Blogpokal 2009 / 10
11.02.2010 um 12:49 Uhr
Geschrieben von Voegi
BIER!
Liebe Freude des Sports und der Braukunst!
(Leev Jecke,
ich weeß, et is ald Karneval. Un ich müsst eijentlich hee jet Kölsch kalle. Ävver dat kann jo kei Minsch verstonn. Ich will ävver jewinne. Esu, seid nit bös, ävver ich maach op Hochdeutsch wigger. Üch all ävver: Alaaf!)
Das Schicksal ist bekanntlich eine mystische Macht, deren Launen wir als einfache Menschen gemeinhin nicht vorherzusehen mögen (sonst wäre es ja auch irgendwie kein Schicksal). Ob Schicksal oder eine glückliche Fügung, fest steht: Bei der Terminierung dieses Blogpokalspieltags müssen höhere Mächte im Spiel gewesen sein. Spielen doch ausgerechnet an diesem Spieltag, an welchem sich UnrealFabian und meine Wenigkeit duellieren, unser beide Herz-und-Magen-Clubs gegeneinander – und das auch noch ausgerechnet an Karneval. Also auf Deutsch: Ein jeckes Spiel zwischen FCB und BVB.
Nun mag man lange überlegen, was genau München und Dortmund denn eigentlich verbindet. Doch auch nach stundenlangem Grübeln wird man stets auf die immer selbe Antwort kommen. Sie ist goldgelb (mal trüber, mal klarer), herb (mal stärker, mal schwächer), wohlschmeckend (mal mehr, mal weniger), 5%ig (mal höher, mal niedriger) und in jedem Falle berauschend und vierbuchstabig. Ihr habt es längst erraten, es geht ums Bier. Denn München und Dortmund sind zweifelsohne zwei der größten deutschen Biermetropolen dieses Landes. Als gebürtiger Kölner und Liebhaber der kölschen Braukunst verzichte ich aber ganz bewusst darauf, sie als die beiden Bierhauptstädte Deutschlands zu bezeichnen. Dat wör nämlisch Driss! Wir halten aber als Zwischenergebnis schon mal fest: Es geht, wie eigentlich immer im Leben und an Karneval in besonderem Maße, ums Bier.
Bliebe nur die Frage, was das jetzt mit dem samstäglichen Kick zu tun hat. Habe ich mich auch gefragt und die Angelegenheit dann mal ganz wissenschaftlich in Angriff genommen. Herausgekommen ist ein dreistufiges Bier-Fußball-Gedankenexperiment, deren Ergebnisse ich nunmehr der SPOX-Welt präsentiere:
Stufe 1: Hopfen-Metaphorik
Bekanntlich besitze ich ja eine gewisse Vorliebe für hanebüchene Wortspiele und metaphorisch angehauchte Quervergleiche mit fragwürdiger Aussagekraft. Und da Bier, wie wir alle wissen, der Quell menschlicher Weisheit ist (lat.: In Cervesia veritas), habe ich die versucht, den Ausgang des Spieles anhand biertypischer Eigenschaften zu ermitteln:
In feucht-fröhlicher Hopfenmetaphorik muss man zunächst feststellen, dass die Bayern in diesen Tagen die Maß aller Dinge sind, die Siegchancen der Borussen dementsprechend allenfalls im Promille-Bereich liegen. Somit wird sich am Samstag, wenn Rib & Rob voll (auf der Höhe) sind, die Spreu vom Hefe-Weizen trennen. Sie werden ihr gewohntes Tempospiel aufziehen (genau das ist nämlich ihr Bier) und den Dortmundern eine herb-würzige Klatsche bescheren. Bei der Borussia wird es daraufhin gären, bis sogar Watzkes Augen brauen. Ohne hier ein Fass aufmachen zu wollen, wird der BVB aber schon ein echtes Glückspils brauchen, um in München etwas zu reißen. Andernfalls aber sind für sie mal wieder Hopfen und Malz verloren.
Stufe 2: Stammtischrunde
Obwohl im Laufe meines noch jungen Lebens schon einige Liter des herb-malzigen Hopfengetränks durch meine Kehle gelaufen sind, würde ich mich gleichwohl nicht als einen der größten Bierexperten dieses Landes bezeichnen. Da gibt es andere Fachleute, die glauben, sich in diesem Metier wie auch in der Fragen der Fußballfachkunde besser auszukennen. Und die habe ich einfach mal gefragt. Wie sie das so sehen mit dem Topspiel dieses Spieltags.
Da wäre zum einen uns Udo, die graue Eminenz der Kölner Brauhausmeile, das wandelnde Bierfass mit Zweitwohnsitz im Kölner Päffgen. Keiner versteht von Fußball und Bier so viel wie er. Darum verlasse ich mich auf seine hochprozentige Prognose "Ich kenne das: Wenn eine Saison erstmal so voll im Gange ist, dann setzen diese Gärprozesse ein. Dann kommen Neid und Missgunst auf. Das ist ganz gefährlich. So war das früh bei mir immer, wenn der Franz und der Uli zu mir kamen und meinten: Komm Trainer, gehen wir einen saufen." Soweit Latteks Selbstreflexion zum Thema "Fußball und ich", aus der man zwischen den Zeilen ganz subtil herauslesen kann, dass er wie immer einen Bayern-Sieg prophezeit. Die unwiderstehlichste Mischung aus rundem Leder und regelmäßigem Alkoholabusus ist aber zweifelsohne der Weizen-Waldi. Eben jener Weizen-Waldi, der seit Jahr und Tag mit missionarischem Eifer die Kunde verbreitet, dass Weißbier in seinen Breiten den Status eines Grundnahrungsmittels besitzt. Er äußerte sich wie üblich kurz und knapp "Die Bayern machen's. Prost!". Und das ist ja nun mal wirklich eindeutig. Natürlich habe ich auch versucht, den DFB-Ex-Präses an die Strippe zu kriegen, der zwischen zwei Gallonen Cannstatter Edelzwicker seine Kehle auch schon mal mit etwas Gerstenkaltschale durchspült. Er bekam im Kofferraum aber leider kein Netz. So begnüge ich mich also mit den Prognosen der beiden anerkannten Experten, die auch so schon absolut unumstößlich eindeutig und fachlich unangreifbar sind.
Stufe 3: Der Selbstversuch
Bier ist in den Theorie ja eine schöne Sache. Seine wahre Pracht erhellt sich jedoch erst in der praktischen Verkostung. Deshalb habe ich in todesmutigen Pioniergeist den Selbstversuch gewagt und mich mit je 5 Litern Hefe-Weizen und Dortmunder Edel Pils auf der heimischen Villeroy & Boch-Ausstellung eingeschlossen, um in dem sich daraufhin verfestigenden Zustand erhöhter Lebensfreude eine möglichst punktgenaue Analyse zu treffen (die zahlreichen Tippfehler sind als versuchsimmanente Begleiterscheinungen in Kauf zu nehmen):
Puuh, allso, wenn die Bayerrn ds verlieren, dann werd ich nie nie nie wieder mehr ws trinken. Verpsrochen. Nieeee wieder! Is mir abr auuch egak. Ich willi eigntlicg auch gar niie mehr ws trinken. Boah, mir s ja sosooo übel. Hoffetlisxh verliern das. S besser so. Ach, was oslls – die Dorrtmuinder gwinnen: 2:0, odr so. Ejaaal!
Und was lernen wir daraus? Wer auf den BVB tippt, muss schon ziemlich besoffen sein. Da ich aber inzwischen wieder einigermaßen nüchtern bin, stelle ich ebenso nüchtern fest, dass immerhin zwei meiner feucht-fröhlichen Gedankenexperimente für einen Bayern-Sieg sprechen. Daraus folgt wissenschaftlich zwingend ein 2:1-Sieg der Bayern. Oder in Bildern ausgedrückt:
Wie dieser Sieg genau zu Stande kommen wird, vermag ich allerdings nicht zu sagen.
Ich sag ma so: 1:0 Robben (34.), 2:0 Gomez (53.), 2:1 Barrios (86.). Oder anders. Ist aber auch egal. Denn Fußball ist wie Bier: Ob malzig-herb, ob süffig-fein, wichtig ist: Das Ding muss rein!
In dem Sinne Prost!
Und hier gehts zu Unreals Gegenblog
(Leev Jecke,
ich weeß, et is ald Karneval. Un ich müsst eijentlich hee jet Kölsch kalle. Ävver dat kann jo kei Minsch verstonn. Ich will ävver jewinne. Esu, seid nit bös, ävver ich maach op Hochdeutsch wigger. Üch all ävver: Alaaf!)
Das Schicksal ist bekanntlich eine mystische Macht, deren Launen wir als einfache Menschen gemeinhin nicht vorherzusehen mögen (sonst wäre es ja auch irgendwie kein Schicksal). Ob Schicksal oder eine glückliche Fügung, fest steht: Bei der Terminierung dieses Blogpokalspieltags müssen höhere Mächte im Spiel gewesen sein. Spielen doch ausgerechnet an diesem Spieltag, an welchem sich UnrealFabian und meine Wenigkeit duellieren, unser beide Herz-und-Magen-Clubs gegeneinander – und das auch noch ausgerechnet an Karneval. Also auf Deutsch: Ein jeckes Spiel zwischen FCB und BVB.
Nun mag man lange überlegen, was genau München und Dortmund denn eigentlich verbindet. Doch auch nach stundenlangem Grübeln wird man stets auf die immer selbe Antwort kommen. Sie ist goldgelb (mal trüber, mal klarer), herb (mal stärker, mal schwächer), wohlschmeckend (mal mehr, mal weniger), 5%ig (mal höher, mal niedriger) und in jedem Falle berauschend und vierbuchstabig. Ihr habt es längst erraten, es geht ums Bier. Denn München und Dortmund sind zweifelsohne zwei der größten deutschen Biermetropolen dieses Landes. Als gebürtiger Kölner und Liebhaber der kölschen Braukunst verzichte ich aber ganz bewusst darauf, sie als die beiden Bierhauptstädte Deutschlands zu bezeichnen. Dat wör nämlisch Driss! Wir halten aber als Zwischenergebnis schon mal fest: Es geht, wie eigentlich immer im Leben und an Karneval in besonderem Maße, ums Bier.
Bliebe nur die Frage, was das jetzt mit dem samstäglichen Kick zu tun hat. Habe ich mich auch gefragt und die Angelegenheit dann mal ganz wissenschaftlich in Angriff genommen. Herausgekommen ist ein dreistufiges Bier-Fußball-Gedankenexperiment, deren Ergebnisse ich nunmehr der SPOX-Welt präsentiere:
Stufe 1: Hopfen-Metaphorik
Bekanntlich besitze ich ja eine gewisse Vorliebe für hanebüchene Wortspiele und metaphorisch angehauchte Quervergleiche mit fragwürdiger Aussagekraft. Und da Bier, wie wir alle wissen, der Quell menschlicher Weisheit ist (lat.: In Cervesia veritas), habe ich die versucht, den Ausgang des Spieles anhand biertypischer Eigenschaften zu ermitteln:
In feucht-fröhlicher Hopfenmetaphorik muss man zunächst feststellen, dass die Bayern in diesen Tagen die Maß aller Dinge sind, die Siegchancen der Borussen dementsprechend allenfalls im Promille-Bereich liegen. Somit wird sich am Samstag, wenn Rib & Rob voll (auf der Höhe) sind, die Spreu vom Hefe-Weizen trennen. Sie werden ihr gewohntes Tempospiel aufziehen (genau das ist nämlich ihr Bier) und den Dortmundern eine herb-würzige Klatsche bescheren. Bei der Borussia wird es daraufhin gären, bis sogar Watzkes Augen brauen. Ohne hier ein Fass aufmachen zu wollen, wird der BVB aber schon ein echtes Glückspils brauchen, um in München etwas zu reißen. Andernfalls aber sind für sie mal wieder Hopfen und Malz verloren.
Stufe 2: Stammtischrunde
Obwohl im Laufe meines noch jungen Lebens schon einige Liter des herb-malzigen Hopfengetränks durch meine Kehle gelaufen sind, würde ich mich gleichwohl nicht als einen der größten Bierexperten dieses Landes bezeichnen. Da gibt es andere Fachleute, die glauben, sich in diesem Metier wie auch in der Fragen der Fußballfachkunde besser auszukennen. Und die habe ich einfach mal gefragt. Wie sie das so sehen mit dem Topspiel dieses Spieltags.
Da wäre zum einen uns Udo, die graue Eminenz der Kölner Brauhausmeile, das wandelnde Bierfass mit Zweitwohnsitz im Kölner Päffgen. Keiner versteht von Fußball und Bier so viel wie er. Darum verlasse ich mich auf seine hochprozentige Prognose "Ich kenne das: Wenn eine Saison erstmal so voll im Gange ist, dann setzen diese Gärprozesse ein. Dann kommen Neid und Missgunst auf. Das ist ganz gefährlich. So war das früh bei mir immer, wenn der Franz und der Uli zu mir kamen und meinten: Komm Trainer, gehen wir einen saufen." Soweit Latteks Selbstreflexion zum Thema "Fußball und ich", aus der man zwischen den Zeilen ganz subtil herauslesen kann, dass er wie immer einen Bayern-Sieg prophezeit. Die unwiderstehlichste Mischung aus rundem Leder und regelmäßigem Alkoholabusus ist aber zweifelsohne der Weizen-Waldi. Eben jener Weizen-Waldi, der seit Jahr und Tag mit missionarischem Eifer die Kunde verbreitet, dass Weißbier in seinen Breiten den Status eines Grundnahrungsmittels besitzt. Er äußerte sich wie üblich kurz und knapp "Die Bayern machen's. Prost!". Und das ist ja nun mal wirklich eindeutig. Natürlich habe ich auch versucht, den DFB-Ex-Präses an die Strippe zu kriegen, der zwischen zwei Gallonen Cannstatter Edelzwicker seine Kehle auch schon mal mit etwas Gerstenkaltschale durchspült. Er bekam im Kofferraum aber leider kein Netz. So begnüge ich mich also mit den Prognosen der beiden anerkannten Experten, die auch so schon absolut unumstößlich eindeutig und fachlich unangreifbar sind.
Stufe 3: Der Selbstversuch
Bier ist in den Theorie ja eine schöne Sache. Seine wahre Pracht erhellt sich jedoch erst in der praktischen Verkostung. Deshalb habe ich in todesmutigen Pioniergeist den Selbstversuch gewagt und mich mit je 5 Litern Hefe-Weizen und Dortmunder Edel Pils auf der heimischen Villeroy & Boch-Ausstellung eingeschlossen, um in dem sich daraufhin verfestigenden Zustand erhöhter Lebensfreude eine möglichst punktgenaue Analyse zu treffen (die zahlreichen Tippfehler sind als versuchsimmanente Begleiterscheinungen in Kauf zu nehmen):
Puuh, allso, wenn die Bayerrn ds verlieren, dann werd ich nie nie nie wieder mehr ws trinken. Verpsrochen. Nieeee wieder! Is mir abr auuch egak. Ich willi eigntlicg auch gar niie mehr ws trinken. Boah, mir s ja sosooo übel. Hoffetlisxh verliern das. S besser so. Ach, was oslls – die Dorrtmuinder gwinnen: 2:0, odr so. Ejaaal!
Und was lernen wir daraus? Wer auf den BVB tippt, muss schon ziemlich besoffen sein. Da ich aber inzwischen wieder einigermaßen nüchtern bin, stelle ich ebenso nüchtern fest, dass immerhin zwei meiner feucht-fröhlichen Gedankenexperimente für einen Bayern-Sieg sprechen. Daraus folgt wissenschaftlich zwingend ein 2:1-Sieg der Bayern. Oder in Bildern ausgedrückt:
Wie dieser Sieg genau zu Stande kommen wird, vermag ich allerdings nicht zu sagen.
Ich sag ma so: 1:0 Robben (34.), 2:0 Gomez (53.), 2:1 Barrios (86.). Oder anders. Ist aber auch egal. Denn Fußball ist wie Bier: Ob malzig-herb, ob süffig-fein, wichtig ist: Das Ding muss rein!
In dem Sinne Prost!
Und hier gehts zu Unreals Gegenblog
Aufrufe: 5554 | Kommentare: 39 | Bewertungen: 60 | Erstellt:11.02.2010
ø 8.4
KOMMENTARE
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11.02.2010 | 14:24 Uhr
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tstone1 :
Euch gehen die Ideen nicht aus sowohl deine als auch Fabians Idee gefällt mir. Ihr bekommt beide 10 punkte da ich aber besser Bier trinken kann als das ABC aufsagen hast du trotzdem knapp gewonnen
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11.02.2010 | 13:39 Uhr
0
xxlhonk :
Hier mein Kommentar, denn ich auch genauso beim Kontrahenten wieder geben werde.Das Duell geht für mich mit 10:9 aus.
Ähnlich eng wird wohl das Spiel am Samstag.
Aber wohl kaum das Ergebnis dieses Blogpokalduells.
Wie sagt eine alte Chinesische Weisheit?
Blogst du gegen Bayern, wirst Du raiern.
Oder so ähnlich.
Denn wer gegen bayern blogt verliert.
Hier .
Immer.
Auch wenn er der bessere Blog war.
Fragt mal die bisherigen Bayern-gegner.
Die werden mir eindeutig zu stimmen.
Aber dieses Mal gewinnt auch der bessere Blog.
Zwar nur einen Tick besser, aber besser.
Da nützt selbst der alte Honk´sche Sextrick nichts.
Also:
10-9 für Voegi
Und der bekommt auch meine Stimme im TLN-Voting.
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11.02.2010 | 13:01 Uhr
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Der vierzigste Blog im Blogpokal und er ist originell.
Klasse Voegi 10 Punkte von mir.....
Mal sehen was Unreal dagegen setzt.
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11.02.2010 | 12:59 Uhr
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edit: das duell geht mit 10 zu 8 an dich. dein kontrahent hat auch eine schöne idee gehabt aber nicht konsequent durgeführt wie du... meine voting-stimmen erhälst du ebenfalls...
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11.02.2010 | 12:55 Uhr
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Ungelesen, einfach so, geschenkt!
Lesen tue ich gleich auch noch, vielleicht.
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Zisch, klack und weg!
Gruß, Fabian (... heute schon ein traditionelles Weißwurstfrühstück mit einem kühlen Weizenbier gehabt - vielleicht war das ausschlaggebend für das 10:9)