01.12.2010 um 17:57 Uhr
Zukunft Europas - Verteidiger
In der Verteidigung kann Deutschland optimistisch in die Zukunft blicken. Neben den wichtigen Stützpfeilern Phillip Lahm und Per Mertesacker der aktuellen Natinalmannschaft, die zwar beide international erfahren sind, aber ihren Zenit mit 27 beziehungsweise 26 Jahren noch lange nicht überschritten haben, wachsen viel versprechende neue Abwehrtalente heran.
Die wacklige Position des zweiten Innenverteidigers, wo weder Tasci noch Westermann wirklich überzeugen konnten, könnte bald von Mats Hummels eingenommen werden. Der 21-jährige steht mit dem BVB aktuell nicht nur an der Tabellenspitze der Bundesliga, er hat sich auch zu einem der zweikampf- und kopfballstärksten Innenverteidigern der Liga gemausert. Dazu kommt die dem Bundestrainer so wichtige Fähigkeit des Spielaufbaus, die der ehemalige Münchner in Dortmund hervorragend einsetzt.
Nicht mehr in der Bundesliga aktiv ist Jerome Boateng. Anfang der Saison wechselte er für über 12 Millionen Euro nach Manchester, wo er sich zwar (noch) nicht zu absoluten Stammspieler mausern konnte, gegen die Konkurrenz mit Vincent Kompany, Joleon Lescott und Aleksandar Kolarov allerdings auch nicht ganz chancenlos scheint.
In Marcel Schmelzer wächst zudem ein neuer Kandidat für die aktuell schwach besetzte Linksverteidigerposition heran. Der 22-jährige spielt das beste Bundesliga-Halbjahr seiner Karriere und gehört in aktueller Form zu den besten Aussenverteidigern der Liga. Schmelzer ist extrem laufstark, was ihm lange Läufe nach vorn erlaubt um mit seinen punktgenauen Flanken die Flügelspieler zu entlasten und die Sturmspitze zu bedienen. In der Rückwärtsbewegung ist er nicht fehlerlos, allerdings doch sehr solide.
Ein weiterer Kandidat für diese Position in der Zukunft ist zudem der 20-jährige Hannoveraner Konstantin Rausch.
Auch um die französiche Verteidigung steht es nicht schlecht. Linksverteidiger Gael Clichy ist erst 25 Jahre alt und auch Sagna, sein Pendant auf rechts, wird eher nicht von heute auf morgen seine Karriere beenden. Die Position des Innenverteidigers in Frankreich ist allerdings nicht mehr so überragend besetzt, wie noch in den alten Zeiten (als in Frankreich ja sowieso alles besser war).
Doch es gibt Lichtblicke: Zum einen den 24 Jahre alten marokkanischstämmigen Younes Kaboul, der selbst nach seinem Wechsel von Portsmouth nach London vor knapp 18 Monaten noch oft genug seine Fähigkeiten in den englischen Arenen unter Beweis stellen kann. Den Kampf um den Platz neben Williams Gallas gegen Sebastien Bassong (Nationalspieler Kameruns) hat Kaboul (vorerst) für sich entschieden. Der Hüne gilt als einer der besten Zweikämpfer der Premier League – besonders am Boden. Noch verkörpert er nicht den sogenannten "Spielmacher aus der Viererkette", doch auch dort macht er langsam und beständig Fortschritte.
Ein weiteres Talent auf dieser Position sind Adil Rami, ebenfalls marokkanischstämmiger Innenverteidiger, der beim OSC Lille in Frankreich Dauerbrenner und Teamleader ist. Er hat viel dazu beigetragen, dass Lille sich aktuell Chancen auf die Champions League ausrechnen kann und viele sehen ihn als den besten Innenverteidiger der Ligue 1.
Der dritte im Bunde ist Mamadou Sakho vom Tabellenvierten PSG. Sakho, der schon mit 18 Jahren Stammspieler in Paris wurde und bereits als Riesentalent gefeiert wurde, spielt seine bisher beste Saison. Sein Hauptproblem, dass er zu viele Fouls begeht und Karten kassiert, konnte er allerdings (immer) noch nicht abstellen.
Sergio Ramos,24 Jahre, Raul Albiol, 25 Jahre, Gerard Pique, 23 Jahre, Alvaro Dominguez, 21 Jahre, liest sich nicht nur gut, diese Abwehrkette ist es auch. Allerdings sind dies, bis vielleicht auf Dominguez keine Talente (mehr). Wie auch im Tor muss sich Spanien in der Verteidigung überhaupt keine Sorgen über die Zukunft machen. Nach dem Ende der Nationalmannschaftskarriere von Carles Puyol kann dessen Rolle sowohl vom erfahrenen Marchena, als auch von Raul Albiol ausgefüllt werden, der in Madrid allerdings kaum Spielpraxis erhält. Ramos und Pique gelten sowieso schon als Weltelite auf ihrer Position.
Nur auf der Linksverteidigerposition gibt es weiterhin keinen wirklichen Weltklassemann in Spanien. Capdevilla durfte bei der WM ran, spielte solide, meist fehlerfrei, doch der Glanz, der die anderen Spieler Spaniens umgibt geht ihm ab. Mit Alvaro Dominguez von Atletico Madrid könnte nun aber so jemand heranwachsen. Der variabel einsetzbare Madrilene muss im Verein allerdings noch um seinen Stammplatz kämpfen. Mit Perea, Filipe und Mannschaftskapitän Lopez hat er namhafte Konkurrenz gegen sich, trotz allem haben bereits große Klubs bei Atletico wegen ihm angefragt – darunter auch Bayern München.
Noch nicht ganz so namhaft aber fast ebenso talentiert ist die Abwehrkette der Zukunft Italiens. Linksverteidiger Domenico Criscito (23) vom FC Genua hat ebenfalls das Interesse Bayerns auf sich gezogen, die Innenverteidiger Ranocchia (22) und Bonucci (23) sorgten letztes Jahr beim AS Bari für die vielleicht beste Innenverteidigung der Liga und sind dieses Jahr zu besseren Klubs transferiert worden und Davide Santon darf trotz seiner jungen Jahre schon mehr als nur reinschnuppern bei Champions League Sieger Inter Mailand.
Besonders der 19-jährige Santon gilt als Riesentalent. Mit Maicon, Cordoba, Zentti und Chivu stehen überragende (potenzielle) Aussenverteidiger im Kader von Internazionale, sodass Santon meist erst von der Bank ins Spiel kommt, doch spätestens wenn die alternde Inter-Garde abtritt wird Santon sie ersetzen und, so hoffen es zumindest die Italiener, es wird kein Leistungsabfall zu erkennen sein.
Ganz so gut wie bei den anderen Nationen sieht es in England nicht aus. Cole (29), Terry (29) und Ferdinand (32) bringen zwar weiterhin ihre Leistung, doch auch an ihnen beginnt der Zahn der Zeit zu nagen. Die zweite Garde um Lescott, Warnock und Jagielka ist zwar gut, doch nicht überragend und auch diese drei sind alle älter als 27.
Das grösste englische Abwehrtalent ist wohl Micah Richards vom Tabellenvierten der Premier League Manchester City. Der variabel einsetzbare Hüne ist Stammspieler und Leistungsträger und hat bei Coach Mancini ein höheres Standing als zum Beispiel der deutsche Jerome Boateng.
Innenverteidiger Gary Cahill, der im September sein Nationalmannschaftsdebüt feierte, ist auch erst 24, allerdings konnte man bei ihm die letzten Jahre über keine wirkliche Verbesserung der Leistungen erkennen, als dass man sich ihn als Nachfolger des Weltklasse Duos Rio & John vorstellen könnte.
So stecken die englischen Hoffnungen vor allem in Chelseas Michael Mancienne. Indem er an Wolverhampton ausgeliehen wurde kann er Erfahrung sammeln und scheint seine Leistungen langsam stabilisieren und konservieren zu können. Der Kapitän der englischen U21 gilt als besonders fairer Verteidiger, der wenig dumme Fouls begeht, allerdings muss sich sein Kopfballspiel verbessern um es wirklich mal bei Chelsea packen zu können.
Die wacklige Position des zweiten Innenverteidigers, wo weder Tasci noch Westermann wirklich überzeugen konnten, könnte bald von Mats Hummels eingenommen werden. Der 21-jährige steht mit dem BVB aktuell nicht nur an der Tabellenspitze der Bundesliga, er hat sich auch zu einem der zweikampf- und kopfballstärksten Innenverteidigern der Liga gemausert. Dazu kommt die dem Bundestrainer so wichtige Fähigkeit des Spielaufbaus, die der ehemalige Münchner in Dortmund hervorragend einsetzt.
Nicht mehr in der Bundesliga aktiv ist Jerome Boateng. Anfang der Saison wechselte er für über 12 Millionen Euro nach Manchester, wo er sich zwar (noch) nicht zu absoluten Stammspieler mausern konnte, gegen die Konkurrenz mit Vincent Kompany, Joleon Lescott und Aleksandar Kolarov allerdings auch nicht ganz chancenlos scheint.
In Marcel Schmelzer wächst zudem ein neuer Kandidat für die aktuell schwach besetzte Linksverteidigerposition heran. Der 22-jährige spielt das beste Bundesliga-Halbjahr seiner Karriere und gehört in aktueller Form zu den besten Aussenverteidigern der Liga. Schmelzer ist extrem laufstark, was ihm lange Läufe nach vorn erlaubt um mit seinen punktgenauen Flanken die Flügelspieler zu entlasten und die Sturmspitze zu bedienen. In der Rückwärtsbewegung ist er nicht fehlerlos, allerdings doch sehr solide.
Ein weiterer Kandidat für diese Position in der Zukunft ist zudem der 20-jährige Hannoveraner Konstantin Rausch.
Auch um die französiche Verteidigung steht es nicht schlecht. Linksverteidiger Gael Clichy ist erst 25 Jahre alt und auch Sagna, sein Pendant auf rechts, wird eher nicht von heute auf morgen seine Karriere beenden. Die Position des Innenverteidigers in Frankreich ist allerdings nicht mehr so überragend besetzt, wie noch in den alten Zeiten (als in Frankreich ja sowieso alles besser war).
Doch es gibt Lichtblicke: Zum einen den 24 Jahre alten marokkanischstämmigen Younes Kaboul, der selbst nach seinem Wechsel von Portsmouth nach London vor knapp 18 Monaten noch oft genug seine Fähigkeiten in den englischen Arenen unter Beweis stellen kann. Den Kampf um den Platz neben Williams Gallas gegen Sebastien Bassong (Nationalspieler Kameruns) hat Kaboul (vorerst) für sich entschieden. Der Hüne gilt als einer der besten Zweikämpfer der Premier League – besonders am Boden. Noch verkörpert er nicht den sogenannten "Spielmacher aus der Viererkette", doch auch dort macht er langsam und beständig Fortschritte.
Ein weiteres Talent auf dieser Position sind Adil Rami, ebenfalls marokkanischstämmiger Innenverteidiger, der beim OSC Lille in Frankreich Dauerbrenner und Teamleader ist. Er hat viel dazu beigetragen, dass Lille sich aktuell Chancen auf die Champions League ausrechnen kann und viele sehen ihn als den besten Innenverteidiger der Ligue 1.
Der dritte im Bunde ist Mamadou Sakho vom Tabellenvierten PSG. Sakho, der schon mit 18 Jahren Stammspieler in Paris wurde und bereits als Riesentalent gefeiert wurde, spielt seine bisher beste Saison. Sein Hauptproblem, dass er zu viele Fouls begeht und Karten kassiert, konnte er allerdings (immer) noch nicht abstellen.
Sergio Ramos,24 Jahre, Raul Albiol, 25 Jahre, Gerard Pique, 23 Jahre, Alvaro Dominguez, 21 Jahre, liest sich nicht nur gut, diese Abwehrkette ist es auch. Allerdings sind dies, bis vielleicht auf Dominguez keine Talente (mehr). Wie auch im Tor muss sich Spanien in der Verteidigung überhaupt keine Sorgen über die Zukunft machen. Nach dem Ende der Nationalmannschaftskarriere von Carles Puyol kann dessen Rolle sowohl vom erfahrenen Marchena, als auch von Raul Albiol ausgefüllt werden, der in Madrid allerdings kaum Spielpraxis erhält. Ramos und Pique gelten sowieso schon als Weltelite auf ihrer Position.
Nur auf der Linksverteidigerposition gibt es weiterhin keinen wirklichen Weltklassemann in Spanien. Capdevilla durfte bei der WM ran, spielte solide, meist fehlerfrei, doch der Glanz, der die anderen Spieler Spaniens umgibt geht ihm ab. Mit Alvaro Dominguez von Atletico Madrid könnte nun aber so jemand heranwachsen. Der variabel einsetzbare Madrilene muss im Verein allerdings noch um seinen Stammplatz kämpfen. Mit Perea, Filipe und Mannschaftskapitän Lopez hat er namhafte Konkurrenz gegen sich, trotz allem haben bereits große Klubs bei Atletico wegen ihm angefragt – darunter auch Bayern München.
Noch nicht ganz so namhaft aber fast ebenso talentiert ist die Abwehrkette der Zukunft Italiens. Linksverteidiger Domenico Criscito (23) vom FC Genua hat ebenfalls das Interesse Bayerns auf sich gezogen, die Innenverteidiger Ranocchia (22) und Bonucci (23) sorgten letztes Jahr beim AS Bari für die vielleicht beste Innenverteidigung der Liga und sind dieses Jahr zu besseren Klubs transferiert worden und Davide Santon darf trotz seiner jungen Jahre schon mehr als nur reinschnuppern bei Champions League Sieger Inter Mailand.
Besonders der 19-jährige Santon gilt als Riesentalent. Mit Maicon, Cordoba, Zentti und Chivu stehen überragende (potenzielle) Aussenverteidiger im Kader von Internazionale, sodass Santon meist erst von der Bank ins Spiel kommt, doch spätestens wenn die alternde Inter-Garde abtritt wird Santon sie ersetzen und, so hoffen es zumindest die Italiener, es wird kein Leistungsabfall zu erkennen sein.
Ganz so gut wie bei den anderen Nationen sieht es in England nicht aus. Cole (29), Terry (29) und Ferdinand (32) bringen zwar weiterhin ihre Leistung, doch auch an ihnen beginnt der Zahn der Zeit zu nagen. Die zweite Garde um Lescott, Warnock und Jagielka ist zwar gut, doch nicht überragend und auch diese drei sind alle älter als 27.
Das grösste englische Abwehrtalent ist wohl Micah Richards vom Tabellenvierten der Premier League Manchester City. Der variabel einsetzbare Hüne ist Stammspieler und Leistungsträger und hat bei Coach Mancini ein höheres Standing als zum Beispiel der deutsche Jerome Boateng.
Innenverteidiger Gary Cahill, der im September sein Nationalmannschaftsdebüt feierte, ist auch erst 24, allerdings konnte man bei ihm die letzten Jahre über keine wirkliche Verbesserung der Leistungen erkennen, als dass man sich ihn als Nachfolger des Weltklasse Duos Rio & John vorstellen könnte.
So stecken die englischen Hoffnungen vor allem in Chelseas Michael Mancienne. Indem er an Wolverhampton ausgeliehen wurde kann er Erfahrung sammeln und scheint seine Leistungen langsam stabilisieren und konservieren zu können. Der Kapitän der englischen U21 gilt als besonders fairer Verteidiger, der wenig dumme Fouls begeht, allerdings muss sich sein Kopfballspiel verbessern um es wirklich mal bei Chelsea packen zu können.
Aufrufe: 5530 | Kommentare: 11 | Bewertungen: 7 | Erstellt:01.12.2010
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Zu Subotic: In dieser Reihe hier ging es mir vorallem darum Deutschland mit den mMn 4 größten europ. Fußballverbänden zuvergleichen, da die deutsche Jugendarbeit derzeit ja sehr stark von allen Seiten gelobt wird. Dass auch Länder wie die Niederlande, Portugal oder Serbien über Talente verfügen steht ausser Frage - in diesem Blog werden diese aber nicht behandelt.
Aber ich denke Beide haben den Anderen verstanden