02.04.2012 um 15:52 Uhr
Willkommen in Deutschland Teil 5
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Der Goldene Westen
Für mich als gebürtigen Rostocker ist es schwer über meine Heimatregionen in diesem Maße schreiben zu müssen. Doch nun verlassen wir die Gebiete der ehemaligen DDR. In den Medien wird oft das Gefühl vermittelt, das Einzig und Alleine der Osten die Brutstelle für braunes Gedankengut ist. Dass muss ich mit aller Deutlichkeit negieren. Die vorletzte Etappe führt uns nach Nordrhein-Westfalen.
BVB vs. Asamoah
Dass zwischen Schalke und den Revierrivalen aus Dortmund eine außerordentlich Feindschaft besteht ist seit Jahrzenten bekannt. Doch während sie hauptsächlich im sportlichen Rahmen ausgelebt wird, sorgte der Dortmunder Torhüter Roman Weidenfeller für einen handfesten Skandal. Während eines Derbys in der Spielzeit 2007/2008 kam es zu einem Streit zwischen dem damaligen Schalke-Angreifer Gerald Asamoah und dem Torwart. Dabei fielen rassistische Äußerungen von Seiten Weidenfellers, die ihm eine Sperre von drei Spielen einbrockte. Über den genauen Wortlaut der Ausschweifungen ist allerdings nichts öffentlich verlautet worden.
Im Pokalspiel der Dortmunder bei Greuther Fürth soll es nach Angaben einzelner Spieler zu einem erneuten rassischen Vorfall gegen über Gerald Asamoah gekommen sein. Diese Beschuldigungen gelten allerdings als umstritten. Der Beschuldigte Kevin Großkreutz musste daraufhin zahlreiche Kritik auf sich einprasseln lassen, ein Verfahren von Seiten der DFB-Gremien droht dem bekannten Provokateur allerdings nicht.
„schnell zu trauriger Berühmtheit"
Nördlich von Dortmund befindet sich die Kleinstadt Lotte. Diese beherbergt den ambitionierten Regionalligisten Sportfreunde Lotte. Dieser sorgte Anfang des Jahres für einen Eklat. Mehrere Zeitungen berichteten von zahlreichen Vorfällen während der Begegnung gegen Eintracht Trier (2:3) am 10. Dezember vergangenen Jahres. Unworte wie „Neger", „Negerkind" oder „Affensohn" sollen gefallen sein. FIFA-Schiedsrichter Michael Weiner, soll die Lotte Spieler in der Halbzeitpause gewarnt haben, dass ihre verbalen Anfeindungen den Verein „schnell zu trauriger Berühmtheit" verhelfen könnte. Der DFB Kontrollausschuss ermittelte daraufhin. Der Klub wurde mit einer Geldstrafe sanktioniert, Spieler Martin Hess für drei Spiele gesperrt, allerdings „nur" wegen unsportlichen Verhaltens.
Parolen gegen Schechter
Der bisher medienwirksamste Fall in diesem Jahr ereignete sich allerdings im Süd-Westen der Republik. Nach der Derby Niederlage in Mainz wurde Stürmer Itay Schechter zur Zielscheibe von Rechtsextremen aus dem Fan-Lager seines eigenen Vereins. Fünf Anhänger beleidigten den israelischen Angreifer während des sonntäglichen Auslauftrainings mit antisemitischen Parolen. Nach Angaben seines Vereins, dem abstiegsbedrohten FC Kaiserslautern, blieben die Schmährufe von Seiten Schechters unbemerkt. Am darauffolgenden Spieltag, an dem die Roten Teufel den VFL Wolfsburg empfingen, zogen die Lautern-Spieler mit dem Plakat „Rassismus hat beim FCK keinen Platz" in die Arena.
Jedoch sind rechte Tendenzen auch in den alten Bundesländer seit Jahrzenten mit dem Fußball verbunden. Bereits in den 80er Jahren waren erste Bemühungen von Rechtsextremen erkennbar, den Fußballsport als Agitationsfeld zu instrumentalisieren. Der bekannte Neonazi Michael Kühnen antworte 1983 auf die Frage, wo sich die rechte Jugend am besten rekrutieren lasse: „ Unter Skinheads und Fußballfans".
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Der Goldene Westen
Für mich als gebürtigen Rostocker ist es schwer über meine Heimatregionen in diesem Maße schreiben zu müssen. Doch nun verlassen wir die Gebiete der ehemaligen DDR. In den Medien wird oft das Gefühl vermittelt, das Einzig und Alleine der Osten die Brutstelle für braunes Gedankengut ist. Dass muss ich mit aller Deutlichkeit negieren. Die vorletzte Etappe führt uns nach Nordrhein-Westfalen.
BVB vs. Asamoah
Dass zwischen Schalke und den Revierrivalen aus Dortmund eine außerordentlich Feindschaft besteht ist seit Jahrzenten bekannt. Doch während sie hauptsächlich im sportlichen Rahmen ausgelebt wird, sorgte der Dortmunder Torhüter Roman Weidenfeller für einen handfesten Skandal. Während eines Derbys in der Spielzeit 2007/2008 kam es zu einem Streit zwischen dem damaligen Schalke-Angreifer Gerald Asamoah und dem Torwart. Dabei fielen rassistische Äußerungen von Seiten Weidenfellers, die ihm eine Sperre von drei Spielen einbrockte. Über den genauen Wortlaut der Ausschweifungen ist allerdings nichts öffentlich verlautet worden.
Im Pokalspiel der Dortmunder bei Greuther Fürth soll es nach Angaben einzelner Spieler zu einem erneuten rassischen Vorfall gegen über Gerald Asamoah gekommen sein. Diese Beschuldigungen gelten allerdings als umstritten. Der Beschuldigte Kevin Großkreutz musste daraufhin zahlreiche Kritik auf sich einprasseln lassen, ein Verfahren von Seiten der DFB-Gremien droht dem bekannten Provokateur allerdings nicht.
„schnell zu trauriger Berühmtheit"
Nördlich von Dortmund befindet sich die Kleinstadt Lotte. Diese beherbergt den ambitionierten Regionalligisten Sportfreunde Lotte. Dieser sorgte Anfang des Jahres für einen Eklat. Mehrere Zeitungen berichteten von zahlreichen Vorfällen während der Begegnung gegen Eintracht Trier (2:3) am 10. Dezember vergangenen Jahres. Unworte wie „Neger", „Negerkind" oder „Affensohn" sollen gefallen sein. FIFA-Schiedsrichter Michael Weiner, soll die Lotte Spieler in der Halbzeitpause gewarnt haben, dass ihre verbalen Anfeindungen den Verein „schnell zu trauriger Berühmtheit" verhelfen könnte. Der DFB Kontrollausschuss ermittelte daraufhin. Der Klub wurde mit einer Geldstrafe sanktioniert, Spieler Martin Hess für drei Spiele gesperrt, allerdings „nur" wegen unsportlichen Verhaltens.
Parolen gegen Schechter
Der bisher medienwirksamste Fall in diesem Jahr ereignete sich allerdings im Süd-Westen der Republik. Nach der Derby Niederlage in Mainz wurde Stürmer Itay Schechter zur Zielscheibe von Rechtsextremen aus dem Fan-Lager seines eigenen Vereins. Fünf Anhänger beleidigten den israelischen Angreifer während des sonntäglichen Auslauftrainings mit antisemitischen Parolen. Nach Angaben seines Vereins, dem abstiegsbedrohten FC Kaiserslautern, blieben die Schmährufe von Seiten Schechters unbemerkt. Am darauffolgenden Spieltag, an dem die Roten Teufel den VFL Wolfsburg empfingen, zogen die Lautern-Spieler mit dem Plakat „Rassismus hat beim FCK keinen Platz" in die Arena.
Jedoch sind rechte Tendenzen auch in den alten Bundesländer seit Jahrzenten mit dem Fußball verbunden. Bereits in den 80er Jahren waren erste Bemühungen von Rechtsextremen erkennbar, den Fußballsport als Agitationsfeld zu instrumentalisieren. Der bekannte Neonazi Michael Kühnen antworte 1983 auf die Frage, wo sich die rechte Jugend am besten rekrutieren lasse: „ Unter Skinheads und Fußballfans".
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Aufrufe: 2805 | Kommentare: 0 | Bewertungen: 7 | Erstellt:02.04.2012
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