14.06.2009 um 14:11 Uhr
UFC - The Comeback Teil 2
Ohne jetzt jeden Kampf weiter einzeln besprechen zu wollen, so saftig war keiner der folgenden Kämpfe. Vielmehr waren alle so ähnlich wie der erste. Schlag -> Boden -> Knäuel…das gab mir aber dann Gelegenheit, meine zahlreichen Fragen an meinen privaten Sachverständigen loszuwerden. "Warum schlägt er jetzt nicht mit dem Knie an den Kopf? Darf man mit dem Kopf zuschlagen? Ich war voll drin! Aber die Antwort war ein ums andere Mal die gleiche: Ist verboten, ist nicht erlaubt. Wie, in diesem Spektakel auf Leben und Tod gibt es Regeln? Ja, und zwar nicht mal so wenige. 31 Stück sind es. Wow! Hätt ich nicht gedacht.
Erwähnenswert aus dem Vorprogramm, welches aus 8 Kämpfen bestand, war einzig noch ein Japaner und sein Gegner, die es fertig brachten, sich pro Runde die ersten 3 Minuten überhaupt nicht zu berühren…das Publikum quittierte diese Arbeitsverweigerung dann auch entsprechend mit Buh-Rufen und Pfiffen. Ausschließlich die Nummerngirls bekamen Applaus. Warum? Darum!
Normaler Kampfverlauf hin- oder her, wir sind hier, um was geboten zu bekommen! Wie gesagt, die Stimmung hatte mich voll und ganz.
Und dann kam es nach drei weitern Hauptkämpfen von Stars der UFC-Szene, in denen lediglich der kroatische Superstar (ich nenn ihn mal so, weil er die mit Abstand größte Fanbase in der Halle hatte) Mirko Crokop für Aufsehen sorgte. Damit nämlich, dass er seinem Gegner wohl unabsichtlich (in dubio pro reo) in die Augen stach, woraufhin dieser den Überblick verlor, dadurch mehrere harte Treffer kassierte und der Kampf abgebrochen werden musste (soviel zum Kampf bis aufs letzte). Aber schon Sekunden nach Abpfiff waren Kämpfer und Auge wieder wohlauf und es kam endlich zum Main-Event!
Der Kampf, der auf allen Plakaten und in allen Trailern beworben wurde: Wanderlei Silva (rechts im Bild) vs. Rich Franklin (links)! Zwei der, wie ich mir hab sagen lassen, Größten der Szene gegeneinander. Zwei Ex-Weltmeister! Die Halle tobte nicht mehr, sie kochte. Keinen mehr hielt es auf dem Stuhl als der Brasilianer Wanderlei Silva zum Octagon marschierte. Auch er musste sich Vaseline ins Gesicht schmieren lassen, baute sich noch einmal in Winnerpose vor dem Publikum auf und betrat die Arena. In gleicher Weise wurde sein heutiger Gegner, der Amerikaner Rich Franklin, begrüßt. Das kurze, obligatorische Vaselinebad und ab in den Ring. Beide standen sich gegenüber. Auge in Auge. Der Abend hatte jetzt, um 23. 24. Uhr seinen Siedepunkt erreicht. Der Kampf selbst ging, wie ich eigentlich erwartet habe, über die volle Distanz, wurde aber auf einem Niveau geführt, das selbst für mich als (Achtung Kalauer) blutigem Anfänger erkennbar war. Und so kam es dann auch, dass nach dem Punkteurteil zwar Franklin den Sieg davontrug, beide Kämpfer sich jedoch wie alte Weggefährten nach Dem Urteil in den Armen lagen und sich vom frenetischen Publikum feiern ließen. Standing Ovations, minutenlanger Jubel, kurz, eine Bombenstimmung!
Und dann war es vorbei. Niemand war gestorben, keiner ernsthaft verletzt (bis auf die Risswunde, aber die kann man ja schnell nähen), es gab einen Sieg durch TKO, 2 durch Aufgabe, der Rest ging über die Runden. Erschreckend normal eigentlich. Naja.
Wars gut, hats mir gefallen? Gute Frage. Ja. Wenn ich darüber nachdenke, fand ichs eigentlich ganz gut. Es war trotz der hohen menschlichen Knotendichte recht kurzweilig und die Stimmung, die die 13.000 Zuschauer in der Lanxess-Arena verbreitet haben war super. Überrascht war ich, der bis jetzt nur die mediale Meinung zur Verfügung hatte vor allem davon, dass es sich mitnichten um eine hirnlose und brutale Klopperei gehandelt hat, sondern eher im Gegenteil um technisch und körperlich recht anspruchsvolle Auseinandersetzungen.
Ist es ein Sport? Nun, darüber werden die Meinungen noch lange auseinander gehen, aber ich kann die Frage für mich jetzt mit einem klaren Ja beantworten. Es gibt klare Regeln samt Schiedsrichtern, die ausschweifende Brutalität hat auf sich warten lassen…im Grunde genommen nichts großartig anderes als Boxen auch…
Und mit dieser Erkenntnis sind wir dann auch in einem Heer von tätowierten, breitschultrigen Bodybuildern, aber auch ganz normal aussehenden Leuten (ich bilde mit ein, das ein oder andere Blumenkohlohr gesehen zu haben) zum Parkhaus gezogen, haben die Gebühr bezahlt und sind eingestiegen.
Meine Gedanken drehten sich noch kurz um die Frage, ob das Schild "Frauenparkplatz" direkt vor meiner Motorhaube dort vorher auch schon gehangen hat und heimwärts gings. Heimwärts vom "umstrittensten und brutalsten Sportereignis des Jahres. Wenn man bedenkt, dass wir erst Juni haben kann man den Rest des Jahres ja vollends entspannt angehen, der große Brocken ist ja jetzt schon weg…
Zurück zu Teil 1? Kein Problem!
Fotos von allen Kämpfen samt Hintergrundinfos gibt's auf der HP der UFC
Hier geht's lang!
Erwähnenswert aus dem Vorprogramm, welches aus 8 Kämpfen bestand, war einzig noch ein Japaner und sein Gegner, die es fertig brachten, sich pro Runde die ersten 3 Minuten überhaupt nicht zu berühren…das Publikum quittierte diese Arbeitsverweigerung dann auch entsprechend mit Buh-Rufen und Pfiffen. Ausschließlich die Nummerngirls bekamen Applaus. Warum? Darum!
Normaler Kampfverlauf hin- oder her, wir sind hier, um was geboten zu bekommen! Wie gesagt, die Stimmung hatte mich voll und ganz.
Und dann kam es nach drei weitern Hauptkämpfen von Stars der UFC-Szene, in denen lediglich der kroatische Superstar (ich nenn ihn mal so, weil er die mit Abstand größte Fanbase in der Halle hatte) Mirko Crokop für Aufsehen sorgte. Damit nämlich, dass er seinem Gegner wohl unabsichtlich (in dubio pro reo) in die Augen stach, woraufhin dieser den Überblick verlor, dadurch mehrere harte Treffer kassierte und der Kampf abgebrochen werden musste (soviel zum Kampf bis aufs letzte). Aber schon Sekunden nach Abpfiff waren Kämpfer und Auge wieder wohlauf und es kam endlich zum Main-Event!
Der Kampf, der auf allen Plakaten und in allen Trailern beworben wurde: Wanderlei Silva (rechts im Bild) vs. Rich Franklin (links)! Zwei der, wie ich mir hab sagen lassen, Größten der Szene gegeneinander. Zwei Ex-Weltmeister! Die Halle tobte nicht mehr, sie kochte. Keinen mehr hielt es auf dem Stuhl als der Brasilianer Wanderlei Silva zum Octagon marschierte. Auch er musste sich Vaseline ins Gesicht schmieren lassen, baute sich noch einmal in Winnerpose vor dem Publikum auf und betrat die Arena. In gleicher Weise wurde sein heutiger Gegner, der Amerikaner Rich Franklin, begrüßt. Das kurze, obligatorische Vaselinebad und ab in den Ring. Beide standen sich gegenüber. Auge in Auge. Der Abend hatte jetzt, um 23. 24. Uhr seinen Siedepunkt erreicht. Der Kampf selbst ging, wie ich eigentlich erwartet habe, über die volle Distanz, wurde aber auf einem Niveau geführt, das selbst für mich als (Achtung Kalauer) blutigem Anfänger erkennbar war. Und so kam es dann auch, dass nach dem Punkteurteil zwar Franklin den Sieg davontrug, beide Kämpfer sich jedoch wie alte Weggefährten nach Dem Urteil in den Armen lagen und sich vom frenetischen Publikum feiern ließen. Standing Ovations, minutenlanger Jubel, kurz, eine Bombenstimmung!
Und dann war es vorbei. Niemand war gestorben, keiner ernsthaft verletzt (bis auf die Risswunde, aber die kann man ja schnell nähen), es gab einen Sieg durch TKO, 2 durch Aufgabe, der Rest ging über die Runden. Erschreckend normal eigentlich. Naja.
Wars gut, hats mir gefallen? Gute Frage. Ja. Wenn ich darüber nachdenke, fand ichs eigentlich ganz gut. Es war trotz der hohen menschlichen Knotendichte recht kurzweilig und die Stimmung, die die 13.000 Zuschauer in der Lanxess-Arena verbreitet haben war super. Überrascht war ich, der bis jetzt nur die mediale Meinung zur Verfügung hatte vor allem davon, dass es sich mitnichten um eine hirnlose und brutale Klopperei gehandelt hat, sondern eher im Gegenteil um technisch und körperlich recht anspruchsvolle Auseinandersetzungen.
Ist es ein Sport? Nun, darüber werden die Meinungen noch lange auseinander gehen, aber ich kann die Frage für mich jetzt mit einem klaren Ja beantworten. Es gibt klare Regeln samt Schiedsrichtern, die ausschweifende Brutalität hat auf sich warten lassen…im Grunde genommen nichts großartig anderes als Boxen auch…
Und mit dieser Erkenntnis sind wir dann auch in einem Heer von tätowierten, breitschultrigen Bodybuildern, aber auch ganz normal aussehenden Leuten (ich bilde mit ein, das ein oder andere Blumenkohlohr gesehen zu haben) zum Parkhaus gezogen, haben die Gebühr bezahlt und sind eingestiegen.
Meine Gedanken drehten sich noch kurz um die Frage, ob das Schild "Frauenparkplatz" direkt vor meiner Motorhaube dort vorher auch schon gehangen hat und heimwärts gings. Heimwärts vom "umstrittensten und brutalsten Sportereignis des Jahres. Wenn man bedenkt, dass wir erst Juni haben kann man den Rest des Jahres ja vollends entspannt angehen, der große Brocken ist ja jetzt schon weg…
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Aufrufe: 3761 | Kommentare: 1 | Bewertungen: 6 | Erstellt:14.06.2009
ø 8.5
KOMMENTARE
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14.06.2009 | 14:26 Uhr
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Bailey :
Kommentare bitte unter Teil 1, damit nichts verloren geht! Danke!
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