29.07.2008 um 10:27 Uhr
Wundern über Klinsmann
Abgefrühstückt vom 29.07.08
Ich hab am Wochenende paar Sachen gelesen. Zwei mit Jürgen Klinsmann, zwei mit Jens Lehmann. Beide Male hab ich mich bisschen gewundert. Über Lehmann, über Klinsmann, über mich.
Zu Jens Lehmann gabs was in der BILD und in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (Abonnenten finden den HIER). Gewundert hab ich mich, weil der in der BILD wieder so patzig war. Da war die eigentlich ja völlig okaye Frage, warum er zwei Tage später ins Training einsteigt, als Gomez und Hitzlsperger. Und da knurrt der nur: "Weil ich zwei Tage älter bin." Nervt mich, so was.
Und dann ging es um Extrawürste, die der in Stuttgart so bekommt. Zum Beispiel, dass er an den Tagen nach den Spielen nicht immer zum Auslaufen antanzen muss. Lehmanns Antwort: "Extrawurst ist zu negativ formuliert. Wir haben in den Vertragsgesprächen lediglich vereinbart, dass ich gelegentlich nicht am Auslaufen teilnehmen muss." Und genau das nenn ich Extrawurst.
Als ich dann den Lehmann-Text in der FaS las, stand da zusätzlich natürlich noch, warum er das so macht: Weil seine Familie am Starnberger See wohnt und er die ab und zu auch mal besuchen will, und wenn er dann extra wegen dem Auslaufen bleiben würde, dann würde sich das nicht lohnen, und das wäre blöd, und daher dürfe er sich das manchmal schenken, und das find ich total okay.
Da hab ich mich plötzlich nur noch über mich gewundert. Dass ich überhaupt so mitgehe, wenn ich was in der BILD lese. Wenn die was weglassen. Dass ich da genervt bin, wenn da einer patzig ist. Dass ich den dann blöd finde. Wenn Götz George denen ein total pissiges Interview gibt, einfach weil er die nicht abkann - dann find ich das doch auch: Weltklasse! Warum klappt das bei Lehmann nicht?
Irritiert mich, so was.
Hab dann noch zwei Interviews gelesen. Mit Jürgen Klinsmann. Eins im Kicker-Sonderheft, eins in der Süddeutschen. Für beide brauchte man ne Stunde, beide interessant, ich mag den Klinsmann, der hat Gesicht, das muss ich immer wieder sagen, der zieht sein Ding durch, macht wie er meint, und bis auf wenige Aussagen find ich den fast immer sehr down to Earth und uneitel.
Was mich allerdings doch gewundert hat: diese Taktiksachen.
Klinsmann sprach davon, dass ihm das 4-5-1 nicht gefällt, zumindest nicht auf Dauer, höchstens mal für paar Spiele, das sei sonst alles Mist für die Stürmer. Und das seh ich ein. Und dann sagte er, dass man das 4-5-1 aber ganz gut mit nem 4-4-2 knacken könnte. Und da dachte ich sofort an die EM gegen Kroatien. Da war doch genau das das Problem: dass das eben nicht so einfach geht.
Und dann sprach Klinsmann von der Abwehr, dass er da nicht so viele Spieler hinten drin haben wolle, wenn der Gegner nur mit einem Stürmer kommt, und dass man da ruhig mal 3-5-2 spielen müsse, und da dachte ich sofort an ganz früher, so an 94 und 98 und selbst danach noch, als wir einfach nicht aufhören wollten damit, obwohl alle anderen das schon lange anders und: besser machten.
Weil: Ich dachte, das wär so: Bei einem offensiven 4-4-2 hab ich doch hinten nur zwei Mann stehen. Im Grunde. Weil doch die beiden Außenverteidiger dann nach vorne gehen. Und bei nem 3-5-2 gegen nen defensiven Gegner ist das doch genau nicht der Fall. Da hab ich doch hinten permanent eher einen zu viel.
Nicht falsch verstehen: Ist mir echt egal, wie die Bayern spielen. Taktisch gesehen. Die werden auch mit nem 2-3-2 Meister. Und das ist mir völlig Wurscht. Ich hab mich beim Lesen halt nur paar Mal so gefragt: Hat der Klinsmann ohne Löw jetzt die Riesen-Ahnung oder nicht?
Hab mich dann aber sofort wie einer dieser 80 Millionen Hobby-Bundestrainer gefühlt und mich echt total geschämt und sofort aufgehört und nur gedacht: Der wird schon wissen, was er macht. Der kriegt da Geld für. Der kann das.
Ich hab am Wochenende paar Sachen gelesen. Zwei mit Jürgen Klinsmann, zwei mit Jens Lehmann. Beide Male hab ich mich bisschen gewundert. Über Lehmann, über Klinsmann, über mich.
Zu Jens Lehmann gabs was in der BILD und in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (Abonnenten finden den HIER). Gewundert hab ich mich, weil der in der BILD wieder so patzig war. Da war die eigentlich ja völlig okaye Frage, warum er zwei Tage später ins Training einsteigt, als Gomez und Hitzlsperger. Und da knurrt der nur: "Weil ich zwei Tage älter bin." Nervt mich, so was.
Und dann ging es um Extrawürste, die der in Stuttgart so bekommt. Zum Beispiel, dass er an den Tagen nach den Spielen nicht immer zum Auslaufen antanzen muss. Lehmanns Antwort: "Extrawurst ist zu negativ formuliert. Wir haben in den Vertragsgesprächen lediglich vereinbart, dass ich gelegentlich nicht am Auslaufen teilnehmen muss." Und genau das nenn ich Extrawurst.
Als ich dann den Lehmann-Text in der FaS las, stand da zusätzlich natürlich noch, warum er das so macht: Weil seine Familie am Starnberger See wohnt und er die ab und zu auch mal besuchen will, und wenn er dann extra wegen dem Auslaufen bleiben würde, dann würde sich das nicht lohnen, und das wäre blöd, und daher dürfe er sich das manchmal schenken, und das find ich total okay.
Da hab ich mich plötzlich nur noch über mich gewundert. Dass ich überhaupt so mitgehe, wenn ich was in der BILD lese. Wenn die was weglassen. Dass ich da genervt bin, wenn da einer patzig ist. Dass ich den dann blöd finde. Wenn Götz George denen ein total pissiges Interview gibt, einfach weil er die nicht abkann - dann find ich das doch auch: Weltklasse! Warum klappt das bei Lehmann nicht?
Irritiert mich, so was.
Hab dann noch zwei Interviews gelesen. Mit Jürgen Klinsmann. Eins im Kicker-Sonderheft, eins in der Süddeutschen. Für beide brauchte man ne Stunde, beide interessant, ich mag den Klinsmann, der hat Gesicht, das muss ich immer wieder sagen, der zieht sein Ding durch, macht wie er meint, und bis auf wenige Aussagen find ich den fast immer sehr down to Earth und uneitel.
Was mich allerdings doch gewundert hat: diese Taktiksachen.
Klinsmann sprach davon, dass ihm das 4-5-1 nicht gefällt, zumindest nicht auf Dauer, höchstens mal für paar Spiele, das sei sonst alles Mist für die Stürmer. Und das seh ich ein. Und dann sagte er, dass man das 4-5-1 aber ganz gut mit nem 4-4-2 knacken könnte. Und da dachte ich sofort an die EM gegen Kroatien. Da war doch genau das das Problem: dass das eben nicht so einfach geht.
Und dann sprach Klinsmann von der Abwehr, dass er da nicht so viele Spieler hinten drin haben wolle, wenn der Gegner nur mit einem Stürmer kommt, und dass man da ruhig mal 3-5-2 spielen müsse, und da dachte ich sofort an ganz früher, so an 94 und 98 und selbst danach noch, als wir einfach nicht aufhören wollten damit, obwohl alle anderen das schon lange anders und: besser machten.
Weil: Ich dachte, das wär so: Bei einem offensiven 4-4-2 hab ich doch hinten nur zwei Mann stehen. Im Grunde. Weil doch die beiden Außenverteidiger dann nach vorne gehen. Und bei nem 3-5-2 gegen nen defensiven Gegner ist das doch genau nicht der Fall. Da hab ich doch hinten permanent eher einen zu viel.
Nicht falsch verstehen: Ist mir echt egal, wie die Bayern spielen. Taktisch gesehen. Die werden auch mit nem 2-3-2 Meister. Und das ist mir völlig Wurscht. Ich hab mich beim Lesen halt nur paar Mal so gefragt: Hat der Klinsmann ohne Löw jetzt die Riesen-Ahnung oder nicht?
Hab mich dann aber sofort wie einer dieser 80 Millionen Hobby-Bundestrainer gefühlt und mich echt total geschämt und sofort aufgehört und nur gedacht: Der wird schon wissen, was er macht. Der kriegt da Geld für. Der kann das.
Aufrufe: 4171 | Kommentare: 13 | Bewertungen: 13 | Erstellt:29.07.2008
ø 7.8
KOMMENTARE
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30.07.2008 | 13:14 Uhr
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oliver : ...
ach, christoph ... hihi
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