Hoffenheims Verteidiger Andreas Beck nannte ihn einst den am schwersten zu durchschauenden Gegenspieler: "Bei ihm weißt du nie, was in der nächsten Sekunde passiert", sagte er und vermutete, "dass er das manchmal selbst nicht so genau weiß." Er sprach von Bayerns Mittelfeld-Ass Thomas Müller.

Der Stern des 23-Jährigen Oberbayern ging bei der WM 2010 in Südafrika auf, als er Torschützenkönig und bester Jungprofi des Turniers wurde. Seither gehört er sowohl beim FC Bayern, als auch in der Nationalmannschaft zu den Leistungsträgern. Nach einer kleinen Durststrecke in der vergangenen Saison, fand Müller in der aktuellen Spielzeit zurück zu alter Stärke. Elf Tore und neun Assists kann der schlacksige Bayer nach 22 Spieltagen vorweisen, damit liegt er auf Platz zwei der Top-Scorer der Liga, knapp hinter dem Leverkusener Angreifer Stefan Kießling!
Aber nicht nur auf dem Platz ist Müller unberechenbar, auch vor den Mikrofonen hat er immer einen flotten Spruch auf den Lippen. Seine Ehefrau Lisa, mit der er seit 2009 verheiratet ist, ist allerdings mindestens genauso wortgewandt. "Ich bin ja jetzt schon ein paar Jahre bei ihm in die Lehre gegangen", sagte die 23-Jährige. "Ich glaube, mittlerweile muss er sogar mehr leiden als ich." Ehemann Thomas konterte prompt: "Sie versucht, mich mit den eigenen Waffen zu schlagen. Meiner Meinung nach langt es noch nicht ganz. Aber sie hat da natürlich eine andere Meinung."
Das Wort zum Samstag hat einen Auszug der besten Sprüche von Thomas Müller zusammengestellt.

Müller über seinen Spielstil:

"Ich weiß, dass mein Spiel nicht das allerschönste ist, ich bin nicht da um die Leute mit Kunststückchen zu unterhalten."

"Ich definiere mich eben über die Effizienz und Gradlinigkeit. Wenn ich mal irgendwo bin und ein kleines Kind fragt mich: Zeig mir mal ein paar Tricks, muss ich sagen: Ich kann keine Tricks. Die wollen dann immer irgendwelche Zaubereien sehen, Ball hoch halten, viermal um die eigene Achse und so was. Aber das war noch nie mein Fachgebiet"

"Ich weiß, dass jedes Tor gleich viel zählt, nämlich immer eins. Ich weiß auch, wenn man nur die schönen Tore nähme, hätte ich nicht so viele auf dem Konto."

"Wo keine Muskeln sind, kannst Du Dir auch nicht weh tun! Meine Waden sind so dünn, da kann kein Gegner die Knochen treffen, weil man sie so schlecht sieht."


Bundesliga:

Als Dortmund vergangene Saison (2011/ 2012) gegen Stuttgart 4:4 spielte, fragte ein Journalist, ob er eine Runde ausgegeben habe: "Ich habe bei der Rezeption angerufen und habe nach drei Wasser still, drei Wasser medium und zwei Bananen gefragt. Auf meine Kosten."

Müller beendete vergangene Spielzeit (2011/ 2012) mit einem Kopfballtreffer gegen Kaiserslautern seine 1162 minütige Bundesliga Torflaute: "Ich war selbst überrascht, dass ich so hoch springen und mich gegen drei Bullen durchsetzen kann."

"Wir sind extrem beschissen gestartet, zwischendrin war es okay, dann war es wieder beschissen, dann war es wieder bemüht, und dann war es nochmal beschissen ", Müller über die 1 zu 3 Niederlage (Saison 2011/ 2012) bei Borussia Mönchengladbach.

Bayerns Mittelfeldspieler zum Buch von Philipp Lahm: "Er hat noch keine Exemplare verteilt, aber ich lasse mir eine Widmung reinschreiben."

"Ich habe mich sehr geärgert, dass mir der ein oder andere Ball versprungen ist. Da bin ich mir vorgekommen, als wenn ich in der Kreisklasse spiele", sagte er nach dem Hinrundenspiel auf Schalke.

"Jeder in der Liga, der auf einen Ausrutscher von uns gehofft hat, der hat Pech gehabt. Deswegen haben wir einen schönen Abend, der Rest der Spitzengruppe heute nicht. Deswegen freut es uns...", sagte er nach dem 3:0 Sieg beim HSV vergangenen November.


Nationalmannschaft:

Müller zum Sinnlos-Testspiel gegen Holland Ende 2012: "Das ist ein Klasse Termin,auf den wir uns alle freuen. Da werden wir mit voller Leidenschaft unser Land vertreten und das tun, wofür wir alle geboren wurden: Für Deutschland Fußball spielen."


WM 2010:
Nach dem Sieg gegen Argentinien gönnte sich Müller ein Bier in der Kabine: "Soll man nach so einem Spiel Milch trinken? Alles Müller, oder was?"

Der 1989 geborene Müller auf die Frage, wie er Maradona als Fußballer erlebt habe: "Ich habe Maradona aus zeitlichen Gründen nicht mehr so erlebt."

Vor dem Spiel gegen England fragte ein Journalist was er denn von Frank Lampard halte: "Es hilft ja nichts, dass du einen Lampard anschaust, als wäre er Gott."

Nach dem Achtelfinalspiel gegen England auf die Frage eines Reporters, woher das kommt, dass er genauso spricht wie er spielt, gerade heraus, direkt und ohne Schnörkel: "Wenn ich anders reden würde, hätte ich meine Karriere auf der Schauspielschule gemacht."

Müller über den Spielstil der Nationalmannschaft: "Wir spielen Louis van Löw."


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