27.10.2008 um 11:53 Uhr
Zum Leidwesen der Bayern
Abgefrühstückt vom 27.10.2008
Ich habe mir ja am Samstag mit einer wirklich ganz hervorragenden Blogger-Kollegin das Bayern-Spiel angeschaut, und das letzte Bayern-Spiel, das ich mit ihr schaute, war das historische 2:5 gegen Bremen, und als es auch diesen Samstag schon wieder ganz schnell ganz schlecht aussah für den FC Ruhmreich, glaubte ich für einen Moment, dass hätte was mit uns zu tun.
Dass wir da vielleicht so eine Magie hätten, die macht, dass die Bayern verlieren, wenn wir uns das zusammen anschauen, und für ein paar kurze Sekunden spielte ich mit dem Gedanken, künftig entweder NIE WIEDER oder eben: NUR NOCH Bayern-Spiele mit ihr zu schauen, doch wenig später stands vierzwo, und aus wars mit der Magie, zumindest in Sachen Fußball.
Und schon am Sonntagmittag musste ich mich wieder wundern, nämlich als ich die Zeitungen aufschlug und lesen musste, wie sie jetzt alle das große Comeback der Bayern bejubeln und dass die nun höchstwahrscheinlich auch Herbstmeister würden, weil es so einen richtig ernsthaften Konkurrenten ja ohnehin nicht geben würde, weil die ja alle immer so schwächeln.
So schrieb zum Beispiel Sven Flohr in der Welt am Sonntag über die drei Bayern-Spiele gegen Karlsruhe, Florenz und Wolfsburg, und dass beim ersten das Glück zurückkehrte, beim zweiten die Effizienz und beim dritten die Leidenschaft, und dass jetzt nur noch die Souveränität fehlen würde. Und dann wär das ja alles wieder geritzt aus Bayern-Sicht.
Und zumindest bei dem Punkt mit der Leidenschaft musste ich kurz husten. Weil: Wie kann denn da die Leidenschaft ZURÜCKKEHREN? War die denn schon mal da? In letzter Zeit? Wann? Hm? Hab ich nichts von mitbekommen. Ich kannte die Bayern ja nur als Ergebnis-Verwaltungs-Maschine, weshalb ja jetzt Herr Klinsmann verpflichtet wurde. Damit der mal mehr Action reinbringt.
Aber gottlob war ja dann Hoffenheim dran, und das war so naturgewaltig, dass man sich diese ganzen Gedanken über die Bayern jetzt gar nicht mehr machen muss, denn das war ja eine Offenbarung, der neue Meister kann ja wirklich nur Hoffenheim heißen, die sind ja im Grunde unschlagbar, und das hat auch HSV-Coach Martin Jol vor dem Spiel schon gewusst. Und gesagt.
Auch die Medien wissen nicht, wohin mit all der Begeisterung. Spiegel Online spricht zum Beispiel von Urgewalt und Demonstration, die Süddeutsche gar von Klassenunterschied, unbändigem Wirbel und der Kraft eines Schraubstocks, mit dem die Hoffenheimer das Spiel im Griff hatten. Einzig die BILD ist dröge: Kein Witz! So kann 1899 Meister werden!
Und das wird den Bayern sicher nicht schmecken. Da feiern die am Wochenende ihr sensationelles Comeback, sind endlich wieder The Real Bayern, und dann wird das gerade mal einen Tag lang abgefeiert, weil dann ja Hoffenheim kam, und sich ganz Fußball-Deutschland jetzt die Augen reibt und von der Unschlagbarkeit des FC Neureich Bimbeshausen spricht.
Und wahrscheinlich wird demnächst auch die Geschichte mit Lautern und dem Durchmarsch wieder ausgepackt, das ist ja genau zehn Jahre her jetzt, ausgerechnet!, und in den nächsten Wochen wird womöglich gar niemand mehr über die Bayern sprechen, weil die ja jetzt wieder ganz routiniert gewinnen und trotzdem nicht groß rankommen werden.
Denn: Bis zum großen Showdown am 16. Spieltag in München spielt Hoffenheim erstmal gegen Bochum, Karlsruhe, Hertha, Golfsburg, Köln und Bielefeld. Und das sind ja wirklich alles keine Gegner. Es sei denn, die Bloggerin und ich probieren es demnächst mal mit paar Hoffenheim-Spielen. Wie wärs?
Ich habe mir ja am Samstag mit einer wirklich ganz hervorragenden Blogger-Kollegin das Bayern-Spiel angeschaut, und das letzte Bayern-Spiel, das ich mit ihr schaute, war das historische 2:5 gegen Bremen, und als es auch diesen Samstag schon wieder ganz schnell ganz schlecht aussah für den FC Ruhmreich, glaubte ich für einen Moment, dass hätte was mit uns zu tun.
Dass wir da vielleicht so eine Magie hätten, die macht, dass die Bayern verlieren, wenn wir uns das zusammen anschauen, und für ein paar kurze Sekunden spielte ich mit dem Gedanken, künftig entweder NIE WIEDER oder eben: NUR NOCH Bayern-Spiele mit ihr zu schauen, doch wenig später stands vierzwo, und aus wars mit der Magie, zumindest in Sachen Fußball.
Und schon am Sonntagmittag musste ich mich wieder wundern, nämlich als ich die Zeitungen aufschlug und lesen musste, wie sie jetzt alle das große Comeback der Bayern bejubeln und dass die nun höchstwahrscheinlich auch Herbstmeister würden, weil es so einen richtig ernsthaften Konkurrenten ja ohnehin nicht geben würde, weil die ja alle immer so schwächeln.
So schrieb zum Beispiel Sven Flohr in der Welt am Sonntag über die drei Bayern-Spiele gegen Karlsruhe, Florenz und Wolfsburg, und dass beim ersten das Glück zurückkehrte, beim zweiten die Effizienz und beim dritten die Leidenschaft, und dass jetzt nur noch die Souveränität fehlen würde. Und dann wär das ja alles wieder geritzt aus Bayern-Sicht.
Und zumindest bei dem Punkt mit der Leidenschaft musste ich kurz husten. Weil: Wie kann denn da die Leidenschaft ZURÜCKKEHREN? War die denn schon mal da? In letzter Zeit? Wann? Hm? Hab ich nichts von mitbekommen. Ich kannte die Bayern ja nur als Ergebnis-Verwaltungs-Maschine, weshalb ja jetzt Herr Klinsmann verpflichtet wurde. Damit der mal mehr Action reinbringt.
Aber gottlob war ja dann Hoffenheim dran, und das war so naturgewaltig, dass man sich diese ganzen Gedanken über die Bayern jetzt gar nicht mehr machen muss, denn das war ja eine Offenbarung, der neue Meister kann ja wirklich nur Hoffenheim heißen, die sind ja im Grunde unschlagbar, und das hat auch HSV-Coach Martin Jol vor dem Spiel schon gewusst. Und gesagt.
Auch die Medien wissen nicht, wohin mit all der Begeisterung. Spiegel Online spricht zum Beispiel von Urgewalt und Demonstration, die Süddeutsche gar von Klassenunterschied, unbändigem Wirbel und der Kraft eines Schraubstocks, mit dem die Hoffenheimer das Spiel im Griff hatten. Einzig die BILD ist dröge: Kein Witz! So kann 1899 Meister werden!
Und das wird den Bayern sicher nicht schmecken. Da feiern die am Wochenende ihr sensationelles Comeback, sind endlich wieder The Real Bayern, und dann wird das gerade mal einen Tag lang abgefeiert, weil dann ja Hoffenheim kam, und sich ganz Fußball-Deutschland jetzt die Augen reibt und von der Unschlagbarkeit des FC Neureich Bimbeshausen spricht.
Und wahrscheinlich wird demnächst auch die Geschichte mit Lautern und dem Durchmarsch wieder ausgepackt, das ist ja genau zehn Jahre her jetzt, ausgerechnet!, und in den nächsten Wochen wird womöglich gar niemand mehr über die Bayern sprechen, weil die ja jetzt wieder ganz routiniert gewinnen und trotzdem nicht groß rankommen werden.
Denn: Bis zum großen Showdown am 16. Spieltag in München spielt Hoffenheim erstmal gegen Bochum, Karlsruhe, Hertha, Golfsburg, Köln und Bielefeld. Und das sind ja wirklich alles keine Gegner. Es sei denn, die Bloggerin und ich probieren es demnächst mal mit paar Hoffenheim-Spielen. Wie wärs?
Aufrufe: 2391 | Kommentare: 15 | Bewertungen: 9 | Erstellt:27.10.2008
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KOMMENTARE
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27.10.2008 | 12:29 Uhr
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oliver : ...
naja, ich glaub, die mögen das schon, wenn ganz deutschland registriert, dass der fcb wieder ins rollen kommt, dass mit denen wieder zu rechnen ist, dass die jetzt wieder da sind, dass man da wieder angst haben muss, dass die jetzt eh wieder herbstmeister werden usw usf. weil sich dann alle schon schön vorher wieder in die hosen machen und so teams wie bochum bei zwei-tore-rückstand kurz vor schluss gar nicht erst auf die idee kommen, da noch was drehen zu wollen. und genau in diese richtung gings in den medien ja schon wieder. bis zum hoffenheim-spiel halt. hihi.
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27.10.2008 | 12:44 Uhr
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xredfredx : ...
ja, so rum betrachtet, haste sicherlich recht.
als indiz dafür könnte auch die KHR aussage vom wochenende heran gezogen werden. ich konnte und kann es noch immer nicht wirklich glauben, dass der tatsächlich in diese "hoffenheim - kauft - die - liga auf" kerbe schlägt. das ist wirklich ganz arm. selbst wenn er es denkt, sollte er äußerungen in diese richtung doch lieber vermeiden. denn sonst kann das auch ganz schnell andersrum ausgelegt werden.
bayern hat angst vor hoffenheim...
ich jedenfalls bin gespannt auf die weitere entwicklung bis zum showdown!
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27.10.2008 | 13:47 Uhr
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Red_7 :
Also ich glaube, dass das den Bayern sogar etwas entgegenkommt. Mann kann in Ruhe arbeiten. Der eine oder andere wird sogar noch motivierter sein, endlich Hoffenheim aus den Schlagzeilen zu verdrängen. Und wenn die Bayern weiter ins Rollen kommen, dann habe ich das vollste Vertrauen das die Versammelte Medienlandschaft das mitbekommt.
Und jeder Tag ohne "Poldi will wechseln"Schlagzeile ist ein guter Tag.
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27.10.2008 | 13:56 Uhr
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schmarTikus : ...
die ersten 30 min von hoffenheim..kann man dazu noch was sagen ? det hsv wurde volles rohr an die wand gespielt..auch wenn leute wie de jong gefehlt haben.. die haben hsv wort wortlich überrollt
ich bin echt mal auf bayern vs hoffenheim gespannt..wenn bis dahin beide nicht mehr viele punkte liegen lassen und es bei diesem spiel dann um die wurst geht...wer da am längern hebel sitzt..da bin ich echt mal gespannt drauf ^^
ich würde es hoffenheim wünschen..den kompleten durchmarsch!
ich sehs wie red_7 ...bayern freut sich wohl auch drüber..auch wenn die letzten spiele nicht verloren wurden
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27.10.2008 | 15:22 Uhr
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mussec : ..
ein sehr guter blog. Gute einbindung anderer Medien. Muss man an der Stelle einfach loben. Vorallem ohne irgendeine Wertung, die zum Streitthema werden könnte! Es geht auch weniger darum, dass sich die Bayern ärgern. Sondern vielmehr um den Umstand der Tatsache, dass die Bayern so fantastisch spielen und als Medienprimus in Deutschland trotzdem kaum beachtet werden. Die Medien interessieren sich mehr für das Hoffenheimer BuLi-Märchen.PS: Mit andern Medien meine ich andere Zeitungen^^ Keine Lust die Sätze umzuformen=P
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27.10.2008 | 15:50 Uhr
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Fantastisch ist aber auch Leverkusen, wenn die nicht gerade den Kampf für sich entdeckt haben. Aber das soll ja die Schwäche sein der Hoffenheimer..., wie auch immer *g*
Fantastische Bayern, hahaha
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27.10.2008 | 16:06 Uhr
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Colton :
Ich glaube den Bayern ist es ganz recht, wenn alle Welt über Hoffenheim spricht. So können sie besser in ruhe weiterarbeiten. Über die Bayern wird von Seiten der Medien sowieso nur 90% Lügen, Schmutzgeschichten und Polemik ausgepackt und darüber soll sich der FCB freuen? Ich glaube du kennst den FCB kein Stück. Ein U.Hoeness würde sich freuen, wenn man endlich diesen ganzen Axel Springer Mist bestehend aus bremer und hamburger Sportredakteuren los wäre.Ausserdem ist ja deine These schon in dem Moment falsch, wo sie verfasst wurde. Du könntest ja auch über Hoffenheim schreiben, aber stattdessen machst du es wie Millionen andere und redest nur über Bayern und was die angeblich über die Berichterstattung von Hoffenheim denken. Ein U.Hoeness hat bestimmt nichts anderes zu tun, als den ganzen Tag im Büro zu sitzen und sich über Lobgesänge auf Hoffenheim zu ärgern. Hoeness konnte wahrscheinlich nie so ruhig arbeiten wie jetzt.
Und noch etwas zu deiner These:
Frage: Gegen wen hat Hoffenheim gestern gespielt? Weiss das überhaupt noch einer? Richtig, den HSV. Wenn ich vorher nicht gewusst hätte wer gegeneinander spielt, hätte ich darauf getippt, dass die TSG gegen Bayern gespielt hat. Schon gestern Abend wurde in sämtlichen Medien nur über die TSG und Bayern gesprochen und Vergleiche angestellt. Und heute geht das munter weiter. Bayern wird nach dem gestrigen Spiel gegen den HSV also mehr erwähnt als der HSV, der ja der Gegner war.
Und das ist das eigentliche Problem. Wenn sich also überhaupt jemand ärgern müsste, dann der HSV. Da investieren die vor der Saison Rekordsummen, haben endlich eine Mannschaft, die Titelfavorit ist und stehen ganz oben und dann wird nach dem Topspiel wo erster gegen zweiter spielt nur von der TSG und Bayern gesprochen. Das ist eine Demütigung erster Klasse.
Oder was ist mit Leverkusen? Die spielen m.M einen noch besseren Fussball als die TSG und über die und Labbadia spricht kein Mensch. Schade, das du dazu nichts schreibst.
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und wenn man sie fragt, kommen wahrscheinlich 3 EURO antworten ala die antwort auf dem platz geben...
also - abwarten!