05.06.2012 um 08:14 Uhr
Ultra Interview 1-2
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Wie steht der Verein zu euch?
Norman: Sehr zwiespältig. Von Seiten des Vereins wird uns klar gesagt, was ihnen gefällt, aber auch, was ihnen nicht gefällt. Aber es findet ein ständiger Dialog statt.
Manni: Das hängt aber auch von den Personen ab. Harald Strutz hat zu vielen Dingen jetzt zum Beispiel eine andere Meinung als Christian Heidel, der ja auch mit am runden Tisch sitzt.
Andi: Man merkt, dass der Verein weiß, was er an uns hat. Manchmal würde ich mir aber auch wünschen, dass der Verein uns als Fans, nicht unbedingt als Ultras, etwas mehr einbeziehen sollte. Wie auch bei der Stadioneröffnung. Aber das sind Dinge, die der Verein mittlerweile auch selbst bemerkt hat.
Norman: Ein Problem ist nur, dass wenn etwas vorfällt, dass der Präsident dann erstmal in der Presse redet und irgendwelche markigen Strafen fordert und dann irgendwann mit uns mal geredet wird und gefragt wird, was wirklich vorgefallen ist. Das stößt einem wirklich auf.
Seht ihr euch in dem Medien falsch dargestellt?
Norman: Oft kratzen die Medien nur die Oberfläche an wenn sie über uns berichten. Das ist zwar zu einem Teil verständlich, weil es eine sehr komplexe Materie ist, aber wir werden in der Regel auf Dinge reduziert, die nur einen kleinen Teil von uns ausmachen. Es geht immer nur um ein angebliches Gewaltproblem oder sonstige Ausschnitte, aber kein Reporter nimmt sich die Zeit auch wirklich mal mit uns zu sprechen und sich in die Sache einzuarbeiten. So entsteht dann ein Bild in der Öffentlichkeit, das uns schon falsch darstellt. Dann legt der Verein noch einen drauf und schon schaukelt sich beides hoch.
Andi: Wobei es manchmal auch ganz lustig ist. Wir haben, kann man denk ich so sagen, zum Verein ein gutes Verhältnis und erhalten intern dann auch ganz andere Rückmeldungen von der Vereinsseite. Vieles wird da auch von Seiten des DFB vorgegeben und der Verein muss es eben in der Öffentlichkeit dann auch so vertreten und wird von dieser übernommen. Da fehlt oft die reflektierte journalistische Auseinandersetzung. Heute gibt es zu vielem einen dpa-Artikel, der dann von Zeitungen oder Sportportalen übernommen wird und das wars dann.
Manni: Das stimmt. Wir stecken eben in einer bestimmten Schublade und wenn etwas passiert, dann kommt es in eben diese Schublade rein. Für Reflexion ist da heute weder Zeit noch will sie überhaupt einer.
Norman: Wobei das auch nicht der Anspruch von Journalismus sein kann. Es gab zum Beispiel in Erfurt die Meldung 40 Verletzte. Dann stellte sich wenig später raus, die wurden nahezu alle durch Pfefferspray verletzt. Zuerst denkt man natürlich an Ausschreitungen und die Chaoten beim Fußball, am Ende war es die Polizei, die eigentlich Verletzungen verhindern sollte.
Norman: Oder man berichtet lediglich von 3 verletzten Polizisten, wobei es sich hier nur um leichte Verletzung handelte, welche auch z.T. selbst verschuldet waren. Unerwähnt bleibt ein Schwerverletzter auf unserer Seite, wessen Verletzung aus dem aggresiven Vorgehen der Polizei resultiert.
Spielt Gewalt eine Rolle?
Andi: Man kann es wohl nicht abstreiten.
Manni: Eine Rolle spielt sie direkt nicht, existent ist sie.
Norman: Auch das ist eigentlich wieder regional unterschiedlich. Die überwiegende Mehrheit lehnt Gewalt aber klar ab und hatte auch noch nie ein Problem damit.
Aber knallen kann es trotzdem mal?
Norman: Klar, das schon. Aber beim Fußball wird es oft gleich aufgebauscht. Da ist es auf einem Volksfest schlimmer. Beim Fußball, klar, da mögen sich die Leute nicht. Aber wenn man auf einem Volksfest sieht, wie die Leute sich dort teilweise die Bierkrüge um die Ohren hauen, das gibt’s im Stadion nicht. Nur liegt der mediale Fokus stärker auf dem Fußball, da wartet jeder schon darauf, dass etwas passiert.
Andi: Allerdings, auf jeder Kerb hier im Umkreis kann man schon fast die Uhr danach stellen, um halb Elf geht’s los. Da fliegen die Gläser an jedem Wochenende. Vergleicht man das dann mit dem Fußball passiert dort fast verschwindend gering. Es hat da ja auch nichts zu suchen!
Manni: Gerade die Gewaltsache hat aus meiner Sicht auch etwas mit jugendlichem Sich-Vergleichen zu tun. Man denkt immer, man muss besser als die sein, die größere Choreo machen, da kann sich das eben auch in diese Sachen auswachsen.
Norman: Ja, der Profilierungsgedanke schwingt da schon immer mit. Wenn Frankfurt sich selbst zum Randalemeister ernennt, dann geht es dabei nur um Profilierung, um sich selbst als Gruppe zu definieren und so darzustellen.
Andi: Gewalt muss immer hinterfragt werden, das ist klar. Aber es gibt auch da Unterschiede. Es ist was anderes, wenn man einen Unbeteiligten trifft und da reinzieht als einen, den man schon X-Mal in solchen Situationen getroffen hat. Das klingt jetzt blöd, aber die Unterscheidung muss man schon machen…das wichtigste ist nur, dass kein Unbeteiligter reingezogen wird. Wenn das passiert, dann muss es auch intern mal auf den Deckel geben.
Manni: Wir hinterfragen uns ja auch wenn etwas passiert ist.
Also gibt es bei euch eine Art Selbstreflexion?
Manni: Ja, auf jeden Fall. Aber nicht nur beim Thema Gewalt. Wir hinterfragen uns ständig, diskutieren ständig was war gut, was muss anders werden.
Andi: Was aber nicht bedeutet, dass wir deswegen jemanden aufgeben würden. Es ist also keine Selbstreinigung. Wir versuchen, die Leute bei uns zu halten und werfen sie nicht einfach raus.
Norman: Es ist ja auch nicht so, dass der Fußball das einzige Feld in unserer Gesellschaft ist, in dem es noch Gewalt gibt. Wenn man die Zeitung aufschlägt, dann könnte man ja wirklich den Eindruck bekommen.
Manni: Ich würde sogar soweit gehen und sagen, beim Fußball ist Gewalt am meisten hinterfragt.
Norman: Wir hinterfragen es sogar mehr als die Polizei. Seien es jetzt Festnahmeeinheiten oder in Bayern das USK, die schon regelrecht gegen uns in den Kampf geschickt werden und ohne Vorwarnung und vermummt in eine Gruppe reingehen, dort um sich schlagen oder Pfefferspray sprühen. Das erzeugt dann natürlich auch eine Art Gegenreaktion, das ist ja ganz natürlich. Man will ja auch aus so einer Situation raus. Das Problem ist nur, dass die für uns nicht ansprechbar sind und dass im Vorfeld nicht versucht wird, die Situation zu klären. Also verbal. Ich habe noch nie von der Polizei gehört, das und das ist bei uns nicht so optimal gelaufen, da müssen wir an uns arbeiten. Wir führen eine solche Diskussion offen über unsere Flyer und unsere Treffen, für jeden den es interessiert erkennbar.
Nächste Woche Dienstag: Die 3 über das Verhältnis zur Polizei und warum sie trotz allem am Pyrodialog festhalten wollen. Stay tuned!
Wie steht der Verein zu euch?
Norman: Sehr zwiespältig. Von Seiten des Vereins wird uns klar gesagt, was ihnen gefällt, aber auch, was ihnen nicht gefällt. Aber es findet ein ständiger Dialog statt.
Manni: Das hängt aber auch von den Personen ab. Harald Strutz hat zu vielen Dingen jetzt zum Beispiel eine andere Meinung als Christian Heidel, der ja auch mit am runden Tisch sitzt.
Andi: Man merkt, dass der Verein weiß, was er an uns hat. Manchmal würde ich mir aber auch wünschen, dass der Verein uns als Fans, nicht unbedingt als Ultras, etwas mehr einbeziehen sollte. Wie auch bei der Stadioneröffnung. Aber das sind Dinge, die der Verein mittlerweile auch selbst bemerkt hat.
Norman: Ein Problem ist nur, dass wenn etwas vorfällt, dass der Präsident dann erstmal in der Presse redet und irgendwelche markigen Strafen fordert und dann irgendwann mit uns mal geredet wird und gefragt wird, was wirklich vorgefallen ist. Das stößt einem wirklich auf.
Seht ihr euch in dem Medien falsch dargestellt?
Norman: Oft kratzen die Medien nur die Oberfläche an wenn sie über uns berichten. Das ist zwar zu einem Teil verständlich, weil es eine sehr komplexe Materie ist, aber wir werden in der Regel auf Dinge reduziert, die nur einen kleinen Teil von uns ausmachen. Es geht immer nur um ein angebliches Gewaltproblem oder sonstige Ausschnitte, aber kein Reporter nimmt sich die Zeit auch wirklich mal mit uns zu sprechen und sich in die Sache einzuarbeiten. So entsteht dann ein Bild in der Öffentlichkeit, das uns schon falsch darstellt. Dann legt der Verein noch einen drauf und schon schaukelt sich beides hoch.
Andi: Wobei es manchmal auch ganz lustig ist. Wir haben, kann man denk ich so sagen, zum Verein ein gutes Verhältnis und erhalten intern dann auch ganz andere Rückmeldungen von der Vereinsseite. Vieles wird da auch von Seiten des DFB vorgegeben und der Verein muss es eben in der Öffentlichkeit dann auch so vertreten und wird von dieser übernommen. Da fehlt oft die reflektierte journalistische Auseinandersetzung. Heute gibt es zu vielem einen dpa-Artikel, der dann von Zeitungen oder Sportportalen übernommen wird und das wars dann.
Manni: Das stimmt. Wir stecken eben in einer bestimmten Schublade und wenn etwas passiert, dann kommt es in eben diese Schublade rein. Für Reflexion ist da heute weder Zeit noch will sie überhaupt einer.
Norman: Wobei das auch nicht der Anspruch von Journalismus sein kann. Es gab zum Beispiel in Erfurt die Meldung 40 Verletzte. Dann stellte sich wenig später raus, die wurden nahezu alle durch Pfefferspray verletzt. Zuerst denkt man natürlich an Ausschreitungen und die Chaoten beim Fußball, am Ende war es die Polizei, die eigentlich Verletzungen verhindern sollte.
Norman: Oder man berichtet lediglich von 3 verletzten Polizisten, wobei es sich hier nur um leichte Verletzung handelte, welche auch z.T. selbst verschuldet waren. Unerwähnt bleibt ein Schwerverletzter auf unserer Seite, wessen Verletzung aus dem aggresiven Vorgehen der Polizei resultiert.
Spielt Gewalt eine Rolle?
Andi: Man kann es wohl nicht abstreiten.
Manni: Eine Rolle spielt sie direkt nicht, existent ist sie.
Norman: Auch das ist eigentlich wieder regional unterschiedlich. Die überwiegende Mehrheit lehnt Gewalt aber klar ab und hatte auch noch nie ein Problem damit.
Aber knallen kann es trotzdem mal?
Norman: Klar, das schon. Aber beim Fußball wird es oft gleich aufgebauscht. Da ist es auf einem Volksfest schlimmer. Beim Fußball, klar, da mögen sich die Leute nicht. Aber wenn man auf einem Volksfest sieht, wie die Leute sich dort teilweise die Bierkrüge um die Ohren hauen, das gibt’s im Stadion nicht. Nur liegt der mediale Fokus stärker auf dem Fußball, da wartet jeder schon darauf, dass etwas passiert.
Andi: Allerdings, auf jeder Kerb hier im Umkreis kann man schon fast die Uhr danach stellen, um halb Elf geht’s los. Da fliegen die Gläser an jedem Wochenende. Vergleicht man das dann mit dem Fußball passiert dort fast verschwindend gering. Es hat da ja auch nichts zu suchen!
Manni: Gerade die Gewaltsache hat aus meiner Sicht auch etwas mit jugendlichem Sich-Vergleichen zu tun. Man denkt immer, man muss besser als die sein, die größere Choreo machen, da kann sich das eben auch in diese Sachen auswachsen.
Norman: Ja, der Profilierungsgedanke schwingt da schon immer mit. Wenn Frankfurt sich selbst zum Randalemeister ernennt, dann geht es dabei nur um Profilierung, um sich selbst als Gruppe zu definieren und so darzustellen.
Andi: Gewalt muss immer hinterfragt werden, das ist klar. Aber es gibt auch da Unterschiede. Es ist was anderes, wenn man einen Unbeteiligten trifft und da reinzieht als einen, den man schon X-Mal in solchen Situationen getroffen hat. Das klingt jetzt blöd, aber die Unterscheidung muss man schon machen…das wichtigste ist nur, dass kein Unbeteiligter reingezogen wird. Wenn das passiert, dann muss es auch intern mal auf den Deckel geben.
Manni: Wir hinterfragen uns ja auch wenn etwas passiert ist.
Also gibt es bei euch eine Art Selbstreflexion?
Manni: Ja, auf jeden Fall. Aber nicht nur beim Thema Gewalt. Wir hinterfragen uns ständig, diskutieren ständig was war gut, was muss anders werden.
Andi: Was aber nicht bedeutet, dass wir deswegen jemanden aufgeben würden. Es ist also keine Selbstreinigung. Wir versuchen, die Leute bei uns zu halten und werfen sie nicht einfach raus.
Norman: Es ist ja auch nicht so, dass der Fußball das einzige Feld in unserer Gesellschaft ist, in dem es noch Gewalt gibt. Wenn man die Zeitung aufschlägt, dann könnte man ja wirklich den Eindruck bekommen.
Manni: Ich würde sogar soweit gehen und sagen, beim Fußball ist Gewalt am meisten hinterfragt.
Norman: Wir hinterfragen es sogar mehr als die Polizei. Seien es jetzt Festnahmeeinheiten oder in Bayern das USK, die schon regelrecht gegen uns in den Kampf geschickt werden und ohne Vorwarnung und vermummt in eine Gruppe reingehen, dort um sich schlagen oder Pfefferspray sprühen. Das erzeugt dann natürlich auch eine Art Gegenreaktion, das ist ja ganz natürlich. Man will ja auch aus so einer Situation raus. Das Problem ist nur, dass die für uns nicht ansprechbar sind und dass im Vorfeld nicht versucht wird, die Situation zu klären. Also verbal. Ich habe noch nie von der Polizei gehört, das und das ist bei uns nicht so optimal gelaufen, da müssen wir an uns arbeiten. Wir führen eine solche Diskussion offen über unsere Flyer und unsere Treffen, für jeden den es interessiert erkennbar.
Nächste Woche Dienstag: Die 3 über das Verhältnis zur Polizei und warum sie trotz allem am Pyrodialog festhalten wollen. Stay tuned!
Aufrufe: 17983 | Kommentare: 96 | Bewertungen: 19 | Erstellt:05.06.2012
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KOMMENTARE
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06.06.2012 | 12:32 Uhr
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Allerdings fehlt mir doch einiges an wirklicher Selbstreflexion der drei Ultras, vor allem beim Thema Gewalt. Ist doch nicht so schwer zu sagen, Gewalt ist scheiße und wir wollen das bei uns nicht tolerieren. Stattdessen wird auf andere verwiesen und versucht Gewalt im Fussball zu verharmlosen.
Gegen Ultras an sich hab ich nichts. Allerdings finde ich, dass jemand, der mit Pyroaktionen oder anderem Gedöns dafür sorgt, dass der eigene Verein ständig Strafen zahlen muss, kein Fan ist. Wer seinen Verein liebt, schadet ihm nicht so bewusst. Das ist dann auch Protest mehr, anders als vielleicht die angesprochenen Stimmungsboykotts, sondern einfach nur Selbstprofilierung auf Kosten anderer.
Deshalb sind Pyroleute für mich keine richtigen Fans und damit auch keine Ultras. Denn ich denke, dass Ultrasein bedeutet den Verein zu lieben und vor Schaden zu bewahren.
Bin auf jeden Fall schon auf den nächsten Teil des Interviews gespannt. Vor allem auch auf die Aussagen zur Polizeithematik.
0
06.06.2012 | 12:37 Uhr
0
allerdings sind deine beiträge absolut populistisch und lassen völlig außer acht, dass es nicht "die ultras" gibt....
wenn du mit irgendeinem der am bierstand stehst redest und der davon prahlt wie toll er und seine kumpels leute verprügeln, kannst du von diesem (zweifellos hirnfreien) mitbürger nicht auf alle ultras schließen!
mittlerweile hat sich die situation zwischen polizei und fans soweit aufgestachelt, dass es enorme feindbilder gibt! fans (nicht nur ultras) sehen oft polizisten als böse an, während die polizei (und auch die medien) ein immer größeres feindbild gegenüber ultras ( und normale fans) entsteht
=> immer mehr sanktionen für ultras und normalen fans
=> immer mehr aggressionen der fans gegenüber der polizei...
wir befinden uns gerade in einem teufelskreis und sollten versuchen auszusteigen => dialog, ausmisten auf beiden seiten, kennungspflicht der polizei, umdenken bei stadionverboten
- erstes stadionverbot sollte auf bewährung sein, wenn sich der beschuldigte zb dazu bereit erklärt gemeinnützige arbeit abzuleisten...
- beschuldigter sollte sich zumindest dazu äußern dürfen (=> verhandlung o. stellungnahme...)
- bei wiederholungstäter sollte hart durchgegriffen werden ( allerdings auch mit anhörung und beweispflicht...)
ich bin kein mitglied einer ultraszene, bin aber jahrelang mit fanbussen (die von ultras organisiert und benutzt wurden) gefahren, dadurch habe ich den ein oder anderen idiot bei den ultras gesehen, allerdings auch mehr als ein idiotischen polizisten und ordner!
@ limit
ich glaub du warst noch nie bei ner auswärtsfahrt dabei und hast mitbekommen, was sich der ein oder andere beamte sich da leistet!
wer ernsthaftet alles befolgt was ein uniformierter sagt, ohne für seine rechte einzustehen hat anscheinend nichts aus der deutschen geschichte gelernt!
2
06.06.2012 | 12:37 Uhr
-2
johns :
Ultras sind Fans, die ihren Verein bedingungslos unterstützten und keine Schwerverbrecher! Wer sagt, ohne Ultras gäbe es eine genausogute Stimmung liegt einfach falsch. Ein Beispiel ist hier England, dort gibt es keine Ultras und dementsprechend ist die Stimmung vor allem bei Rückstand schlecht.Außerdem sind Ultras nicht gewaltsuchend, mag sein dass es Leute in den Fanszenen gibt, die auf Konfrontationen mit der Polizei und den gegnerischen Fans aus sind, diese sind aber in der Regel von den Ultras nicht erwünscht.
Und wenn sich Ultras für die besseren Fans halten hat das auch seine Gründe, den wer fährt mehrere 100 km um sein Team zu unterstützen und wer bastelt in seiner Freizeit Choreos? Die Ultras! Und die Ultras stehen wie schon gesagt bedingungslos hinter ihrem Team, ein Beispiel: Robben verschießt die Elfmeter gegen Dortmund und Chelsea, ganz München hasst ihn dafür, außer die Ultras!
Außerdem leitet sich das Wort Fan von fanatisch ab, und da kann mir keiner was anderes erzählen, die Ultras sind fanatischer als VIP's.
Und zur Gewalt, die gibt es zwar, wird aber von den Medien immer dramatisiert.
@limit, wenn du abstreitest dass es Polizeigewalt gibt solltest du mal die Augen aufmachen, nur weil ein Fan einen Polizist beleidigt oder auch schlägt, ist ein Pfeffersprayeinsatz gegen Unschuldige und friedliche Fans nicht gerechtfertigt!
Meiner Meinung nach lassen sich hier viele von der medialen Hetzte gegen die Ultras und Pyrotechnik beeinflussen.
1
06.06.2012 | 12:45 Uhr
0
wenn ich mit einem sonderzug (sehr viele normale fans, ein kleiner bruchteil ultras) zu einem fußballspiel fahre, werde ich so wie alle leuten im zug von polizisten eingekesselt und richtung stadion begleitet!
=> wie genau soll ich mich von der möglichen gefahrenquelle entfernen, wenn mir verboten wird den kessel zu verlassen (z.T. nicht mal zum pinkeln!)
"Wenn es zu einen Polizei Einsatz kommt muss ich dann die Polizei provozieren?
Antwort: Nein muss man nicht, es sei den man legt es darauf an eine Eskalation auszulösen."
stimm ich dir voll und ganz zu!
"Kann es passieren das ich als unschuldiger eine übergebraten bekomme, habe doch gar nicht mit den Ultras zu tun.
Antwort: Ja kann dir passieren, wenn man sich nicht rechtzeitig von der Gefahrenquelle entfernt."
mal wieder totaler schwachsinn
1. implizierst du mit deiner aussage, dass wenn man was mit den ultras zu tun hat, nicht unschuldig ist
2. es gibt auchunschuldige bei den ultras
3. wie schon erwähnt kann man sich nicht von der gefahrenquelle entfernen, da selbst eltern mit kindern oftmals das verlassen des polizeikessels verboten wird...
noch ne frage an dich:
was ist wenn ein polizist (schwarzes schaf) zur eskalation führt? was soll ich dann machen? wenn man einen polizisten fragt ob man kurz in den wald darf um sich zu erleichtern und der einem mitteilt man soll sich verpissen und das maul halten (mir schon passiert) => ich soll der polizeianweisung folgen und mir das maul halten während ich mir in die hose pinkel?
2
06.06.2012 | 12:50 Uhr
0
Rumo :
@johns
Ultras sind nicht die bessern Fans, das ist genau eine Denkweise, die zu vielen Diskussionen führt.
Grundlage deiner Annahme ist, dass sich das bessere Fantum durch das Fahren auf Auswärtsspiele, durch Choreos und und und definiert. Diese Definition ist allerdings nicht allgemeingültig.
Ich bin der Meinung, dass sich niemand herausnehmen darf, allgemeingültig zu definieren, was Fansein ausmacht. Das muss jeder für sich bestimmen.
Weisst du, genauso könnten nämlich Logenbesitzer sagen, sie sind die besseren Fans, weil sie mit ihrem Geld den Verein deutlich mehr unterstützen, als der Steher.
Hier würdest Du aufschreien und sagen, das geht gar nicht, über Geld das Fansein zu definieren.
Für Ultras ist der Verein und das Team sicherlich ein größerer Lebensinhalt, als für andere. Das macht sie aber nicht zu besseren Fans, sondern eben zu besonderen (?).
1
06.06.2012 | 12:53 Uhr
-1
MagnumSuperShape : @tomnuetten
Was erwartest Du denn?
Du sprichst von Polizeigewalt, die es zweifelsohne gibt, wenn auch nur sehr vereinzelt. Aber was schlägst Du vor?
Soll die Polizei in Zukunft keine Fußballspiele mehr begleiten?
Personenbezogene Kennzeichnungspflicht für Beamte?
Glaubst Du wirklich das würde mehr Gerechtigkeit bringen? Wie schnell ist so ne anonymisierte Nummer in den Ultrareihen - berechtigt oder nicht - bekannt und der Betroffene kriegt nen Ziegelstein ab. Am Ende war's ja wieder nur ein Einzelner und die große Masse ist unschuldig.
Ich und die meisten anderen Fans sind auf die Polizei angewiesen! Du auch, ob Du's glaubst oder nicht. Wir können uns nicht erlauben, dass die Polizei sagt, ne heute nicht, weil sie Angst haben müssen dass einzelne Spinner Ihre Nummer zum erklärten Ziel ausrufen.
Du jammerst, aber Du bringst keine Lösungsvorschläge.
edit: Sorry, letzter Satz ist nicht so böse gemeint wie er vielleicht klingt.
0
06.06.2012 | 12:56 Uhr
0
Rumo :
@limit:
Dein letzter Satz wäre der Idealzustand, mit dem allen Seiten geholfen wäre.
Die Gewaltspirale hat sich allerdingss chon ziemlich weit gedreht und im Moment sind die einzigen Lösungsansätze, noch drakonischere Maßnahmen einzuführen, weil man hofft, über Repressalien Ruhe reinzubekommen; die viel gerühmte "Null-Toleranz" Geschichte.
Da machen die staatlichen Organe meiner Meinung nach allerdings die Rechnung ohne den Wirt bzw. unterschätzen so ein bisschen die Stimmung auf der anderen Seite. Ich denke, durch immer härtere Vorgehensweisen wird sich die Spirale nur weiter drehen, weil die Gruppen nicht klein beigeben werden.
Irgendwie müsste man die Spirale durchbrechen, allerdings hab ich dafür kein Konzept.
@MangnumSuperShape
Die Problematik mit den Klarnamen ist bekannt, aber dann muss ich dich fragen, rechtfertigt diese Gefahr ein rechtswidriges Handeln des Polizisten, der sich in seiner Anonymität sicher sein kann, nicht verfolgt werden zu können?
Aus meiner Sicht nein, die Kennzeichnungspflicht ist unumgänglich. Es ist ein Unding, dass ich nicht die Möglichkeit habe, gegen einzelnen Personen vorzugehen, weil mir deren Identität nicht preis gegeben wird.
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06.06.2012 | 12:59 Uhr
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Bailey :
Gut, die Kennzeichnungspflicht für Polizisten bzw. deren Befürworter hatten ja einen ganz guten Vorschlag.Es werden einmalige Nummern vergeben, die über einen Schlüssel der Einsatzleitung zugeordnet werden können. Nach dem Einsatz gibt es dann für den nächsten einen neuen Schlüssel und so weiter.
Also bekommt jeder Beamte bei jedem Einsatz eine neue Nummer, die einmal vielleicht 5 Stellen, einmal 7 Stellen haben kann. Zugeordnet werden kann sie nur mit dem Schlüssel des jeweiligen Einsatzes.
Und allein bei 5 Stellen gibt es ja 100000 mögliche Kombinationen. Das sollte im Computerzeitalter eigentlich kein Problem mehr sein.
Und ich gehe mal als treuer Staatsbürger davon aus, dass die Polizei auch ein Interesse daran hat, Straftaten in ihrem eigenen Laden aufklären zu können. Oder etwa nicht?
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06.06.2012 | 13:04 Uhr
0
Rumo :
bei dem Thema Kennzeichnungspflicht werde ich echt kiebig (gerade wegen eigener Erfahrung im Zusammenhang mit dem Versuch, einzelne Personen einer Hundertschaft zu identifizieren).
Nochmal andersrum gefragt, ein Vermummungsverbot besteht für uns alle völlig zu Recht, um eben die Sanktionierung desjenigen, der STraftaten begeht, zu ermöglichen.
Wieso gilt dieses Vermummungsverbot, was im Endeffekt auf eine Verhinderung der Verschleierung der eigenen Identität abzielt, nicht auch für Polizisten? Diese sind im Einsatz vermummt und ihre Identität ist verschleiert.
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Statistik
Hinsichtlich der Befolgung von Anweisungen der Polizei bin ich anderer Meinung, da ich da schon sehr genau differenzieren würde, wann ich einer Anweisung ohne Diskussion folge oder wann es mein gutes Recht ist, diese zu hinterfragen.
Dier Problematik der Frage, warum es zu einem Polizeieinsatz kommt und wie der sich dann entwickelt, ist sehr schwer zu beantworten. Aber du sagst ja selbst, dass es notwendig ist, diese Frage zu stellen, stimmt. Dafür muss es dann aber eben eine unabhängige Plattform (ein Gericht) geben, was diese Frage klärt. Dies ist zur Zeit nicht möglich, weil du die Polizei nicht als Ganzes "verklagen" kannst, sondern nur einzelne Personen. Ich kenne keine Möglichkeit (lass mich da gern belehren), die Rechtmäßigkeit eines Polizeieinsatzes prüfen zu lassen.
Wir entfernen uns allerdings gerade etwas von den Ultrathematik hin zur Polizeigewalt.