Ausgangslage

Der Boulevard scheint das Wort erfunden zu haben. Zumindest der Fußball-Boulevard: Ausgerechnet. Ein Wort, das Spannung aufbauen soll. Ein Wort, das idiotische Kausalzusammenhänge aufhetzt. Im Sinne von: Ausgerechnet Gomez trifft gegen die Stuttgarter, ausgerechnet Olic netzt gegen den HSV ein, ausgerechnet Adam trifft Eva. Schwachsinn halt. Und genauso ausgerechnet traf nun der Trainer des 1.FC Köln, Zvonimir Soldo, auf den Club, bei dem er zehn Jahre Fußball spielte: Den VfB Stuttgart.

Personelle Situation

Chihi und Nova verletzt, ansonsten stand vor allem der tote Geist der verlorenen Punkte im Raum des Kölner Teams.
Womé weiter verletzt, dadurch lautete die Aufstellung der Kölner Hintermannschaft wie auch schon im Spiel zuvor: Schorch (RV), Geromel (IV), Mohamad (IV) und Brecko (LV). Vorne wurde Nova vermisst, was zur Folge hatte, dass Ishiaku neben Poldi stürmen durfte. Links spielte - wie zuvor - DJ Fab, rechts erneut Freis.

Spielverlauf

Die Taktik des FC lässt sich in den Silben STA-STA wiedergeben: Ein wenig statisch, aber vor allem sehr stabil agierten die Kölner gegen den übermächtig erscheinenden Gegner. Nach Vorne passierte recht wenig, nach hinten wurde so gut wie nichts (!) zugelassen.
Diese Haltung hatte zur Folge, dass in der ersten Halbzeit so gut wie überhaupt nichts passierte. Außer, ja außer in der 25. Minute. Dort dachte sich Ehret: Grätsch den Trätsch und gewann einen verheißungsvollen Zweikampf, den er - eine göttliche Flanke folgend - zur Vorbereitung für Freis 1:0 nutzte.
Anschließend passierte (außer einem Pfostenschuss - erneut von Ehret) recht wenig, auch nach Wiederanpfiff war das Spiel ein wenig verfahren, allerdings stets zu Gunsten der Geißböcke.

Man stelle sich ein ein wenig zu durchgebratenes Steak vor. Dann weiß man, wie die zweite Halbzeit lief: Ein bisserl zäh. Der FC versuchte es und der VfB bemühte sich, aber dabei kam raus: Nichts.
Chancen waren Mangelware, dennoch hielten die Kölner die Schotten dicht, obwohl die Schwaben mehrfach versuchten, die Deckung zu durchbrechen.

Irgendwie war klar, dass Jens Lehmann noch eine entscheidende Funktion erhalten würde.
In der 89. Minute schließlich war endlich sein Auftritt: Obwohl völlig unnötig, unternahm der Stuttgarter Schlussmann einen kleinen Spaziergang, den Sanou mit einem Jahundert- und Sonntagsschuss jäh unterbrach: 2:0. Das Match war gelaufen.

Noten

Mondragon: 3, hatte wenig zu tun.
Brecko: 3,5 alle finden den Brecko scheiße, ich nicht.
Schorch: 3 ordentliche Partie eines Innenverteigers auf ungewohnter Position.
Geromel: 2 ENDLICH der alte Geromel. Passsicher, eine Bank.
Mohamad: 2 starke Partie. Beinahe veredelt durch ein Kopfballtor.
Petit: 3 Kämpfer, Ackerer, immer da, wenn auch meist einen Schritt zu spät. War giftig und hat damit seine Mitspieler angesteckt.
Maniche: 4 nicht so präsent wie zuletzt. Sein Akku scheint leer.
Ehret: 1,5 Großartige Partie bis zur verletzungsbedingten Auswechslung: Schnell, immer anspielbar, zudem genialer Vorbereiter des 1:0, beinahe Schütze des 2:0 - großes Spiel des Franzosen.
Freis:3,5 Naja, er versucht es halt. Hat das wichtige erste Tor erköpft. Ist dennoch nach wie vor zu hektisch.
Poldi: 4,5 war kaum erkennbar.
Ishiaku: 3,5 Normalerweise eine klare - 6-, allerdings war der Einsatz gegen Lehmann großartig. Ansonsten: Zu steif, zu langsam und vor allem: zu verlangsamend!

Fazit

Der FC hat verdient gewonnen. Habt Ihr das auf dem Schirm? Der FC hat verdient gewonnen. Man kann es nicht oft genug sagen. Für Menschen, denen der FC scheißegal ist: Dieser Sieg war sooo wichtig. Er fühlt sich an wie:

- 32444x gleichzeitig Weihnachten und Geburtstag
- Zucker
- Gold
- Big Tasty Bacon
- Glück
- Love and
- Harmony


Es bliebt mir nur zu sagen:,

ComeOn FC!!!