18.09.2011 um 20:34 Uhr
Geschrieben von Voegi
Analyse: Schalke vs. Bayern
Bayern-Fan zu sein, sei ein selbstgewähltes Privileg. Man könne den fortwährenden Erfolg genießen, ohne jemals die echte Leiden eines Fußballanhängers erleben zu müssen. So oder so ähnlich sieht sie wohl aus, die verbreitete Denke über die Fans des FC Bayern. Und machen wir uns nichts vor: Unsereins hat alles in allem eher wenig zu leiden. Und wenn man sich mal beklagt, dann ist dies zumeist Jammern auf hohem Niveau. Denn um die sportlichen Geschicke unseres Clubs ist es zumeist gut bestellt.
Und weil dem so ist, weil wir den sportlichen Erfolg schon mal als selbstverständlich betrachten und uns an Kleinigkeiten ereifern, will ich angesichts des Status quo dieser Tage das Nörgeln mal einstellen. Gewiss, beim 2:0-Sieg auf Schalke waren wir zeitweise ein ordentliches Stück von der Perfektion entfernt. Leisteten uns gerade in der Mitte der 1. HZ doch einige Unsicherheiten. Gaben den Gastgebern doch die eine oder andere Möglichkeit, zum Ausgleich zu kommen. Wirkten aufgrund einiger Abspielfehler hinten nicht immer so sattelfest wie zuletzt.
Aber: Ich wollte ja nicht meckern. Ich wollte meine Zufriedenheit kundtun nach einem abermals überzeugenden Sieg ohne Gegentreffer. Nach zehn Pflichtspielen weisen wir nunmehr eine Tordifferenz von 26:1 auf. Das letzte Gegentor datiert vom 7. August - das ist 42 Tage her. Eine sensationelle Bilanz, die sich vor allem Jupp Heynckes ans Revers heften kann. Ihm ist es gelungen, der Mannschaft den vielfach beschworenen Spagat aus defensiver Zuverlässigkeit und offensiver Spielfreude zu vermitteln. Er hat es geschafft, die Abwehr zu stabilisieren, ohne deshalb den Tordrang der Mannschaft zu zügeln.
Natürlich ist das nur eine Momentaufnahme im Spätsommer. Natürlich ist die Saison noch lang (und das Phrasenschwein bald voll). Und natürlich kommen erst noch die ganz großen Herausforderungen, Aber ein Auswärtsspiel auf Schalke darf durchaus als erster Härtetest bewertet werden, der mit Bravour bestanden wurde. Ausschlaggebend dafür war die geschlossene Leistung der Mannschaft, aus der auf den ersten Blick Franck Ribéry herausgeragt hat. Seine feine Vorarbeit zum 1:0 steht dabei stellvertretend für einen formidablen Auftritt, der nur durch einen haarsträubenden Fehlpass und das eine oder andere übertriebene Dribbling ein wenig getrübt wurde.
Doch nicht nur Ribéry hat überzeugt. Auch der mit ihm wunderbar harmonierende Lahm wusste zu gefallen. Genauso wie ein umsichtiger Kroos und ein unermüdlich kämpfender Thomas Müller. Es ist einfach eine Freude zu sehen, wie ein technisch limitierter Spieler wie er durch Spielintelligenz und Einsatzwillen immer wieder zu überzeugen weiß. Umso erfreulicher, dass es heute endlich mit dem ersten Saisontreffer geklappt hat.
Doch keine Bayern-Lobhudelei kommt derzeit ohne eine Würdigung der Defensive aus. Dabei ist zunächst die fast fehlerfrei agierende Viererkette zu loben, die einfach einen grandiosen Job macht. Auffallend dabei der Leistungssprung von Holger Badstuber, der heute allerdings nur knapp einem Platzverweis entgangen ist. Aber auch Jerome Boateng macht seine Sache absolut hervorragend.
Besonders hervorheben möchte ich jedoch die Arbeit des defensiven Mittelfelds, dessen mutiges, aber nie ungestümes Forechecking einen, wenn nicht d e n Schlüssel zum Erfolg der letzten Wochen darstellt. Die zahlreichen Ballgewinne von Schweinsteiger, Gustavo und Tymoshchuk sorgen immer wieder dafür, dass man den Gegner nur selten vor oder in den eigenen Strafraum kommen lässt und umgekehrt selbst einen Angriff nach dem anderen auf das gegnerische Tor fahren kann. Da ist es dann auch nicht so tragisch, wenn man die eine oder andere Chance, wie heute Petersen und Müller zu Beginn der 2. HZ, fahrlässig verhühnert.
Und trotzdem wäre mir eine noch konsequentere Chancenauswertung ganz lieb. Aber nach 18 Toren aus sechs Ligaspielen darf man nicht meckern. Und überhaupt: Ich wollte ja heute nicht rumkriteln. Aber das brauche ich auch nicht - nach dieser abermals starken Leistung, die eben nur wenige Wünsche offen lässt.
Freuen wir uns also einfach über eine Phase, in der es so gut läuft wie sehr sehr lange nicht mehr. Denn irgendwann kommt auch mal wieder eine Zeit, in der es nicht so hinhaut. Genießen wir's also!
Und weil dem so ist, weil wir den sportlichen Erfolg schon mal als selbstverständlich betrachten und uns an Kleinigkeiten ereifern, will ich angesichts des Status quo dieser Tage das Nörgeln mal einstellen. Gewiss, beim 2:0-Sieg auf Schalke waren wir zeitweise ein ordentliches Stück von der Perfektion entfernt. Leisteten uns gerade in der Mitte der 1. HZ doch einige Unsicherheiten. Gaben den Gastgebern doch die eine oder andere Möglichkeit, zum Ausgleich zu kommen. Wirkten aufgrund einiger Abspielfehler hinten nicht immer so sattelfest wie zuletzt.
Aber: Ich wollte ja nicht meckern. Ich wollte meine Zufriedenheit kundtun nach einem abermals überzeugenden Sieg ohne Gegentreffer. Nach zehn Pflichtspielen weisen wir nunmehr eine Tordifferenz von 26:1 auf. Das letzte Gegentor datiert vom 7. August - das ist 42 Tage her. Eine sensationelle Bilanz, die sich vor allem Jupp Heynckes ans Revers heften kann. Ihm ist es gelungen, der Mannschaft den vielfach beschworenen Spagat aus defensiver Zuverlässigkeit und offensiver Spielfreude zu vermitteln. Er hat es geschafft, die Abwehr zu stabilisieren, ohne deshalb den Tordrang der Mannschaft zu zügeln.
Natürlich ist das nur eine Momentaufnahme im Spätsommer. Natürlich ist die Saison noch lang (und das Phrasenschwein bald voll). Und natürlich kommen erst noch die ganz großen Herausforderungen, Aber ein Auswärtsspiel auf Schalke darf durchaus als erster Härtetest bewertet werden, der mit Bravour bestanden wurde. Ausschlaggebend dafür war die geschlossene Leistung der Mannschaft, aus der auf den ersten Blick Franck Ribéry herausgeragt hat. Seine feine Vorarbeit zum 1:0 steht dabei stellvertretend für einen formidablen Auftritt, der nur durch einen haarsträubenden Fehlpass und das eine oder andere übertriebene Dribbling ein wenig getrübt wurde.
Doch nicht nur Ribéry hat überzeugt. Auch der mit ihm wunderbar harmonierende Lahm wusste zu gefallen. Genauso wie ein umsichtiger Kroos und ein unermüdlich kämpfender Thomas Müller. Es ist einfach eine Freude zu sehen, wie ein technisch limitierter Spieler wie er durch Spielintelligenz und Einsatzwillen immer wieder zu überzeugen weiß. Umso erfreulicher, dass es heute endlich mit dem ersten Saisontreffer geklappt hat.
Doch keine Bayern-Lobhudelei kommt derzeit ohne eine Würdigung der Defensive aus. Dabei ist zunächst die fast fehlerfrei agierende Viererkette zu loben, die einfach einen grandiosen Job macht. Auffallend dabei der Leistungssprung von Holger Badstuber, der heute allerdings nur knapp einem Platzverweis entgangen ist. Aber auch Jerome Boateng macht seine Sache absolut hervorragend.
Besonders hervorheben möchte ich jedoch die Arbeit des defensiven Mittelfelds, dessen mutiges, aber nie ungestümes Forechecking einen, wenn nicht d e n Schlüssel zum Erfolg der letzten Wochen darstellt. Die zahlreichen Ballgewinne von Schweinsteiger, Gustavo und Tymoshchuk sorgen immer wieder dafür, dass man den Gegner nur selten vor oder in den eigenen Strafraum kommen lässt und umgekehrt selbst einen Angriff nach dem anderen auf das gegnerische Tor fahren kann. Da ist es dann auch nicht so tragisch, wenn man die eine oder andere Chance, wie heute Petersen und Müller zu Beginn der 2. HZ, fahrlässig verhühnert.
Und trotzdem wäre mir eine noch konsequentere Chancenauswertung ganz lieb. Aber nach 18 Toren aus sechs Ligaspielen darf man nicht meckern. Und überhaupt: Ich wollte ja heute nicht rumkriteln. Aber das brauche ich auch nicht - nach dieser abermals starken Leistung, die eben nur wenige Wünsche offen lässt.
Freuen wir uns also einfach über eine Phase, in der es so gut läuft wie sehr sehr lange nicht mehr. Denn irgendwann kommt auch mal wieder eine Zeit, in der es nicht so hinhaut. Genießen wir's also!
Aufrufe: 3155 | Kommentare: 12 | Bewertungen: 5 | Erstellt:18.09.2011
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KOMMENTARE
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18.09.2011 | 20:38 Uhr
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Master_Of_Disaster :
Sehr schön - gibt es nichts mehr hinzufügen.! Außer - ich frage mich, was sich Schalke die letzten 10 Minuten gedacht hat. Du liegst "nur" 0:2 hinten, da wirfst du doch alles nach vorne.! Da is eh scho Wurscht, ob du noch ein Drittes fängst.! Ich muss ehrlich sagen, ich hätte mich da teilweise geschämt, wenn ich das Schalker Dress getragen hätte...
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