Die Bundesliga ist gerade einmal 6 Spieltage alt und schon geht wieder die Post ab. Nachdem Bruno Labbadia beim VfB das große Labbadia-Fink-Keller-Kopf-an-Kopf-Rennen um die erste Trainerentlassung der Saison klar für sich entscheiden konnte, hat jetzt auch sein Hamburger Kollege nachgezogen. Außerdem liefern sich der BVB und Bayern momentan ein sehr spannendes Duell um die Spitze der Bundesliga. Auch Bayer Leverkusen hat da (zumindest jetzt noch) ein Wörtchen mitzureden, aber da der Verein nach der Meinung von Wolfgang Holzhäuser in der Öffentlichkeit sowieso viel zu sehr gelob wird, erwähnen wir das an dieser Stelle hier erst mal lieber nicht. Es gibt auch schon einige positive Überraschungen dieser Saison wie zum Beispiel der FC Augsburg, Mainz 05, Kevin Volland oder der HSV (immerhin schon 4 Punkte, damit war vor der Saison nicht unbedingt zu rechnen). Tristesse herrscht hingegen in Nürnberg, Freiburg und Braunschweig. Dort ist der Saisonstart gründlich in die Hose gegangen. Warum das so ist, könnte ich jetzt an dieser Stelle natürlich haargenau analysieren. Macht aber kein Spaß. Gemein sein ist viel witziger. Deshalb bekommt auch eine Ex-Bundestags-Partei in diesem Wochenrückblick ordentlich ihr Fett weg. Aber nicht vergessen: Witzig ist es erst, wenn man selbst drüber lacht. Ich bin nämlich selbst eher liberal eingestellt. Ja wirklich. Nein, kein Witz. Dieses Mal wirklich keine Ironie. Jetzt glaubt mir doch!! Ach Leckt mich.
1. Lam-Steak Los geht es mit dem HahahahaSV. Bei denen ging es in den letzten Wochen mal wieder drunter und drüber, der kommende Parteitag der Grünen ein Dreck dagegen. Angefangen hat die ganze Geschichte mit der Suspendierung von Michael Mancienne und Slobodan Rajkovic. Die beiden wollte Ex-Trainer Thorsten Fink nämlich wieder in seiner Mannschaft haben, da er gemerkt hat, dass der momentane Abwehrverbund sogar noch schlechter ist als mit den beiden. Drittliga-Manager Oliver Kreuzer war damit aber überhaupt nicht einverstanden und sprach ein Machtwort: Mancienne und Rajkovic bleiben suspendiert und Lasse Sobiech hat gefälligst ein guter Neueinkauf zu sein. Das Problem bei der Sache: Er ist es nicht und so gab's letzte Woche nach einem Dortmunder Offensivfeuerwerk gleich mal wieder eine Klatsche mit 6 Gegentoren, die wohl zweistellig ausgegangen wäre, wenn René Adler nicht die ganze Zeit angeschossen worden wäre. Danach ging es munter weiter: Kreuzer schmiss erst mal den Grill an (Gerüchten zufolge gab es Lam-Steak), in den Hamburger Boulevardmedien waren kühne Thesen zu lesen und Trainer Flink flog erst einmal zu seiner Familie nach München- ohne Rückflugticket. Da der HSV ja ein sehr konsequenter Verein ist und Fink seinen Spieler Dennis Aogo für einen Flug nach Mallorca aus der Mannschaft schmiss, blieb Kreuzer zu dessen Leidwesen nichts anderes übrig, als seinen Coach zu entlassen. Sollte nun tatsächlich Ruhe einkehren beim HSV? Von wegen! Jetzt fängt der Spaß erst richtig an: Während die Medien nämlich wild mit Namen als mögliche neue HSV-Trainer um sich warfen (Nach ihrer Fußball-Kompetenz absteigend Bernd Hollerbach, Philipp Rösler, Lothar Matthäus) , verkündete der ehemalige niederländische Nationalcoach Bert van Maarwijk, dass er der neue Übungsleiter an der Elbe werden würde. Gleichzeitig dazu soll Kreuzer angeblich auf dem Weg nach Basel gewesen sein, um mit Christian Gross zu verhandeln. Die HSV-Fans waren nach dieser Aktion sehr gespalten: Während die eine Hälfte Kreuzer loshaben möchte, weil er es in der Trainerfrage wieder nicht hingekriegt hat, für Klarheit zu sorgen, wollte ihn die andere Hälfte dafür loshaben, dass er an Christian Gross Interesse zeigte. Van Maarwijk ist jetzt tatsächlich der neue schwache Mann beim HSV. Ob es mit ihm besser wird, bleibt abzuwarten. Viel Spielraum nach unten ist auf jeden Fall nicht mehr vorhanden. Ach ja, in der Zwischenzeit hat sich Fink übrigens als Trainer für die Trainingsgruppe 2 in Hoffenheim beworben. Michael Mancienne und Slobodan Rajkovic kann er da gleich mitnehmen. Fakt ist auf jeden Fall: Mit einem Paul Scharner wäre das nicht passiert.
Kopf ab: Für Thorsten Fink ist das Kapital Bundesliga vorerst beendet.
2. Bones, die Knochenjäger Vor einigen Wochen wäre es noch wahrscheinlich gewesen, dass an dieser Stelle hier jetzt der FC Schalke 0:4 kommen würde. In den letzten Partien hat sich der Klub allerdings stabilisiert, sein Platz im Wochenrückblick ist aber natürlich trotzdem reserviert. Gegen den FC Bayern München, wo Neuzugang Kevin-Prince Boateng gegen sein Brüderle spielen musste, gelingt es den Königsblauen einfach nicht, zu gewinnen. Oder zu treffen. Manuel Neuer ist gegen seine alte Liebe tatsächlich immer noch ohne Gegentor. Der letzte Schalker, der den Nationaltorhüter bezwingen konnte ist Christoph Metzelder- per Eigentor. Während Metzelder mittlerweile in der Landesliga als Spielmacher kickt, sorgt ein ehemaliger Teamkollege von ihm momentan für Aufsehen: Gerald Asamoah ist momentan tatsächlich der einzige fitte Schalker Angreifer im Mannschaftstraining. Bei solchen Neuigkeiten war die taktische Erfindung des Systems ohne Mittelstürmer vor einiger Zeit dann vielleicht doch nicht so verkehrt. Kevin-Pricne Boateng hat hingegen voll eingeschlagen bei Königsblau. Während man bei dieser Meldung vor ein paar Jahren als Schalke-Fan noch zusammengezuckt wäre und sofort versucht hätte, sein beim Training zuschauendes Kind auf dem Handy zu erreichen, hat diese Meldung mittlerweile wirklich nur noch eine sportliche Bedeutung. Boateng wurde gleich zum aggressiven Leader der Mannschaft und bildet mit Jermaine Jones zusammen nun wohl das meistgeliebte Mittelfeldduo der Bundesliga bei Kevin Großkreutz. Dem Urdortmunder wird vor allem folgende Aussage Boatengs nicht gefallen haben: "Ja, ich habe mal gesagt, dass Dortmund mein Lieblingsverein ist. Aber das war vor ein paar Jahren. Jetzt bin ich Schalke-Fan." Autsch. Das sitzt. Boatengs Herz ist also mittlerweile genauso Schwarz-Gelb wie die deutsche Regierung. Wie war das nochmal mit #echteliebe?
Boateng+Jones= Bones, die Knochejäger
3. Timmy, come back! Nach Hamburg und Schalke kriegt mit Werder Bremen auch unser drittes Sorgekind der vergangenen Ausgaben natürlich noch einen Podiumsplatz im Wochenrückblick. Wirklich gut gespielt haben die Werderaner bislang noch in keiner Partie. Trotzdem stehen sie mit 9 Punkten nach 6 Partien recht solide im Mittelfeld der Tabelle. Dabei sollte man aber bedenken, dass man mit Braunschweig und Hamburg zwei der größten Punktelieferanten der aktuellen Saison als Gegner hatte. Am kommenden Wochenende geht es übrigens gegen Nürnberg. Eine starke Partie hat gegen den HSV übrigens Sebastian Mielitz abgeliefert. Der stand in letzter Zeit besonders im Fokus, da die Werder-Fans erst vor kurzem ihren ehemaligen Torwart Tim Wiese gefeiert haben. Zumindest nach seiner momentanen Form dürfte eine Rückkehr unseres Maskottchens leider kein Thema sein. Gerüchten zufolge soll Mielitz nach dem Spiel gegen die Hamburger am Samstag unter der Dusche übrigens "Tim Wiese trainiert Trainingsgruppe 1, die ganze Nacht, auf PS3, von 12 bis 8" gesungen haben. Ein Sorgenkind sind die Bremer dann gegen Ende der Transferperiode sogar noch losgeworden: Marko Arnautovic wurde für circa 2 Mio. an Stoke City abgegeben, also der absolute Top-Verein, den er sich immer gewünscht hat. Ob er damit dem Weltfußballer-Titel näher kommt, darf zumindest bezweifelt werden. Angeblich soll Arnautovic seine neuen Teamkollegen beim ersten Training so begrüßt haben: "Hallo ich bin der Marko und kann euer Leben kaufen. Lasst uns Spaß haben."
Wuuuuhuuuuu das ist.... macht so Spaß hier.... Marko Arnautovic fühlt sich pudelwohl bei seinem internationalen Spitzenteam
4.Alles goody Das mit Abstand interessanteste Champions-League-Spiel des ersten Spieltages fand auf jeden Fall in Neapel statt. Ich konnte die Begegnung gegen den BVB leider nicht verfolgen, da wir zeitgleich im Bezirkspokal einen Kreisligisten mit 11:0 vom Platz schießen mussten (Bester Kommentar vom Rechtsverteidiger in der Halbzeit beim Stand von 8:0: "Wie steht's eigentlich? 4:0 oder?"), aber in Süditalien soll es ja richtig abgegangen sein. Vor allem der Wutausbruch von Jürgen "The Terminator" Klopp war nach der Begegnung ein großes Thema. Auf Klopps Seite hat sich nun zumindest Oliver Kahn gestellt, der im Gegensatz zu vielen anderen der Meinung ist, dass sich Klopp nicht verbiegen lassen sollte und diese Art auszurasten nun mal zu ihm dazugehört. Ich sehe das übrigens genauso wie der Olli. Der Schiedsrichter soll mal nicht so rumheulen. Wenn der Olli da statt dem Kloppo gestanden wäre, hätte er jetzt wahrscheinlich eine Bisswunde im Hals und eine neue Fönfrisur. Also alles goody.
O-Ton Klopp: Herr Schiedsrichter, meiner bescheidenen Meinung nach besteht bezüglich ihrer Auslegung von §8, Absatz IV noch etwas Gesprächsbedarf.
5. Probetraining bei Jogi Eine richtig gute Saison spielt bislang auch Bayer Leverkusen. Die Aspirin-Elf hat bislang außer der Partie gegen Boatengs große Liebe jedes Spiel für sich entscheiden können und dabei über weite Strecken auch ansehnlichen Offensivfußball zeigen können. Mit der Verpflichtung von Kevin Kuranyi wurde es zwar leider nichts mehr, aber mit Eren Derdiyok hat man ja dann immerhin doch noch einen Stürmer gefunden, der in der vergangenen Saison bei Hoffenheim eindrucksvoll unter Beweis stellte, was er alles nicht kann. Im Zentrum gesetzt ist ja sowieso Stefan Kießling. Am Blondschopf führt momentan kein Weg vorbei. Nach Meinung von ARD-Kommentator Jens-Jörg Rieck (bin ich wirklich der einzige, der immer dachte, dass der Jens-Jörg Krieg heißt?) sollte dies auch für die Nationalmannschaft gelten. Der gute Mann sinnierte nämlich mit einem Hauch von Sarkasmus: "Stefan Kießling mit seinem 5.Saisontor. Noch 95, dann wird er vielleicht mal zum Probetraining zur Nationalmannschaft eingeladen". In your face, Jogi!
6. Bei allem Lob für Leverkusen muss auch noch eines erwähnt werden: Die Partie gegen den VfL Wolfsburg wurde in der Einzelspiel-Option bei Sky von exakt 5.000 Zuschauern ausgewählt. Was in Griechenland klingt wie ein ordentlich besuchtes Erstaligaspiel, bedeutet bei uns: 0,00 Mio. Zuschauer, Marktanteil 0,0%. Kopf hoch FDP, es geht noch schlechter.
7. Damit ihr mir nicht einrostet hier, hab ich ein kleines Quiz vorbereitet. Hier einige Fußballspieler, die ich mithilfe von Whatsapp-Smileys verschlüsselt habe. Auflösung gibt's später. Viel Spaß! Und sagt nie wieder jemand, ich würde meine Mathe-Stunden nicht sinnvoll nutzen!
8. Dienstagabendspontanbesäufnis Bevor wir uns ums Ausland kümmern, noch eine kleine Anekdote von letzter Woche: Da wollte ich mir mit drei Kumpels sowie ungefähr zehn anderen Leuten aus unserem Dorf in unserem Sportheim am Dienstagabend die Sky-Konferenz der Champions-League-Partien angucken. Blöderweise waren zwei alte Herren am Stammtisch der Meinung, unbedingt das Bayern-Einzelspiel gegen ZSKA Moskau sehen zu müssen. Es wollten also ca.13 Leute Konferenz schauen und 2 Stammtisch-Rentner Einzelspiel. Und da wir ja in einem demokratischen und liberalen (höhö) Land leben, haben wir natürlich- das Einzelspiel geschaut. Lobbyismus as its best. Die Krönung kam dann natürlich noch: Das Spiel wurde kommentiert von Marcel Reif. Was sich auf den ersten Blick wie ein spontanes Dienstagabendbesäufnis anhört, hat mich dann doch so aufgeregt, dass ich kurz mein Pils geext und mich mit meinen Kumpels verabschiedet habe. Uns beschweren wollten wir nicht. Wer weiß, wie lange die beiden Herren noch Champions-League gucken können....
9. Möchtegern-(Tabellen)führer Da in jenem besagten Dorf die NPD-Quote das erste Mal seit Jahrzehnten unter 5% gesunken ist, darf ich mich jetzt hier auch ausgiebig noch mit dem Ausland befassen ohne morgen gleich mit Löchern wie ein Golfplatz aufwachen zu müssen. Und wenn wir uns schon auf der rechten Seite des Parteienspektrums befinden, darf natürlich ein Mann nicht fehlen: Paolo di Canio. Der bekennende Mussolini-Anhänger verkündete nämlich seinem Team angeblich auf einer Mannschaftssitzung: "Wenn ihr mich loshaben wollt, ruft doch den Klub-Besitzer an." Wenige Stunden später war er gefeuert. Läuft bei ihm!
10. Wer ist wer? Die Transfermarkt-Aktion dieses Sommers hat am letzten Tag dieses Mal Manchester United hingelegt. Der Verein begrüßte nämlich einen Neuzugang zum Medizincheck, wollte aber verheimlichen, um welchen Spieler es sich dabei handelt. Hat jetzt eher so weniger funktioniert:
11. Quo vadis Tiki Taka? Noch ein kleiner Abstecher nach Spanien. Dort hatte der FC Barcelona am vergangen Wochenende gegen Abstiegskandidat Rayo Vallecano nämlich das erste Mal seit Jahren weniger Ballbesitz als der Gegner. 48:52%. Was eigentlich nicht weiter tragisch klingt, ist für die Anhänger der Katalanen fast so schlimm wie ein 2:0-Erfolg gegen Hannover 96 für Matthias Sammer. Die Barca-Fans befürchten nun, dass der neue Trainer Gerardo Martino dem Verein seine Identität raubt und das Tiki Taka abschafft. Mittlerweile geht Martino sogar so weit, dass er Victor Valdes befohlen haben soll, auch mal den ein oder anderen Ball zu halten. Ja ist der Mann denn von allen guten Geistern verlassen?!
12. Zum Abschluss noch zwei Videos aus den unterklassigen Ligen in Deutschland. Entscheidet einfach selbst, welches euch besser gefällt.
13. Auflösung 7.
14. Ade und gsund.
Klasse mal wieder...