31.03.2009 um 17:19 Uhr
Winning Ugly
Ein Freund schenkte mir kürzlich zum Geburtstag Winning Ugly von Brad Gilbert. Ich besaß es nämlich nicht. Das wäre was für mich, genau mein Ding, meine Gefühlswelt, mein Humor, meinte der Freund, und obwohl ich schon lange keinen Tennis-Schläger mehr in der Hand gehalten hatte, freute ich mich sehr über dieses Geschenk. Und nun, da ich es gelesen habe, möchte ich feststellen: Brad Gilbert ist eine der Welt coolsten Säue. Für alle, die niemanden haben, der ihnen solch schöne Sachen schenkt, möchte ich daher kurz meine Top #10 Lieblingsstellen zitieren.
#1 Gilberts erster Trainer Tom Livingston: "Ich erinnere mich genau daran, was ich dachte, als ich ihn zum ersten Mal auf dem Platz sah: "Keine Vorhand. Keine Rückhand. Kein Volley. Schwacher Aufschlag." Ich bemerkte aber noch etwas anderes: "Er gewinnt.""
#2 Andre Agassi über sein erstes Match gegen Gilbert: "Als ich das erste Mal gegen Brad antrat, kam ich auf den Platz und dachte: "Leichtes Spiel." Und als ich vom Platz kam, dachte ich, ich hätte gerade einen Alptraum gehabt. Es war hässlich."
#3 Gilbert über Gilbert: "1991 war ich Achter der ewigen Preisgeld-Rangliste. Zählt man andere Einkünfte und Schaukämpfe dazu, kam ich 1993 auf einen Gesamtverdienst durch Tennis von knapp acht Millionen Dollar. Hässlich gespielt? Ab zur Bank."
#4 Gilbert über seine Anfänge: "Als Junior hatte ich einen miesen Ruf, was die Entscheidungen an meiner Grundlinie betraf. Das war wahrscheinlich auch gerechtfertigt. Ich wollte unbedingt gewinnen, deshalb entschied ich mich im Zweifel immer für mich."
#5 Gilbert über ein Match gegen John McEnroe: "Bei einem Seitenwechsel giftete er zu mir herüber: "Gilbert, du verdienst es nicht, mit mir auf demselben Platz zu stehen." Wir gingen dicht aneinander vorbei. Für den Fall dass ich ihn nicht verstanden hatte, fügte er hinzu: "Du bist der Schlechteste. Der ... Schlechteste!"
#6 Gilbert über Boris Becker: "Wenn er führt, strahlt Boris so viel Selbstvertrauen aus, dass man den Glauben an sich selbst verlieren kann. Sein Haar wird noch röter. Seine Wimpern werden so weiß, dass sie hinter seiner blassen Haut fast verschwinden. Wenn er in Führung liegt, ist sein Selbstvertrauen mehr als Arroganz. Er sagt dir mit seiner Körpersprache, dass er weiß, er ist besser als alle. Nur: Ich glaubte es nicht."
#7 Über Matches gegen Michael Chang: "Ich bin froh, dass er schnell ist. Wenn er nämlich den einen Ball erläuft, muss er gleich schon wieder zum nächsten rennen. Ich will, dass er an diese Bälle herankommt. Ich kann die Bälle viel länger von links nach rechts spielen, als Michael von links nach rechts laufen kann."
#8 Über ein Match gegen Boris Becker: Gilbert holt einen 0:2-Rückstand auf und steht im entscheidenden fünften Satz: "Das Match ist ausgeglichen, richtig? Falsch. Ich habe gewonnen. Das Match ist nicht vorbei, aber ich habe gewonnen. Ich schaue zu Boris, und ich kann sehen, dass es mit ihm aus ist. Boris ist frustriert. Er will da nur noch raus. So, wie ich es mir ausgemalt hatte. (...) Es nimmt seinen Lauf. Ich breake, halte den Aufschlag, breake und halte. Ich führe 5:0, und es dauert zehn Minuten. Boris schaffte noch ein Spiel und verlor 1:6."
#9 Gilbert über die Ereignisse nach dem Spiel gegen John McEnroe: "McEnroe kündigte im Alter von 27 Jahren seinen Rücktritt an. Und zwar auch wegen mir! Mac erklärte, er brauche Urlaub: "Wenn ich gegen Spieler wie ihn verliere, muss ich mich fragen, was ich auf dem Platz eigentlich soll." Wenn er dachte, ich sei beleidigt, lag er falsch. Wirklich, das gefiel mir."
#10: Anmerkung des Co-Autors Steve Jamison zum riesigen Erfolg des Buches: "Michael Chang ist sogar dabei gesehen worden, wie er sich das Buch im Laden kaufte."]
#Bonus #1 McEnroe über Gilbert: "Ich halte nicht viel von Brad Gilbert."
#Bonus #2 Gilbert über McEnroe: "John McEnroe und ich sind nie die besten Freunde gewesen. Er denkt, ich habe schlechte Schläge. Ich denke, sein Auftreten ist nicht in Ordnung. Doch die Wahrheit ist, dass McEnroe recht hat."
Mein Dank an Christoph, der mir dieses Buch schenkte!
#1 Gilberts erster Trainer Tom Livingston: "Ich erinnere mich genau daran, was ich dachte, als ich ihn zum ersten Mal auf dem Platz sah: "Keine Vorhand. Keine Rückhand. Kein Volley. Schwacher Aufschlag." Ich bemerkte aber noch etwas anderes: "Er gewinnt.""
#2 Andre Agassi über sein erstes Match gegen Gilbert: "Als ich das erste Mal gegen Brad antrat, kam ich auf den Platz und dachte: "Leichtes Spiel." Und als ich vom Platz kam, dachte ich, ich hätte gerade einen Alptraum gehabt. Es war hässlich."
#3 Gilbert über Gilbert: "1991 war ich Achter der ewigen Preisgeld-Rangliste. Zählt man andere Einkünfte und Schaukämpfe dazu, kam ich 1993 auf einen Gesamtverdienst durch Tennis von knapp acht Millionen Dollar. Hässlich gespielt? Ab zur Bank."
#4 Gilbert über seine Anfänge: "Als Junior hatte ich einen miesen Ruf, was die Entscheidungen an meiner Grundlinie betraf. Das war wahrscheinlich auch gerechtfertigt. Ich wollte unbedingt gewinnen, deshalb entschied ich mich im Zweifel immer für mich."
#5 Gilbert über ein Match gegen John McEnroe: "Bei einem Seitenwechsel giftete er zu mir herüber: "Gilbert, du verdienst es nicht, mit mir auf demselben Platz zu stehen." Wir gingen dicht aneinander vorbei. Für den Fall dass ich ihn nicht verstanden hatte, fügte er hinzu: "Du bist der Schlechteste. Der ... Schlechteste!"
#6 Gilbert über Boris Becker: "Wenn er führt, strahlt Boris so viel Selbstvertrauen aus, dass man den Glauben an sich selbst verlieren kann. Sein Haar wird noch röter. Seine Wimpern werden so weiß, dass sie hinter seiner blassen Haut fast verschwinden. Wenn er in Führung liegt, ist sein Selbstvertrauen mehr als Arroganz. Er sagt dir mit seiner Körpersprache, dass er weiß, er ist besser als alle. Nur: Ich glaubte es nicht."
#7 Über Matches gegen Michael Chang: "Ich bin froh, dass er schnell ist. Wenn er nämlich den einen Ball erläuft, muss er gleich schon wieder zum nächsten rennen. Ich will, dass er an diese Bälle herankommt. Ich kann die Bälle viel länger von links nach rechts spielen, als Michael von links nach rechts laufen kann."
#8 Über ein Match gegen Boris Becker: Gilbert holt einen 0:2-Rückstand auf und steht im entscheidenden fünften Satz: "Das Match ist ausgeglichen, richtig? Falsch. Ich habe gewonnen. Das Match ist nicht vorbei, aber ich habe gewonnen. Ich schaue zu Boris, und ich kann sehen, dass es mit ihm aus ist. Boris ist frustriert. Er will da nur noch raus. So, wie ich es mir ausgemalt hatte. (...) Es nimmt seinen Lauf. Ich breake, halte den Aufschlag, breake und halte. Ich führe 5:0, und es dauert zehn Minuten. Boris schaffte noch ein Spiel und verlor 1:6."
#9 Gilbert über die Ereignisse nach dem Spiel gegen John McEnroe: "McEnroe kündigte im Alter von 27 Jahren seinen Rücktritt an. Und zwar auch wegen mir! Mac erklärte, er brauche Urlaub: "Wenn ich gegen Spieler wie ihn verliere, muss ich mich fragen, was ich auf dem Platz eigentlich soll." Wenn er dachte, ich sei beleidigt, lag er falsch. Wirklich, das gefiel mir."
#10: Anmerkung des Co-Autors Steve Jamison zum riesigen Erfolg des Buches: "Michael Chang ist sogar dabei gesehen worden, wie er sich das Buch im Laden kaufte."]
#Bonus #1 McEnroe über Gilbert: "Ich halte nicht viel von Brad Gilbert."
#Bonus #2 Gilbert über McEnroe: "John McEnroe und ich sind nie die besten Freunde gewesen. Er denkt, ich habe schlechte Schläge. Ich denke, sein Auftreten ist nicht in Ordnung. Doch die Wahrheit ist, dass McEnroe recht hat."
Mein Dank an Christoph, der mir dieses Buch schenkte!
Aufrufe: 5489 | Kommentare: 8 | Bewertungen: 9 | Erstellt:31.03.2009
ø 9.0
KOMMENTARE
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31.03.2009 | 18:14 Uhr
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Voegi :
Liest sich sehr gut, auch wenn ich manche Zitate jetzt nicht sooo herausragend finde. Aber scheint ein gutes Teil zu sein. Ob ich's mir kaufe? Weiß nicht. Aber verschenken werd' ichs - und mir dann ausleihen! :-D
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31.03.2009 | 18:31 Uhr
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:D echt ne super Sache, ich habs auch gelesen, versuch mich aber auf dem Tennisplatz ganz bewusst nicht so zu verhalten^^
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01.04.2009 | 13:34 Uhr
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gustavgans : Tennis
Hab selbst jahrelang Tennis gespielt und viele Spiele werden meist im Kopf entschieden. Brad Gilbert hat aus seinen spielerischen Möglichkeiten mehr als das Optimum gemacht. Habe auch ein Buch daheim über kleine Psychotricks im Tennis. Da kann man wirklich einiges rausholen....spiele jetzt zwar nicht mehr aber Winning Ugly werde ich mir vielleicht noch mal geben. schon alleine der alten Zeiten wegen....
@Oliver: Bitte hiermit um weitere Abgefrühstückt Blogs...hast uns ne ganze Zeitlang mit täglichen Blogs gefüttert und angefixt...oder klappts zeitlich nicht mehr?!
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01.04.2009 | 13:37 Uhr
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hsv96fan :
oh cool, ein Blog über tennis. Gute Zitate sind drin
Tennis wird einfach immer zu einem großen teil im kopf gespielt genau das find ich so geil an diesem sport.
Tennis ist einfach mein Sport.
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01.04.2009 | 15:18 Uhr
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Deniz51 :
Hab ich vor paar Wochen noch in der Hand gehabt aber nicht gekauft. Jetzt ist's zu spät. Mit zehn Jahren hätt ich das gebraucht, dann wäre ich vielleicht über die Kreismeisterschaften hinausgekommen :) Aber wenn ich das hier so lese muss ich auch an die glorreichen Tennisjahre der 90er denken, Chang, Becker, Sampras...geil! Meine Lieblingspieler waren ja Stefan Edberg (Gentleman) und Agassi (Paradisvogel) - ich selbst war irgendwo dazwischen. Naja, fast... ;)
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01.04.2009 | 20:51 Uhr
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Ste :
Scheint ja ein richtig geiler Typ zu sein. #1 und #9 sind stark. Da kann sogar Mourinho noch etwas dazulernen.
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klasse blog
10 punkte von mir