Sommer wie Winterpause ist für uns Fußballfans die reinste Qual. Den Medien geht mal wieder der Stoff aus, so dass man zum 100. Mal lesen muss, wie gut und wie geil der FC Bayern ist. Okay, dem kann und will ich gar nicht widersprechen, aber ihr wisst ja, was ich meine. Dazu läuft im TV seit gefühlten 100 Jahren derselbe Mist. Dieter Bügelfrei Bohlen sucht noch immer seinen Superstar und findet ihn nicht. Idealerweise wäre er 90-60-90. Im Dschungel streiten sich die XY-Promis, wer am besten Hoden verspeist und mein Lieblingsverein kriecht den Scheichs aus Katarnesien und Saudi Arabien dort hin, wo auch bei dir die Sonne nicht scheint. Also halten wir fest, alles wie immer. Umso größer war die Vorfreude auf den 30. Januar. Endlich wieder Fußball und zum Auftakt der Rückrunde gleich das Beste, was die Liga zu bieten hat. Fußballherz, was willst du mehr?
Wolfsburg Lord Bendtner - Arena circa 22.20 Uhr
Vor der Partie traute ich meinen Augen nicht. Die Sky-Experten hatten die Pepsche DNA entschlüsselt und wussten, wie der FC Bayern auflaufen würde. Gewagte These oder?
Für mein Team, welches gedanklich wohl noch im besten Trainingslager aller Zeiten weilte, dort in Eselsmilch badete und dazu Met aus goldenen Wasserhähnen trank, wurde es das erwartet schwere Spiel. Volkswagen ließ die Bänder ruhen und rekrutierte alle Mitarbeiter, um dem Stadion etwas Leben einzuhauchen. Das Spiel nahm dann auch recht flott Fahrt auf. Haar-Top-Model Hecking und sein Team drehten von Beginn an den Bas(s) auf und der Most trinkende Dost war es auch, der den ersten Konter der Wölfe eiskalt verwandelte. Die Bayern danach sehr bemüht und mit viel Balleigentum, richtige Gefahr versprühten sie allerdings nicht. Konnte ich irgendwie nicht verstehen, denn aus München war doch unlängst zu hören, dass Ligaspiele doch einfacher seinen als Trainingsspiele. Kurz vor der Pause dann die Vorentscheidung. Erneut schlug Bas the Beast Dost zu und Welttorhüter Neuer wusste gar nicht, ob er heulen oder lachen sollte. 2 Gegentore in einem Spiel? Die Älteren unter euch erinnern sich?
Wer nun auf die Pausenmagie von Pep hoffte, hoffte vergebens. Für eingefleischte Bayern-Fans kam es noch schlimmer, denn Mitchel Beavis Weiser machte sich seinen Einsatz bereit. Spätestens hier habe ich das Spiel gedanklich abgeschenkt. Und ich sollte recht behalte, denn kurz darauf der VfL wieder mit einem BVB-Gedächtniskonter und der Braune machte mit dem 3:0 den Sack zu. Die Bayern, hier in Person von Juan Bernat, betrieben dann noch etwas Ergebniskosmetik und erzielten, oh Wunder, den 3:1 Anschlusstreffer. Wer nun dachte, der Rekordmeister brennt jetzt hier ein Feuerwerk ab, sah sich schnell getäuscht. Das Wolfsburger Wolfsrudel blieb bei seinen Kontern stets die gefährlichere Mannschaft und so kam es, wie es kommen musste. Die Münchner Abwehr, weiterhin im tiefsten Winterschlaf, überließ der Braune an der Mittellinie großzügig den Ball. Lediglich Dante hätte ihn noch stoppen können. Wobei hier die Betonung auf hätte liegt. Wie einen Schuljungen ließ er den Samba-Kicker aussehen und bestrafte die Großkopferten erneut. Am Ende eine, auch in dieser Höhe, verdiente Niederlage.
Fazit der Partie: Spannung? Ihr habt es so gewollt.
München Gefrierschrank-Arena circa 21.50 Uhr
Spiel eins nach Wolfsburg und der vorzeitig vergeigten Meisterschaft. Nun sollte Schalke, der kleine Nachbar vom BVB, für die Niederlage im Wolfsburger Autohaus büßen. Wie man so, in den einschlägigen Foren lass, ging es ja nur noch um die Höhe des Sieges. Wie ein Blizzard sollte der Rekordmeister über die Schalker hereinbrechen. Der Rahmen für das Duell gegen unseren Angsttrainer Nummer eins, denn alle nur liebevoll RMD rufen, war perfekt. Kai Dittmann, bekennender BVB-Fan, kommentierte das Spiel, die Allianz-Arena war erstmals mit 75.000 Zuschauern besetzt und die Temperaturen lagen im Unterhosen-Bereich.
Mannschaftstechnisch nahm Seppl Pep 3 Änderungen vor. Benatia, Beavis Weiser und Götzinho bekamen den Vorzug vor LewanTREFFNIXdowski, Wadenbeißer Rode und dem Helden von Wolfsburg, Dante. Über die Schalker Aufstellung hüllen wir mal den Mantel des Schweigens. Nennen wir sie einfach BUS. Vom Anpfiff weg erkannte man sehr schnell die 2012 Finale dahoam Taktik von RMD. Hinten dicht und vorne hilft Drogb . . . . ähm Höwedes. Das Spiel selber, welches sich gefühlt noch weiter unter dem Unterhosen-Bereich befand, hatte genau 3 Highlights. 1. Jerome entschied mit einer Blutgrätsche das Bruderduell für sich. 2. Ein Kopfballtor von Arjen The Flying Dutchman Robben und 3. Das Drogba Gedächtnistor von Höwedes. Da der Schiedsrichter auch keinen Bock mehr auf den Kick hatte, pfiff er halt pünktlich ab.
Fazit der Partie: Weiter gehts im Winterschlaf.
Stuttgart: Frust Arena circa 17.20 Uhr
Heute ging es mal wieder in die Landeshauptstadt der Spätzle-Anbeter. Zwischen Stuttgart und München liegen knapp 200 Kilometer. Für Autofahrer ein Klacks, für Fußball-Ästheten Welten. Die letzte Niederlage gegen Labbadias Erben liegt fast 7 Jahre zurück, also bitte, was sollte heute hier schief gehen? Hinzu kommt, dass der Rekordmeister unter der Woche beim 1:1 gegen Schalke enormes Selbstvertrauen getankt hat. Immerhin spielte man dort 70 Minuten mit einem Mann weniger. Hinzu kommt, dass Pep seine Rotationsmaschine fürs Erste auf Eis legte und lediglich Spaßvogel Dante unseren Grätschen-König Boateng ersetzte. Von Wiedergutmachung war rein gar nichts zu sehen. Das Gegenteil war der Fall. Es gab sogar noch eine Steigerung zu den schlechten Leistungen der Rückrunde. Im Arbeitszeugnis des FC Bayern würde stehen: War stets bemüht, was dies bedeutet, brauche ich wohl den meisten Schülern hier nicht zu erklären. Dies lag vor allem auch daran, dass man Robben ins Sandwich nahm. Leuten mit sexuellem Hintergedanken sei gesagt, er wurde gedoppelt.
Fundstück im Netz. Dieses Bild sagt alles über den VfB Stuttgart.
Die Stuttgarter Spieler, denen nicht nur Stevens, sondern auch das Abstiegsgespenst im Nacken sitzen, verweigerten von Beginn an das Spiel nach vorne. Zwar lief man am Ende des Spiels circa 7 Kilometer mehr als die Gäste aber dies zumeist in ihrer eigenen Hälfte. Und da sich beide Teams in ihrer Harmlosigkeit neutralisierten, bedurfte es mal wieder eine Einzelaktion. Und jetzt bitte festhalten. Mitchel Beavis Weiser, an dem unser Pep wohl einen Narren gefressen hat, erzielte seinen ersten Assist. Ein Traum von einem No-Look-Chip-Pass auf Robben und dieser haut das Ding Volley und völlig emotionslos ins Tor. Bis zu diesem Zeitpunkt, wenn man dem Reporter Glauben schenkte, hatte man das Gefühl, "Die Bayern haben eine Dynamik wie eine Polonaise im Altenheim."
Übrigens, als Belohnung für Weisers Assist, durfte dieser dann gleich in der Kabine bleiben. Ersetzt wurde er durch Müller. Das Spiel war auch in der zweiten Hälfte nicht besser und war arm an Highlights. Eines jedoch setzte David Alaba mit einem monstermäßigen Hammer Freistoßtor. Kein Aufbäumen der Stuttgarter, nichts. Die Mannen um Stevens hielten eisern an ihrem Nicht-Angriffspakt fest. Nur keine Tore schießen aber dafür viele verhindern. Jetzt bekommt das Projekt Stuttgart21 eine ganz neue Bedeutung. Man möchte 2021 dann wohl wieder erstklassig sein.
Fazit der Partie: Was haben die nur in Katar mit der Mannschaft gemacht?
+++ Eilmeldung +++ Eilmeldung +++ Eilmeldung +++
Wie der FC Bayern auf der extra einberufenen Pressekonferenz mitteilte, zog Mitchel Weiser mal wieder den Kürzeren.
München: Valentins-Tag-Arena circa 17.20 Uhr
Die Kein TOR Hasen um Joe Zinnbauer waren on Tour und rechneten sich doch tatsächlich was aus in München, nur weil man jetzt einen alternden EX-Bayern-Star in seinen Reihen hatte. Sollte doch langsam mal auffallen. Jeder, der große Taten in München ankündigt, geht ordentlich Baden. Unstrittig ist, dass das Münchner Starensemble nach den desaströsen Leistungen der Rückrunde einige Kritiken einstecken musste. Man war fast geneigt zu glauben, dass wir kurz vor dem Abgrund stünden und besser gleich den Spielbetrieb einstellen sollten, so schlecht waren wir. Ein erfolgloser Trainer namens Labbadia hätte jetzt gesagt: Am Arsch geleckt. Aber nicht mit Pep? Er rotiert a bisserl in der Aufstellung rum und schon läuft die FC Bayern Maschinerie wieder in den gewohnt souveränen Arroganz-Modus. Man ließ sich die Hamburger knapp 20 Minuten etwas austoben und dann schlug die Stunde der 3 glorreichen Halunken. In den Hauptrollen Müller, Götze und Robben. Spätestens nach dieser Aufführung müsste man alle 3 für den Bundesliga-Oscar nominieren.
Die Hanseaten die immer ein gern gesehener Gast in München sind, stellten spätestens nach der Pause den Spielbetrieb ein und ergaben sich ihren Schicksal. Die 3 glorreichen "Halunken" machten das Spiel dann zu ihrer ganz eigenen öffentlichen Trainingseinheit mit Spaßfaktor. Selbst LewanTREFFNIXdowski und der eingewechselte Ribery durften sich dann noch in die Torschützenliste eintragen. Hoch droben auf den Reporterplätzen hatte Comedian Marcel Dummschwätzer Reif mal wieder seinen ganz persönlichen Auftritt. Zu Beginn der Partie machte er sich mal wieder über Arjen Robben lustig. Gutes Zuspiel mit dem Gleichgewichtsfuß haute er raus. Die Strafe für seine geistige Entgleisung folgte in der 47. Minute als Robben mal eben den Ball mit jenem Gleichgewichtsfuß im Hamburger Tor versenkte. 10 für Reif´s Gesichtsausdruck.
Fazit der Partie: Tolles Grillwetter in Hamburg
Genau das hab ich mir dann auch gedacht.
In your Face, Reif!
Viel Spaß beim lesen und kommentieren.