08.06.2009 um 21:44 Uhr
Vom Altmeister zum Jungspund
In diesem Blog möchte ich die die Entwicklung im deutschen Fußball vom alten „Schwätzer" zum jungen Trainer/Fußballexperten beschreiben.Viele Jahre lang mussten wir die nichts sagenden Aussagen eines Beckenbauers oder Netzers zu hören bekommen. Diese „Fußballexperten", welche vor gut 30 Jahren gespielt haben, und schon lange keine Trainer mehr waren, haben meiner Meinung nach wenig Ahnung von moderner Taktik. Sie sind nicht mehr nah genug am Geschehen dran, um die Taktik des Trainers infrage stellen zu dürfen. Auch Udo Lattek soll an dieser Stelle genannt werden, ich finde er tätigt lediglich populistische Aussagen, dadurch ist er bei dem „einfachen" Fußballfan beliebt, und kann so über die heutigen Machenschaften im Fußball lästern, ohne um seinen Job bangen zu müssen.
Die Fuballberichterstattung hat sich geändert, die Fußballfans wollten mehr Wissen vermittelt kriegen, am besten noch die Taktik des Gegners und der eigenen Mannschaft erklärt kriegen und das auch noch verständlich. Perfekt vorgemacht hat es das ZDF, als es Jürgen Klopp zum Fußballexperten während der WM machte. In der Halbzeitpause jedes wichtigen Spiels analysierte er die Spielweise der beiden Teams, und deckte Fehler in der Verteidigung auf, sodass er nach der WM als Wohnzimmernationaltrainer gefeiert wurde.
Während das ZDF mit Oliver Kahn einen guten Ersatz für Klopp gefunden hat, ist bei der ARD immer noch Günther Netzer im Einsatz, der meiner Meinung nach seinen Zenit längst überschritten hat. Herr Netzer gibt kaum konstruktives von sich, bringt nichts Neues in die Sendung, und man hat den Eindruck, dass man nach jedem Spiel einfach eine Aufnahme vom letzten Länderspiel einspielen könnte, denn es wird sowieso immer nur dasselbe erzählt. Zum Glück hat auch die ARD langsam erkannt, dass der Durchschnittsdeutsche inzwischen treffendere Analysen und facettenreichere Kommentare als die vom Altprofi Netzer aufgetischt haben will. Mit Mehmet Scholl haben sie einen Mann gewonnen, der durch seine freche und offene Art viel Neues in die Halbzeitansprache bringt. Der Trend geht ganz klar zu mehr Taktikanalyse und Abwechslung in der Halbzeit.
Ähnlich verhält es sich bei den Trainern. Leider wurde durch die Entlassung von Jürgen Klinsmann die Entwicklung ein wenig gestoppt, mit Jupp Heynckes und Louis van Gaal wurden zwei erfahrenen Menschen die Plätze von zwei innovativen „Frischlingen" angeboten, auch wenn man fairerweise sagen muss, dass Labbadia gerne wechseln wollte. Allerdings ist die Entwicklung unübersehbar. Klopp in Dortmund und Bruno Labbadia sind nur zwei Beispiele von Trainern, die schon in jungen Jahren über einen eigenen Stil verfügen. Auch wenn während dieser Saison bei vielen Klubs eine Renaissance stattfand, die vom jungen, kumpelhaften Trainer zurück zum autoritären Cheftrainer führte. Ich hoffe, dass sowohl das Fernsehen als auch die Fußballklubs die Entwicklung nicht verschlafen, vor allem bei den Trainern ist Deutschland Vorreiter, und sollte diesen Vorteil nutzen. Durch die Einstellungen von Skibbe und Frontzeck blieben zwei junge Trainer der Bundesliga erhalten.
So hoffe Ihr habt bis zum Schluss durchgehalten, über Kommentare, Meinungen und Bewertungen würde ich mich freuen.
Die Fuballberichterstattung hat sich geändert, die Fußballfans wollten mehr Wissen vermittelt kriegen, am besten noch die Taktik des Gegners und der eigenen Mannschaft erklärt kriegen und das auch noch verständlich. Perfekt vorgemacht hat es das ZDF, als es Jürgen Klopp zum Fußballexperten während der WM machte. In der Halbzeitpause jedes wichtigen Spiels analysierte er die Spielweise der beiden Teams, und deckte Fehler in der Verteidigung auf, sodass er nach der WM als Wohnzimmernationaltrainer gefeiert wurde.
Während das ZDF mit Oliver Kahn einen guten Ersatz für Klopp gefunden hat, ist bei der ARD immer noch Günther Netzer im Einsatz, der meiner Meinung nach seinen Zenit längst überschritten hat. Herr Netzer gibt kaum konstruktives von sich, bringt nichts Neues in die Sendung, und man hat den Eindruck, dass man nach jedem Spiel einfach eine Aufnahme vom letzten Länderspiel einspielen könnte, denn es wird sowieso immer nur dasselbe erzählt. Zum Glück hat auch die ARD langsam erkannt, dass der Durchschnittsdeutsche inzwischen treffendere Analysen und facettenreichere Kommentare als die vom Altprofi Netzer aufgetischt haben will. Mit Mehmet Scholl haben sie einen Mann gewonnen, der durch seine freche und offene Art viel Neues in die Halbzeitansprache bringt. Der Trend geht ganz klar zu mehr Taktikanalyse und Abwechslung in der Halbzeit.
Ähnlich verhält es sich bei den Trainern. Leider wurde durch die Entlassung von Jürgen Klinsmann die Entwicklung ein wenig gestoppt, mit Jupp Heynckes und Louis van Gaal wurden zwei erfahrenen Menschen die Plätze von zwei innovativen „Frischlingen" angeboten, auch wenn man fairerweise sagen muss, dass Labbadia gerne wechseln wollte. Allerdings ist die Entwicklung unübersehbar. Klopp in Dortmund und Bruno Labbadia sind nur zwei Beispiele von Trainern, die schon in jungen Jahren über einen eigenen Stil verfügen. Auch wenn während dieser Saison bei vielen Klubs eine Renaissance stattfand, die vom jungen, kumpelhaften Trainer zurück zum autoritären Cheftrainer führte. Ich hoffe, dass sowohl das Fernsehen als auch die Fußballklubs die Entwicklung nicht verschlafen, vor allem bei den Trainern ist Deutschland Vorreiter, und sollte diesen Vorteil nutzen. Durch die Einstellungen von Skibbe und Frontzeck blieben zwei junge Trainer der Bundesliga erhalten.
So hoffe Ihr habt bis zum Schluss durchgehalten, über Kommentare, Meinungen und Bewertungen würde ich mich freuen.
Aufrufe: 1545 | Kommentare: 16 | Bewertungen: 4 | Erstellt:08.06.2009
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KOMMENTARE
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08.06.2009 | 22:12 Uhr
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Ich würde mir darüberhinaus wünschen, dass Trainer in Deutschland eine ähnlich starke Position innehätten wie es in der PL der Fall ist. Dann könnten sie in Ruhe arbeiten und langfristige Pläne verfolgen...Aber das geht über die von Dir angesprochene Taktik hinaus.
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08.06.2009 | 22:34 Uhr
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09.06.2009 | 00:05 Uhr
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Bloessl :
Bin mit Dir grundsätzlich einer Meinung.Jedoch finde ich,dass ab und zu die alten Fussballfloskeln dann doch eine Berechtigung haben.Beckenbauer zum Beispiel war der Erste der bei der Verpflichtung von Klinsmann auf den Unterschied zwischen Nationaltrainer und Vereinstrainer hingewiesen hatte und skeptisch war.Des weiteren hatte er genauso Recht als er als Einziger vor dem Barcelona-Spiel dem FCB eine Packung vorausgesagt hat.(Was er natürlich als Präsident niemals öffentlich hätte sagen dürfen)Genauso hat sich meiner Meinung nach leider auch oft das typische Gequatsche von Udo Lattek, wie z.B. wenn das Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer nicht mehr stimmt,man diesen nicht halten kann,sich Grüppchen bilden,etc..bewahrheitet.,obwohl ich diese Aussagen im Doppelpass selber immer gehasst habe und nicht glauben wollte.(die Trainer wurden dann doch letztendlich entlassen)Von der heutigen Taktik sind sie natürlich meilenweit entfernt und nicht mehr auf dem Laufenden,jedoch glaube ich nicht,dass Trainer,die in ihrer Karriere fast Alles gewonnen haben,alles verlernt haben oder nichts mehr checken,nur weil sie über 60 sind.Die sozialen Fähigkeiten sind nach wie vor sehr wichtig (siehe Klinsmann,Labbadia als Negativbeispiele) um Erfolg zu haben.Trotzdem ist natürlich der Großteil der Aussagen alles 0815 Kommentare,die aber durchaus auch bei den jüngeren Kommentatoren vorkommen.Sehe daher Scholl und Kahn eher als positive Ausnahmen in der allgemein oberflächlichen bzw. populistischen (siehe Doppelpass) Fussballberichterstattung.
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09.06.2009 | 14:44 Uhr
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Taktiker :
@tobzzzn und zaradanke für das lob, mit dem teammanager hängt mMn von der person ab, nicht jeder ist in der lage sowohl spieler perfekt zu trainieren, als auch gute spieler zu erkennen und für möglichst geringe kosten ins zu holen.
aber in england klappt das sehr gut, von daher sollte es das auch in deutschland häufiger geben (magath war so auch erfolgreich, weil er die richtigen spieler für sein system geholt hat)
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09.06.2009 | 14:46 Uhr
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Taktiker :
@edhardy22ja mit der überschrift habe ich auch gehadert, mir fiel keine wirklich passende ein...
aber wollte mit der übershcrift einfach nur den wechsel vom alten, autoritären trainer zum jungen kumpelhaften trainer ausdrücken
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09.06.2009 | 14:49 Uhr
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Taktiker :
@bloesslschon klar, dass alte trainer eine gewisse ahnung von fußball haben, vor allem in sozialer hinsicht. aber dennoch glaube ich nicht, dass lattek heutzutage immernoch so erfolgreiche wäre, wenn er ununterbrochen trainer gewesen wäre. gewisse neuerungen wie das forechecking und die raumdeckung, die ja hand in hand gehen, hätte er sicherlich erst sehr spät anerkannt. leute, die mit einer taktik erfolg hatten und von dieser überzeugt sind, lassen sich nur schwerlich umstimmen, vor allem weil sie auf dem neuen gebiet keine experten sind.
aber in sozialer hinsicht gebe ich dir sicherlich recht, und natürlich sind beckenbauer, netzer und lattek keine fußballlaien
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29.10.2009 | 10:52 Uhr
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mrpink27 :
auch ich gebe dir grundsätzlich recht. nur habe ich deine aussage über klinsmann vielleicht falsch verstanden?jk steht meiner meinung nach nicht gerade für taktik sondern für motivation (ist ja nichts schlechtes). van Gaal und Heynckes waren dagegen schon immer analytiker, taktiker und strategen. gerade diese trainer haben es ja schwer weil sie oft von der mannschaft oder dem vorstand nicht verstanden werden. man denke z.b. an die Mathematiker Aussage von Rummenigge über Hitzfeld.
am ende gehört zu einem guten trainer taktik, strategie, motivation, menschenführung usw.
"gehts raus und spielts fußball" hat da noch nie gereicht.
wenn man die dienstältesten trainer in europa anschaut (z.b. wenger, schaaf, ferguson) dann haben die alle taktikverständnis und können mannschaften umbauen.
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29.10.2009 | 15:04 Uhr
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Taktiker :
@mrpinkJa, Klinsmann steht nicht gerade für Taktik, in Hinblick auf Klinsmann meinte ich eher den eigenen Styl, sprich, viele neue Dinge in den Fußball mit einfließen zu lassen. Sei es ein Psychologe und mentaltrainer, oder die anders aufgebauten Trainingsmethoden aus den USA. Zweifellos ist Klinsmann kein Sinnbild für einen Taktiker, doch hat er schon in jungen Jahren ein recht gut erkennbares Profil, auch wenn er taktisch doch eher von seinem Co-Trainer Löw geprägt wurde. Bei bayern wusste man nie, was man von seiner Taktik halten sollte, da war ich doch schon schwer enttäuscht, auch wurde Klinsmanns Kompetenz im taktischen Bereich, dank Jogi, wohl viel zu hoch eingestuft...
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Weiter so!
Viele Grüße
tobzzzzn