr
-3
reudigerRüdiger :
Ihr solltet froh sein, dass ihr Magath hattet
17
27.07.2012 | 02:09 Uhr
-3
Alex_K :
Genau, schließlich hat Magath Huntelaar und Raúl verpflichtet!
14
27.07.2012 | 08:38 Uhr
-4
Im ernst: Da ist vieles dabei warum der Herr Magath auch für mich inzwischen ein No-Go ist. Wobei mich dessen Transferpolitik sicher noch etwas mehr "ärgert"/ aufregt als dich..
Und die eigentliche Frechheit ist, dass VW ihm immer weiter die Kohle in den Arsch bläst...
3
27.07.2012 | 09:13 Uhr
-6
Aus Feilx Magath Zeit als Spieler weiß man, daß er passionierter Schachspieler ist (war?). Daraus könnte man ein taktisches Verständnis schließen. Das erkenne ich bei ihm nicht. Wer alle halbe Jahre mindestens 10 Spieler kauft und ebenso viele wieder verkauft, ist kein gewiefter Taktiker, sondern ein Trainer, dem sowohl Scouting unbekannt sind als auch die Gabe (oder der Wille) fehlt, aus einem vorhandenen Kader das Beste herauszuholen.
Einerseits gelang es ihm, mit dem FCB zweimal in Folge das Double zu gewinnen, andererseits war unter ihm auch zweimal im Achtelfinale der Champions League Schluss.
Dabei war er am erfolgreichsten, wenn er kein Geld in die Hand nehmen durfte. Siehe VfB Stuttgart 2002/03, als er mit dem Einbau von Nachwuchsspielern VIzemeister wurde, und S04 2009/10. Selbst vor der Meisterschaft mit dem VfL Wolfsburg war unter seinen Transfers sehr viel Ausschuss dabei. Erinnert sich noch jemand an Bernd Korzynietz, Peter Pekarik oder Kevin Wolze?
Raúl und Huntelaar als Paradebeispiele für gelungene Transfers zu nennen, bietet sich an. Allerdings waren sie keine Verpflichtungen, die großartiges Scouting voraussetzen, sondern lediglich entsprechende Angebote bei einem klangvollen Verein, bei denen man als Spieler kaum Nein sagen kann.
Vereine, die sich derart von ihm abhängig machen, wie es S04 tat und Wolfsburg wieder, weil er der Einzige in der Führungsebene ist, der Ahnung vom Fußball hat, sind ziemlich arm dran.
Was mich am meisten an ihm stört, daß er immer wieder den Eindruck macht, daß Spieler für ihn nicht mehr als Humankapital sind. Womit wir wieder beim Schachspiel wären. Schachfiguren kann man hin- und herschieben, mit Menschen geht das nur bedingt.
5
27.07.2012 | 09:37 Uhr
-4
Seit er bei Clubs mit Geld arbeiten darf, scheint er dieses Problem mit ständigen Nachkäufen neuer Spieler zu kompensieren. Gleichzeitig ist er aber auch einer gewissen Großmannsucht anheim gefallen, er inszeniert sich als Alleinherrscher auf allen Ebenen und die Spieler sind tatsächlich nicht viel mehr als Spielfiguren in seinem Spiel. Seine Menschenführung ist miserabel, und im fußballerisch-taktischen Bereich hat der Trainer Magath relativ wenig zu bieten. Für mich scheint es, als habe der Trainer Magath sich verbraucht, bei einem Provinzclub mit viel Geld ist er optimal aufgehoben; aber auch dort wird ein Coup wie der Meistertitel nicht zu wiederholen sein.
Bei Schalke hatte er die Chance, zu beweisen, was er mit einem rennomierten Club erreichen kann, wenn man ihm die Freiheiten läßt, die er bei uns in München vergeblich eingefordert hatte. Und ist daran eigentlich relativ kläglich gescheitert.
3
27.07.2012 | 15:40 Uhr
-2
DaNikolaus : Bilanz Magath bei Schalke
DFB-Pokal Halbfinale, Vize-Meister, DFB-Pokal-Sieger, CL-Halbfinalist.Hört sich für zwei Jahre und einem Verein der von Platz 8 kam nicht so schlecht an, oder?
Noch dazu hat er Schlake nach einer absoluten desolaten Saison übernommen und ein neues Team aufgebaut. Der Kader der jetzt fester Kandidat für die CL ist, stammt doch zu über 75 % von ihm!
Wenn man Magath holt, bekommt man eben Magath. Dass er gerne alleine die Kontrolle hat und der Umgangston vielleicht rauer ist, sollte klar sein. Das kann man mögen oder nicht. Aber fachlich hat er sich nichts vorwerfen zu lassen. Den Erfolg der letzten Jahre und den jetzigen Erfolg hat Schalke zum größten Teil Magath zu verdanken.
13
27.07.2012 | 15:54 Uhr
-5
Er hat S04 übernommen, da waren sie 8. (eine Grottensaison ist was anderes). In den Jahren davor war S04 2., 4. und wieder 2.
Ich sehe nicht, dass FM S04 irgendwie weiter gebracht hätte, als S04 davor ohnehin schon war. Vom unansehnlichen Rumpelfussball in seiner ersten Saison ganz zu schweigen.
Im Gegenteil. Letztlich hat er sie auf den 10 Platz geführt, schlechter als "je" zuvor, und wurde entlassen.
FF
2
27.07.2012 | 17:19 Uhr
-3
Und er hat auch nie ein Geheimnis um seine Methoden gemacht, dass er niemals Halt vor niemandem macht, auch nicht.
5
27.07.2012 | 22:40 Uhr
0
Altwolf : Trainer-Diktator Magath?
Für einen Schalker mit entsprechendem Vereinsleben und Hintergrund mag das Geschriebene nachvollziehbar sein, aber es zeigt auch, daß genau auch dies Schalkes Problem zu sein scheint; denn auf Schalke haben zu Viele etwas zu sagen, ob nun kompetent - für WOB generell angezweifelt- oder inkompetent, muß dahingestellt bleiben; genau aus diesem besonderen Grund hat man Magath auch nach Schalke gelockt - mit Entscheidungsfreiheit und Befugnissen, die er nutzt; in welcher Welt lebt ihr auf Schalke ? Wenn die Leistung im Beruf nicht stimmt seid ihr im normalen Leben draußen auf der Straße ! Und dasw darf nicht für Fußballer mit Managergehältern gelten? Sowohl im Management der freien Wirtschaft als auch als Trainer suche ich mir Mitarbeiter bzw. Spieler,die meinen Weg mitgehen u.auch die Fähigkeit entwickeln nicht nur um Platz 10-7 zu spielen,sondern mehr,wenn nicht Alles erreichen wollen;für alle Nicht-WOBs gibt es offenbar nur das Motiv Geld,was zu Magath u.VFL bringt, da das so schön einfach den Medien zu entnehmen ist,genauso wie der nimmer endende Geldsegen von VW - genau solche Märchen lassen sich gut weitergeben,da man sie als Fan von Traditionsvereinen o. auch durch Miß-Management gescheiterten Vereinen gerne glauben mag;die gepriesene Kombination von Sportdirektor und Trainer haben wir zwischen Magath schon erlebt u.genügend Vereine zeigen (man denke nur an Köln) daß auch das kein Selbstgänger ist; wie gerne stellt man Magath als "Quälix" dar, die BILD liebt diese Bezeichnung und alle stimmen gerne ein, weils so schön ins negative "Bild" passt; schaut euch selbst ein Training an, es fordert den Spieler und so soll es auch sein,genau wie die Leute am Band gefordert werden und deshalb verstehen wir auch FM;seid doch froh,daß wir euch vor ihm schützen und macht euch mal die Mühe die Aus- u.Einnahmen der Transfers richtig zu bilanzieren; wenn ihr ein Feindbild braucht na bitte da kommen wir als VFL und ich denke FM auch gut klar mit.
5
28.07.2012 | 08:48 Uhr
-1
Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich; schon gar nicht der mit der freien Wirtschaft.
"Wenn die Leistung im Beruf nicht stimmt seid ihr im normalen Leben draußen auf der Straße ! Und dasw darf nicht für Fußballer mit Managergehältern gelten?"
Geht es ausschließlich darum? Es gibt genügend Manager mit Burn Out- und anderen Symptomen. Selbst in Wirtschaftsblättern liest man davon.
Fußballer mit Depressionen sind immer noch eine Ausnahmeerscheinung; es spricht wenig dafür, daß diese alleine sind.
Dazu kommt: Fans stehen auch auf etwas Irrationales wie »Identität«. Komischerweise hat es Magath selbst bei den Vereinen, wo er nicht rausgeschmissen wurde und objektiv gut gearbeitet hat (VfB Stuttgart, VfL Wolfsburg), kaum länger als zwei Jahre ausgehalten.Just, als man das den Eindruck gewinnen konnte, daß Magath mehr kann. Aber es hat ihn nicht interessiert. NIcht mal die Titelverteidigung mit Wolfsburg. Diese Mannschaft ist auseinandergefallen; aus der Meistermannschaft 2009 gehören, nachdem er zurückgekehrt ist, nur noch Benaglio und Schäfer zum Stamm. Bei Grafite, einem der Garanten für den verdienten Titel, wurde er nicht müde, ihn auf dem Transfermarkt anzupreisen. Wirtschaftlich wohl sinnvoll, menschlich jedoch katastrophal.
Was Magath vor allem bei S04 gezeigt hat: junge Spieler, der eigene Nachwuchs ist für ihn nur so lange interessant, bis man ihm Macht und Geld gibt, nachzulegen. Mit der Verpflichtung vieler ältererer, schlechteterer Spieler (ich spreche nicht von Raul und Huntelaar) hat er viele Spieler vor den Kopf gestoßen, die mit der Mannschaft Vizemeister wurden. Was soll ein junger Spieler entgegnen, wenn ihm Annan, Karimi, Charisteas & Co vorgesetzt werden? Wenn nicht mal eine Idee dahinter steckt?
So geht man auch in der freien Wirtschaft nicht mit Menschen um, wenn man nachhaltig erfolgreich sein will.
Natürlich bedient Jeder auch sein Ego. Magath treibt es jedoch auf die Spitze. Das macht ihn so unsypmathisch.
Und nicht Wolfsburg.
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