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28.11.2010 um 19:16 Uhr
Zukunft Europas - die Torhüter
Während in Deutschland die Lobeshymnen über die kommenden Superstars des Nationalteams nicht abzureissen scheinen, klagen andere Fußballnationen, deren Auswahlen man Weltklasseformat nachsagt über einen Mangel an vielversprechenden Nachwuchstalenten. Die Ergebnisse der letzten Jugendturniere können Deutschland zwar freudig stimmen, doch ein so großer Leistungsunterschied zwischen Deutschland und anderen europäischen Fußballnationen herrscht nicht. Dass diese deutsche Euphorie vorallem vom erfolgreichen Abschneiden des jungen Teams bei der Weltmeisterschaft herrührt scheinen viele zu übersehen. Wird sich nun also, wenn die ausländische Dysphorie vorrüber ist und deutsche Talente in ihre erste Schwächephase fallen der Blickwinkel so verändert haben, dass Deutschland weiterhin ohne einen echten internationalen Topstar auskommen muss, oder ist der Adlernachwuchs wirklich so gut? Zeit die angeblichen neuen Fußballgötter Europas genauer unter die Lupe zu nehmen.

Die Torwartposition:

Deutschland ist ein Torwartland. Bodo Illgner, Andreas Köpke, Oliver Kahn, Jens Lehmann, in den letzten Jahren hatte die deutsche Nationalmannschaft immer einen herausragenden Rückhalt zwischen den Pfosten stehen.
Und auch in Zukunft scheint sich das nicht zu ändern. Mit Manuel Neuer und René Adler sind die talentiertesten bereits jetzt die einzigen Kandidaten auf den Posten des Nationaltorwarts. Beide verkörpern den Stil des modernen, mitspielenden Torwarts. Besonders Manuel Neuer hat die Spieleröffnung im Blut wie nur wenige Andere. Beidfüßig, technisch versiert und mit einem unglaublich zielgenauen Abwurf ausgestattet ist er in diesem Bereich wohl jetzt schon einer der Besten Europas. Auch wenn René Adler im Spielaufbau noch nicht ganz so abgeklärt zu sein scheint wie sein Schalker Kollege machen ihn seine überragenden Reflexe doch zu einem der besten Keeper der Bundesliga.
Mit Oliver Baumann, Sven Ulreich oder Tobias Sippel sind zudem weitere Youngsters bereits Stammkeeper eines deutschen Erstligisten.

In Frankreich hatte man jahrelang mit der Besetzung der Torwartposition zu kämpfen. Fabien Barthez konnte an guten Tagen zwar zum Matchwinner avancieren, gab aber manchmal eine Figur im Tor ab, die man in der Bundesliga zu dem Zeitpunkt nur von bestimmten Cottbuser Schlussmännern gewohnt war und auch Vertreter und Nachfolger Coupet gehörte nie zur obersten Riege der Welttorhüter.
Den Kampf um seine Nachfolge führten die drei Keeper der großen französischen Klubs Carasso, Lloris und Mandanda. Wie auch in Deutschland konnte sich der jüngste der Drei vorerst durchsetzen. Lloris gilt als sprungstarker Keeper mit tollen Reflexen, der auf der Linie schon jetzt zur Elite der Torhüter gehört. Für sein junges Alter strahlt Lloris zudem bereits viel Souveränität aus und hat keine Angst davor seine Vorderleute auch mal zurecht zu stutzen. Um in die gleiche Liga wie Adler und Neuer aufzusteigen, müsste er allerdings seine Unsicherheiten im Spielaufbau und der Strafraumbeherrschung abstellen.
Ein Mann, den man im Auge behalten soll ist zudem der 20-jährige Joris Delle vom französischen Zweitligisten Metz.

Spanien hat aktuell die besten Torhüter der Welt – darüber kann und wird es keine Diskussionen geben. Der amtierende Welttorhüter Iker Casillas ist die Nummer Eins im Kasten Spaniens, seine Vertreter Reina und Valdes sind international erfahrene und angesehene Schlussmänner, die wohl bei fast jeder anderen Nation fester Stammtorwart wären.
Und obwohl die drei erst 29 beziehungsweise 28 Jahre alt sind, steht mit David de Gea von Atletico Madrid bereits ein unglaublich talentierter Nachfolger bereit. Der 20-jährige konnte sich letztes Jahr am, bis dahin als größtes spanisches Torwarttalent geltenden, Sergio Asenjo vorbeischieben und lieferte seitdem keine Gründe diese Entscheidung wieder rückgängig zu machen. De Gea ist ein Keeper, der wenig Fehler macht. Seine Strafraumbeherrschung, Reflexe und sein Verhalten im Eins-gegen-Eins sind herausragend. Doch auch ihm fehlt noch ein wenig die Fähigkeit der Spieleröffnung. Besonders mit seinem linker Fuß sorgt er noch zu oft für unkontrollierte Befreiungsschläge.
Mit dem 20-jährigen Diego Marino verfügt Spanien zudem über einen weiteren talentierten Keeper. Noch ist er Torwart des B-Teams von Villarreal CF, doch in einigen Jahren könnte er bereits die Nummer Eins der U-Boote sein.

Jetzt, wo Italien ohne den verletzten Gianluigi Buffon auskommen muss, herrscht bei der Squadra Azurra eine Art Testphase, wer die Rolle des Nationalkeepers übernehmen könnte, wenn der vielleicht beste Torwart aller Zeiten zurücktritt.
Emiliano Viviano und Salvatore Sirigu scheinen aktuell die heissesten Anwärter auf diesen Posten zu sein. Beide sind jung, talentiert und gehören schon jetzt zu den besten Schlussmännern Italiens. Allerdings steht weder Sirigu, noch Viviano bei einem italienischen Spitzenklub unter Vertrag. Dass die zwei bald bei einem Topklub landen gilt zudem als unwahrscheinlich, denn als beste Nachwuchskeeper der Serie A gelten schon länger Udineses Samir Handanovic und Lazios Fernando Muslera.
Nutznießer dieses Mangels an Torhütern könnte eventuell Genuas Gianluca Curci sein. Der 25-jährige durchlief bislang sämtliche Jugendnationalmannschaften und ist mit Sampdoria auch international vertreten.
Wer sich in den nächsten Jahren auch immer als neue Nummer 1 herauskristallisieren wird, ein Mann von Weltrang wird es höchstwahrscheinlich nicht sein.

Wenn es ein Problem gab, dass die englische Nationalmannschaft eigentlich immer hatte, dann ist es die Position des Torwarts. Die Auftritte bei der letzten Weltmeisterschaft dürften Beweis genug sein.
Dass nun ausgerechnet dann, wenn in England viele über die mangelnde Klasse des Nachwuchses klagen, ein viel versprechender Torwart bereit steht ist für die Fans der Engländer ein absoluter Glücksfall.
Joe Hart ist der Mann, von dem die Rede ist. Bereits vor 2 Jahren verdrängte er den erfahrenen Schweden Isaksson aus dem Citytor. Erst als mit Shay Given im Tor nachgerüstet wurde, musste Hart wieder auf die Reservebank. Nachdem er von seinen Klub Manchester City letztes Jahr an Birmingham City ausgeliehen wurde und sich dort zum Stammtorwart mausern konnte, verdrängte er bei seiner Rückkehr nach Manchester auch gleich wieder die etatmäßige Nummer Eins Shay Given, für den City ein Jahr vorher sicher nicht zum Spaß 9 Millionen Euro auf den Tisch gelegt hatte.
Hart gilt noch als Torwart der alten Schule. Er mag zwar nicht ganz so gut mitspielen können, wie andere Keeper und verlässt sein Tor am liebsten nur in der Halbzeitpause, doch nur wenige Torhüter erschweren den gegnerischen Angreifern das Toreschiessen so sehr wie Hart und das ist ja immer noch die Hauptaufgabe eines Keepers. Ob es nun Paraden auf der Linie, blitzschnelle Refelxe beim Herauslaufen oder gehaltene Elfmeter sind – Hart hat alles im Repertoire.
Aufrufe: 6911 | Kommentare: 32 | Bewertungen: 13 | Erstellt:28.11.2010
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KOMMENTARE
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Mutu77
19.12.2010 | 00:57 Uhr
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Mutu77 : 
19.12.2010 | 00:57 Uhr
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Mutu77 : 
Spielafubau und Strafraumbeheerrschung von Lloris sollen gut, so gut wie bei Adler und Neuer sein? Niemals! Er ist überragend auf der Linie, doch zum Torwartspiel gehört mehr.
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schoko_milf
19.12.2010 | 00:59 Uhr
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19.12.2010 | 00:59 Uhr
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1. Hart 2. Neuer 3. Llrois

so wird in paar jahren die torhueter-rangliste aussehen !!!
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