30.11.2010 um 11:51 Uhr
Geschrieben von Donald
BP: Der Hallencrack
Er ist eines der größten Talente, das der VfB Stuttgart aktuell in seinen eigenen Reihen hat. Die Rede ist von Raphael Holzhauser. Der Österreicher ist 17 Jahre alt, 1,93m groß und 85kg schwer. Der in Neustadt geborene zentrale offensive Mittelfeldspieler, der auch in der Innenverteidigung einsetzbar ist, ist trotz seines jungen Alters schon ein Bestandteil der zweiten Mannschaft des VfB. Er bevorzugt eine zentrale Rolle im Mittelfeld, bei der er von einem defensiv ausgerichteten Sechser abgesichert wird.
Seine Karriere begann das junge Talent beim ATSV Teesdorf, doch lange hielt es Holzhauser dort nicht. Schnell wurde Rapid Wien auf ihn aufmerksam und so folgte der Wechsel in die Jugendakademie des österreichischen Erstligisten. Dort konnte er von Beginn an sein großes Potenzial zeigen, sodass er bei Rapid schnell als Ausnahmetalent galt. Selbstverständlich blieb das auch dem österreichischen Fußballverband nicht verborgen. Die Berufung in die Jugendnationalteams war für Rapid mehr Fluch als Segen. Bei seinen Einsätzen auf internationaler Bühne spielte er sich schnell in die Notizbücher etlicher Scouts. Neben Twente Enschede, Hertha BSC und dem VfB Stuttgart war lt. Medienberichten auch der FC Bayern München an einer Verpflichtung des Österreichers interessiert. Den Zuschlag bekam schlussendlich der VfB Stuttgart, da sich der Klub laut Aussagen Holzhausers ,,am intensivsten um ihn bemüht habe und der VfB traditionell auf die Jugend setze". Rapid Wien musste den Österreicher für eine Ausbildungsentschädigung von 100.000 Euro Richtung Schwabenland ziehen lassen.
Der Wechsel fand im Sommer 2009 statt, der Mittelfeldspieler war zu diesem Zeitpunkt 16 Jahre alt, sodass er noch für die U17 des VfB spielberechtigt gewesen wäre. Doch wegen seinen fußballerischen Fähigkeiten und seiner weiten körperlichen Entwicklung zählte er bereits in der Saison 09/10 zur U19 des VfB Stuttgart. Obwohl zwei Jahre jünger als die meisten seiner Kameraden, war er unumstrittener Stammspieler und Leistungsträger der A-Jugend. In 20 Spielen konnte er 9 Tore erzielen, was für einen zentralen Mittelfeldspieler eine gute Quote ist. Doch nicht nur auf dem Feld, auch in der Halle konnte der junge Österreicher glänzen. Beim internationalen Junior Cup in Sindelfingen wurde Holzhauser, trotz seiner nicht gerade für die Halle prädestinierte Körpergröße von 1,93m zum besten Spieler des Turniers gewählt.
Dank seiner starken Leistungen durfte er gegen Ende der letzten Saison einige Male bei den Profis mittrainieren und dabei 3 Testspiele absolvieren. In der aktuellen Saison soll er aber erst mal in der 3.Liga Profiluft schnuppern. Selbstverständlich durchlief Linksfuß Holzhauser, dessen gesamte Familie Anhänger seines Ex-Club Rapid Wien sind, bisher alle Jugendnationalteams des österreichischen Fußballverbandes. Für die U16 bestritt er fünf Spiele (1 Tor) für die U17 9 Spiele (8 Tore). Aktuell ist er ein fester Bestandteil der U19 von Österreich, ist dort Stammspieler und Leistungsträger. Bei der U19-EM konnte er zwei Spieler verbuchen, das erste Vorrundenspiel verpasst er wegen einer Sperre aus der Qualifikation. Sein bisher größter Erfolg in den Jugendnationalmannschaften war die Berufung in die U21-Nationalmannschaft im November 2009. Holzhauser wurde im Match gegen Aserbaidschan 14 Minuten vor Schluss von Teamchef Andy Herzog eingewechselt und gab damit schon mit 16 Jahren sein Debüt in der U21. Bis zum heutigen Tage konnte er noch drei weitere Spiele für den Unterbau der österreichischen Nationalmannschaft verbuchen. Bemerkenswert ist dabei, dass Holzhauser trotz seiner Jugend auch bei der U21 schon Verantwortung übernimmt; in den Testspielen gegen Schweden traf er zweimal vom Punkt aus und demonstrierte dabei eindrucksvoll seine Nervenstärke.
Raphael Holzhauser ist unbestritten eines der größten Talente des VfB, man kann nur hoffen, dass das Mittelfeldtalent behutsam aufgebaut wird und sich in Ruhe entwickeln kann. Der Weg, wie der VfB bisher mit ihm umging, war genau richtig. Ein Schritt nach dem anderen. Eigentlich sollte Holzhauser sich in dieser Saison an das höhere Tempo des Profifußballs gewöhnen und erste Spielpraxis sammeln. Nachdem er zu Beginn der Spielrunde meist als Einwechselspieler aktiv war, stand Holzhauser in den letzten 6 Spielen bis auf eine Ausnahme allesamt von Beginn auf dem Feld. Dass der Österreicher bei gleich bleibender Entwicklung in Zukunft ein Kandidat für die Profimannschaft werden könnte, versteht sich von selbst. Jedoch kann man die Entwicklung bei jungen Spielern nie vorhersehen, sodass man mit einer Zukunftsprognose vorsichtig sein sollte. Um wirklich Bundesligareife zu erreichen, muss Holzhauser noch an der ein oder anderen Schwäche intensiv arbeiten. Neben seinem Kopfballspiel, das trotz seiner Größe nicht zu seiner Paradedisziplin gehört, ist sein Defensivverhalten verbesserungswürdig. Zu seinen Stärken zählen seine hervorragende Übersicht und seine gute Technik, die er, wie er in einem Interview ausplauderte, von seinem Onkel im Garten der Großmutter erlernte.
Außerhalb des Platzes pflegt er Kontakt mit den anderen österreichischen Talenten in der Bundesliga, unter anderem auch mit David Alaba (Bayern München). Wer weiß, vielleicht werden sich die beiden Jungtalente in wenigen Jahren im Südgipfel VfB-Bayern einen heißen Kampf in der Mittelfeldzentrale liefern. Wünschenswert wäre es allemal.
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Aufrufe: 4442 | Kommentare: 21 | Bewertungen: 13 | Erstellt:30.11.2010
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KOMMENTARE
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30.11.2010 | 16:12 Uhr
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Donald :
Wie schön, dass ihr so schnell dabei seid ein auf Holzhauser abgestimmtes System auszutüfteln. Man sollte aber die Kirche im Dorf lassen, denn er ist gerade erst 17 Jahre und dabei sich in der 3. Liga zu akklimatisieren. Dass er großes Talent hat, ist unbestritten, bis er sich in der Bundesligamannschaft etablieren kann, wird es, wenn überhaupt, noch das ein oder andere Jährchen dauern.
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30.11.2010 | 14:45 Uhr
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Voegi :
schade, dass es die hallenserie nicht mehr gibt - schade für raphael holzhauser. für den gemeinen fußball eine freude - so wie dieses blog auch.
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30.11.2010 | 14:41 Uhr
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30.11.2010 | 14:35 Uhr
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Bailey :
Ganz genau!Links Gentner oder zur Not Boka (Audel kommt ja auch zurück, wäre aber deutlich offensiver), Rechts dann Gebhart/Camoranesi/Kuzmanovic und die Sache läuft!
Alternativ könnte man auch mit einem 4-2-3-1 antreten, Cacau vorne drin als spielender Stürmer und Audel/Boka und Gebhart/Camoranesi auf den Außen...aber das ist alles Zukunftsmusik^^
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30.11.2010 | 14:32 Uhr
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Auch wieder wahr! Und Gentner fühlt sich ja sowieso in der Raute auf links wohler als bei der Doppelsechs.
Jetzt müsste Holzhauser nur noch unmittelbar den Sprung schaffen - oder aber wir müssen Träsch solange halten, bis es Holzhauser packt. =)
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30.11.2010 | 14:26 Uhr
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Bailey :
Den Soldo haben wir doch schon: Träsch! Dem würd ich das ganz ohne Bedenken zutrauen, einen 10er nach hinten abzusichern...
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30.11.2010 | 14:08 Uhr
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don_skandro : @hirngabel
ja dann ganz einfach...wir bilden parallel einfach einen neuen soldo aus und dann können wir wieder 4-4-2 mit raute spielen :) !!!!
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30.11.2010 | 14:03 Uhr
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Das Problem, dass ich nur sehe: Das System mit dem man in den letzten Jahren gespielt hat, die 4-4-2 mit Doppelsechs, bietet eigentlich keinen Raum für zentrale Offensivspieler, was ja schon mit ein Grund war für das Scheitern einiger Spieler, deren Paradeposition eigentlich diese Rolle ist.
Wie gesagt, ich habe Holzhauser noch nicht spielen gesehen und keine Ahnung, ob er auch in einer Doppelsechs als offensive Variante brauchbar wäre. Aber potentiell sehe ich da schon ein Problem für ihn, wenn man das System so beibehält. Aber vielleicht hat da ja jemand noch nähere Einsichten.
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30.11.2010 | 13:24 Uhr
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Bailey :
Schönes Ding!Und vor allem schön zu sehen, dass es bei uns auch offensive Mittelfeldspieler gibt. In der letzten Zeit konnte man ja den Eindruck gewinnen, wir bilden nur 6er aus
Hoffentlich bekommt er in naher Zukunft mal die Chance, sich in der ersten Mannschaft zu präsentieren, mit Kreativität ist selbige ja nicht gerade gesegnet...
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