Am Samstag ist irgend so ein Spiel...
Ziehung der Lottozahlen
Es ist für mich als Schalker gar nicht so leicht, am Samstag das Finale der Champions League zu verfolgen. Immerhin spielen da mit den verhassten "Zecken" aus der verbotenen Stadt und der Schwarzgeldbande aus der bayerischen Steueroase gleich zwei besonders beliebte Hassgegner der Königsblauen gegeneinander. Und dann auch noch gleich im Spiel um den wichtigsten Pokal in Europa, der dementsprechend auch einer der wichtigsten Pokale in unserer Fußballwelt ist. Ich gebe zu: ein kleines bisschen Neid ist schon dabei schließlich hätte ich gern meine Knappen im Finale gesehen, ganz gleich gegen wen.
Mein Schwager Philip ist glühender Bayernfan, und zwar schon von klein auf. Und nachdem seine "Roten" den Finaleinzug klar gemacht hatten, lud er Familie und Freunde spontan zu Bratwurst und Bier zu sich nach Hause ein. Um mal kurz Familie und Freunde zu definieren: am Samstag wird Philip (mal abgesehen von seiner Freundin, die von Fußball so viel Ahnung hat wie Franz Beckenbauer von Monogamie) wohl der Einzige im Bayerntrikot sein. Dafür ist sein bester Kumpel Wolfgang dabei, eingefleischter Dortmunder. Und sein Stiefpapa, der verkauft für die Signal Iduna Versicherungen und ist allein deshalb schon auf Dortmunder Seite. Dazu kommen mit Tizian und mir noch ein Bielefelder und ein Schalker und eine kleine Menge von eher fußballdesinteressierten Mitessern und -trinkern.
Abgesehen von der eigentlichen Verpflichtung, als Gast gute Manieren zu beweisen und meinen Gastgeber nicht durch Unmutsäußerungen der ganz ekligen Art zu verstimmen, sehe ich mich also weder einer roten noch einer schwachgelben Übermacht gegenüber. Wem drücke ich also die Daumen? Auch in meinen königsblauen Kreisen in den letzten Tagen eine heiße Diskussion. Da gibt es auf der einen Seite die, die Schwarzgeld-Uli und seiner Wursttruppe das voraussichtliche Triple nicht gönnen, die auf die Einkaufstour des Bonzenvereins hinweisen, auf die finanzielle und organisatorische und überhauptige Übermacht der Bayern. "Und dann spielt da auch noch Neuer, der Verräter!" - obwohl Clemens Tönnies ja unlängst darauf hinwies, dass im Fall des bayerischen Finalsiegs noch mal ein ordentlicher Stratz Ablöse gen Gelsenkirchen wandern dürfte. Diese halten dann mangels vermeintlicher Alternativen den Dortmundern wohl oder übel die Daumen.
Auf der anderen Seite stehen die, die sich noch an die Jahre 2001 und vor allen Dingen 2007 erinnern können, und denen die Jubelarien und selbstherrlichen Beweihräucherungen der letzten drei Jahre noch eklig genug finden, die von Kloppo und der angeblich bodenständigen Art des Wundertrainers ob der zur Schau gestellten Arroganz des ehemaligen Mainzer Abwehrrecken die Nase voll haben. Zu denen gehöre ich mittlerweile. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie die Dortmunder wohl die sprichwörtliche Fresse aufreißen würden, wenn es ihnen gelänge, die Jahrhundertmannschaft aus München zu besiegen. Wie Michael "Pinocchio" Zorc und sein Busenkumpel Joachim Fatzke über den Rasen tanzen, wie ausgerechnet der fiese Kevin Großkotz den Henkelpott in den Londoner Abendhimmel reckt ob ich dann nicht lieber Hoeneß und Rummenigge auf der Tribüne ein letztes Mal jubeln sehen würde, bevor Justitia den Wurstfabrikanten hinter schwedische Gardinen bugsiert?
So richtig schlüssig bin ich mir darüber irgendwie noch nicht. Aber ich habe ja auch glücklicherweise noch ein paar Tage Zeit, mir zu überlegen, bei welchen Toren ich anerkennend nicke und bei welchen ich starr sitzen bleibe. Denn weder Klatschen noch Jubeln noch sonstige Freudenklänge kommen aus meinem Mund, wenn diese beiden aufeinandertreffen. Wenigstens so viel Stolz ist mir als Fan eines potenziellen Champions League-Teilnehmers geblieben. Und - hey, wer weiß, vielleicht buche ich ja nächstes Jahr im Mai eine Reise nach Lissabon? Das Estádio da Luz soll ja ganz hübsch sein, hab ich gehört.
Mein Schwager Philip ist glühender Bayernfan, und zwar schon von klein auf. Und nachdem seine "Roten" den Finaleinzug klar gemacht hatten, lud er Familie und Freunde spontan zu Bratwurst und Bier zu sich nach Hause ein. Um mal kurz Familie und Freunde zu definieren: am Samstag wird Philip (mal abgesehen von seiner Freundin, die von Fußball so viel Ahnung hat wie Franz Beckenbauer von Monogamie) wohl der Einzige im Bayerntrikot sein. Dafür ist sein bester Kumpel Wolfgang dabei, eingefleischter Dortmunder. Und sein Stiefpapa, der verkauft für die Signal Iduna Versicherungen und ist allein deshalb schon auf Dortmunder Seite. Dazu kommen mit Tizian und mir noch ein Bielefelder und ein Schalker und eine kleine Menge von eher fußballdesinteressierten Mitessern und -trinkern.
Abgesehen von der eigentlichen Verpflichtung, als Gast gute Manieren zu beweisen und meinen Gastgeber nicht durch Unmutsäußerungen der ganz ekligen Art zu verstimmen, sehe ich mich also weder einer roten noch einer schwachgelben Übermacht gegenüber. Wem drücke ich also die Daumen? Auch in meinen königsblauen Kreisen in den letzten Tagen eine heiße Diskussion. Da gibt es auf der einen Seite die, die Schwarzgeld-Uli und seiner Wursttruppe das voraussichtliche Triple nicht gönnen, die auf die Einkaufstour des Bonzenvereins hinweisen, auf die finanzielle und organisatorische und überhauptige Übermacht der Bayern. "Und dann spielt da auch noch Neuer, der Verräter!" - obwohl Clemens Tönnies ja unlängst darauf hinwies, dass im Fall des bayerischen Finalsiegs noch mal ein ordentlicher Stratz Ablöse gen Gelsenkirchen wandern dürfte. Diese halten dann mangels vermeintlicher Alternativen den Dortmundern wohl oder übel die Daumen.
Auf der anderen Seite stehen die, die sich noch an die Jahre 2001 und vor allen Dingen 2007 erinnern können, und denen die Jubelarien und selbstherrlichen Beweihräucherungen der letzten drei Jahre noch eklig genug finden, die von Kloppo und der angeblich bodenständigen Art des Wundertrainers ob der zur Schau gestellten Arroganz des ehemaligen Mainzer Abwehrrecken die Nase voll haben. Zu denen gehöre ich mittlerweile. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie die Dortmunder wohl die sprichwörtliche Fresse aufreißen würden, wenn es ihnen gelänge, die Jahrhundertmannschaft aus München zu besiegen. Wie Michael "Pinocchio" Zorc und sein Busenkumpel Joachim Fatzke über den Rasen tanzen, wie ausgerechnet der fiese Kevin Großkotz den Henkelpott in den Londoner Abendhimmel reckt ob ich dann nicht lieber Hoeneß und Rummenigge auf der Tribüne ein letztes Mal jubeln sehen würde, bevor Justitia den Wurstfabrikanten hinter schwedische Gardinen bugsiert?
So richtig schlüssig bin ich mir darüber irgendwie noch nicht. Aber ich habe ja auch glücklicherweise noch ein paar Tage Zeit, mir zu überlegen, bei welchen Toren ich anerkennend nicke und bei welchen ich starr sitzen bleibe. Denn weder Klatschen noch Jubeln noch sonstige Freudenklänge kommen aus meinem Mund, wenn diese beiden aufeinandertreffen. Wenigstens so viel Stolz ist mir als Fan eines potenziellen Champions League-Teilnehmers geblieben. Und - hey, wer weiß, vielleicht buche ich ja nächstes Jahr im Mai eine Reise nach Lissabon? Das Estádio da Luz soll ja ganz hübsch sein, hab ich gehört.
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KOMMENTARE
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24.05.2013 | 15:44 Uhr
-1
schalkerkreisel :
gut beschrieben und nachvollziehbar. mir geht's ähnlich. halte natürlich zum BVB. Als Westfale muss man das auch! Vielleicht gibt's ja ein Happy End, so wie letztes Jahr.
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