28.02.2013 um 11:33 Uhr
Geschrieben von Schnumbi
113 Jahre Bayern München Teil 3
Zwar belegte man in der folgenden Saison nur Platz 6, aber man konnte den Pokalerfolg vom Vorjahr wiederholen. Diesmal musste beim 4:0-Sieg in Stuttgart der HSV mit Uwe Seeler dran glauben. Auch international startete man durch. Völlig unerwartet erreichte man das Finale im Cup der Pokalsieger. Im Nürnberger Finale erzielte Bulle Roth in der Verlängerung den 1:0-Siegtreffer gegen keinen geringeren als die Glasgow Rangers.
In der Saison 67/68 konnte man in etwa an die letzte Saison anknüpfen. Zwar war im Pokal und im Cup der Pokalsieger jeweils im Halbfinale Schluss, jedoch belegte man in der Liga Platz 5. Wichtiger war allerdings der Aspekt, dass man dem ungeliebten Nachbarn bei den Zuschauern den Rang ablief.
1968/69 gelang Branko Zebec, der Tschik ablöste, auf Anhieb das erste Double der Vereinsgeschichte. Im Pokalendspiel welches man in Frankfurt gegen Schalke mit 2:1 siegreich für sich gestalten konnte, schoss der immer stärker werdende Müller beide Tore.
Die 70er und das Fohlen-Duell.
Udo Lattek löste im März 1970 Branko Zebec ab und läutete eine neue Ära ein. Die Achse Maier – Beckenbauer – Müller dominierte die Liga. Ergänzt wurde diese eingespielte Trio von nun an durch die gerade 18 Jahre alten Breitner und Hoeneß. Nur einen ernsthaften Konkurrenten hatten die Bayern zu jener Zeit. Die Elf vom Bökelberg machte von sich reden und schaffte es, uns zweimal den Titel vor der Nase wegzuschnappen.
71/72 eine Saison der Rekorde. Müller wird mit 40 Treffern Torschützenkönig, gegen den BVB gab es ein 11:1 und am Ende der Meistersaison standen 101 Tore auf der Habenseite. Im letzten Spiel der Saison und damit im ersten Spiel im nagelneuen Olympiastadion bezwang man die Gäste aus Gelsenkirchen mit 5:1. Zwischen 1969 und 1977 machten diese beiden Teams aus München und Mönchengladbach die Meisterschaften unter sich aus.
3 auf einen Streich und der Absturz
1974 war wohl das erfolgreichste Jahre für die Bayern-Spieler. Neben der Meisterschaft wurde auch erstmals der Europacup der Landesmeister gewonnen und ganz nebenbei gewann man noch den Weltmeistertitel. Satt vom Erfolg der letzten Jahre, verlor man die Bundesliga aus dem Auge. Verloren hatte man auch einen seiner besten Spieler.
Breitner wechselte im Sommer 1974 nach Madrid. Dafür kam der damals unbekannte Karl-Heinz Rumenigge als 18-Jähriger zu den Bayern. In der Liga lief es alles andere als optimal, was Neudecker veranlasste, im Winter Lattek zu feuern. Für ihn kam Cramer, der die Saison mit Platz 10 noch rettete. Lediglich international konnten die Münchner noch glänzen. Nach Endspielsiegen gegen Leeds mit 2:0 und Saint-Étienne mit 1:0 war das Triple im Landesmeisterwettbewerb perfekt. Die Krönung war der erste Sieg im Weltpokal gegen Cruzeiro Belo Horizonte mit 2:0. Torschützen Müller und Kapellmann. Im Rückspiel in Brasilien vor sagenhaften 117000 Zuschauern hielt man das 0:0 und durfte mit dem Pokal nach Hause fliegen.
Auflösungserscheinungen der Mannschaft
Der Erfolg machte die Mannschaft satt. Beckenbauer verließ den Verein in Richtung Cosmos New York. Trainer wurden getauscht. Im Dezember 1977 kam Gyula Lóránt aus Frankfurt nach München und Cramer wechselte dafür an den Main. Lóránts Amtszeit betrug aber auch nur knapp ein Jahr. Mit Platz 12 errang man seine schlechteste Platzierung. Es kam noch schlimmer. Hoeneß wechselt 1978 auf Leihbasis nach Nürnberg, Müller tat es Beckenbauer gleich und wechselte ebenfalls in die USA. Außerdem musste Torhüterlegende Maier nach einem Autounfall seine Karriere nach 473 Spielen beenden. Zudem trat Neudecker nach 17 Jahren als Bayern Präsident ab und für ihn übernahm Hoffmann. Lichtblicke gab es aber auch. Csernai übernahm den Trainerposten für den glücklosen Gyula Lóránt. Man konnte Breitner, der inzwischen in Braunschweig kickte, wieder für sich gewinnen und so formte sich im Laufe der Zeit wohl eines der kongenialsten Fußball-Duos der Liga. Breitnigge war geboren.
Mythos Hoeneß.
Am 1.Mai 1979 war es soweit. Hoeneß trat nach seiner Rückkehr aus Nürnberg den Managerposten in München an und war damit der jüngste seiner Zunft. Gespür und Verhandlungsgeschick hatte er schon als Spieler bewiesen. Durch sein Vermitteln wurde ein erster großer Sponsorenvertrag mit Magirus-Deutz an Land gezogen. Mit diesen Mitteln finanzierte man damals die Rückholaktion von seinem Freund Breitner aus Braunschweig. Hoeneß machte aus dem Verein ein straff geführtes Unternehmen, krempelte die Mannschaft um und führte die Rundumbetreuung der Spieler ein. So banal es auch klingen mag. Mit Hoeneß kam der Erfolg. Zusammen mit Pal Csernai führten sie die Bayern nach einer sechs Jahre langen Durststrecken in der Saison 79/80 wieder zum Meistertitel. Rummenigge wurde mit 26 Treffern erstmals Torschützenkönig.
Hoeneß tat alles dafür, um aus dem FC Bayern eine Marke zu machen. Er war der erste, der erkannte, dass Fußball nicht nur am Sportlichem gemessen wird, nein auch das Merchandising trieb er voran. Sein ganzer Stolz ist noch heute der Fanshop mitten im Pott in Oberhausen.
Mit dem Reichtum kamen logischerweise die Neider. Nicht um sonst gibt es das Sprichwort: Entweder liebst du die Bayern oder du hast sie. Dieses Standing, was man nicht nur in Deutschland hat, geht auf die jahrelange gute Arbeit von Uli Hoeneß zurück. Und heute in den Zeiten des Financial Fair Play erntet er Respekt auf höchster Ebene.
Die Erfolge der 80er
In diesem Jahrzehnt starteten die Bayern nach langer Durststrecke abermals richtig durch. Fünf Meisterschaften gab es in den 80ern zu feiern. Dazu kamen drei DFB-Pokalsiege. Gerade die Pokalduelle hatten es in sich. Speziell 1982 im Frankfurter Waldstadion gegen den Club aus Nürnberg. Nach 0:2-Rückstand zur Pause drehte man die Partie noch zu seinen Gunsten. Dieter Hoeneß erzielte per Kopf (wie sonst) den 4:2 Endstand.
1984 bekam man es mit den Fohlen aus Gladbach zu tun und welcher Fan erinnert sich nicht an den wohl legendärsten Fehlschuss der Fußballgeschichte. Beim 11-Meter Duell versagte Matthäus, der danach ausgerechnet nach München wechselte. Ein Jahr später eine der wenigen Niederlagen in einem Pokalfinale gegen Bayer Uerdingen. Trotz Führung musste man sich damals mit 2:1 im Olympiastadion Berlin geschlagen geben.
Die 80er waren auch geprägt von der Philosophie der heimischen Profis. Gerade solche Spieler wie Augenthaler, Pflüger, Kögl oder Matthäus stellten ihre Herkunft zur Schau.
Aber auch diese Generation konnte eine schmerzliche Niederlage nicht verhindern. 27. Mai 1987 Wiener Praterstadion. Trotz früher Führung durch Kögl, verlor man das Endspiel im Landesmeister-Cup noch mit 1:2 gegen den FC-Porto. Eine schwarze Stunde in meinem Fan-Dasein.
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In der Saison 67/68 konnte man in etwa an die letzte Saison anknüpfen. Zwar war im Pokal und im Cup der Pokalsieger jeweils im Halbfinale Schluss, jedoch belegte man in der Liga Platz 5. Wichtiger war allerdings der Aspekt, dass man dem ungeliebten Nachbarn bei den Zuschauern den Rang ablief.
1968/69 gelang Branko Zebec, der Tschik ablöste, auf Anhieb das erste Double der Vereinsgeschichte. Im Pokalendspiel welches man in Frankfurt gegen Schalke mit 2:1 siegreich für sich gestalten konnte, schoss der immer stärker werdende Müller beide Tore.
Die 70er und das Fohlen-Duell.
Udo Lattek löste im März 1970 Branko Zebec ab und läutete eine neue Ära ein. Die Achse Maier – Beckenbauer – Müller dominierte die Liga. Ergänzt wurde diese eingespielte Trio von nun an durch die gerade 18 Jahre alten Breitner und Hoeneß. Nur einen ernsthaften Konkurrenten hatten die Bayern zu jener Zeit. Die Elf vom Bökelberg machte von sich reden und schaffte es, uns zweimal den Titel vor der Nase wegzuschnappen.
71/72 eine Saison der Rekorde. Müller wird mit 40 Treffern Torschützenkönig, gegen den BVB gab es ein 11:1 und am Ende der Meistersaison standen 101 Tore auf der Habenseite. Im letzten Spiel der Saison und damit im ersten Spiel im nagelneuen Olympiastadion bezwang man die Gäste aus Gelsenkirchen mit 5:1. Zwischen 1969 und 1977 machten diese beiden Teams aus München und Mönchengladbach die Meisterschaften unter sich aus.
3 auf einen Streich und der Absturz
1974 war wohl das erfolgreichste Jahre für die Bayern-Spieler. Neben der Meisterschaft wurde auch erstmals der Europacup der Landesmeister gewonnen und ganz nebenbei gewann man noch den Weltmeistertitel. Satt vom Erfolg der letzten Jahre, verlor man die Bundesliga aus dem Auge. Verloren hatte man auch einen seiner besten Spieler.
Breitner wechselte im Sommer 1974 nach Madrid. Dafür kam der damals unbekannte Karl-Heinz Rumenigge als 18-Jähriger zu den Bayern. In der Liga lief es alles andere als optimal, was Neudecker veranlasste, im Winter Lattek zu feuern. Für ihn kam Cramer, der die Saison mit Platz 10 noch rettete. Lediglich international konnten die Münchner noch glänzen. Nach Endspielsiegen gegen Leeds mit 2:0 und Saint-Étienne mit 1:0 war das Triple im Landesmeisterwettbewerb perfekt. Die Krönung war der erste Sieg im Weltpokal gegen Cruzeiro Belo Horizonte mit 2:0. Torschützen Müller und Kapellmann. Im Rückspiel in Brasilien vor sagenhaften 117000 Zuschauern hielt man das 0:0 und durfte mit dem Pokal nach Hause fliegen.
Auflösungserscheinungen der Mannschaft
Der Erfolg machte die Mannschaft satt. Beckenbauer verließ den Verein in Richtung Cosmos New York. Trainer wurden getauscht. Im Dezember 1977 kam Gyula Lóránt aus Frankfurt nach München und Cramer wechselte dafür an den Main. Lóránts Amtszeit betrug aber auch nur knapp ein Jahr. Mit Platz 12 errang man seine schlechteste Platzierung. Es kam noch schlimmer. Hoeneß wechselt 1978 auf Leihbasis nach Nürnberg, Müller tat es Beckenbauer gleich und wechselte ebenfalls in die USA. Außerdem musste Torhüterlegende Maier nach einem Autounfall seine Karriere nach 473 Spielen beenden. Zudem trat Neudecker nach 17 Jahren als Bayern Präsident ab und für ihn übernahm Hoffmann. Lichtblicke gab es aber auch. Csernai übernahm den Trainerposten für den glücklosen Gyula Lóránt. Man konnte Breitner, der inzwischen in Braunschweig kickte, wieder für sich gewinnen und so formte sich im Laufe der Zeit wohl eines der kongenialsten Fußball-Duos der Liga. Breitnigge war geboren.
Mythos Hoeneß.
Am 1.Mai 1979 war es soweit. Hoeneß trat nach seiner Rückkehr aus Nürnberg den Managerposten in München an und war damit der jüngste seiner Zunft. Gespür und Verhandlungsgeschick hatte er schon als Spieler bewiesen. Durch sein Vermitteln wurde ein erster großer Sponsorenvertrag mit Magirus-Deutz an Land gezogen. Mit diesen Mitteln finanzierte man damals die Rückholaktion von seinem Freund Breitner aus Braunschweig. Hoeneß machte aus dem Verein ein straff geführtes Unternehmen, krempelte die Mannschaft um und führte die Rundumbetreuung der Spieler ein. So banal es auch klingen mag. Mit Hoeneß kam der Erfolg. Zusammen mit Pal Csernai führten sie die Bayern nach einer sechs Jahre langen Durststrecken in der Saison 79/80 wieder zum Meistertitel. Rummenigge wurde mit 26 Treffern erstmals Torschützenkönig.
Hoeneß tat alles dafür, um aus dem FC Bayern eine Marke zu machen. Er war der erste, der erkannte, dass Fußball nicht nur am Sportlichem gemessen wird, nein auch das Merchandising trieb er voran. Sein ganzer Stolz ist noch heute der Fanshop mitten im Pott in Oberhausen.
Mit dem Reichtum kamen logischerweise die Neider. Nicht um sonst gibt es das Sprichwort: Entweder liebst du die Bayern oder du hast sie. Dieses Standing, was man nicht nur in Deutschland hat, geht auf die jahrelange gute Arbeit von Uli Hoeneß zurück. Und heute in den Zeiten des Financial Fair Play erntet er Respekt auf höchster Ebene.
Die Erfolge der 80er
In diesem Jahrzehnt starteten die Bayern nach langer Durststrecke abermals richtig durch. Fünf Meisterschaften gab es in den 80ern zu feiern. Dazu kamen drei DFB-Pokalsiege. Gerade die Pokalduelle hatten es in sich. Speziell 1982 im Frankfurter Waldstadion gegen den Club aus Nürnberg. Nach 0:2-Rückstand zur Pause drehte man die Partie noch zu seinen Gunsten. Dieter Hoeneß erzielte per Kopf (wie sonst) den 4:2 Endstand.
1984 bekam man es mit den Fohlen aus Gladbach zu tun und welcher Fan erinnert sich nicht an den wohl legendärsten Fehlschuss der Fußballgeschichte. Beim 11-Meter Duell versagte Matthäus, der danach ausgerechnet nach München wechselte. Ein Jahr später eine der wenigen Niederlagen in einem Pokalfinale gegen Bayer Uerdingen. Trotz Führung musste man sich damals mit 2:1 im Olympiastadion Berlin geschlagen geben.
Die 80er waren auch geprägt von der Philosophie der heimischen Profis. Gerade solche Spieler wie Augenthaler, Pflüger, Kögl oder Matthäus stellten ihre Herkunft zur Schau.
Aber auch diese Generation konnte eine schmerzliche Niederlage nicht verhindern. 27. Mai 1987 Wiener Praterstadion. Trotz früher Führung durch Kögl, verlor man das Endspiel im Landesmeister-Cup noch mit 1:2 gegen den FC-Porto. Eine schwarze Stunde in meinem Fan-Dasein.
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