18.07.2011 um 01:21 Uhr
kleines Fazit zur Frauen-WM
Als jemand, der im Jahre 1988 geboren worden ist, kann ich Fußballwelt-meisterschaften erst so richtig bewusst verfolgen, seitdem nicht mehr sie sondern die Champions League derjenige Wettbewerb ist, der die Entwicklungen des Fußballs beeinflusst. Mittlerweile sind EM und WM lediglich dazu da, die jüngsten Errungenschaften dieses Sports zusammenfassend aufzuzeigen. Doch nachdem die Frauen-WM ausgetragen wurde, ist klar, dass das bei den Damen noch nicht so weit ist. Denn diese WM machte deutlich, wer welche Schwächen hat und wer (rein taktisch) den Männern am nächsten kommt.
Weil die Frauen also größenteils noch nicht auf dem taktischen Niveau der Männer sind, konnte man sehr gut analysieren, woran noch zu arbeiten ist. Eigentlich auch eine gute Möglichkeit für unsere deutschen Kommentatoren, zu zeigen, dass sie, entgegen der allgemeinen Meinung Ahnung von Fußball haben. Doch weit gefehlt... Während Tom Bartels meinte, dass Schweden ein spielerisch tolles Turnier abgeliefert hat (dazu später mehr), zeigte Norbert Galeske, dass Manndecker und Libero auch eine Dreierkette bilden können. Das lasse ich mal unkommentiert. Weitere Verfehlungen dieser Zunft führe ich hier nicht an, da das den Rahmen dieses Blogs sprengen würde.
allgemeine Trends
Die Kommentatoren haben also ihre Prüfung mehr als schlecht absolviert. Die Spielerinnen hingegen bestätigten im Großen und Ganzen den Trend, dass es nicht mehr nur darum geht, den athletischsten Fußball zu spielen, um erfolgreich zu sein. Technik und (Offensiv)Taktik werden immer wichtiger. Den ersten diesbezüglichen Nachweis lieferte das CL-Finale von Turbine Potsdam gegen Lyon. Die technisch unausgereiften, grobschlächtigen Spieler von Potsdam unterlagen den eleganten Franzosen. Von Lyon waren gleich neun Akteure auch in der Nationalmannschaft der Grande Nation und spielten ebenso elegant und technisch anspruchsvoll. Dass man am Ende gegen einen solch limitierten Gegner wie Schweden "nur" Platz 4 erreichte, täuscht leider über das wahre Geschehen auf dem Platz hinweg.
Denn gerade Schweden agierte, ähnlich wie England und Norwegen, vornehmlich mit langen Bällen. Nun haben es lange Bälle aber grundsätzlich an sich, dass sie selten ihr Ziel erreichen. Da die Frauen gegenüber den Männern ohnehin eine schlechtere Passstatistik aufweisen, kann man sich denken, wie erfolgreich dann bei ihnen lange Pässe nach vorne sind. Norwegen flog in der Vorrunde raus. Und auch wenn England gegen Frankreich erst im Elfmeterschießen des Viertelfinales ausschied, so waren die Franzosen haushoch überlegen. Dass allerdings Schweden ein recht erfolgreiches Turnier ablieferte, ist durchaus eine Überraschung. Es gab ihrerseits kaum Passstafetten. Kombinationen waren gänzlich ausgeschlossen. Wie könnte es auch anders sein, wenn zwischen der Viererkette und der restllichen Mannschaft etwa 20m Entfernung liegen?! Es bleibt nur zu hoffen, dass sie sich von diesem Erfolg nicht blenden lassen. Denn mit dieser Art von Fußball wird auf Dauer auch bei den Frauen nichts mehr zu gewinnen sein.
Deutschland
Die deutschen Frauen enttäuschten nicht per se. Vielmehr zeigten auch sie, dass eine stärker auf Technik und Taktik ausgerichtete Ausbildung nötig ist, um weiterhin an der Spitze stehen zu können. Denn die Vorbereitung auf diese WM war denkbar optimal. Im Gegensatz zu den Männern, blieben ihnen etwa zwei volle Monate, um sich aufeinander einzustimmen. Doch wenn man dann sehen muss, dass die Ideen fehlen und einfache Pässe ihr Ziel verfehlen, ist es schwer zu glauben, dass das an dem medialen Druck gelegen haben muss, zumal dieser selbst erzeugt wurde. Sicherlich war eine solche Situation mit einer derart großen öffentlichen Aufmerksamkeit Neuland für alle, aber nichtsdestotrotz waren die grundlegenden Probleme im Spiel mit dem Ball so deutlich, dass man unweigerlich annehmen muss, dass hier die Ausbildung im technisch-taktischen Bereich einfach zu kurz kommt, wie es bereits im CL-Finale zu sehen war.
Japan vs. USA
Nun mögen einige sagen, dass aber die Amis nur wegen ihrer starken Physis extrem erfolgreich waren. Denen halte ich jedoch entgegen, dass die USA auch zu einem gepflegten Spielaufbau mit sicheren Pässen fähig waren, wie das 1:0 gegen Frankreich zeigte. Gepaart mit ihrem unbrechbaren Willen und ihrer körperlichen Stärke, waren die Amis kaum zu bezwingen. Ihr Finalgegner Japan komplettiert den Eindruck, dass diese WM von den Mannschaften bestimmt wurde, die technisch und taktisch am besten waren.
Manch einer mag es als übertrieben ansehen, Japan mit dem FC Barcelona zu vergleichen, aber die gemeinsame Grundidee war nicht zu leugnen. Selten lange Pässe und wenn dann doch mal einer gespielt wurde, kam er an. Somit war der eigene Ballbesitz die erste Defensivmaßnahme. Hatte der Gegner den Ball, wurde stark gegen den Ballführer gearbeitet. Diese Japanerinnen waren das spielerisch mit Abstand beste Team und zurecht im Finale. Sicherlich war es keine überzeugende Leistung im Spiel gegen Deutschland und auch die Amis waren im Finale über weite Strecken überlegen, aber im Großen und Ganzen, hatten die kleinen Asiatinnen jeden Gegner im Griff. Während Japan also alleine schon von der Körpergröße deutlich unterlegen war, konnten sie das durch ihre durchdachte Taktik und die sichere Technik sehr gut kompensieren. Ähnlich wie Barca.
Torhüter
Kaum zu übersehen waren die Schwächen der Torhüter. Teilweise deutlich zu klein, wie die Kolumbianerin Sandra, bewiesen die meisten, dass sie weit vom mitspielenden Antizipationstorhüter der Männer entfernt sind. Einzige Ausnahmen waren auch hier die beiden Finalisten. Die Schwedin Hedvig Lindahl indes konnte kaum einen Ball über fünf Meter an eine Mitspielerin bringen. Häufig schlug sie den Ball lang nach vorne. Selten bis nie kam er an. Dennoch lobte Tom Bartels ihr tolles Offensivspiel. Die japanische Torhüterin Ayumi Kaihori hingegen versuchte möglichst kurze und flache Pässe zu spielen. Aber Norbert Galeske forderte von ihr, sie müsse mehr am Angriffsspiel ihres Teams teilnehmen und den Ball nach vorne schlagen. Wie gut, dass unsere Kommentatoren so viel Ahnung von einem durchdachten Spielaufbau haben.
Einzelkritik
Auch die Bewertung einzelner Akteure wich teilweise enorm von den momentanen Zuständen ab. Lotta Schelin und Abby Wambach wurden über den grünen Klee gelobt, obwohl sie eine Spielweise haben, die, so der vorherrschende Tenor im Männerfußball, wohl bald nicht mehr anzutreffen sein wird. Beide standen vorne und warteten auf Zuspiele. Am eigentlichen Spielbetrieb nahmen beide nur bedingt teil. Eine Homare Sawa war da als Torjägerin, Aufbauspielerin sowie Bollwerk in Personalunion bedeutend aktiver und gewann völlig verdient den goldenen Ball.
Weil die Frauen also größenteils noch nicht auf dem taktischen Niveau der Männer sind, konnte man sehr gut analysieren, woran noch zu arbeiten ist. Eigentlich auch eine gute Möglichkeit für unsere deutschen Kommentatoren, zu zeigen, dass sie, entgegen der allgemeinen Meinung Ahnung von Fußball haben. Doch weit gefehlt... Während Tom Bartels meinte, dass Schweden ein spielerisch tolles Turnier abgeliefert hat (dazu später mehr), zeigte Norbert Galeske, dass Manndecker und Libero auch eine Dreierkette bilden können. Das lasse ich mal unkommentiert. Weitere Verfehlungen dieser Zunft führe ich hier nicht an, da das den Rahmen dieses Blogs sprengen würde.
allgemeine Trends
Die Kommentatoren haben also ihre Prüfung mehr als schlecht absolviert. Die Spielerinnen hingegen bestätigten im Großen und Ganzen den Trend, dass es nicht mehr nur darum geht, den athletischsten Fußball zu spielen, um erfolgreich zu sein. Technik und (Offensiv)Taktik werden immer wichtiger. Den ersten diesbezüglichen Nachweis lieferte das CL-Finale von Turbine Potsdam gegen Lyon. Die technisch unausgereiften, grobschlächtigen Spieler von Potsdam unterlagen den eleganten Franzosen. Von Lyon waren gleich neun Akteure auch in der Nationalmannschaft der Grande Nation und spielten ebenso elegant und technisch anspruchsvoll. Dass man am Ende gegen einen solch limitierten Gegner wie Schweden "nur" Platz 4 erreichte, täuscht leider über das wahre Geschehen auf dem Platz hinweg.
Denn gerade Schweden agierte, ähnlich wie England und Norwegen, vornehmlich mit langen Bällen. Nun haben es lange Bälle aber grundsätzlich an sich, dass sie selten ihr Ziel erreichen. Da die Frauen gegenüber den Männern ohnehin eine schlechtere Passstatistik aufweisen, kann man sich denken, wie erfolgreich dann bei ihnen lange Pässe nach vorne sind. Norwegen flog in der Vorrunde raus. Und auch wenn England gegen Frankreich erst im Elfmeterschießen des Viertelfinales ausschied, so waren die Franzosen haushoch überlegen. Dass allerdings Schweden ein recht erfolgreiches Turnier ablieferte, ist durchaus eine Überraschung. Es gab ihrerseits kaum Passstafetten. Kombinationen waren gänzlich ausgeschlossen. Wie könnte es auch anders sein, wenn zwischen der Viererkette und der restllichen Mannschaft etwa 20m Entfernung liegen?! Es bleibt nur zu hoffen, dass sie sich von diesem Erfolg nicht blenden lassen. Denn mit dieser Art von Fußball wird auf Dauer auch bei den Frauen nichts mehr zu gewinnen sein.
Deutschland
Die deutschen Frauen enttäuschten nicht per se. Vielmehr zeigten auch sie, dass eine stärker auf Technik und Taktik ausgerichtete Ausbildung nötig ist, um weiterhin an der Spitze stehen zu können. Denn die Vorbereitung auf diese WM war denkbar optimal. Im Gegensatz zu den Männern, blieben ihnen etwa zwei volle Monate, um sich aufeinander einzustimmen. Doch wenn man dann sehen muss, dass die Ideen fehlen und einfache Pässe ihr Ziel verfehlen, ist es schwer zu glauben, dass das an dem medialen Druck gelegen haben muss, zumal dieser selbst erzeugt wurde. Sicherlich war eine solche Situation mit einer derart großen öffentlichen Aufmerksamkeit Neuland für alle, aber nichtsdestotrotz waren die grundlegenden Probleme im Spiel mit dem Ball so deutlich, dass man unweigerlich annehmen muss, dass hier die Ausbildung im technisch-taktischen Bereich einfach zu kurz kommt, wie es bereits im CL-Finale zu sehen war.
Japan vs. USA
Nun mögen einige sagen, dass aber die Amis nur wegen ihrer starken Physis extrem erfolgreich waren. Denen halte ich jedoch entgegen, dass die USA auch zu einem gepflegten Spielaufbau mit sicheren Pässen fähig waren, wie das 1:0 gegen Frankreich zeigte. Gepaart mit ihrem unbrechbaren Willen und ihrer körperlichen Stärke, waren die Amis kaum zu bezwingen. Ihr Finalgegner Japan komplettiert den Eindruck, dass diese WM von den Mannschaften bestimmt wurde, die technisch und taktisch am besten waren.
Manch einer mag es als übertrieben ansehen, Japan mit dem FC Barcelona zu vergleichen, aber die gemeinsame Grundidee war nicht zu leugnen. Selten lange Pässe und wenn dann doch mal einer gespielt wurde, kam er an. Somit war der eigene Ballbesitz die erste Defensivmaßnahme. Hatte der Gegner den Ball, wurde stark gegen den Ballführer gearbeitet. Diese Japanerinnen waren das spielerisch mit Abstand beste Team und zurecht im Finale. Sicherlich war es keine überzeugende Leistung im Spiel gegen Deutschland und auch die Amis waren im Finale über weite Strecken überlegen, aber im Großen und Ganzen, hatten die kleinen Asiatinnen jeden Gegner im Griff. Während Japan also alleine schon von der Körpergröße deutlich unterlegen war, konnten sie das durch ihre durchdachte Taktik und die sichere Technik sehr gut kompensieren. Ähnlich wie Barca.
Torhüter
Kaum zu übersehen waren die Schwächen der Torhüter. Teilweise deutlich zu klein, wie die Kolumbianerin Sandra, bewiesen die meisten, dass sie weit vom mitspielenden Antizipationstorhüter der Männer entfernt sind. Einzige Ausnahmen waren auch hier die beiden Finalisten. Die Schwedin Hedvig Lindahl indes konnte kaum einen Ball über fünf Meter an eine Mitspielerin bringen. Häufig schlug sie den Ball lang nach vorne. Selten bis nie kam er an. Dennoch lobte Tom Bartels ihr tolles Offensivspiel. Die japanische Torhüterin Ayumi Kaihori hingegen versuchte möglichst kurze und flache Pässe zu spielen. Aber Norbert Galeske forderte von ihr, sie müsse mehr am Angriffsspiel ihres Teams teilnehmen und den Ball nach vorne schlagen. Wie gut, dass unsere Kommentatoren so viel Ahnung von einem durchdachten Spielaufbau haben.
Einzelkritik
Auch die Bewertung einzelner Akteure wich teilweise enorm von den momentanen Zuständen ab. Lotta Schelin und Abby Wambach wurden über den grünen Klee gelobt, obwohl sie eine Spielweise haben, die, so der vorherrschende Tenor im Männerfußball, wohl bald nicht mehr anzutreffen sein wird. Beide standen vorne und warteten auf Zuspiele. Am eigentlichen Spielbetrieb nahmen beide nur bedingt teil. Eine Homare Sawa war da als Torjägerin, Aufbauspielerin sowie Bollwerk in Personalunion bedeutend aktiver und gewann völlig verdient den goldenen Ball.
Aufrufe: 10324 | Kommentare: 26 | Bewertungen: 22 | Erstellt:18.07.2011
ø 8.6
KOMMENTARE
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18.07.2011 | 17:25 Uhr
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vanGaalsNase :
Ich war kurz davor, zu notieren, was die Kommentatoren von sich gegeben haben, um das wirklich mal zu beleuchten. Dieser Norbert Galeske hat mich fast wahnsinnig gemacht. Ich habe noch nie so einen inkompetenten Kommentator erlebt. Da stellt man sich die Frage, wie kommen diese Leute an einen solchen Job?! Unfassbar...
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18.07.2011 | 18:32 Uhr
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Und diese Aussagen kann man auch auf die "Experten" in der Halbzeit ausdehnen. Ich hab' ja z.B. nix gegen Franzi van Almsick, aber ihre Expertise bezüglich Fussball war jetzt nicht so dat Jälbe von's Ei. Da hätte es doch sicherlich berufenere Münder gegeben... ?
Da ich die Spiele über Stream verfolgt habe, konnte ich gelegentlich auch Kommentatoren anderer Länder "geniessen". Die Anführungszeichen betreffen vor allem amerikanische Kommentatoren. Was mich hier einfach nur genervt hat war der Fakt, dass diese Kommentatoren eine extreme Neigung zur Parteilichkeit aufwiesen, und zwar praktisch immer. Ein Kommentator sollte meines Erachtens in erster Linie kommentieren und nicht eine Seite konsequent runtermachen. Und natürlich waren sie eigentlich schon im Halbfinale verdientermassen Weltmeister - da hat's mich gefreut, dass es anders kam.
Empfehlenswert ist in dieser Hinsicht eigentlich nur das britische Kommentatorenteam auf Eurosport. Da paart sich Wissen mit dem journalistischen Auftrag am passendsten.
Im Übrigen danke ich dir für diesen ausgewogenen Blog.
Und ja, in's Schiedsrichterinnenwesen muss noch viel Geld investiert werden.
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18.07.2011 | 21:15 Uhr
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Amateur :
Klasse Blog, der sich auch mit meinen Eindruecken der WM deckt. Speziell hinsichtlich der oeffentlich rechtlichen Kommentatoren. Der Galeske ist mir auch ziemlich auf den Zeiger gegangen. Aber zum Glueck gibt es ja Eurosport.
Die Taktik der einzelnen Teams war sicherlich zum Grossteil unter dem sonst gewohnten Niveau. Allerdings gab es auch das ein oder andere Highlight. So mag zwar Dennerbys Taktik lange Baelle auf Schelin zu kloppen taktisch nicht das Nonplusultra im Weltfussball gewesen sein. Wer allerdings eine so dermassen schnelle und ballsichere Stuermerin in seinen Reihen weiss, darf sich imho auch dieses zugegebenermassen recht antiquirten Stilmittels bedienen. Der dritte Platz hat Schweden recht gegeben. Was mir allerdings ohne jegliche Einschraenkung gefallen hat, war die erste Halbzeit der Australierinnen gegen Brasilien. Das war geschlechteruebergreifend taktisch eine der besten Halbzeiten, die ich jemals gesehen habe. Das war richtig, richtig gut.
Es wird interessant zu sehen wohin sich der Frauen Fussball in Zukunft entwickeln wird. Denn der Unterschied zwischen der diesjaehrigen WM im Vergleich zu 2007 bzw. 2003 war schon gewaltig.
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18.07.2011 | 22:34 Uhr
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Tillinho :
deine analyse stimmt, das ist leider aber auch nicht schwer gewesen, denn wer ein kleines bisschen taktik, es reicht schon das richtige verschieben einer viererkette, beherrscht, der hat gesehen, wie schwach das niveau ist.
was du über die kommentatoren schreibst finde ich richtig... positiv aufgefallen ist mir, dass sie, je weiter das turnier voranschritt, angefangen haben tatsächlich teilweise der doktrin "frauenfußball müssen wir loben" entflohen und kritisiert haben
einzig dein lob über die japanerinnen kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.
der titelgewinn ist ähnlich unverdient wie der griechenlands bei der em...
sie haben gegen kaum einen gegner mitgehalten und haben aus _REINEM_ glück jedes einzelne spiel nach der gruppenphase überstanden. sie hatten ja kaum den ball... entsprechend konnten sie meines erachtens spielerisch gar nicht überzeugen...
es war eher das taktisch und spielerische unvermögen der anderen nationen, dass sie das spiel gegen 20cm kleinere spielerinnen nicht ansatzweise ausnutzen konnten, da die flankenversuche einfach zu deletantisch waren...
trotzdem anz guter blog ,-)
8pkt
0
19.07.2011 | 00:23 Uhr
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19.07.2011 | 00:41 Uhr
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Amateur :
Ich denke im Zusammenhang mit Frauen Fussball ist mit Physis eher Kraft und Geschwindigkeit gemeint und nicht so sehr Ausdauer. Dass die Maedels hinsichtlich Power und Speed niemals mit den Jungs werden mithalten koennen ist klar. Aber in Sachen Ausdauer duerften sich beide nicht allzuviel geben.
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19.07.2011 | 01:21 Uhr
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@elpibedeoro: Brasilien spielte eine unsympathische WM mit einer Art von Fußball, die vor 30 Jahren modern war. La Pulga hat es ganz gut auf den Punkt gebracht. Die USA hatten sicherlich Glück im Viertelfinale, aber ansonsten spielten sie schon ganz ok. Jedenfalls besser als England, Deutschland, Schweden und Norwegen.
@dodothegoof: Wenn man oft in Ballbesitz ist und entsprechend gut und intensiv passt, beansprucht das die Physis viel weniger, als wenn man ständig gegen den Ball verteidigen und ihm hinterherrennen muss. Denn bei eigenem Ballbesitz kann man selbst das Tempo vorgeben, es sei denn, man schlägt jeden Ball hoch und lang nach vorn...
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19.07.2011 | 08:37 Uhr
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aber man sollte denk ich mal schon sagen, dass die USA und Japan verdient im Finale waren, denn das waren die einzigen mannschaften, die eine defensive grundordnung (verschieben, ab und zu sogar mal pressing) hatten. die USA hat zudem noch sehr schnelle Außen mit Zug zum Tor, was sie von reinen Holzermannschaften wie Schweden und Deutschland unterscheidet.
das ganze ist wohl eine normale entwicklung. wenn in einigen jahren alle mannschaften taktisch geschult antreten, entscheidet unterm Strich wieder die Physis, d.h. wir müssen einfach versuchen so schnell wie möglich in diesem Bereich aufzuholen .... hat man glaube ich im Finale ganz gut gesehen, dadurch, dass die USA taktisch gut auf Japan eingestellt waren, konnten sich die Japanerinnen auch nicht so entfalten wie in den Spielen zuvor und haben letztendlich nur glücklich gewonnen ... da war physis auf einmal wieder ein Faktor.
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19.07.2011 | 08:49 Uhr
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Nutman :
Das Problem der Deutschen Mannschaft ist aus meiner Sicht, daß sie ihren Stil die letzten 6 - 8 Jahre nicht grundlegend der Entwicklung angepaßt hat.Das Spiel hat doch manchmal an die Männer-WM 98 erinnert
Hier haben einfach andere Länder (z.B. Japan) taktisch sehr viel dazugelernt und sind verdient weiter als die Deutsche Mannschaft gekommen.
Während Jogi Löw den Männern inzwischen einen attraktiven Fußball beigebracht hat, läßt Silvia Neid noch spielen wie einst Erich Ribbeck...
Zum Thema Vergleich mit dem Männerfußball: rein vom Tempo her läßt sich's nicht vergleichen - Düsseldorf gegen Bochum war gestern vom Tempo her völlig ungewohnt nach drei Wochen Frauen-WM
Nach drei Wochen Standgas kommt jetzt langsam wieder Schwung in die Sache...
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19.07.2011 | 09:27 Uhr
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Ich glaube Physis sollte man auch differenziert betrachten. Konditionell war die deutsche Männermannschaft z.B. auch nie in einer schlechten Verfassung, selbst unter Ribbeck und Völler. Diese Fitness war aber völlig unzureichend für den tatsächlichen Spielbetrieb, weil damals noch die konservativen Trainingsmethoden a la medizinball und waldlauf vorherrschten, während solche Sachen wie Schnelligkeitsausdauer (siehe Dortmund und Mainz letzte Saison z.B.) unter den Tisch fielen.
Das selbe Bild hat man meiner Meinung nach bei den deutschen Frauen. Die sind natürlich läuferisch fit, aber wenn ne Mannschaft wie Japan kommt mit Spielerinnen die 90 zur Not auch 120 Minuten lang in "höchstem" (für Frauenverhältnisse) Tempo verschieben bzw. kontern können, sehen die deutschen Spielerinnen dagegen eben aus wie schwerfällige Panzer. Die modernen Trainingsmethoden zielen u.a. genau auf diese Richtungswechsel, kurzen Sprints etc. ab, das fehlte bei uns offensichtlich völlig, wahrscheinlich sind die Methoden von Frau Neid stark rückständig, bzw. waren wahrscheinlich die Methoden bis vor wenigen Jahren noch flächendeckend rückständig und Neid hat die Entwicklung eben verpasst, wie viele andere Trainer(innen) auch ...
Wie gesagt selbst bei den Amerikanern, die tendenziell auch große und wuchtige Spielerinnen haben, gibt es deutlich mehr Athletik und Tempo als bei unserer Mannschaft.
Es spricht glaub ich Bände, dass wir einerseits eine der schnellsten Spielerinnen (Bajramaj) auf der Bank sitzen hatten und andererseits auf allen drei Offensivpositionen im Mittelfeld Spielerinnen spielten, die von der Konstitution her im defensiven Mittelfeld besser aufgehoben wären ...
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