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Defensive

Es überrascht vielleicht, aber an der Abwehr der Ducks lag es nicht, dass die Playoffs verpasst wurden. Letzte Saison gehörten die Ducks nicht unbedingt zu den schlechteren defensiven Teams der Liga (Platz 9 bei den Schüssen aufs eigene Tor). Zum Verhängnis wurden eher die langen Zeiten im Kühlschrank (Platz 6). Obwohl die Ducks sich dennoch relativ erfolgreich im Penalty Kill angestellt haben, sollte dies nächste Saison trotzdem auf jeden Fall verbessert werden.

Der Trade von Visnovsky wiegt schwer, da die Ducks dadurch ihren besten Offensivverteidiger abgegeben haben. Sein Fehlen konnte nicht durch höhere Produktivität von Cam Fowler und Luca Sbisa kompensiert werden. Deshalb wurde Sheldon Souray von den Stars geholt, was aber auf Grund seiner Verletzungsanfälligkeit ein ziemliches Risiko darstellt. Fowler hatte nach einer tollen Rookie-Saison ein größeres Loch, wird sich in dieser Saison aber hoffentlich wieder stabilisieren können. Zusammen mit Beauchemin wird er eine gut harmonierende erste Verteidigungsreihe stellen.

Dahinter sieht es aber noch weniger rosig aus. Sbisa wird wohl ein weiteres Lehrjahr brauchen, Souray wird an seiner Seite den Lehrmeister geben. Fraglich, ob er ihm so viel wird beibringen können. Der neu verpflichtete Bryan Allen, der das Ergebnis der Suche nach einem großen, massigen Verteidiger war, wird wohl zusammen mit Lydman die dritte Reihe stellen.

Der Goalie Jonas Hiller hat eine wahre Monstersaison hinter sich gebracht. In 73 Spielen brachte er es auf über 4200 Minuten. Das liegt auch an seinen üblen Vertretern Dan Ellis und Deslauriers die es zusammen auf 14 Spiele brachten. Als Konsequenz wurde Ellis‘ Vertrag nicht verlängert und aus der schwedischen Liga wurde Fasth geholt, der auch nicht schlechter als Deslauriers sein kann. Hiller selbst ist ein sehr guter Torwart, aber um Topleistungen abzurufen, braucht auch er mal eine Pause.



Mögliches Lineup:

Fowler-Beauchemin
Sbisa-Souray
Allen-Lydman

Hiller
Fasth



Player to Watch

Hier könnte man einige Kandidaten nennen. Wird Fowler sein Tal durchschreiten und seinen Ruf wieder ausbügeln können? Wird Selanne weiterhin so gut punkten? Wie wird Bobby Ryan mit seiner Situation umgehen? Doch der Spieler auf den alle Augen gerichtet sind, ist ohne Frage Kyle Palmieri. In der letzten Saison erzielte er in der AHL 33 Tore und ist nun die Hoffnung der Orange County. Es sind jetzt schon große Erwartungen mit ihm verknüpft und er wird in einer der beiden Topreihen spielen. In der letzten Saison konnte er schon etwas an NHL Luft schnuppern, dennoch wird er mehr oder weniger ins kalte Wasser geworfen. Eigentlich kann es sich der 29. Pick des 2009er Drafts nicht erlauben, nicht aufzublühen, da an ihm zu viel in Anaheim hängt. Es wird interessant sein, wie der Junge mit dem Druck umgehen wird.

Ausblick

Das Positive: Die Ducks haben keine nennenswerten Spieler im Sommer verloren und den Kern der Mannschaft bewahrt. Die Twins sollten nicht noch eine so schlechte Saison spielen und dass beide für 80 bis 90 Punkte gut sind, haben sie schon bewiesen. Auch die Prospects machen Hoffnung, dass zumindest einer von ihnen eine starke Saison spielt. Fowler sollte sich wieder fangen, so dass auch die Abwehr weiter an Stabilität gewinnt.

Das Negative: Die Ducks haben keine nennenswerten Spieler verpflichtet. Allen ist ein solider Verteidiger, nicht mehr. Souray ist und bleibt ein Risikofaktor und Fasth ist nicht mehr als ein Backup- Goalie. Die Unruhe um Bobby Ryan scheint immer noch nicht ausgeräumt zu sein und er könnte sich in der gesamten Saison als Destabilisator erweisen. Eventuell wäre es doch schlauer, das Unruhefeld im Laufe der Saison gegen einen erfahrenen Winger zu tauschen. Der Stammtorhüter Hiller ist völlig überspielt und brauch wesentlich mehr Pausen im Laufe der Saison, um seine Leistung dauerhaft abzurufen. Die Abhängigkeit von Palmieri und die Erwartungen an ihn sind hoch.

Dazu kommen noch die beiden auslaufenden Verträge der Twins um die sich die Ducks kümmern müssen. Es steht wohl außer Frage, dass Anaheim seine beiden Identifikationsfiguren versuchen wird, langfristig an sich zu binden. Doch beide stehen mit 27 in der Blütezeit ihrer Karriere und werden sich vor Angeboten kaum retten können. Ist eine unsichere Zukunft die Liebe zur Franchise wert? Einen der beiden zu traden kommt nicht in Frage, da somit gleich der andere vergrault wird, also müssen die Kalifornier bei beiden auf alles gehen.

Alles in allem scheinen die Ducks auf dem Niveau der Vorsaison zu sein. Aber noch nie ging das Team mit so viel Unruhe in die Saison. Da letztes Jahr doch einige ungünstige Faktoren zusammengekommen sind, stehen die Chancen nicht schlecht, dass die Enten sich etwas steigern können werden. Das Ziel sollte ein Abschneiden in der Nähe der Playoff Plätze sein. Wenn die oben genannten negativen Aspekte etwas glatt gebügelt werden können, ist der Kampf um den letzten Playoffplatz bis zum Schluss drin.



Tipp: Platz 4 in der Division und Platz 9 in der Conference.