03.08.2009 um 14:39 Uhr
Geschrieben von Taktiker
Andersen raus - was nun?
Heute tauchte auf der SPOX- Startseite ziemlich überraschend die Meldung auf, dass Jörn Andersen, ehemaliger Trainer meines 1. FSV Mainz 05, gefeuert wurde. Es steht mir nicht zu, diese Entscheidung zu bewerten, zu kritisieren oder anzuzweifeln. Ich will lediglich die genannten Gründe aufarbeiten, mögliche Lösungen finden und so der Fangemeinde des 1. FSV Mainz 05 ein wenig Hoffnung spenden.
Jörn Andersen wurde am Anfang letzter Saison als Nachfolger des Mainzer Kulttrainers Jürgen Klopp vorgestellt. Viele prophezeiten ihm ein schnelles Ende, die Fußstapfen des Ur- Mainzers und Publikumsliebling Klopp seien zu groß. Schnell zeigte sich, dass Andersen dem Druck durchaus gewachsen war. Neben Klopp tat vor allem der Abschied von Neven Subotic weh, war dieser doch im vorigen Jahr eine feste Größe, und mit Nikolce Noveski zusammen wohl das sicherste Innenverteidigerduo der Saison 2007/08. Mit Niko Bungert wurde ein ebenso junger wie talentierter Spieler verpflichtet, der eigentlich als Ersatz für Bo Svensson dienen sollte, allerdings spielte Niko Bungert sich von Anfang an in der Startelf fest.
Zurück zur Mannschaft, sie fand schnell ihren Rhythmus, war immer in der Spitzengruppe dabei, auch wenn die Mannschaft nicht immer spielerisch zu überzeugen wusste. Und da kommen wir zum ersten Kritikpunkt an Andersen, er habe der Mannschaft nicht seinen Stempel aufgedrückt, die Mannschaft sei lediglich durch die guten Einzelspieler aufgestiegen. Diesem Punkt muss ich leider zustimmen, ich habe fast alle Spiele von Mainz über volle Länge gesehen, und selten nur konnte die Mannschaft spielerisch überzeugen.
Trotzdem hat die Mannschaft relativ sicher den Aufstieg gepackt, schloss die Saison als Zweiter ab. Zusätzlich zu diesem Erfolg wurde das Halbfinale des DFB-Pokals erreicht, wo man sich erst in der Verlängerung Leverkusen geschlagen geben musste. Vorher hatte man mit Köln und Schalke zwei Bundesligisten aus dem Wettbewerb geschmissen, und konnte vor allem in der Defensivarbeit überzeugen. Wahrscheinlich lag den Mainzern der Pokal eher, weil sie nicht das Spiel machen mussten, sondern auf ihre Gelegenheiten warten konnten. Dies lag der Mannschaft von Jörn Andersen sichtlich.
Nach dem Aufstieg herrschte in Mainz Euphorie, diese wurde durch die vielen Verletzungen und die mäßigen Ausbeuten in den Testspielen allerdings erheblich gedämpft. Der Tiefpunkt war natürlich das Pokal-Aus in der ersten Runde beim VFB Lübeck. Doch niemand hätte erwartet, dass noch vor dem ersten Spieltag Jörn Andersen seinen Hut nehmen muss. Was man so hört, waren weniger die schwachen Resultate der Testspiele ausschlaggebend, sondern vielmehr die Entstehung dieser: Mit einer hohen Fehlpassquote und Ideenlosigkeit nach vorne, blieb Mainz 05 bisher den Beweis für die Erstligatauglichkeit schuldig.
Zusätzlich zu den sportlichen „Misserfolgen" soll vor allem Andersens gestörtes Verhältnis zur Mannschaft ausschlaggebend gewesen sein. Zusätzlich stand intern sein Training in der Kritik, es sollen zu wenig taktische Punkte besprochen worden sein. Vielleicht war die sportliche Führung schon länger nicht mit den Trainingsmethoden Andersens zufrieden, konnten ihn aber aufgrund seiner sportlichen Erfolge nicht entlassen. Nun, da die Mannschaft überraschend aus dem DFB-Pokal geflogen ist, war man wohl der Meinung, einer Talfahrt in der Bundesliga lieber frühzeitig gegenzusteuern.
Ich denke niemand hat mit dieser Entscheidung gerechnet, noch bevor der 1. Spieltag der Bundesliga gespielt wurde, dennoch muss jeder Mainz Fan diese Entscheidung respektieren und anerkennen, da man nie weiß, was hinter den Kulissen abgelaufen ist.
Jetzt komme ich zu möglichen Lösungen: Ich denke nicht, dass Mainz einen bekannten Trainer wie zum Beispiel Mirko Slomka zum Nachfolger ernennt, vielmehr wird es wohl eine interne Lösung geben. Der jetzige U19-Trainer, jüngst Deutscher A-Junioren Meister geworden, wird als Übergangslösung gehandelt. Er darf sich aber zweifelsfrei Hoffnung auf eine Festanstellung bei den Profis machen, falls er seinen Job gut erledigt. Generell kommt wohl nur eine interne Lösung infrage, da sich ein neues Gesicht erst einarbeiten müsste, also Zeit bräuchte. Und gerade diese Ist jetzt knapp, 5 tage vor dem Bundesligastart. Also dürfen wir gespannt sein, wen die verantwortlichen aus dem Hut zaubern, die bekanntlich noch nie Freunde der „großen" Lösungen waren.
Jörn Andersen wurde am Anfang letzter Saison als Nachfolger des Mainzer Kulttrainers Jürgen Klopp vorgestellt. Viele prophezeiten ihm ein schnelles Ende, die Fußstapfen des Ur- Mainzers und Publikumsliebling Klopp seien zu groß. Schnell zeigte sich, dass Andersen dem Druck durchaus gewachsen war. Neben Klopp tat vor allem der Abschied von Neven Subotic weh, war dieser doch im vorigen Jahr eine feste Größe, und mit Nikolce Noveski zusammen wohl das sicherste Innenverteidigerduo der Saison 2007/08. Mit Niko Bungert wurde ein ebenso junger wie talentierter Spieler verpflichtet, der eigentlich als Ersatz für Bo Svensson dienen sollte, allerdings spielte Niko Bungert sich von Anfang an in der Startelf fest.
Zurück zur Mannschaft, sie fand schnell ihren Rhythmus, war immer in der Spitzengruppe dabei, auch wenn die Mannschaft nicht immer spielerisch zu überzeugen wusste. Und da kommen wir zum ersten Kritikpunkt an Andersen, er habe der Mannschaft nicht seinen Stempel aufgedrückt, die Mannschaft sei lediglich durch die guten Einzelspieler aufgestiegen. Diesem Punkt muss ich leider zustimmen, ich habe fast alle Spiele von Mainz über volle Länge gesehen, und selten nur konnte die Mannschaft spielerisch überzeugen.
Trotzdem hat die Mannschaft relativ sicher den Aufstieg gepackt, schloss die Saison als Zweiter ab. Zusätzlich zu diesem Erfolg wurde das Halbfinale des DFB-Pokals erreicht, wo man sich erst in der Verlängerung Leverkusen geschlagen geben musste. Vorher hatte man mit Köln und Schalke zwei Bundesligisten aus dem Wettbewerb geschmissen, und konnte vor allem in der Defensivarbeit überzeugen. Wahrscheinlich lag den Mainzern der Pokal eher, weil sie nicht das Spiel machen mussten, sondern auf ihre Gelegenheiten warten konnten. Dies lag der Mannschaft von Jörn Andersen sichtlich.
Nach dem Aufstieg herrschte in Mainz Euphorie, diese wurde durch die vielen Verletzungen und die mäßigen Ausbeuten in den Testspielen allerdings erheblich gedämpft. Der Tiefpunkt war natürlich das Pokal-Aus in der ersten Runde beim VFB Lübeck. Doch niemand hätte erwartet, dass noch vor dem ersten Spieltag Jörn Andersen seinen Hut nehmen muss. Was man so hört, waren weniger die schwachen Resultate der Testspiele ausschlaggebend, sondern vielmehr die Entstehung dieser: Mit einer hohen Fehlpassquote und Ideenlosigkeit nach vorne, blieb Mainz 05 bisher den Beweis für die Erstligatauglichkeit schuldig.
Zusätzlich zu den sportlichen „Misserfolgen" soll vor allem Andersens gestörtes Verhältnis zur Mannschaft ausschlaggebend gewesen sein. Zusätzlich stand intern sein Training in der Kritik, es sollen zu wenig taktische Punkte besprochen worden sein. Vielleicht war die sportliche Führung schon länger nicht mit den Trainingsmethoden Andersens zufrieden, konnten ihn aber aufgrund seiner sportlichen Erfolge nicht entlassen. Nun, da die Mannschaft überraschend aus dem DFB-Pokal geflogen ist, war man wohl der Meinung, einer Talfahrt in der Bundesliga lieber frühzeitig gegenzusteuern.
Ich denke niemand hat mit dieser Entscheidung gerechnet, noch bevor der 1. Spieltag der Bundesliga gespielt wurde, dennoch muss jeder Mainz Fan diese Entscheidung respektieren und anerkennen, da man nie weiß, was hinter den Kulissen abgelaufen ist.
Jetzt komme ich zu möglichen Lösungen: Ich denke nicht, dass Mainz einen bekannten Trainer wie zum Beispiel Mirko Slomka zum Nachfolger ernennt, vielmehr wird es wohl eine interne Lösung geben. Der jetzige U19-Trainer, jüngst Deutscher A-Junioren Meister geworden, wird als Übergangslösung gehandelt. Er darf sich aber zweifelsfrei Hoffnung auf eine Festanstellung bei den Profis machen, falls er seinen Job gut erledigt. Generell kommt wohl nur eine interne Lösung infrage, da sich ein neues Gesicht erst einarbeiten müsste, also Zeit bräuchte. Und gerade diese Ist jetzt knapp, 5 tage vor dem Bundesligastart. Also dürfen wir gespannt sein, wen die verantwortlichen aus dem Hut zaubern, die bekanntlich noch nie Freunde der „großen" Lösungen waren.
Aufrufe: 5583 | Kommentare: 29 | Bewertungen: 12 | Erstellt:03.08.2009
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KOMMENTARE
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03.08.2009 | 16:16 Uhr
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05er4ever : Da kann ich nur zustimmen
Was Tacktiger sich spontan von der Seele geschrieben hat, kann nur bestätigt werden. Ich bin voll und ganz deiner Meinung.
Was unserer Mannschaft aktuell fehlt ist ein taktisches Konzept, ein Spielsystem mit überraaschenden Momenten.
Ich habe alle Mainzer Spiele der letzten Jahre gesehen und schon am ersten Spieltag der letztenSaison erste Zweifel gehegt.
Wer 3:0 gegen die "Freunde aus der Pfalz" führt, darf doch im eigenen Stadion keinen Punkt mehr abgeben.
Was ist den da passiert? Es gäbe dazu und zu der vergagenen Saison noch viel zu sagen, aber Taktiker hat das nünchtern und gut zusammengefasst.
Schwierig wird jetzt die Nachfolge von Andersen. Herr Tuchel, der gehandelt wird wäre die interne Lösung von der alle sprechen. Geld für einen erfahrenen guten Mann (der zu uns passt) wird wohl kaum vorhanden sein. Selbst wenn, wer könnte es den sein? Herr Slomka? Passt der nach Mainz? Mir fehlen da schon die Ideen. Irgendwo habe ich was von Matthäus gelesen. Denke das wäre keine gute Idee. Oder?
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03.08.2009 | 16:11 Uhr
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Taktiker :
@BaileyAlso wenn er sich mit der Mannschaft überworfen hat, fände ich das schon einen sehr guten Grund um ihn zu feuern. Und der Vorstand steht eigentlich für Kontuinität, ist in dieser Konstellation schon über 10 Jahre zusammen glaube ich, und hat noch keinen Trainer entlassen vorher. also muss da schon was im zwischenmenschlichen Bereich nicht gestimmt haben, weil sportlich hat Andersen die Vorraussetzungen mehr als erfüllt.
@Rene_Adler
Kann ich mir nicht vorstellen, weil im Vorstand niemand ist, der sich zu wichtig nimmt und Andersen aus persönlichen gründen entlassen würde
@FCBKai
Der ehem. U19-Trainer Thomas Tuchel übernimmt, offenbar sogar als Dauerlösung, dann hatte sich der Vorstand wohl schon länger überlegt, Andersen zu entlassen. Deswegen kann auch wohl das Pokalspiel nicht der Hauptgrund gewesen sein, allerdings war es wohl eine gute Gelegenheit.
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03.08.2009 | 16:01 Uhr
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FCBKai :
Das wär doch jez die einmalige Chance für Slomka wieder ins Geschäft zu kommen und zu zeigen, was er drauf hat.. Vom Potential her sollte Mainz eig locker im Mittelfeld landen können.
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03.08.2009 | 15:29 Uhr
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03.08.2009 | 14:57 Uhr
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Bailey :
Ich überleg jetzt schon ne ganze Weile, kann aber immer noch keinen wirklich nachvollziehbaren Grund für diese Aktion finden...Bislang hat sich der 05er-Vorstand ja auch nicht durch Kurzschlussaktionen einen Namen gemacht, sondern ist in jeder Situation (Abstiegskampf...) recht besonnen geblieben...und jetzt das...
Gerade auch weil Andresen sehr gut aus dem Schatten der Klopp-Ära getreten ist und letzte Saison streckenweise mMn sogar besserer Fussball als unter Klopp gespielt wurde.
Da können ein paar schwache Testspiele doch nicht wirklich ausreichen, dass es so kriselt.
Und im Pokal gegen Lübeck ausscheiden ist zwar blamabel, aber in 3 Wochen hätte da eh niemand mehr drüber geredet.
Und die Verletzungen in der Vorbereitung waren ja auch nicht wirklich das Werk des Trainings...bin folglich mal auf die Pressemitteilung gespannt.
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03.08.2009 | 14:40 Uhr
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Taktiker :
ich hab mal so drauflosgeschrieben, ich hoffe einfach nur, dass Mainz den richtigen holt, am besten einen unbekannten aus dem eigenen Verein!
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Außerdem scheint die sache mit Tucher schon fest zu sein, kann das eigentlich nur gutheißen!
http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/512285/artikel_Thomas-Tuchel-uebernimmt.html
P.S. Komm doch in die gruppe, wir könnten Verstärkung gebrauchen...