18.10.2011 um 23:14 Uhr
Geschrieben von Voegi
Analyse Neapel - Bayern
Oder: Alles eine Frage der Perspektive
Bei der Bewertung eines Fußballspiels gehen die Meinungen ja mitunter weit auseinander. Die einen sehen alles schwarz, die anderen machen aus ihrer Verzückung kein Hehl.
Ich will versuchen, Euch dieses Phänomen einmal anhand eines Beispiels vorzuführen und habe mich kurzerhand dazu entschieden, meine Persönlichkeit zu spalten. Vorübergehend, versteht sich. Hier also die unterschiedlichen Bewertungen des Neapel-Spiels, aus Sicht von Miesepeter-Voegi und von Eupho-Voegi:
Miesepeter-Voegi bewertet das Spiel so:
Irgendwann musste es ja kommen, das erste Gegentor nach gefühlten Dekaden. Gegen Neapel hatte man es sich mehr als verdient, wirkte die Abwehr doch nicht immer ganz sattelfest und luden wir den Gegner mit zahlreichen Fehlpässen doch immer wieder zu schnellen Gegenstößen ein. Zudem hätten wir ja wohl noch einen Treffer kassieren müssen. Schweinis unorthodoxe Abwehreinlage mit ausgestreckten Flügeln hätte durchaus einen Elfmeter nach sich ziehen können.
Aber apropos Elfmeter: Wieso lässt man Mario Gomez eigentlich noch die Strafstöße ausführen? Eine wirklich platzierten und souverän versenkten Elfer habe ich von ihm bislang noch nicht gesehen. Entweder er verhühnert das Ding (wie jetzt in Neapel oder in Kaiserslautern) oder aber er zittert den Ball gerade so mit viel Glück rein. Sicher ist anders.
Gomez schwache Elfmeterausführung passte denn auch zu seiner (wie heißt es so schön) diskreten Leistung im gesamten Spiel. Ohne echte Zugkraft zum Tor, ohne Esprit, aber dafür mit einigen unnötigen Ballverlusten, wie wir so auch sonst häufig im Bayern-Spiel vorfanden. Überhaupt wirkte das Spiel nach vorne diesmal seltsam uninspiriert und ideenlos. Dauerndes Ballgeschiebe ohne echten Raumgewinn und ohne wirkliches Konzept. Einer Mannschaft von unserem Format eher unwürdig.
So steht am Ende also ein eher mickriges Unentschieden zu Buche, über das man sich mit Fug und Recht ärgern darf. Weil man nicht das Optimum abrufen konnte, weil man zu wenig aus den eigenen Möglichkeiten gemacht hat. So kann es in der Gruppe noch einmal spannend werden. Und genau das hätten wir uns ersparen können - mit einer konzentrierteren, besseren Leistung...
Eupho-Voegi sieht die Sache dagegen ganz anders:
Sieben Punkte aus drei Spielen. Das ist zwar nicht die optimale Ausbeute, aber das lässt sich sehen. Man führt weiterhin die eigene Gruppe an und wird sich am Ende auch souverän für CL-Achtelfinale qualifizieren.
Wie stark unsere Abwehr in dieser Saison ist, sieht man eben auch daran, dass es schon eines Eigentores bedarfs, um Manuel Neuer zu überwinden. Anders können wir derzeit keine Gegentore kassieren. Und so kam Neapel während des gesamten Spiels auch zu keiner klaren Torchance. Schweinsteigers Handspiel als elfmeterwürdig zu bezeichnen, ist natürlich absurd. Der Ball kam von hinten. Schweini konnte ihn nicht sehen. Deshalb ganz klar: Kein Elfmeter.
So ungefährlich wie Neapel war, so viele Möglichkeiten haben sich uns im Spiel nach vorne geboten, die wir leider wegen des fehlenden Fortunes nicht zu nutzen wussten. Mario Gomez, der zuletzt Tore am Fließband geliefert hat, muss man auch mal einen schwach geschossenen Elfmeter zugestehen. Den nächsten wird er sicher reinmachen.
Zudem hatten wir ja noch genügend Möglichkeiten, um das Spiel für uns zu entscheiden. Insbesondere Thomas Müller hätte die Kugel im gegnerischen Kasten unterbringen müssen. Aber was bringt uns das Hadern mit den Konkunktiv, geben wir uns mit dem zufrieden, was wir haben. Ein Remis in der CL auf gegnerischem Platz. Das ist vollkommen okay. Damit kann man leben, damit darf man zufrieden sein. Der FC Bayern ist weiter vollkommen im Soll.
Soweit also die zwei Perspektiven, die ich nach Wiedervereinigung meiner gespaltenen Persönlichkeit für sich jeweils nicht mehr nachvollziehen kann. Denn wie das so ist. Die Wahrheit liegen eben meistens in der Mitte. Oder?
Bei der Bewertung eines Fußballspiels gehen die Meinungen ja mitunter weit auseinander. Die einen sehen alles schwarz, die anderen machen aus ihrer Verzückung kein Hehl.
Ich will versuchen, Euch dieses Phänomen einmal anhand eines Beispiels vorzuführen und habe mich kurzerhand dazu entschieden, meine Persönlichkeit zu spalten. Vorübergehend, versteht sich. Hier also die unterschiedlichen Bewertungen des Neapel-Spiels, aus Sicht von Miesepeter-Voegi und von Eupho-Voegi:
Miesepeter-Voegi bewertet das Spiel so:
Irgendwann musste es ja kommen, das erste Gegentor nach gefühlten Dekaden. Gegen Neapel hatte man es sich mehr als verdient, wirkte die Abwehr doch nicht immer ganz sattelfest und luden wir den Gegner mit zahlreichen Fehlpässen doch immer wieder zu schnellen Gegenstößen ein. Zudem hätten wir ja wohl noch einen Treffer kassieren müssen. Schweinis unorthodoxe Abwehreinlage mit ausgestreckten Flügeln hätte durchaus einen Elfmeter nach sich ziehen können.
Aber apropos Elfmeter: Wieso lässt man Mario Gomez eigentlich noch die Strafstöße ausführen? Eine wirklich platzierten und souverän versenkten Elfer habe ich von ihm bislang noch nicht gesehen. Entweder er verhühnert das Ding (wie jetzt in Neapel oder in Kaiserslautern) oder aber er zittert den Ball gerade so mit viel Glück rein. Sicher ist anders.
Gomez schwache Elfmeterausführung passte denn auch zu seiner (wie heißt es so schön) diskreten Leistung im gesamten Spiel. Ohne echte Zugkraft zum Tor, ohne Esprit, aber dafür mit einigen unnötigen Ballverlusten, wie wir so auch sonst häufig im Bayern-Spiel vorfanden. Überhaupt wirkte das Spiel nach vorne diesmal seltsam uninspiriert und ideenlos. Dauerndes Ballgeschiebe ohne echten Raumgewinn und ohne wirkliches Konzept. Einer Mannschaft von unserem Format eher unwürdig.
So steht am Ende also ein eher mickriges Unentschieden zu Buche, über das man sich mit Fug und Recht ärgern darf. Weil man nicht das Optimum abrufen konnte, weil man zu wenig aus den eigenen Möglichkeiten gemacht hat. So kann es in der Gruppe noch einmal spannend werden. Und genau das hätten wir uns ersparen können - mit einer konzentrierteren, besseren Leistung...
Eupho-Voegi sieht die Sache dagegen ganz anders:
Sieben Punkte aus drei Spielen. Das ist zwar nicht die optimale Ausbeute, aber das lässt sich sehen. Man führt weiterhin die eigene Gruppe an und wird sich am Ende auch souverän für CL-Achtelfinale qualifizieren.
Wie stark unsere Abwehr in dieser Saison ist, sieht man eben auch daran, dass es schon eines Eigentores bedarfs, um Manuel Neuer zu überwinden. Anders können wir derzeit keine Gegentore kassieren. Und so kam Neapel während des gesamten Spiels auch zu keiner klaren Torchance. Schweinsteigers Handspiel als elfmeterwürdig zu bezeichnen, ist natürlich absurd. Der Ball kam von hinten. Schweini konnte ihn nicht sehen. Deshalb ganz klar: Kein Elfmeter.
So ungefährlich wie Neapel war, so viele Möglichkeiten haben sich uns im Spiel nach vorne geboten, die wir leider wegen des fehlenden Fortunes nicht zu nutzen wussten. Mario Gomez, der zuletzt Tore am Fließband geliefert hat, muss man auch mal einen schwach geschossenen Elfmeter zugestehen. Den nächsten wird er sicher reinmachen.
Zudem hatten wir ja noch genügend Möglichkeiten, um das Spiel für uns zu entscheiden. Insbesondere Thomas Müller hätte die Kugel im gegnerischen Kasten unterbringen müssen. Aber was bringt uns das Hadern mit den Konkunktiv, geben wir uns mit dem zufrieden, was wir haben. Ein Remis in der CL auf gegnerischem Platz. Das ist vollkommen okay. Damit kann man leben, damit darf man zufrieden sein. Der FC Bayern ist weiter vollkommen im Soll.
Soweit also die zwei Perspektiven, die ich nach Wiedervereinigung meiner gespaltenen Persönlichkeit für sich jeweils nicht mehr nachvollziehen kann. Denn wie das so ist. Die Wahrheit liegen eben meistens in der Mitte. Oder?
Aufrufe: 4081 | Kommentare: 13 | Bewertungen: 14 | Erstellt:18.10.2011
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Sehe es auch so. Wir sind im Soll, mehr brauchts nicht