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27.01.2014 | 17123 Aufrufe | 26 Kommentare | 31 Bewertungen Ø 9.5
Der BVB - Ein Fußballmärchen vor dem Ende?
Zuerst kam der Hochmut...
Wie man aus der Vergangenheit lernen kann, bevor es zu spät ist

Als die Saison 2012 ihr Ende nahm und in Borussia Dortmund ihren Meister gefunden hatte, ließ sie ein konsterniertes Bayern München zurück, welches eine gute Saison gespielt hatte, aber eben doch ertragen musste wie die Dortmunder Jungs zum zweiten Mal in Folge die begehrteste Schale Deutschlands in die Höhe recken durfte. Das war seit 16 Jahren nicht mehr geschehen. Auch damals hieß die beste Mannschaft Deutschlands Borussia Dortmund. Generell war es in den vergangen knapp 30 Jahren neben den Bayern nur Dortmund gelungen die Meisterschaft zu verteidigen. Nun zum zweiten Mal und dass in bemerkenswerter Manier. War man nach 6 Spieltagen mit Rang 11 noch der Titelverteidiger mit dem schlechtesten Saisonstart aller Zeiten, gelang es in der Folge eine beeindruckende Serie hinzulegen, in der im weiteren Verlauf der Saison kein Spiel mehr abgegeben werden sollte. Das Double mit dem Sieg über den direkten Konkurrenten und der selbst ernannten und vermeintlich besten Mannschaft Deutschlands im DFB- Pokalfinale in Berlin setzte dem Ganzen die Krone auf.

Aber jede Medaille hat bekanntlich zwei Seiten: Während die Borussia national endgültig als eine feste Größe wahrgenommen wurde, sollte in der Champions League noch Lehrgeld gezahlt werden müssen. Das wurde vorher einkalkuliert und als Erfahrungswert verbucht. Das internationale Bild der Borussia wurde schließlich in der Saison 2013 korrigiert. Nicht weniger beeindruckend als das Double im Vorjahr, auch wenn man im Finale den Bayern unterlag, war der Einzug ins Champions League Finale. Damit konnte man auch verkraften im nationalen Wettbewerb mit 25 Punkten Rückstand das Nachsehen gehabt zu haben. Der im Vorjahr aufgestellte Punkterekord wurde von den Bayern pulverisiert. Als Jürgen Klopp noch ein Jahr zuvor zu Protokoll gab, man würde erst in vielen Jahren begreifen, was man dort eigentlich erreicht hatte, indem man eine bessere Saison spielte als einst Beckenbauer und Co. ahnte er womöglich noch nicht, dass dies bereits ein Jahr später nur noch bedingt wertvoll sein würde.

Dennoch trägt seine Aussage nach dem verlorenen DFB- Pokal im gleichen Jahr durchaus Wahrhaftigkeit, wenn er feststellt, dass die eigentliche Sensation im modernen deutschen Fußball immer noch die Verteidigung der deutschen Meisterschaft 2012 bliebe. Das Bayern nun wieder erfolgreicher ist, sei doch normal. Nicht destotrotz hatte sich binnen fünf Jahren unter Klopp, eine mittelmäßige Bundesliga-mannschaft, zu einem international hoch angesehenen Team gemausert. Eine selten dagewesene Entwicklung, die von nicht wenigen Spielern des heutigen Gerüsts der Mannschaft des BVB gemeinsam durchlebt wurde.

All dies scheint zu weit hergeholt, um zu aktuellem Tagesgeschehen Bezug zu nehmen. Es wirft aber zunächst folgende Frage auf: Was hat Borussia Dortmund eigentlich so erfolgreich gemacht? Wie konnten zwei Meisterschaften und der DFB- Pokal gewonnen, das Champions- League Finale erreicht und das bajuwarische Starensemble in den Wahnsinn getrieben werden, indem man von sieben Pflichtspielen in Folge kein einziges verloren geben musste?

Die Antworten auf diese Fragen wurden zuhauf diskutiert: Dazu zählen sicher ein wahnsinnig schneller und intensiver Umschaltfußball basierenden auf einer kompakten Defensive, die hoch verteidigt. Spieler die ihrem Trainer bedingungslos folgen, auch über ihre eigenen Grenzen hinaus. Die Gier und der unbedingte Wille zu gewinnen. Hoch veranlagte Spieler, die diesen Konzeptfußball auf den Platz bringen könne und auch solche die im Schatten dieser Spieler Entwicklungen nahmen, die ihnen in jedem anderen Umfeld womöglich nicht gelungen wären. Nicht zuletzt natürlich ein ausgeprägter Teamgeist, mit dem auch Verletzungen einzelner Leistungsträger aufgefangen werden konnten.

In den letzten zwei Monaten ist all das sicherlich nicht komplett verloren gegangen. Es darf auch entlastend angerechnet werden, dass die Zahl der prominenten Abgänge und Verletzungen nicht im gleichen Tempo kompensiert werden können, wie die Erwartungen an eine noch immer junge Mannschaft steigen. Ganz besonders nicht, wenn der BVB dem eigenen Anspruch gerecht werden möchte, sich in Champions League und Bundesliga erfolgreich zu behaupten. Zu imminent wichtig sind dabei Spieler wie Hummels und Gündogan für das Spiel der Borussia. Aber all das sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass eine Mannschaft wie der FC Augsburg, so respektabel wie diese sich auch entwickeln mag, nach einer erfolgreichen Wintervorbereitung geschlagen werden muss. Ganz besonders wenn man seinen gestellten Ansprüchen gerecht werden will. Denn nicht erst seit gestern begeht Dortmund die Saison nicht mehr nur mit dem Ziel alles rauszuquetschen und am Ende zu schauen was es dafür gibt (Klopp). Die direkte Qualifikation für die Champions League ist das erklärte Ziel und das muss auch so sein. Da ist es ein wenig trügerisch, wenn man sogar nach einem 18. Spieltag wie dem Vergangenen auf die direkten Konkurrenten Boden gut machen bzw. sich absetzen konnte. Denn man liegt wieder auf Kurs.

Aber wie Klopp schon vor dem Spiel bemerkte, wolle man sich nicht an den Ergebnissen auf den anderen Plätzen orientieren. Die eigene Leistung soll der Maßstab sein und da scheint etwas Grundlegendes nicht zu stimmen, wenn man bei nur einem gegnerischen Torschuss gleich zwei Gegentreffer hinnehmen muss. Wenn man nach zweimaliger Führung doch nicht gewinnt.

Und so soll an dieser Stelle der Kreis geschlossen werden. Ich möchte daher an meine Frage erinnern: Was hat Dortmund so erfolgreich gemacht? Eine Antwort darauf ist eigentlich zu komplex um sie an dieser Stelle ausgiebig zu erörtern. Aber ein Grundbestandteil scheint in vergangenen Monaten abhanden gekommen zu sein: Ein gesundes Maß an Demut.

Gesundes Selbstbewusstsein ist richtig und wichtig. Aber es löst Unbehagen und Unruhe in mir aus, wenn Spieler wie Marco Reus in die Kameras trompeten, dass man Spiele schon wieder gewinnen werde, wenn man seine Leistung und sein Spiel auf den Platz bringen würde. Es erweckt den Eindruck, als würden Spieler, die mittlerweile sehr gut verdienen und mit den Angeboten und Abwerbeversuchen internationaler Spitzenclubs kokettieren können, sich im Vertrauen und Wissen um ihre eigne Qualität, in zu große Sicherheit wiegen. Sie beginnen sich darauf zu verlassen, dass die eigene Klasse und die Überlegenheit der eigenen Mannschaft schon Sorge dafür tragen werde, dass man am Ende der Saison wieder einen guten zweiten Platz erreicht.

Aber es ist egal, was die Spieler dazu öffentlich sagen. Viel entscheidender ist, was unterbewusst in ihren Köpfen vorgeht. Ich möchte an dieser Stelle keine einzelnen Spieler zur Verantwortung ziehen, aber folgendes Beispiel soll zur Veranschaulichung dienen: Die Art und Weise wie nachlässig Schmelzer versucht vor dem 2:2 die Flanke auf Ji zu verteidigen, gibt einen Eindruck davon, wie wenig er diesen überhaupt ernst nimmt. Keine Intensität. Kein Biss. Und er scheint sich auf die vier Kollegen im Strafraum zu verlassen, die eine mögliche Flanke schon zu verteidigen wissen. So viel Raum und Zeit hätte ein Robben unter Schmelzer nie bekommen.

Dortmund scheint zum Verhängnis zu werden, was sie einstmals noch zur besten deutschen Mannschaft werden ließ. Sie nehmen ihre Gegner nicht mehr ausreichend ernst. Ein Prozess den schon ganz andere Spieler und Mannschaft durchleben mussten, um zum Leuchtturm im deutschen Fußball zu werden. Dazu im nächsten Absatz mehr. Aber nichts anderes fordert Herr Watzke für die Zukunft ein. Dortmund als zweiten Leuchtturm in Fußballdeutschland zu etablieren. Dabei läuft Dortmund Gefahr sich wieder zu übernehmen. Dieses mal vielleicht nicht finanziell, aber psychologisch. Es ist nicht auszumalen, was mit der Mannschaft um Jürgen Klopp passiert, sollte der Einzug in die Champions League verpasst werden.

2011 gab Lahm als klares Ziel für die kommende Fußballsaison aus, deutscher Meister werden zu wollen. Und nichts anderes würde man erreichen, wenn man alle Qualitäten der Mannschaft auf den Platz brächte. Schließlich sei man die beste Mannschaft Deutschlands. Was er eigentlich dabei hätte sagen sollen war, dass man vielleicht die besten Spieler Deutschlands habe, aber noch daran arbeiten müsse, wieder die beste Mannschaft zu werden. Denn um nichts anderes geht es. Fußball ist ein Mannschaftssport, in dem sich einer auf den anderen verlassen muss. Ein Sport in dem nicht selten die bessere Mannschaft, die auf dem Papier besseren Spieler besiegt.

Um eines zum Schluss klarzustellen: Ich bin bekennender Dortmund Fan. Nichts ist mir im Fußball wichtiger als der Erfolg des BVB. Und man mag mich als Schwarzmaler bezeichnen, aber ich habe noch heute lebhaft die Geschehnisse der Saison 2002/ 03 vor Augen. Auch damals war man angetreten, um den Bayern dauerhaft Parole zu bieten. Auch damals hatte man am letzten Spieltag alles in eigener Hand um Platz zwei zu erreichen und ist mit Verlaub, tatsächlich an Cottbus gescheitert. Auch damals wurde dies als kleine Scharte angesehen, die sich noch leicht in der CL- Quali auswetzen ließe, um die Ziele für die kommende Saison nicht schon gleich zu Beginn revidieren zu müssen. Und auch damals herrschte große Ungläubigkeit, als man nach Elfmeterschießen gegen Brügge die Segel in der dritten Runde streichen musste.

Ich hab nichts dergleichen kommen gesehen und mir nichts dergleichen vorstellen können. Zu groß war der Glaube an die eigene Stärke. Aber ich schien vergessen zu haben, dass auch andere Mannschaften aufpassen und gut Fußball spielen können und bei Zeiten damit größere Qualität hinter sich lassen.

Dieser Tage ist noch nichts zu spät, aber dieses Mal habe ich böse Vorahnungen gegen die ich mich einfach nicht wehren kann und möchte. Dieses Mal würde ich die Spieler alle gerne einzeln wach rütteln. Zwei Plätze zur direkten Qualifikation für die Champions League hat die Bundesliga noch zu vergeben. Bayern halte ich angesichts des Vorsprungs aus dieser Diskussion raus. Mit Leverkusen, Dortmund, Gladbach, Wolfsburg und Schalke sind es aber gleich fünf Mannschaften, die sich darauf noch berechtigte Hoffnungen machen dürfen. Mannschaften mit denen wir uns nach wie vor auf Augenhöhe begegnen und messen sollten. Denn es kann auch ganz schnell wieder bergab gehen.

Wie die jüngste Vergangenheit zeigt: Es ist längst kein Geheimnis mehr, wie man der schwarz gelben Borussia sogar im eigenen Stadion relativ leicht Punkte abtrotzen kann. Schon längst lassen sich nur noch wenige Mannschaften von Dortmund wirklich überraschen. Die Bundesliga hat gelernt sich darauf einzustellen. Sicher ist es nötig dafür auch aus rein spieltaktischer Sicht neue Konzepte und Spielvarianten zu entwickeln. Aber damit möchte ich meine Ausführungen an dieser Stelle nicht beschließen. Denn viel mehr, so meine ich, gilt es wiederzufinden, was man in der Bequemlichkeit des Erfolgs verloren hat. Was oftmals eines harten Niederschlags bedarf, den es aber umso mehr zu vermeiden gilt.

Es geht um nichts weniger als die Demut, allen Gegnern mit dem nötigen Respekt und aller gebotenen Ernsthaftigkeit entgegenzutreten. Es geht darum, nicht nur von Zielen zu sprechen, sondern Ziele zu erreichen. Ein Lernprozess, den die Bayern in den letzten zwei Jahren in beeindruckender Weise vollzogen und bis zur Perfektion getrieben haben. Für Dortmund ist es nach fünf Jahren der nächste Schritt in einem Lernprozess, in dem sich zeigen wird, ob die Borussia das Zeug hat, sich nachhaltig und unabhängig vom vorhandenen Spielermaterial als Spitzenmannschaft im nationalen und internationalen Fußball zu etablieren. Oder ob es doch nur ein zwischenzeitiges Hoch war, wie es viele Mannschaften erlebt haben, die es in den letzten 40 Jahren gewagt haben, sich mit den Bayern gemessen zu messen. Langfristig etablieren konnte sich keine. Noch hat die Borussia alle Chancen das zu ändern. Sie sollte jede noch so kleine dazu nutzen!

KOMMENTARE
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diesunddas
29.01.2014 | 14:17 Uhr
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diesunddas : 
29.01.2014 | 14:17 Uhr
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diesunddas : 
Ich mag diese Psychologisierungen nicht sonderlich. Spielverlagerungsautor R.M. hat mal geschrieben, das Problem dabei sei, dass diese Debatte nicht am Objekt geführt wird. Sprich es werden weder Daten wie Laufwärte, Sprints etc. zur Rate gezogen, noch die jeweiligen kritischen Situationen vernünftig aufgeschlüsselt. Sprich: Spieler XY war mit seiner Grätsche nicht dynamisch genug, vielleicht fehlt ihm die Galligkeit, vielleicht musste er aber wegen der schlechten Staffelung einfach zu früh einrücken und die Meter fehltem ihm dann.

Dass man Dortmunds System entschlüsselt hat ist Unsinn. Das schreibt man seit mindestens 4 Jahren doch ständig. Man kann auf zwei verschiedene Arten modern Fußball spielen. Entweder in erster Linie über den Ballbesitz, oder in erster Linie über das Pressing. Gegen beide Methoden lassen sich Gegenmaßnahmen treffen, das hindert die stärksten Mannschaften trotzdem nicht daran zu gewinnen. Dass Bayern so unbesiegbar ist, liegt doch nicht am Ballbesitzfußball, sondern daran, dass Guardiola sich perfekt auf jeden noch so schwachen Gegner einstellt und auch die Spieler dafür hat. Dortmund hat sich bis zu den Verletzungen die meisten Torchancen von allen Mannschaften in Europa herausgespielt.

Woran es jetzt liegt? In meinen Augen ist Klopp aktuell zu konservativ. Er versucht seine Mannschaft nach den Ausfällen zu sehr auf Stabilität auszurichten. Es geht um Wiederherstellung des Status Quo. Es täte ihm gut mal einen Kirch, oder einen Hofmann auf der 6 in die Startformation zu stecken. Es müssen sich einfach Synergien im Mittelfeld entwickeln, die der Gegner nicht voraussieht. Reus, Micki und co sind einfach nur Opfer dieses Mittelfeldproblems.

Oder Ever Banega kaufen, das geht auch.
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tiefschwarz
29.01.2014 | 14:54 Uhr
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29.01.2014 | 14:54 Uhr
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Guter Stil und Ausdruck, auch eine klare Struktur, dein Blog liest sich sehr gut. Allerdings finde ich inhaltlich das ganze etwas zu pessimistisch und auch nicht ausreichend begründet.

8/10

Klar es läuft zur Zeit nicht so gut wie seit längerem gewohnt, aber das ist meiner Meinung nach nicht wirklich ungewöhnlich. Man kann nicht erwarten das der BvB jede Saison marschiert wie die Bayern. Die Erwartungshaltung ist viel zu übertrieben mittlerweile.

Und Dortmund muss sich nicht etablieren. Wer bei jedem Heimspiel über 80.000 Zuschauer hat und zu den 20 umsatzstärksten Vereinen der Welt gehört ist etabliert, fertig aus.

Die Punktausbeute der Hinrunde war nicht schlechter als in einer Meistersaison und das mit den Verletzten. Die CL Gruppe hat man wenn auch sehr knapp, überstanden. DFB Pokal ist kein Maßstab.

Was die Vergleiche mit 2003 sollen ist mir auch schleierhaft. Ich meine alle Vergleiche hinken, das liegt in der Natur der Sache, aber den heutigen BvB kann man weder vom Spielstil, noch vom Personal, noch von der finanziellen Gesundheit mit dem BvB von 2003 vergleichen.

Außerdem machst du zu viel am Augsburgspiel fest. Ich meine Schmelzer hat die Flanke vorm 2:2 nicht gut verteidigt das ist für dich ein Beispiel von fehlender Demut. Das kann man so interpretieren, für mich ist es einfach schlecht gespielt von Ihm.

Und dann nimmst du den einen Torschuss von Augsburg und sagst wenn man mit einem Torschuss vom Gegner 2 Gegentore bekommt stimmt was nicht. Aber eigentlich ist es doch eher so, das es abwehrtechnisch ziemlich stark ist nur einen Torschuss zu zulassen.

Das einzige was mir persönlich als BvB fan nicht gefällt ist die mangelhafte Chancenverwertung. Das ist seit Jahren das größte Problem.
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runeru
29.01.2014 | 17:00 Uhr
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runeru : Die Ursache
29.01.2014 | 17:00 Uhr
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runeru : Die Ursache
Der Grund für die aktuelle Form Dortmunds ist meiner Meinung nach nicht die fehlende Demut. Es ist für mich klar, dass nach 2 bzw. 3 Jahren auf diesem Niveau, läuferisch in absoluten Zahlen(KM pro Spiel), als auch bezüglich der Intensität, sprich sofortiges Pressing und Umschaltspiel, ein Einbruch kommen musste.
Die Situation in Dortmund ist für mich vergleichbar mit der in Wolfsburg nach Magath. Die Spieler sind über Jahre an Ihr Limit gegangen und jetzt einfach nicht mehr in der Lage das weiterhin abzuliefern. In Wolfsburg war es auch so, dass viele Spieler nach Magath einfach am Ende waren. In Dortmund ist das "Verletzungspech" für mich eigenverschuldet durch extrem intensive Spiele auf lange Zeit.
Bitte versteht mich nicht falsch, ich finde dass was Dortmund in den letzten 3 Jahren gespielt hat herausragend, aber ohne es abwertend zu meinen, warum sollten die Dortmunder einfach mal mehr rennen können als alle anderen Teams in der Bundesliga.
So etwas geht an die Substanz und hat Folgen. Und diese Folgen sehen wir aktuell in einer durch Verletzungen ausgedünnten Mannschaft.
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The_Special_One01
29.01.2014 | 17:11 Uhr
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The_Special_One01 : @runeru
29.01.2014 | 17:11 Uhr
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The_Special_One01 : @runeru
das ist und bleibt ausgemachter quatsch. als ob klopp seine spieler auf dem buli altar dem erfolg wegen opfern würde...herrgott

alle topmannschaften die wirklich was reißen wollen definieren sich immer über laufbereitschaft und arbeit. das ist bei beiden fcb so, bei den britischen topteams und auch bei jeder anderen mannschaft ist es feststellbar wenn sie am ende um etwas bedeutendes mitspielt, dass sie in der zurückliegenden saison überdurchschnittliche laufdiziplin an den tag gelegt hat.

dieses reduzieren des bvb spiels auf "unmenschliche" laufbereitshaft ist halt am ende die lächerlichste form der denunziation des geleisteten.

noch dazu: wie viele weitere mannschaften haben durch die adaption des laufintensiven stils sich in der buli deutlich über wasser halten können. hat freiburg deswegen ab morgen einen einbruch zu befürchten? oder wird augsburg jetzt noch durchgereicht?

leute trennt die entstehung der verletzungen, von irgendeiner ideologisch aufgeladenen urachen - "forschung" und nervt woanders
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allesfußball
29.01.2014 | 22:29 Uhr
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29.01.2014 | 22:29 Uhr
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Ich danke für die Rückmeldungen und auch die Kritik kann ich bisweilen nachvollziehen. Daher möchte ich folgendes klarstellen: Ich wollte an dieser Stelle weder den Personalverlust kleinreden, sei es durch aktuelle Verletzungen oder Verkäufe, die bisher nicht adäquat ersetzt werden konnten. Mir ist klar, das Dortmund nicht in der Lage ist das komplett aufzufangen.

Im Grunde freue ich mich auch, wenn in der aktuellen Wahrnehmung davon ausgegangen wird, dass Dortmund schon wieder in die Spuren finden wird. Allein: Genau darin sehe ich eine große Gefahr. Für mich ist es weder selbstverständlich noch Automatismus, dass Dortmund sich als Spitzenmannschaft etabliert. Ich habe Dortmund auch nie auf natürliche Weise so weit vor den aktuell direkten Konkurrenten gesehen, wie dies am Anfang der Saison verklärt wurde. Dennoch wurden in dieser, wie auch schon in der vergangen Saison leichtfertig Punkte verspielt, Verletzung hin oder her. Sei es durch mangelnde Entschlossenheit vor dem Tor, Fahrlässigkeit im Abwehrverhalten oder beides zusammen. Gerät man ein mal in eine Abwärtsspirale kann es ganz schnell weiter runter gehen. Spieler wandern ab. Der nächste Neuaufbau stünde bevor. Fußball ist Tagesgeschäft.

Der Punkt ist: Dortmund hat die Chance sich nachhaltig zu etablieren. Aber ich könnte einfach nur schwerlich damit leben, wenn nach 2003 (ja, ich ziehe den Vergleich nach wie vor heran) diese Gelegenheit in überzogener Selbstsicherheit leichtfertig verspielt wird, weil die Spieler sich auf ihrer persönliche Karriere konzentrieren, an den Gewinn der Championsleague denken, das Tagesgeschäft aus den Augen verlieren und erst aufwachen, wenn es zu spät ist, weil man sich in Ausreden geflohen und Probleme klein geredet hat. Weil man nicht daran glauben konnte oder wollte.

Ich werde die Spieler nicht erreichen und zur kritischeren Selbstreflexion bewegen können. Aber ich leiste gern einen kleinen Beitrag, um die öffentliche Diskussion und Wahrnehmung entsprechend anzuregen!
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DeinAlbtraum
30.01.2014 | 22:09 Uhr
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30.01.2014 | 22:09 Uhr
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Kann es sein, dass es ggf. auch so ist, dass die Motivationen von Klopp sich irgendwann abnützen? Dass man ggf. als junger Spieler darauf noch völlig abfährt, aber nach einigen Jahren mit demselben Trainer das nicht mehr so wirkt?

Und das es dieses homogene Team, bei dem man Egoismen vor 2 Jahren noch zurückgestellt hat, heute ggf. auch nicht mehr dieses homogene Team ist, weil es neue Hierarchien gibt, manch einer nun gefragter ist als andere.

Ich hatte immer das Gefühl, dass es der Mannschaft 2011/12 gar nicht so schlecht tat, dass Götze sich verletzte, weil der Hype, der damals um Götze stattfand, ggf. auch Neider weckte.
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