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Blogpokal 2014/2015


Gründer: RoterBulle92 | Mitglieder: 25 | Beiträge: 5
Von: Broich
02.03.2015 | 2615 Aufrufe | 4 Kommentare | 3 Bewertungen Ø 10.0
Blogpokal 14/15
Als die Erde sterben sollte
Wie Wolfgang Funkel Geschichte schrieb, dadurch die Welt rettete - und der Pop-Welt eine Ikone schenkte

Es war so weit. Der große Senat hatte es einstimmig beschlossen. Der blaue Planet sollte endlich zerstört werden. Zu lange hatten seine einfältigen Bewohner, die Erdlinge, schon ihr Unwesen getrieben. Sie zerstörten die Vielfalt der Erde, sie rotteten Tierarten aus, verpesteten die Luft, rodeten den Reichtum der Wälder und ermordeten sich gegenseitig. Der große Kanzler Vactanuu und sein Senat des Planeten Disendium wollten nicht länger zusehen. Das alles sollte ein Ende haben. Drei Astronauten wurden in einer Premium-Kapsel gen Erden gesandt, um sie mit einer Hydra-Hydrautik-Astra-Bombe zu zerstören. Disendiums Bewohner wachten schon lange über die Geschicke der anderen Planeten, ohne dass diese es mitbekamen, als hoch technisierter Planet mit Monokultur, unfassbar weit entwickelter Agrarwissenschaft und von Höflichkeit und Hilfsbereitschaft geprägtem Wesen. Die Erde sollte in den vielen Jahren der Geschichte nun zur Makulatur werden zu Grunde gerichtet von ihren Bewohnern, den Homo Sapiens.

Commander Nynaeve seufzte, als er mit seiner Kapsel die Atmosphäre durchbrach. Es bereitete dem Disendiumaner kein Vergnügen den blauen Planeten zu zerstören. Wohl aber erkannte er die unbedingte Notwendigkeit des Plans. Die Menschen, einst athletische Wesen mit großen Philosophen waren zu fetten, trägen Natur-Zerstörern wider jedweder Vernunft geworden. Nynaeve steuerte Land an, noch befanden sich er und seine beiden Mitstreiter im Tarn-Modus, denn natürlich wollten sie um keinen Preis von Satelliten der so penetrant alles überwachenden Amerikaner oder von der Handy-Kamera eine tschechenischen Bauern entdeckt werden.

Nynaeve und die anderen beiden Astronauten sollten die Bombe an einer vorher durch exakte Koordinaten fest gelegten Stelle aktivieren, Richtung Erdkern schießen und dann schnelle verschwinden, während unter ihnen der einst blaue Planet feuerrot vergehen sollte.

Nynaeve, ein groß gewachsener Disendiumaner mit glatter blauer Haut, klaren roten Augen und starken Armen, steuerte per Autopilot den Punkt an, den die Wissenschaftler seiner Heimat als optimalen Punkt für den Eintritt der Bombe in die Erdoberfläche auserkoren hatten.

"Besiegeln wir das Verdikt des Senats. Prokrastination der Homo Sapiens ist uns fremd", sagte Nynaeve zu Terzius und Pekina, seinen Mit-Astronauten.

Mit ihrer Raumkapsel steuerten sie einen Ort an, den der Bordcomputer ihnen als "Krefeld, Staat-Deutschland" vorstellte.

"Krefeld. Wenn der Klang der Erdlings-Sprache immer so horrend ist, dann hat es der Planet wahrlich verdient, demontiert zu werden", sagte Pekina, eine langbeinige Disendiumanerin mit lila Kurzhaarfrisur.

Wir schreiben den 19. März 1986. Wie das Wunder von der Grotenburg unseren Planeten rettete. Schon an dieser Stelle etwas, das man gar nicht oft genug betonen kann: Danke Herr Feldkamp, Danke Herr Funkel!

Die Crew landete ihre Kapsel etwas abseits des Punktes auf einem Feld und beamte sich dann, ausgestattet mit Tarnumhängen und die Bombe mit sich tragend, zum Punkt, der der Erde das Ende bringen sollte.

Nynaeve, Terzius und Pekina befanden sich in einem Rund, wie es sie ähnlich auch in Disendium gab. Dort wurden sie für wissenschaftliche Vorträge und Debatten genutzt. Kultiviertheit und Intellekt waren die Säulen, der Stadien auf ihrem Heimatplaneten. Ganz anders hier: Männer mit dicken Schnauzern schütteten Bier in sich hinein und aßen mit fettigen Fingern Wurstsemmeln, die ihre behaarten Bäuche immer dicker werden ließen. Dazu wurde die von Schweiß und Essensdämpfen angereicherte Luft akustisch durch für die Disendiumaner nervtötendes Gehupe. Das Trio stand auf einer Tribüne, unter ihren Umhängen unentdeckt und wollte sich erst einmal ein Bild machen.

Auf dem Rasen in der Mitte des Stadions rannten schwitzende Männer mit furchtbaren Frisuren. Was sie taten, erschloss sich Nynaeve erst nach einigen Augemblicken. Offenbar bestand ihre einzige primitive Aufgabe darin, eine rundes Ei, in ein Netz zu ballern. Wie die Affen, dachte er mitleidig. Dort, wo auf Disendium immer ein Fließtext lief, der die Reden in viele Sprachen übersetzte, stand jetzt schlicht: FC Bayer 05 Uerdingen: 1, Dynamo Dresden: 3.

Die Gelben schienen zu gewinnen. Nun gut, genug des Zeitverlusts. "Machen wir uns daran, unsere Pflicht zu erfüllen!", sagte Nynaeve laut. Der Mann neben ihm, der eine Kutte und einen Vokuhila trug, reagierte auf die fremden Laute aus dem Nichts nicht einmal. Nynaeve meinte so etwas wie "Bei uns im Osten klingen alle so" zu verstehen.

30 Minuten später

Nynaeve hatte seinen Tarnumhang vor lauter Ergriffenheit abgelegt. Seine blaue Haut schien ganz normal zu sein. Arm in Arm stand er mit schwitzenden Uerdingen-Fans da und brüllte mit glänzenden Augen und aus voller Kehle: "Uerdingen! Uerdingen! Uerdingen!"

Sein Auftrag war ihm egal, sein Kanzler war ihm egal, ach: Nichts zählte, außer dem, was in den letzten 30 Minuten sein Leben verändert hatte.

Nach 1:3 hatten die Teufelskerle aus Krefeld unfassbare sechs Tore geschossen. Drei davon Wolfgang Funkel. Hätte Nynaeve in der Heimat nicht schon 21 Frauen gehabt, er hätte diesen muskulösen Helden namens Funkel vom Fleck weg geheiratet. Diesen Planeten zerstören? Wo so spannende und packende Spiele gespielt wurden? Nur über Nynaeves Leiche! Nie wieder würde er weg gehen. Er war infiziert mit dem Fußball-Fieber! Erfüllt von den Hupen, dem Geruch des nassen Rasens, vom dumpfen Geräusch, wenn der Ball von Funkels Schädel abprallte. So war ihm Gott helfe - so hatte er noch nie empfunden!

Nur acht Tage später beamte er sich zu einem deutschen Säugling, dessen Gestalt er annahm, beseelt vom Wunsch eines Tages selbst Gänsehaut vom einstimmigen Schrei aus 1000en von Kehlen zu bekommen.

Tat das, was James Bond, Batman und Co. nur in Filmen können: Wolfgang Funkel rettete die Welt

28 Jahre später

Nynaeve ist am Ziel! Er ist die geilste Sau der Welt. Was hatte er für dieses Gefühl alles für Opfer auf sich nehmen müssen. Er hatte 28 Jahre lang die weiße Haut und die blonden Haare ertragen. Er hatte sich von Schalker-Kuttenträgern beschimpfen lassen müssen. Er hatte nur selten, seine wahren außerirdischen Fähigkeiten zeigen dürfen, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Er verdiente nur einen Bruchteil der Milliarden in seiner Heimat. Er musste sich in der Kabine das Geschwätz von Mesut Özil anhören. Er war jeden Tag dieses Sommers der Frisur Jogi Löws ausgesetzt. Und dennoch: All das war es Wert gewesen! Er war jetzt Weltmeister. Unter dem Pseudonym Manuel Neuer hatte er der Welt gezeigt, wie die Disendiumaner die Position des Torwarts interpretieren. Er hatte die Erde vor ihrem Untergang bewahrt und Deutschland den vierten WM-Titel geschenkt.

Astronaut Terzius kleidet sich nach der Mode seines Heimatplaneten - und ist auf der Erde jetzt Superstar

Terzius war sauer! Richtig sauer. Genau wie Nynaeve war er sofort infiziert gewesen mit dem Fußball-Virus. Auch er war nicht zurück geflogen, sondern hatte sich im Körper eines Säuglings eingenistet. Durch einen Fehler in seinem Beam-System war er allerdings nicht im Körper des späteren Profis Benedikt Höwedes gelandet, sondern im Körper eines Mädchens, viele Kilometer entfernt von Deutschland. Er als Mädchen. Das war ein No-Go! Terzius hatte das Beste daraus gemacht. Er hatte sich ganz nach der Mode seines außerirdischen Heimatplaneten gekleidet und war so zu vielleicht sogar größerem Ruhm gekommen als Nynaeve. Millionen waren von ihm begeistert und liebten das im März 1986 geborene Mädchen. Er war eine Göttin der Nacht und wurde unter seinem weltlichen Namen verehrt: Lady Gaga.

ø 10.0
KOMMENTARE
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Broich
08.03.2015 | 22:27 Uhr
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Broich : 
08.03.2015 | 22:27 Uhr
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Broich : 
Abend zusammen, war nicht da und wollte jetzt bequem die BP-Wertung anschauen. Da ist ja ziemlich tote Hose.
Und upps, hatte meinen ersten Kommentar ganz vergessen.
Stand jetzt: Glückwunsch an rudeloy. Hat ja mit 2:1 gewonnen, oder?

Schade, dass die Veranstaltung eingeschlafen zu sein scheint.
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rudeloy
08.03.2015 | 21:28 Uhr
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rudeloy : 
08.03.2015 | 21:28 Uhr
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rudeloy : 
Was ist denn jetzt Sache? Es ist Sonntag Abend, der Gewinner müsste morgen wieder ins Rennen bzw Broich wäre durch im Finale. Gibt es da jetzt kein offizielles Statement oder so?
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ausLE
MODERATOR
06.03.2015 | 19:24 Uhr
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ausLE : 
06.03.2015 | 19:24 Uhr
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ausLE : 
Mhm, wenn der Typ jetzt sein Kommentar löscht, dann bin ich erster und mache den Schnumbi

Geht es nur mir so. Aber ich habe das Duell hier verpasst. Jedenfalls ohne Nachricht bekommen zu haben. Werbung dafür habe ich auch nicht entdeckt.
Schade.

Denn es ist ein Klasse Duell von Euch!!!!

Bei dem Blog von Broich, dachte ich, ach nein, nicht schon wieder science fiction. Und dann das. Dies Spiel war eines, an was ich mich trotz damaligen jungen Alters erinnern kann. Aber auch an das Wunder von der Wesar gegen den BFC. Für Werder hat es mich damals gefreut, aber meine sächsischen Freunde aus DD sollten ja weiterkommen. Aber es kam ja anders. Trotz Sammer, Kirsten und Co.

Der Blog von rudeloy und dem Killer-Kalle ist wunderbar geschrieben. Nur mit der Geschichte selber kann ich nix anfangen. Liegt wohl an meiner Bildungslücke mit dem 50 irgendwas.

Jedenfalls mit dem Spruch Im Osten klingen alle so hat Broich mich überzeugt.
Genial.
Wir Sachsen sind Außerirdisch.

Meine Stimme geht an Broich

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Der_Typ
06.03.2015 | 03:23 Uhr
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Der_Typ : 
06.03.2015 | 03:23 Uhr
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Der_Typ : 
Was ist denn hier los??
Noch keine Kommentare? rudeloy nicht angetreten??
Dann bist du wohl doch kampflos durch....
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