Da ist sie nun also, die Initiative von Otto Rieckhoff, die meinen HSV zukunftsfähig machen soll. HSVPlus wurde gestern öffentlich vorgestellt und soll bis zum Januar in der Mitgliedschaft mehrheitsfähig werden. Mir erscheint das Konzept schlüssig auch wenn mir Einzelheiten noch nicht gefallen, aber was nicht ist kann ja noch werden.
Ich schreibe hier schon seit längerem, dass es in meinen Augen mit dem HSV nicht so weitergehen kann. In einer noch nie dargewesenen Häufigkeit stolpern die Verantwortlichen des HSV von einem Fettnäpfchen ins nächste und mein persönlicher Eindruck ist, dass es sie gar nicht stört. Unisono erklären Manfred Ertel und Carl Edgar Jarchow, dass sie sich auf einem guten Weg befinden. Oder meinen sie doch den HSV?
Via Twitter wurde ich auf einen Artikel im manager magazin online aufmerksam gemacht. "Der HSV mag zurzeit der am schlechtesten geführte Erstligaklub im Lande sein." heißt es in dem sehr lesenswerten Beitrag Die dunkle Seite der Bundesliga. Erschreckend sind auch die Kennzahlen, welche ein negatives Eigenkapital des HSV ausweisen. Ich bin beileibe kein Wirtschaftsexperte, doch passen diese Zahlen in das Bild, das ich von meinem HSV momentan habe und wenn ich sage, dass sie mich nachdenklich stimmen, wäre das mehr als eine Untertreibung.
Auf jeden Fall lässt mich dieser Artikel am ordentlichen Weg des HSV zweifeln. Mir ist klar, dass der Grat zwischen Aufrichtigkeit und selbstzerstörerischer Dummheit ein schmaler ist, wenn man sich als Verantwortlicher des HSV öffentlich äußert, doch die (zur Schau gestellte) Selbstzufriedenheit eines Manfred Ertel (2.9. bei Sky Take 1, Take 2 ) lässt mich kopfschüttelnd zurück und ist eine Steilvorlage für jede Alternative.
Mit HSVPlus soll jetzt also alles besser werden.
Wer hier mitliest kennt meine Forderung nach Beteiligung der 83er an einer Initiative zur Strukturveränderung, daher begrüße ich selbstverständlich, dass Holger Hieronymus, Dietmar Jakobs und Thomas von Heesen dem Aufruf von Otto Rieckhoff gefolgt sind und sich für HSVPlus einsetzen. Ob sie später auch in Amt und Würden kommen werden ist damit noch lange nicht gesagt, aber sie kommen aus ihrer "Nörgelecke" und Werben für Unterstützung. Gespannt bin ich auf die Wirtschaftsgrößen, die sich wohl noch outen werden.
Stören tut mich die Unterschrift "Aufstellen für Europa" mit dem die Initiative wirbt.
Natürlich braucht eine Initiative einen Slogan, doch dieser erweckt den Eindruck eines Versprechens, das nicht gehalten werden kann und bietet daher auch jede Menge Angriffsfläche für Ausgliederungsgegner.
Auch spielen mir die Investoren oder strategische Partner eine zu große Rolle, so wird der Eindruck erweckt, dass die Ausgliederung nur ein Mittel ist um frisches Geld einzuwerben, daran schließt sich die Frage an was passiert, wenn das frische Geld denn ausgegeben ist. Denn sein wir ehrlich, wenn der HSV mit einer Sache kein Problem hat, dann ist es das Geldausgeben.
Auch frage ich mich, wie sinnvoll es ist in einer Situation der wirtschaftlichen Schräglage Anteile zu veräußern, das wäre ja als würde man Spieler , die man verkaufen will erst aussortieren und sich dann über mangelnde Angebote wundern...
Ich fände es klug, wenn man die Beteiligung von außen erst nach einer gewissen Zeit zulassen würde, dadurch könnte sich die neue Vereinsführung -so sie denn kommt- erst finden und das Vertrauen von Mitgliedern und Investoren gewinnen. Wenn die Not denn wirklich so groß ist, dass sofort frisches Geld benötigt wird sollte man zumindest die angedachten 24,9% weiter staffeln.
Aber das sind ja schon Details. Gestern war erst der öffentliche Startschuss der Initiative und in den kommenden Monaten können meine Bedenken ja noch ausgeräumt werden.
Wenn ich mir das Konzept von HSVPlus durchlese, sehe ich darin die Möglichkeit auf eine bessere Zukunft meines Vereins und daher werde ich diesen Weg kritisch aber wohlwollend mitgehen.
Nein ich verspreche jetzt noch niemanden meine Stimme im Januar, doch sehe ich in HSVPlus einen mehrheitsfähigen Weg zur Veränderung. Wichtig wird sein, ob es erreicht werden kann alle Ausgliederungsbefürworter hinter HSVPlus zu vereinen, denn das wird die Voraussetzung für den Erfolg sein.
Erfolg im Sport kann niemand garantieren, man kann nur daran arbeiten die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs zu erhöhen.
NUR DER HSV!
Da kauft er auch keinen 40-Spieler-Kader zusammen. Aber prinzipiell könnte der Felix schon heim kommen. Eben nur nicht als Trainer
Der SC war ja gestern (lt. Bild) noch zu keiner Stellungnahme bereit, allerdings haben sie schon in der letzten SC-News gegen eine Ausgliederung gewettert.
Da die vereinspolitischenThemen ja meist doch nicht besetzt sind hab ich mir die Freiheit eines Einwurfs herausgenommen. ;)
Ja, HSVPlus ist ein gangbarer Weg etwas zu verbessern.
Ich hoffe nur, dass sich die Kühne-Magath-Connection zurückhält.
Hätte man die Anteilssache nicht gleich gesagt wäre es sehr gute Munition für die Gegner der Geschichte gewesen. So hat man diesen schonmal ne bißchen Wind aus den Segeln genommen. Den Medien ebenso, denn die hätten dieses mit Sicherheit auch rausgekrammt und die ganze Aktion als von Anfang an unglaubwürdig dargestellt. Ich fürchte dies werden große Teile der Supporters eh schon versuchen :(
Ich persönlich, finde das es der richtige Weg ist, gebe dir aber Recht, dass der Claime ungünstig gewählt ist.
Prinzipielle ist es aber eine super Sache. Wäre ich bekannt oder ein Industireller aus Hamburg, ich würde mein Gesicht dafür auch hergeben
Ähm ... es gibt doch noch gar kein veröffentliches Konzept oder gar Einzelheiten?!
Mir gefallen die Schlagworte auch, aber so lange die neue Satzung und der Antrag stehen, sollte man sich über eine Beurteilung sehr zurückhalten.
Bisher heisst es nur "wir wollen das und das erreichen und das ist auf jeden fall möglich"
Nur wie genau steht noch nirgendwo.