28.12.2009 um 09:49 Uhr
Geschrieben von Taktiker
2009 - Die Mainzer Festspiele
Was für ein Jahr!
Humba – das Original ist zurück!
Als Herbstmeister in die Rückrunde gestartet, musste man immer wieder Rück- und Tiefschläge im "Unternehmen Aufstieg" gab, wie zum Beispiel das 1:4 zuhause gegen Alemannia Aachen. Auch holte man zwischen dem 9. und dem 28. Spieltag zuhause nur 8 Punkte, sodass Jörn Andersen immer wieder mit Kritik zu kämpfen hatte. Allerdings konnte man aufgrund der hervorragenden Auswärtsbilanz und einem Endspurt doch noch den Aufstieg sicherstellen, der schließlich mit 63 Punkten hinter dem SC Freiburg geschafft wurde. Dabei war Mainz ab dem 10 Spieltag ununterbrochen auf einem Aufstiegs- bzw. Relegationsplatz.
Glückliche Fans stürmen nach dem gelungenen Aufstieg das Spielfeld
Das erste Mal
Gleichzeitig zog man mit einem 1:0 Sieg über Schalke zum ersten Mal in der Klubgeschichte in das DFB-Pokalhalbfinale gegen Leverkusen ein. Dieses fand wegen der Umbauarbeiten an der BayArena in Düsseldorf statt. Begleitet von 10.000 lautstarken Mainzern lieferten die 05er einen tollen Kampf. Nach dem Rückstand in der 82. Minute hatte eigentlich niemand mehr Hoffnung auf ein Weiterkommen, denn zuvor hatte Leverkusen die Partie dominiert und keine wirkliche Torchance der 05er zugelassen. Doch Bancé nutzte die einzige wirkliche Chance zum viel umjubelten Ausgleich. In der Verlängerung waren die Mainzer vollkommen erschöpft, und so musste man sich letzten Endes mit einem 4:1 n.V. geschlagen geben. Trotzdem war der DFB Pokal ein voller Erfolg, und das zusätzlich eingebrachte Geld konnten die Mainzer sehr gut gebrauchen, denn die wirtschaftlichen Möglichkeiten sind nach wie vor begrenzt.
Amri und Bancé nach der Niederlage im Halbfinale
Ein frühes Ende
Die neue Saison begann alles andere als gut:
Schon vor dem ersten Spieltag, genauer gesagt nach der Pokalniederlage beim VfL Lübeck, trennte sich Mainz 05 vom Aufstiegstrainer Jörn Andersen. Auch ich war bestürzt, war Andersen doch trotz seiner ganz anderen Art und einigen Rückschlägen gut in Mainz zurechtgekommen und hatte den Aufstieg in die Bundesliga geschafft. Doch wie man aus sicheren Quellen hörte, war Andersens Verhältnis zur Mannschaft praktisch nicht mehr vorhanden, weil er sie über die Saison mit unsinnigen Übungen und merkwürdigen Anweisungen verwirrt und genervt hatte. So hörte man außerdem, dass die Spieler vor dem Spiel selbst entschieden, mit welcher Ausrichtung sie spielen wollten, und auch auf taktische Anweisungen Andersens reagierten die Spieler kaum. Aufgrund dieser Tatsachen hätte man nach dem erfolgreichen Aufstieg die Reißleine ziehen müssen, doch die Führung wollte es noch einmal mit Andersen probieren, erkannte allerdings schnell, das das Band zwischen Trainer und Mannschaft zerrissen war.
Nach dem Aufstieg noch vereint: Manager Heidel und Trainer Andersen
Ein Meister kommt
Nachfolger Andersens wurde der bisherige U19-Trainer Thomas Tuchel. Dieser war gerade mit der A-Jugend überraschend Deutscher Meister geworden. Außerdem war er ein Schüler Rangnicks, früher selber Spieler und Juniorencoach unter ihm. Sein Mentor versuchte ihn vor der Saison sogar nach Hoffenheim zu lotsen. Auch Kontakte zu den U-Mannschaften der Nationalmannschaft sollen bestanden haben. Doch er blieb in Mainz aufgrund der guten Perspektiven, und wurde noch vor dem ersten Spieltag Cheftrainer.
Thomas Tuchel bei seiner Vorstellung
Viele sehen in Tuchel eine Art Doppelgänger Klopps. Ähnlich wie Klopp hatte Tuchel keine besonders erfolgreiche Karriere als Profi, Tuchel musste diese aufgrund einer Knorpelverletzung frühzeitig beenden. Wie Klopp bevorzugt Tuchel ebenfalls ein sehr aggressives Verteidigen. Doch vor allem ist es seine Art, die einige Vergleiche mit seinem Vor-Vorgänger zulässt. Der lässige Look, dazu die Lockerheit vor der Kamera, als ob er nie etwas anderes gemacht hätte. Er ist einfach von Grund auf sympathisch.
Doch gilt er ebenso als gewiefter Taktikfuchs, hat immer wieder Überraschungen in System und Spielerwahl parat. Auch weiß er auf Wechsel des Gegners gut zu antworten. Sein Umgang mit den Spielern wird gelobt, zudem ist er ein guter Motivator. Auch lässt er die Spieler manchmal mitentscheiden, welches System gespielt werden soll, oder hospitiert während der Länderspielpause für ein paar Tage bei der deutschen Nationalmannschaft (vor dem Russlandspiel).
Unbesiegbar
Am ersten Spieltag des Jahres gab es zu hause ein 2:2 gegen Leverkusen. Es folgte ein 1:1 in Hannover und dann, jaaaaaaa dann, kam der große FC Bayern an den Bruchweg. Genau wie die Mainzer starteten die Bayern mit 2 Remis in die Saison, sie strotzten also nicht gerade vor Selbstbewusstsein. Die Mainzer begannen von Beginn an hochkonzentriert, und viel offensiver als von allen erwartet. Die schnellen Gegenangriffe überforderten die Hintermänner der Münchner. Nach Toren von Ivanschitz (25. Minute) und Bancé (37.) führten die 05er zur Pause hochverdient mit 2:0. Es war die wahrscheinlich beste Halbzeit, die eine Mainzer-Mannschaft je gespielt hatte. Auch gegen stärker werdende Bayern hielt Mainz dagegen, nach dem frühen Anschlusstreffer durch ein Eigentor konnten die Mainzer die 3 Punkte über die Zeit retten.
Es folgten noch vier weitere Heimsiege hintereinander, dazu ein Auswärtssieg in Bochum und ein beachtliches 3:3 beim Deutschen Meister aus Wolfsburg. Zuhause bisher unbesiegt, und auswärts solide, spielte Mainz eine sehr gute Hinrunde. Zudem hat man in der Rückrunde viele vermeintlich leichtere Gegner in der heimischen Festung zu Gast, sodass auf viele weitere Punkte zu hoffen ist, und man mit dem Abstieg nichts mehr zutun bekommt.
Nach englischer Art
Am 29.April 2009 beschloss der Mainzer Stadtrat, den Bau einer neuen Fußball-Arena für den 1. FSV Mainz 05. Die Stadt Mainz und das Land Rheinland-Pfalz stellen die Infrastruktur und die Flächen zur Verfügung, zudem wurde die Vergabe von günstigen Krediten beschlossen. Mainz 05 muss ein Eigenkapital von 7,5 Millionen Euro aufbringen.
Das Stadion wird "Coface Arena" heißen. Sie wird 33500 Fans Platz bieten. Sie wird nach englischem Stil gebaut, also sehr niedrigen Tribünen, und dadurch, dass es keine echten Stehplätze gibt darf man auf hohe Zäune oder Gräben verzichten, sodass ein ganz neues Stadiongefühl entsteht.
Klick mich!
Ich finde, dass das neue Stadion sehr edel aussieht, dazu ist es unverwechselbar, und es wird eine ganz besondere Athmosphäre entstehen.
Bis bald!
Humba – das Original ist zurück!
Als Herbstmeister in die Rückrunde gestartet, musste man immer wieder Rück- und Tiefschläge im "Unternehmen Aufstieg" gab, wie zum Beispiel das 1:4 zuhause gegen Alemannia Aachen. Auch holte man zwischen dem 9. und dem 28. Spieltag zuhause nur 8 Punkte, sodass Jörn Andersen immer wieder mit Kritik zu kämpfen hatte. Allerdings konnte man aufgrund der hervorragenden Auswärtsbilanz und einem Endspurt doch noch den Aufstieg sicherstellen, der schließlich mit 63 Punkten hinter dem SC Freiburg geschafft wurde. Dabei war Mainz ab dem 10 Spieltag ununterbrochen auf einem Aufstiegs- bzw. Relegationsplatz.
Glückliche Fans stürmen nach dem gelungenen Aufstieg das Spielfeld
Das erste Mal
Gleichzeitig zog man mit einem 1:0 Sieg über Schalke zum ersten Mal in der Klubgeschichte in das DFB-Pokalhalbfinale gegen Leverkusen ein. Dieses fand wegen der Umbauarbeiten an der BayArena in Düsseldorf statt. Begleitet von 10.000 lautstarken Mainzern lieferten die 05er einen tollen Kampf. Nach dem Rückstand in der 82. Minute hatte eigentlich niemand mehr Hoffnung auf ein Weiterkommen, denn zuvor hatte Leverkusen die Partie dominiert und keine wirkliche Torchance der 05er zugelassen. Doch Bancé nutzte die einzige wirkliche Chance zum viel umjubelten Ausgleich. In der Verlängerung waren die Mainzer vollkommen erschöpft, und so musste man sich letzten Endes mit einem 4:1 n.V. geschlagen geben. Trotzdem war der DFB Pokal ein voller Erfolg, und das zusätzlich eingebrachte Geld konnten die Mainzer sehr gut gebrauchen, denn die wirtschaftlichen Möglichkeiten sind nach wie vor begrenzt.
Amri und Bancé nach der Niederlage im Halbfinale
Ein frühes Ende
Die neue Saison begann alles andere als gut:
Schon vor dem ersten Spieltag, genauer gesagt nach der Pokalniederlage beim VfL Lübeck, trennte sich Mainz 05 vom Aufstiegstrainer Jörn Andersen. Auch ich war bestürzt, war Andersen doch trotz seiner ganz anderen Art und einigen Rückschlägen gut in Mainz zurechtgekommen und hatte den Aufstieg in die Bundesliga geschafft. Doch wie man aus sicheren Quellen hörte, war Andersens Verhältnis zur Mannschaft praktisch nicht mehr vorhanden, weil er sie über die Saison mit unsinnigen Übungen und merkwürdigen Anweisungen verwirrt und genervt hatte. So hörte man außerdem, dass die Spieler vor dem Spiel selbst entschieden, mit welcher Ausrichtung sie spielen wollten, und auch auf taktische Anweisungen Andersens reagierten die Spieler kaum. Aufgrund dieser Tatsachen hätte man nach dem erfolgreichen Aufstieg die Reißleine ziehen müssen, doch die Führung wollte es noch einmal mit Andersen probieren, erkannte allerdings schnell, das das Band zwischen Trainer und Mannschaft zerrissen war.
Nach dem Aufstieg noch vereint: Manager Heidel und Trainer Andersen
Ein Meister kommt
Nachfolger Andersens wurde der bisherige U19-Trainer Thomas Tuchel. Dieser war gerade mit der A-Jugend überraschend Deutscher Meister geworden. Außerdem war er ein Schüler Rangnicks, früher selber Spieler und Juniorencoach unter ihm. Sein Mentor versuchte ihn vor der Saison sogar nach Hoffenheim zu lotsen. Auch Kontakte zu den U-Mannschaften der Nationalmannschaft sollen bestanden haben. Doch er blieb in Mainz aufgrund der guten Perspektiven, und wurde noch vor dem ersten Spieltag Cheftrainer.
Thomas Tuchel bei seiner Vorstellung
Viele sehen in Tuchel eine Art Doppelgänger Klopps. Ähnlich wie Klopp hatte Tuchel keine besonders erfolgreiche Karriere als Profi, Tuchel musste diese aufgrund einer Knorpelverletzung frühzeitig beenden. Wie Klopp bevorzugt Tuchel ebenfalls ein sehr aggressives Verteidigen. Doch vor allem ist es seine Art, die einige Vergleiche mit seinem Vor-Vorgänger zulässt. Der lässige Look, dazu die Lockerheit vor der Kamera, als ob er nie etwas anderes gemacht hätte. Er ist einfach von Grund auf sympathisch.
Doch gilt er ebenso als gewiefter Taktikfuchs, hat immer wieder Überraschungen in System und Spielerwahl parat. Auch weiß er auf Wechsel des Gegners gut zu antworten. Sein Umgang mit den Spielern wird gelobt, zudem ist er ein guter Motivator. Auch lässt er die Spieler manchmal mitentscheiden, welches System gespielt werden soll, oder hospitiert während der Länderspielpause für ein paar Tage bei der deutschen Nationalmannschaft (vor dem Russlandspiel).
Unbesiegbar
Am ersten Spieltag des Jahres gab es zu hause ein 2:2 gegen Leverkusen. Es folgte ein 1:1 in Hannover und dann, jaaaaaaa dann, kam der große FC Bayern an den Bruchweg. Genau wie die Mainzer starteten die Bayern mit 2 Remis in die Saison, sie strotzten also nicht gerade vor Selbstbewusstsein. Die Mainzer begannen von Beginn an hochkonzentriert, und viel offensiver als von allen erwartet. Die schnellen Gegenangriffe überforderten die Hintermänner der Münchner. Nach Toren von Ivanschitz (25. Minute) und Bancé (37.) führten die 05er zur Pause hochverdient mit 2:0. Es war die wahrscheinlich beste Halbzeit, die eine Mainzer-Mannschaft je gespielt hatte. Auch gegen stärker werdende Bayern hielt Mainz dagegen, nach dem frühen Anschlusstreffer durch ein Eigentor konnten die Mainzer die 3 Punkte über die Zeit retten.
Es folgten noch vier weitere Heimsiege hintereinander, dazu ein Auswärtssieg in Bochum und ein beachtliches 3:3 beim Deutschen Meister aus Wolfsburg. Zuhause bisher unbesiegt, und auswärts solide, spielte Mainz eine sehr gute Hinrunde. Zudem hat man in der Rückrunde viele vermeintlich leichtere Gegner in der heimischen Festung zu Gast, sodass auf viele weitere Punkte zu hoffen ist, und man mit dem Abstieg nichts mehr zutun bekommt.
Nach englischer Art
Am 29.April 2009 beschloss der Mainzer Stadtrat, den Bau einer neuen Fußball-Arena für den 1. FSV Mainz 05. Die Stadt Mainz und das Land Rheinland-Pfalz stellen die Infrastruktur und die Flächen zur Verfügung, zudem wurde die Vergabe von günstigen Krediten beschlossen. Mainz 05 muss ein Eigenkapital von 7,5 Millionen Euro aufbringen.
Das Stadion wird "Coface Arena" heißen. Sie wird 33500 Fans Platz bieten. Sie wird nach englischem Stil gebaut, also sehr niedrigen Tribünen, und dadurch, dass es keine echten Stehplätze gibt darf man auf hohe Zäune oder Gräben verzichten, sodass ein ganz neues Stadiongefühl entsteht.
Klick mich!
Ich finde, dass das neue Stadion sehr edel aussieht, dazu ist es unverwechselbar, und es wird eine ganz besondere Athmosphäre entstehen.
Bis bald!
Aufrufe: 3398 | Kommentare: 22 | Bewertungen: 18 | Erstellt:28.12.2009
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KOMMENTARE
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28.12.2009 | 09:53 Uhr
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Taktiker :
Leider konnte ich nur 7000 Zeichen verwenden, ich hätte noch wesentlich mehr schreiben könnnen, aber ich dachte ein Einteiler ist bei Mainz wohl besser. Kommentare und bewertungen sind natürlich erwünscht...
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Statistik
Tolles Stadion!
10 Punkte.