26.08.2009 um 15:16 Uhr
Voegi schiebt Frust
Ganz ehrlich: Ich bin genervt! Die Saison ist gerade einmal drei Spieltage alt und mir geht schon wieder so einiges auf den Zeiger. Alle zerreißen sie sich das Maul über die Bayern-Krise. Von wegen Ende der Vormachtstellung, verfehltes Management, konzeptloser Trainer, miserabler Kader. Und alle haben sie das natürlich schon vorher gewusst. Ist klar. Doch ich kann das alles nicht mehr hören. Nicht weil ich ein verblendeter Bayern-Fan wäre, der alles schönreden will und glaubt, die anderen könnten bald ihr Fernrohr rausholen. Nö. Glaub ich nicht. Aber ich habe keine Lust mehr, mir die Statements lauter selbsternannter Experten anzuhören, die mir haarklein aufdröseln, was denn nun alles schiefläuft bei den Bayern. Bayern, Bayern, Bayern – das wird selbst einem Bayern-Fan allmählich zu langweilig. Und genau deshalb war das jetzt mein letztes Wort über unseren allseits geliebten wie gehassten FC Hollywood.
Es gibt nämlich noch genügend andere Ärgernisse in dieser ach so tollen Liga, die mir übelst auf die Drüse drücken. Zum Beispiel, dass ich mir derzeit einen schönen Mist zusammentippe und Woche für Woche mit meinen orakeligsten Präzisionsvoraussagen gründlich danebenliege. Aber wer kann schon ahnen, dass der FC nicht mal gegen Skibbes Bembelhaufen zu Hause nen Dreier einfährt. Oder dass die einst so unbesiegbare Weltauswahl aus Berlin zweimal in Folge verliert? Eben, sowas ist unkalkulierbar. Und sowas gehört sich nicht. Jedenfalls nicht, wenn ich es nicht so voraussehe.
Aber ich gebe zu: Das kümmert ja sonst kein Schwein. Im Gegenteil, meine Tippkontrahenten reiben sich schon feierlich die Pfoten. Schöne Freunde sind das. Was will man aber auch erwarten in unserer Neidgesellschaft. Da gönnt man keinem etwas. Ich gönne mir zumindest alles. Da können sich andere mal ein Beispiel nehmen.
Doch wo war ich stehen geblieben. Genau. Ich wollte meinem angestauten Ärger über diese komische Liga Luft machen. Die ist nämlich auch nicht mehr das, was sie einmal war. Plötzlich wird die Hälfte der Teams von irgendwelchen Nachwuchstrainern gecoacht, denen die Vereinsführung in vorgetäuschter Großherzigkeit endlich auch mal eine Chance geben will. Von wegen: "Back to the roots, gib der Jugend eine Chance". Das ist eiskaltes Kalkül. Es ist nämlich dieser Tage ziemlich chic, auf junge Kräfte aus den eigenen Reihen zu setzen (die Bayern fangen ja auch schon damit an – aber ich wollte ja nicht über die Bayern reden). Na jedenfalls will man sich so doch nur an den gemeinen Fan ranschmeißen. Der findet das nämlich ziemlich toll, wenn die Leute aus den eigenen Reihen rekrutiert werden. Ich nicht, ich find das albern.
Ach ja, Tuchel und Bergmann. Die zwei Heilsbringer! Mit denen geht's jetzt bergaufwärts. Humbug ist das. Die haben ne Halbwertszeit von einem Viertel Neururer. Die sind schneller weg als uns Udo ein Weizen zischen kann. Apropos Udo, den würd ich gerne mal wieder auf der Trainerbank sehen. Ja, ich weiß, ich arbeite mich Woche für Woche an ihm ab. Unterstelle ihm dauerhaften Alkoholabusus und mache mich über seine schnapstrunkenen Fußballweisheiten lustig. Und trotzdem: Das ist wenigstens ein Typ. Solche Leute will ich sehen. Keine pausbäckigen Trainerjünglinge. Ich will Schafstall, Sundermann und Coordes. Da bin ich konservativ wie eine deutsche Eiche.
Wo wir bei konservativ sind: Dieses neumodische Sky-Studio gefällt mir mal gar nicht. So ganz in blau, ganz chillig-cool und überhaupt total hipp. Ist nicht mein Ding. Ich mag's lieber kuschelig-warm, so in Gelb- und Rot-Tönen. Aber das ist ja wohl nicht mehr zeitgemäß. Ja, ich weiß, ich bin von gestern. Geschenkt.
Und weil ich so ein ewig Gestriger bin, kann ich mit diesem neuen Spieltagsmodell so gar nichts anfangen. An sich habe ich ja immer gedacht, ich sei so ein totaler Fußball-Junkie, den man mit Bundesliga nicht übersättigen kann. Und deshalb hatte ich mir auch fest vorgenommen, mir an jedem Wochenende die volle Dröhnung zu geben. Mit allen Spielen der Ersten und Zweiten Liga. Von Freitagvorabend bis Sonntagnacht, nur kurz unterbrochen durch die unvermeidbaren Gänge aufs Allerheilligste. Nun muss ich aber feststellen: Das wird auch mir zu viel. Das schaff ich nicht.
Trotzdem bin ich nicht Bundesliga-satt. Klingt komisch, ist aber so. Dass die Liga nach vier Spieltagen schon wieder Pause macht zugunsten eines ultraspannenden Freundschaftsländerspiels (Südafrika – ich kann meine Begeisterung kaum in Worte fassen), find ich entsprechend bescheiden. Da hat man sich gerade einmal daran gewöhnt, dass diese furchtbare sinnentleerte Phase der Sommerpause vorbei ist, zack, darf man sich wieder mal zwei Wochen gedulden, eh es weiter geht. Und dann natürlich gleich ohne Freitagsspiel. Damit die stressgeplagten Herren noch einen weiteren Tag die Schenkel hochlegen können. Pah, mir doch egal. Ich will Fußball sehen. So viel wie möglich. Ohne Pause, nonstop, am besten von Freitag morgen bis Sonntag abend. Und ja, ich weiß, ich widerspreche mir selbst. Ich bin paradox, schizophren oder einfach nur malle. Aber das liegt an dieser total seltsamen Liga, ohne Prinzip und Ordnung. Da muss man ja verrückt werden.
Und weil ich jetzt auch nichts mehr darauf gebe, was ich mir hier vorgenommen habe, sag ich zum Schluss noch was zu "meinen" Bayern: Ich will meinen Hitzfeld wieder. Ich will diesen uninspirierten 0815-Fußball wieder zurück. Ich will ganz viel Pfaff, Augenthaler, Matthäus, und ein bisschen Effenberg und Elber. Ich will, dass es wieder so wird wie damals. Denn ich bin konservativ und momentan total gefrustet. Früher war alles besser und jetzt ist alles nur noch scheiße. Oder so ähnlich. Ach was soll's. Ich mach's wie Udo. In dem Sinne: Prost!
Es gibt nämlich noch genügend andere Ärgernisse in dieser ach so tollen Liga, die mir übelst auf die Drüse drücken. Zum Beispiel, dass ich mir derzeit einen schönen Mist zusammentippe und Woche für Woche mit meinen orakeligsten Präzisionsvoraussagen gründlich danebenliege. Aber wer kann schon ahnen, dass der FC nicht mal gegen Skibbes Bembelhaufen zu Hause nen Dreier einfährt. Oder dass die einst so unbesiegbare Weltauswahl aus Berlin zweimal in Folge verliert? Eben, sowas ist unkalkulierbar. Und sowas gehört sich nicht. Jedenfalls nicht, wenn ich es nicht so voraussehe.
Aber ich gebe zu: Das kümmert ja sonst kein Schwein. Im Gegenteil, meine Tippkontrahenten reiben sich schon feierlich die Pfoten. Schöne Freunde sind das. Was will man aber auch erwarten in unserer Neidgesellschaft. Da gönnt man keinem etwas. Ich gönne mir zumindest alles. Da können sich andere mal ein Beispiel nehmen.
Doch wo war ich stehen geblieben. Genau. Ich wollte meinem angestauten Ärger über diese komische Liga Luft machen. Die ist nämlich auch nicht mehr das, was sie einmal war. Plötzlich wird die Hälfte der Teams von irgendwelchen Nachwuchstrainern gecoacht, denen die Vereinsführung in vorgetäuschter Großherzigkeit endlich auch mal eine Chance geben will. Von wegen: "Back to the roots, gib der Jugend eine Chance". Das ist eiskaltes Kalkül. Es ist nämlich dieser Tage ziemlich chic, auf junge Kräfte aus den eigenen Reihen zu setzen (die Bayern fangen ja auch schon damit an – aber ich wollte ja nicht über die Bayern reden). Na jedenfalls will man sich so doch nur an den gemeinen Fan ranschmeißen. Der findet das nämlich ziemlich toll, wenn die Leute aus den eigenen Reihen rekrutiert werden. Ich nicht, ich find das albern.
Ach ja, Tuchel und Bergmann. Die zwei Heilsbringer! Mit denen geht's jetzt bergaufwärts. Humbug ist das. Die haben ne Halbwertszeit von einem Viertel Neururer. Die sind schneller weg als uns Udo ein Weizen zischen kann. Apropos Udo, den würd ich gerne mal wieder auf der Trainerbank sehen. Ja, ich weiß, ich arbeite mich Woche für Woche an ihm ab. Unterstelle ihm dauerhaften Alkoholabusus und mache mich über seine schnapstrunkenen Fußballweisheiten lustig. Und trotzdem: Das ist wenigstens ein Typ. Solche Leute will ich sehen. Keine pausbäckigen Trainerjünglinge. Ich will Schafstall, Sundermann und Coordes. Da bin ich konservativ wie eine deutsche Eiche.
Wo wir bei konservativ sind: Dieses neumodische Sky-Studio gefällt mir mal gar nicht. So ganz in blau, ganz chillig-cool und überhaupt total hipp. Ist nicht mein Ding. Ich mag's lieber kuschelig-warm, so in Gelb- und Rot-Tönen. Aber das ist ja wohl nicht mehr zeitgemäß. Ja, ich weiß, ich bin von gestern. Geschenkt.
Und weil ich so ein ewig Gestriger bin, kann ich mit diesem neuen Spieltagsmodell so gar nichts anfangen. An sich habe ich ja immer gedacht, ich sei so ein totaler Fußball-Junkie, den man mit Bundesliga nicht übersättigen kann. Und deshalb hatte ich mir auch fest vorgenommen, mir an jedem Wochenende die volle Dröhnung zu geben. Mit allen Spielen der Ersten und Zweiten Liga. Von Freitagvorabend bis Sonntagnacht, nur kurz unterbrochen durch die unvermeidbaren Gänge aufs Allerheilligste. Nun muss ich aber feststellen: Das wird auch mir zu viel. Das schaff ich nicht.
Trotzdem bin ich nicht Bundesliga-satt. Klingt komisch, ist aber so. Dass die Liga nach vier Spieltagen schon wieder Pause macht zugunsten eines ultraspannenden Freundschaftsländerspiels (Südafrika – ich kann meine Begeisterung kaum in Worte fassen), find ich entsprechend bescheiden. Da hat man sich gerade einmal daran gewöhnt, dass diese furchtbare sinnentleerte Phase der Sommerpause vorbei ist, zack, darf man sich wieder mal zwei Wochen gedulden, eh es weiter geht. Und dann natürlich gleich ohne Freitagsspiel. Damit die stressgeplagten Herren noch einen weiteren Tag die Schenkel hochlegen können. Pah, mir doch egal. Ich will Fußball sehen. So viel wie möglich. Ohne Pause, nonstop, am besten von Freitag morgen bis Sonntag abend. Und ja, ich weiß, ich widerspreche mir selbst. Ich bin paradox, schizophren oder einfach nur malle. Aber das liegt an dieser total seltsamen Liga, ohne Prinzip und Ordnung. Da muss man ja verrückt werden.
Und weil ich jetzt auch nichts mehr darauf gebe, was ich mir hier vorgenommen habe, sag ich zum Schluss noch was zu "meinen" Bayern: Ich will meinen Hitzfeld wieder. Ich will diesen uninspirierten 0815-Fußball wieder zurück. Ich will ganz viel Pfaff, Augenthaler, Matthäus, und ein bisschen Effenberg und Elber. Ich will, dass es wieder so wird wie damals. Denn ich bin konservativ und momentan total gefrustet. Früher war alles besser und jetzt ist alles nur noch scheiße. Oder so ähnlich. Ach was soll's. Ich mach's wie Udo. In dem Sinne: Prost!
Aufrufe: 5892 | Kommentare: 54 | Bewertungen: 44 | Erstellt:26.08.2009
ø 7.5
KOMMENTARE
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29.08.2009 | 02:39 Uhr
0
Forward_9 :
Herrlich... 10 P.!
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29.08.2009 | 22:21 Uhr
0
xxlhonk :
Na Voegi, was sagst Du jetzt?Begeistert von RibRob?
Ist jetzt alles wieder gut?
Ich freue mich auf die kommende Woche, wenn wieder die hunderte von "Warum der FCB jetzt die CL gewinnen wird"-Blogs kommen.
Herrlich
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29.08.2009 | 23:16 Uhr
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Voegi :
na klar freu ich mich.aber hat ja nix mit meinem frust zu tun. der ist da. über die klugscheißer & co...
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30.08.2009 | 12:34 Uhr
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xxlhonk :
Na ja.Der Frust über die Klugscheißer wird bleiben.
Das wird sich auch nicht ändern.
Da musst Du mal LaPulga fragen, der das Blogduell wohl vrliert, weil die Bayern-Fans ihm schön einen Haufen 1er reingewürgt haben und auch im Voting pro Bayern (und damit pro Büchse) gevotet haben.
Da sitzt der Frust richtig tief.
Und bei Dir bin ich mir sicher, dass DU damit umgehen kannst.
Und diesen Frust sicherlich in den LL verarbeitest
War schon nett, was die Bayern geboten haben.
Bin mal gespannt, ob sie das auch gegen einen richtigen Gegner können.
Oder gegen eine Mannschaft, die sich hinten mit 10 Mann reinstellt.
Aber auch ich gleite schon wieder ab
Sorry
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