28.05.2008 um 21:30 Uhr
Wir wollen euch kämpfen sehen…
An diesen Worten kann man sie erkennen, die Fußballfans aus Deutschland. Nirgendwo sonst in Europa wird Fußball so auf nur dieses eine (zugegeben wichtige) Element reduziert wie bei uns. Dabei müssten die Spieler eigentlich zurück rufen: "Wenn wir kämpfen, merkt ihr es dann auch?" Immer scheint das nämlich nicht der Fall zu sein.
Beginnen wir doch einmal mit einem fußballfremden Beispiel, denn unsere Fixierung auf Rennen und Kämpfen beschränkt sich nicht nur auf den Lederball. Ich erinnere mich an ein Spiel von Tennisprofi Michael Stich (ist also schon eine Weile her), als die deutschen Tennisfans in einer schwierigen Phase ihren liebsten Anfeuerungsruf auspackten: "Kämpfen, Michael, kämpfen." Irgendwann hörte man dann Stich selbst antworten. Nämlich mit: "Aber ich kämpfe doch schon die ganze Zeit."
Anderes Beispiel: Abstiegskampf in Nürnberg. Ich war dort, um das Bundesligaspiel gegen Bochum zu kommentieren. Bochum ging schnell in Führung, Nürnberg arbeitete und spielte sich in die Partie zurück, bot eine gute erste Halbzeit und kam zum Ausgleich. Nach der Pause wollte der FCN unbedingt das zweite Tor machen, wurde aber mit jeder Minute hektischer und unpräziser. Endstand 1:1. Typischer Fall von zu viel gewollt und sicher kein Indiz für mangelnden Einsatzwillen der Mannschaft. Eher für Nervenschwäche. Und wie reagiert die Mehrzahl der Fans? Mit Schmährufen, wegen angeblich mangelndem Einsatz.
An dieser Stelle eine Klarstellung. Rennen und kämpfen im Fußball ist nicht nur wichtig. Es ist sogar eine Grundvoraussetzung. Aber wenn man sonst nichts kann, dann wird es düster. Wer es nicht glauben will, der kann ja einen Blick auf die Abschlusstabellen der Ligen eins und zwei werfen. Und feststellen, dass die Teams, die vor allem über den Kampf kommen (ihr wisst schon: alle, die immer 120 Prozent geben wollen und müssen) in der unteren Tabellenhälfte stehen. Gute Mannschaften können nämlich kämpfen UND spielen.
Bleiben wir doch in Nürnberg und hören, was FCN-Trainer Thomas Von Heesen zu dem Thema zu sagen hat: "Klar ist kämpfen wichtig. Aber die taktische Grundordnung ist genauso wichtig." Wahre Worte. Stellt sich nur die Frage, warum in der Beurteilung eines Fußballspiels von Fans und Presse fast immer ein Tenor vorherrscht: "Mangelnde Laufbereitschaft, nicht genug Einsatz." Als wäre das der einzige Grund, ein Spiel zu verlieren.
BVB-Coach Jürgen Klopp (klingt immer noch etwas fremd, oder?) hat den Ansatz für seine Arbeit als ZDF-Experte sinngemäß einmal so beschrieben: Bei Erklärungsversuchen, warum Mannschaft A ein Spiel verloren habe, gebe es bei uns immer nur ein Erklärungsmuster. Nämlich mangelnde Einsatzbereitschaft. Er selbst habe aber als Spieler oder Trainer fast nie erlebt, dass ein Akteur auf dem Platz nicht zumindest versucht habe, alles zu geben. Deshalb, so Klopp, wolle er im ZDF andere Maßstäbe anlegen und heraus arbeiten. Und das tut er nun schon eine Weile und er macht es sehr gut. Aber trotzdem haben seine Analysen noch nicht den Weg in das Bewusstsein der Allgemeinheit gefunden. Da sitzen nämlich immer noch die berüchtigten "Deutschen Tugenden."
Einsatz, Kampf, Disziplin, das waren immer unsere Trumpfkarten. Leider haben wir darüber verpasst, dass der Fußballzug in taktischer Hinsicht in eine andere Richtung abgefahren ist. Mit etwa zehn Jahren Verspätung ist dann auch in Deutschland der taktische Groschen ins Rutschen gekommen und wir haben inzwischen wieder halbwegs Anschluss gefunden, auch wenn desaströse Defensivleistungen von Bayern und Bayer gegen Zenit St. Petersburg gezeigt haben, dass wir noch nicht so weit sind, wie manche gerne glauben würden. Nun denn, zurück zu den "Deutschen Tugenden". Denn die Anderen haben uns bei unserer Kernkompetenz inzwischen ein- oder sogar überholt. Datenbanken, die Fußball durchleuchten, wie es vor Jahren noch undenkbar gewesen wäre, belegen, dass Fußballer in der Premier League (aber nicht nur da) deutlich mehr und auch schneller laufen als deutsche Profis. Hm, vielleicht ist es ja an der Zeit, die "Deutschen Tugenden" umzutaufen. Ich schlage stattdessen "Englische Tugenden" vor.
Wie oben gesagt, der Prozess des Umdenkens im deutschen Fußball hat längst begonnen. Mit der Speerspitze Nationalmannschaft setzen sich immer mehr konzeptionell arbeitende Trainer in Deutschland durch. Und genau deshalb bekommen alte Trainerkämpen wie Peter Neururer und Werner Lorant in hierzulande keine Jobs mehr. Die haben den Anschluß nämlich verpasst. Trotzdem herrscht immer noch Misstrauen zwischen Teilen der Liga und dem Nationalteam. Warum sonst würde jedes Mal ein Protestgeheul losbrechen, wenn Bundestrainer Joachim Löw wagt, das ein oder andere Defizit im deutschen Fußball (etwa ungeschickte Zweikampfführung mit vielen unnötigen Fouls) zu thematisieren. Will der uns tatsächlich unsere lieb gewonnene Grätsche madig machen. Das geht doch nicht!
Zurück zum Kampf. Vielleicht gibt es ja einen Grund, dass Fans heute Probleme haben, den Einsatzwillen bei unseren Spielern zu erkennen. Schaut man sich ein Fußballspiel aus den glorreichen 70ern und 80ern heute an (und vor der EM laufen ja einige alte Spiele im Fernsehen), dann stellt man fest: Da greift ja keiner an. Ungestörter Spielaufbau bis 30 Meter vor dem Tor, da ließ sich leicht glänzen. Dann konnte man auch einen langen Sprint mit Ball hinlegen und die Zuschauer gerieten prompt in Verzückung. Hach, was für ein Einsatz!
Heute endet ein lang gezogener Sprint fast zwangsläufig mit einem Ballverlust. Denn die aktuellen Abwehrmodelle sorgen dafür, dass der ballführende Spieler ganz schnell von einem Rudel Verteidiger umringt ist. Wenn es gut gemacht wird, dann funktioniert es wie ein Netz, das sich um den Mann mit Ball zusammenzieht. Und da hilft dem Angreifer auch kein Einsatzwille. Der ratlose Akteur weiß kaum, wie ihm geschieht. Gut dass er Fans hat. Die erklären ihm was er falsch gemacht hat: "Du musst mehr kämpfen, Mann."
Bis bald,
Andreas
Beginnen wir doch einmal mit einem fußballfremden Beispiel, denn unsere Fixierung auf Rennen und Kämpfen beschränkt sich nicht nur auf den Lederball. Ich erinnere mich an ein Spiel von Tennisprofi Michael Stich (ist also schon eine Weile her), als die deutschen Tennisfans in einer schwierigen Phase ihren liebsten Anfeuerungsruf auspackten: "Kämpfen, Michael, kämpfen." Irgendwann hörte man dann Stich selbst antworten. Nämlich mit: "Aber ich kämpfe doch schon die ganze Zeit."
Anderes Beispiel: Abstiegskampf in Nürnberg. Ich war dort, um das Bundesligaspiel gegen Bochum zu kommentieren. Bochum ging schnell in Führung, Nürnberg arbeitete und spielte sich in die Partie zurück, bot eine gute erste Halbzeit und kam zum Ausgleich. Nach der Pause wollte der FCN unbedingt das zweite Tor machen, wurde aber mit jeder Minute hektischer und unpräziser. Endstand 1:1. Typischer Fall von zu viel gewollt und sicher kein Indiz für mangelnden Einsatzwillen der Mannschaft. Eher für Nervenschwäche. Und wie reagiert die Mehrzahl der Fans? Mit Schmährufen, wegen angeblich mangelndem Einsatz.
An dieser Stelle eine Klarstellung. Rennen und kämpfen im Fußball ist nicht nur wichtig. Es ist sogar eine Grundvoraussetzung. Aber wenn man sonst nichts kann, dann wird es düster. Wer es nicht glauben will, der kann ja einen Blick auf die Abschlusstabellen der Ligen eins und zwei werfen. Und feststellen, dass die Teams, die vor allem über den Kampf kommen (ihr wisst schon: alle, die immer 120 Prozent geben wollen und müssen) in der unteren Tabellenhälfte stehen. Gute Mannschaften können nämlich kämpfen UND spielen.
Bleiben wir doch in Nürnberg und hören, was FCN-Trainer Thomas Von Heesen zu dem Thema zu sagen hat: "Klar ist kämpfen wichtig. Aber die taktische Grundordnung ist genauso wichtig." Wahre Worte. Stellt sich nur die Frage, warum in der Beurteilung eines Fußballspiels von Fans und Presse fast immer ein Tenor vorherrscht: "Mangelnde Laufbereitschaft, nicht genug Einsatz." Als wäre das der einzige Grund, ein Spiel zu verlieren.
BVB-Coach Jürgen Klopp (klingt immer noch etwas fremd, oder?) hat den Ansatz für seine Arbeit als ZDF-Experte sinngemäß einmal so beschrieben: Bei Erklärungsversuchen, warum Mannschaft A ein Spiel verloren habe, gebe es bei uns immer nur ein Erklärungsmuster. Nämlich mangelnde Einsatzbereitschaft. Er selbst habe aber als Spieler oder Trainer fast nie erlebt, dass ein Akteur auf dem Platz nicht zumindest versucht habe, alles zu geben. Deshalb, so Klopp, wolle er im ZDF andere Maßstäbe anlegen und heraus arbeiten. Und das tut er nun schon eine Weile und er macht es sehr gut. Aber trotzdem haben seine Analysen noch nicht den Weg in das Bewusstsein der Allgemeinheit gefunden. Da sitzen nämlich immer noch die berüchtigten "Deutschen Tugenden."
Einsatz, Kampf, Disziplin, das waren immer unsere Trumpfkarten. Leider haben wir darüber verpasst, dass der Fußballzug in taktischer Hinsicht in eine andere Richtung abgefahren ist. Mit etwa zehn Jahren Verspätung ist dann auch in Deutschland der taktische Groschen ins Rutschen gekommen und wir haben inzwischen wieder halbwegs Anschluss gefunden, auch wenn desaströse Defensivleistungen von Bayern und Bayer gegen Zenit St. Petersburg gezeigt haben, dass wir noch nicht so weit sind, wie manche gerne glauben würden. Nun denn, zurück zu den "Deutschen Tugenden". Denn die Anderen haben uns bei unserer Kernkompetenz inzwischen ein- oder sogar überholt. Datenbanken, die Fußball durchleuchten, wie es vor Jahren noch undenkbar gewesen wäre, belegen, dass Fußballer in der Premier League (aber nicht nur da) deutlich mehr und auch schneller laufen als deutsche Profis. Hm, vielleicht ist es ja an der Zeit, die "Deutschen Tugenden" umzutaufen. Ich schlage stattdessen "Englische Tugenden" vor.
Wie oben gesagt, der Prozess des Umdenkens im deutschen Fußball hat längst begonnen. Mit der Speerspitze Nationalmannschaft setzen sich immer mehr konzeptionell arbeitende Trainer in Deutschland durch. Und genau deshalb bekommen alte Trainerkämpen wie Peter Neururer und Werner Lorant in hierzulande keine Jobs mehr. Die haben den Anschluß nämlich verpasst. Trotzdem herrscht immer noch Misstrauen zwischen Teilen der Liga und dem Nationalteam. Warum sonst würde jedes Mal ein Protestgeheul losbrechen, wenn Bundestrainer Joachim Löw wagt, das ein oder andere Defizit im deutschen Fußball (etwa ungeschickte Zweikampfführung mit vielen unnötigen Fouls) zu thematisieren. Will der uns tatsächlich unsere lieb gewonnene Grätsche madig machen. Das geht doch nicht!
Zurück zum Kampf. Vielleicht gibt es ja einen Grund, dass Fans heute Probleme haben, den Einsatzwillen bei unseren Spielern zu erkennen. Schaut man sich ein Fußballspiel aus den glorreichen 70ern und 80ern heute an (und vor der EM laufen ja einige alte Spiele im Fernsehen), dann stellt man fest: Da greift ja keiner an. Ungestörter Spielaufbau bis 30 Meter vor dem Tor, da ließ sich leicht glänzen. Dann konnte man auch einen langen Sprint mit Ball hinlegen und die Zuschauer gerieten prompt in Verzückung. Hach, was für ein Einsatz!
Heute endet ein lang gezogener Sprint fast zwangsläufig mit einem Ballverlust. Denn die aktuellen Abwehrmodelle sorgen dafür, dass der ballführende Spieler ganz schnell von einem Rudel Verteidiger umringt ist. Wenn es gut gemacht wird, dann funktioniert es wie ein Netz, das sich um den Mann mit Ball zusammenzieht. Und da hilft dem Angreifer auch kein Einsatzwille. Der ratlose Akteur weiß kaum, wie ihm geschieht. Gut dass er Fans hat. Die erklären ihm was er falsch gemacht hat: "Du musst mehr kämpfen, Mann."
Bis bald,
Andreas
Aufrufe: 5091 | Kommentare: 20 | Bewertungen: 15 | Erstellt:28.05.2008
ø 7.6
KOMMENTARE
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30.05.2008 | 12:07 Uhr
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Posy :
Wenn man betrachtet was das Anfeuern ansich eigentlich ist... es ist Motivation. Was bedeutet das denn? Grundsätzlich gibt es 2 Arten von Motivation... zum einen intrinsische welche vom Spieler selbst ausgeht (Ergeiz, Siegeswille, Zielstrebigkeit etc.) und extrinsische Motivation welche von dritten ausgeht, in diesem Fall... dem Publikum, der Fangemeinde oder einfach der öffentlichen Meinung.Diese Motivation wird hervorgerufen durch Loben, beispielsweise durch Fangesänge, Applaudieren oder der allgemeinen positiven Stimmungslage oder aber durch Bestrafung, in unserem Fall hier also die Zurufe "Wir wollen euch kämpfen sehen".
Da dies nur kurzfristige Motivationen sind und die positiven Motivationsversuche (Bsp. Fangesänge 1.HZ... Rückstand) wahrscheinlich in den meisten Fällen fehlgeschlagen sind folgen, die in deinen Augen, irrsinnigen Zurufe (2.HZ ... immer noch Rückstand) als logische Konsequenz.
Ob der Spieler oder das Team dazu in der Lage ist diese neugewonnene Motivation umzusetzen oder eben nicht spielt hierbei keine grosse Rolle, die Wahrscheinlichkeit ist allerdings gegeben.
Sicher lässt sich darüber streiten ob das veraltet, unfair, dumm oder einfach nur Proletenhaft ist... Fakt ist allerdings, dass diese Schmährufe in allen anderen Ligen und Sportarten dieser Erde existieren.
Natürlich funktioniert das nicht wenn von der ersten bis zur letzten Minute kritisiert wird oder "Trainer raus!"-Rufe zu hören sind... das funktioniert in erster Linie wenn der Spieler oder das Team sich direkt angesprochen fühlt. Ob es dem Spieler gefällt oder nicht spielt keine Rolle... gefällt es ihm allerdings nicht setzt der Motivationsschub von diesem Moment an bereits ein.
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Ich rede nicht vom Auspfeifen oder dem Bewerfen mit Gegenständen etc... nicht das da Missverständnisse aufkommen.
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30.05.2008 | 19:43 Uhr
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ich würde immer unterstellen (die regel von der ausnahme!), dass die spieler gut spielen und gewinnen wollen - wenn ich das unterstelle, dann pfeiffe ich nicht, sondern feuere POSITIV an ... oder schweige.
nicht können oder nicht wollen, das ist doch ein unterschied. beim ersten wär ich schon enttäuscht (sauer kann ich persönlich da nicht sein, da bin ich zu rational), den zweiten seh ich einfach nicht ... spieler wollen i.d.r. erfolgreich sein (aber nicht in der lattek-logik, da wollen die nur eins: dem verhassten trainer schaden und sich die dicke kohle in die tasche stecken )
ich hab daher auch kein verständnis für solche sprüche / pfeiffen (das gehört darein), da der zugrunde liegende vorwurf wohl ins leere gilt (nicht-wollen).
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30.05.2008 | 22:15 Uhr
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DerDugen :
ich bin anhänger der lattekschen philosophie: spieler wollen nur geld, zu allem anderen muss man sie peitschen. ein trainer-spieler-dualismus wie ihn ein gottesfürchtiger evangelikaler nicht besser formulieren kann.
...oder doch anhänger der üblichen philosophie von: "die Großen wollen nicht, die Kleinen können nicht besser"-theorie. die brasilianer sind da wie der fcbayern, die spielen angeblich nur so gut, wie es gerade notwendig ist...
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30.05.2008 | 22:46 Uhr
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Posy : @bunsenallstar
Ich muss zugeben ich sehe mir eher selten Spiele der PL an... ab und an mal wenn ich beim zappen den Sportkanal erwische bleibe ich hängen. Das ist auch nicht der Punkt auf den ich hinaus will.Ich weiss ja nicht wie oft du dir Spiele anguckst... aber ich sehe da oft genug einen gelangweilt über den Platz traben, nicht in die Zweikämpfe gehen. Und dann ist es eben Zeit für diesen "Kämpfen-Spruch". Durch Lobeshymnen wird sich das wohl nicht verbessern oder ist mein Denkansatz da falsch?
Es ist schlicht und einfach falsch, eine These aufzustellen und in dieser zu behaupten dass hier in Deutschland der Fussball auf's kämpfen reduziert wird nur weil ab und an mal so ein Spruch zu hören ist. Es ist ja nicht so das bei jedem 2. Spiel solche Sprüche kommen.
Und in der Art ist "Kämpfen Jungs, kämpfen" eine Motivation... aber gut, vielleicht stehe ich mit der Meinung alleine da.
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30.05.2008 | 23:01 Uhr
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Sollten sich gerade mal die Leute durchlesen, die immer mit ihrem Argument "Wir müssen zurück zu unseren deutschen Tugenden" kommen.
Heute sind Kampf und Einsatz eine Grundvoraussetzung, um erfolgreich Fußball zu spielen.
Der Fußball hat sich verändert, nur haben das die meisten Leute hierzulande nicht wirklich realisiert.....
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31.05.2008 | 04:09 Uhr
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bunsenallstar : @posy
der "kämpfen" spruch den du meinst, ist nicht strittig, da er in den rahmen der positiven anfeuerungen gehört - niemand hat dagegen etwas (?lobeshymnen?) - unabhängig davon, ob der zutreffend ist, oder nicht.
dass die fans allerdings schnell bewerten, dass der spieler, der "gelangweilt über den Platz" trabt dies deswegen tut, weil er sich einfach mal einen freien tag angesetzt hat, ist allzu oft zu erkennen, ist ja auch die einfachste lösung.
das liegt natürlich daran, dass man als fan nicht die einsicht hat, um die "arbeit" des spielers richtig zu bewerten.
- hierbei sind taktische zwänge wichtig, die der fan nicht versteht oder akzeptiert
oftmals ist zb ein taktisches einhalten der positionen das
sinnvollste (als credo in FRA), was eine mannschaft machen
kann, was natürlich wie ein statisches spiel aussehen kann
und daher nur folgerichtig die "kämpfen"-rufe folgen (siehe
blogger: Th.v.Heesen)
klar, dass die fans sich als publikum ein offensives spiel ihrer mannschaft wünschen, während der trainer natürlich sachlicher hinter den punkten her ist.
- dazu darf man ja auch keine fehler machen, da die spieler natürlich auch im konkurrenzkampf sich befindet
frei von zwängen und vorgaben ist der spieler hier natürlich nicht, was es schwieriger macht, ein "nicht-wollen" zu postulieren.
"kämpfen" ist ja letztlich das, was der gemeine fan von einem spieler erwartet. ein TOPOS ... der fan hat ja nicht einsicht in das, was einem trainer wichtig ist, was für den fussball wichtig ist (bezeichnend, dass die fans im pott auch das verlangen, was sie von sich selbst kennen und verlangen: malochen)
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31.05.2008 | 04:12 Uhr
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bunsenallstar : @posy
dass dies in anderen ligen nicht so der fall ist, ok klar in england wird halt immer gekämpft (zumindest AUCH, aber oft nur: wie bei wigan vs derby oder so, unterklassige duelle sind dann auch britisch und nicht international-britisch. erstere sind sicher auch nicht unsere vorbilder, aber die gibts da halt auch noch) ... da vertrau ich mal auf die quelle, das wär auch nicht unwahrscheinlich, da in taktischeren ligen natürlich auch die fans diese als normalität erfahren (bsp FRA: das credo dort -auswärts 1 punkt zuhause 3 (immer)- und das disziplinierte verhalten der spieler: wenn der fan das immer miterlebt, warum sollte der sich nicht dran gewöhnen?), während das bei uns eben noch eine zarte pflanze ist.
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Statistik
Kristantras, das Argument, in England sei das Spiel schneller und besser als bei uns weil dort die teuersten Spieler agieren, kenne ich natürlich. Ich halte es aber nur teilweise für richtig. Spieltempo hat auch mit der Herangehensweise an ein Spiel zu tun. Anders gesagt: der Trainer muss es von den Spielern einfordern, dann setzen die das auch um. So wie im Nationalteam, so wie die Bayern nächste Saison. Das kann man also zumindest teilweise auch lernen. Man muss es sogar tun, wenn man international mithalten will.
Mercurio, sicher wird das höhere Spieltempo auch in England nicht immer perfekt umgesetzt. Gegen gut organisierte Gegner braucht es da schon sehr hohe Präzision. Aber die Definition von höherem Niveau ist doch Folgende: Das gleiche spielen, aber bei höherem Tempo. Wie bei einem Computerspiel. Das nächste Level ist immer deshalb schwieriger, weil man das Gleiche schneller tun muss. Wie im Sport eben auch.