08.10.2010 um 12:20 Uhr
Geschrieben von Master_Of_Disaster
BP: Saison 2009/2010 - Louis I.
Im Jahre 2008 wollte man ein Projekt starten – einem jungen Trainer die Chance geben, den FC Bayern zu trainieren! Dies misslang – geradlinig.
Nun musste wieder ein erfahrener Mann her! Es kam – Louis van Gaal. Ein Mann, den man eigentlich immer mit dem FC Barcelona in Verbindung gebracht hat.
Da kam er allerdings nicht her – er war Coach bei AZ Alkmaar in Holland und holte dort sensationell den Titel. DAS ist der Richtige – man war sich siegessicher, dass man das Gespür wieder gezeigt hat bei den Bayern, dass die Liga so zittern lässt.
Saisonstart - Und Probleme!
Schon vor dem Saisonstart allerdings bat LvG um Zeit – er hat ein System, dass seine Mannschaft erlernen muss. Sofort wurden Erinnerungen an die Vorsaison wach – aber Kopfkino verschwinde.
Der Saisonstart war dann auch sehr durchwachsen – zwei Unentschieden in Sinsheim und gegen Bremen.
Konnte alles noch verharmlost werden - bis dann das Spiel in Mainz kam. Als haushoher Favorit angetreten und als begossener Pudel mit Niederlage wieder nach Hause gefahren.
Und schon brannte es wieder in München - jedoch war weniger van Gaal die Zielscheibe als das Präsidium, denn erneut schien die Politik in die Hose zu gehen und es konnte nun nicht mehr am Trainer liegen.
Hoeneß, Rummenigge & Co. wussten, dass etwas getan werden musste, damit Ruhe einkehrt, damit vor allem auch ihre Person aus der Schusslinie kam. So sorgte man europaweit für einen Blockbuster-Deal, der sich lohnen sollte. Arjen Robben wurde in einer Nach & Nebelaktion aus Madrid geholt. Das goldene Puzzlestück, so erhoffte man es sich. Und er sollte genau das sein – eine Halbzeit ließ Louis die Fans des FC Bayern warten beim Heimspiel gegen Wolfsburg, als er ihn endlich antreten ließ. Doch was Robben dann in dieser zweiten Halbzeit in die Arena zauberte - war gigantisch. 2 Tore in seinem Debüt, erste Saisonsieg für den FC Bayern. Alle waren glücklich.
Der Aufschwung Kommt - Oder Nicht?
Dies sollte so ein kleiner Start für eine Serie werden - und genau das passierte dann auch. Eine Woche später stand das große Spiel in Dortmund an - und durch eine Galavorstellung rasierte man den BVB mit 5:1 im Signal-Iduna-Park! In der gleichen Woche gewann man auch den CL-Auftakt gegen Haifa mit 3:0, schlug den Club zu Hause im Derby und zog ebenso eine Woche später mit einem glatten 5:0-Heimerfolg gegen RWO ins Achtelfinale des DFB-Pokals ein.
Alles läuft nach Plan - in München haben sich wieder alle lieb, alles passt, es ist doch nie was gewesen.
Der Dämpfer allerdings folgte sogleich - Niederlage in Hamburg und ein mickriges und torloses Unentschieden gegen Köln. Auch in der CL gab es nur ein 0:0 im Heimspiel gegen Turin.
Der Aufschwung sollte nach 2 knappen Siegen in der Liga dann komplett wieder in Abschwung gleiten, folgten 3 Unentschieden in der Liga und das drohende Aus in der Champions League durch 2 völlig unnötige Pleiten gegen Bordeaux. Obwohl man im Pokal die nächste Runde erreicht hatte, stand man in der Bundesliga mit dem Rücken zur Wand und war in der CL eigentlich chancenlos bzw. war auf fremde Hilfe angewiesen.
All das, was man eigentlich nicht haben wollte.
Wutinterview, Konsequenzen & Geplatzer Knoten
Was dann allerdings geschah, war ein Rumms, der nicht nur durch München, sondern durch ganz Deutschland ging. Phillip Lahm, der Vizekapitän, ließ sich zu einen Interview hinreißen, in dem er über die Mannschaft, den Vorstand und eigentlich alles geschimpft hat. Die Reaktionen in München waren hart (als auch die Konsequenzen für Lahm), doch keiner konnte ahnen, was sich daraus entwickeln sollte.
Kurz nach diesem Interview kam das Spiel in Turin - Bayern musste gewinnen, um das Achtelfinale zu erreichen. Als dann Turin auch noch in Führung ging, war wohl jedem Fan klar - das war's ! Doch es schien etwas passiert zu sein. Etwas Magisches, obwohl ich das eigentlich nicht schreiben möchte. Bayern drehte diese Partie - gewann am Ende hochverdient mit 4:1 und kegelte Juve aus der CL und sich selbst ins Achtelfinale. Hochstimmung!
Dann kam Bochum und Berlin - insgesamt 10 Tore gelangen in beiden Partien und der Knoten schien endgültig geplatzt zu sein und konnte nur zufriedene Gesichter sehen beim Gang in die Winterpause.!
Move On And On And On...
Der Auftakt ins neue Jahr war grandios - 5 Siege in Folge u.a. gegen Bremen, Dortmund und in Wolfsburg. Dazu ein deutliches 6:2 im Pokal gegen Fürth und damit der Einzug ins Halbfinale und auch Spiel eins gegen Florenz konnte gewonnen werden.
Nach allerdings dummen Unentschieden und Niederlagen war es auf einmal soweit, dass Schalke die Tabellenführung an sich reißen konnte. Völlig unnötig, wen man bedenkt, wie stark Bayern eigentlich marschiert ist.
Zwischendurch verlor man zwar das Rückspiel in Florenz und musste zum Gigantenduell gegen Manchester United antreten. Die Spiele in der Vergangenheit waren immer unvergessliche Duelle, doch die Karten lagen anders - ManUnited war der klare Favorit, der in München in der Schlusssekunde verlor. Es sollte das entscheidende Tor sein.
3:0 stand es beim Rückspiel in Manchester gegen Bayern - eigentlich war man draußen. Doch dann kam Arjen mit seinem sensationellen Tor und Bayern stand zum ersten Mal nach 9 Jahren wieder im CL-Halbfinale.
Es war die Woche der Entscheidung - man musste 2x nach Schalke (BuLi & Pokal) und eben das Rückspiel in Manchester.
Wie gelesen - ManUnited wurde besiegt. Im Kampf um die Meisterschaft gewann Bayern mit 2:1 auf Schalke und im Pokal war es dieses fast schon legendäre Solo von Arjen Robben, das den Sieg im Halbfinale einbrachte.
Bayern hat in allen Drucksituationen die Ruhe behalten und war auf dem Weg, das Triple zu holen! Unfassbar, wenn man an den Saisonstart denkt.
Titel, Tränen & Trauer
Die Meisterschaft war entschieden - Bayern spielte den Stiefel herunter, gewann zwischendurch gegen Hannover mit 7:0 und ließ nichts mehr zu. Als Schalke am vorletzten Spieltag dann auch noch verlor, war zwar rechnerisch noch was möglich, aber Bayern hatte so viele Tore mehr geschossen, dass die Chance gleich Null war, den Titel zu holen. DEUTSCHER MEISTER! Und die Geburt vom Feierbiest.
Eine Woche später folgte die Galavorstellung von Berlin, als man Werder Bremen deutlich mit 4:0 besiegen konnte und nun endgültig die Chance auf das Triple hatte.
Wäre da nicht Internazionale gewesen...
Fazit
Es war eigentlich eine fantastische Saison - wir haben tolle Spiele erlebt, aber auch bittere Niederlagen.
Allerdings hat LvG eine neue Ära eingeleitet, seine Philosophie schien für Spieler und Fans unverständlich, bis sie gegriffen hat und damit die Welt verzaubert hat.
Am Ende war es sensationell - hoffentlich mit dem großen Wurf folgend.
Nichts ist unmöglich - nicht, bei Louis I.!
Aufrufe: 2151 | Kommentare: 10 | Bewertungen: 11 | Erstellt:08.10.2010
ø 9.0
KOMMENTARE
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08.10.2010 | 17:35 Uhr
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Na ja, hat jetzt nichts mit dem wirklich guten Blog zu tun! Mir fehlt ein wenig die Euphorie des Mai 2010. Lebe jetzt seit gut 10 Jahren in München, aber so wie Mai 2010, hat diese Stadt in diesen Jahren nie vibriert! Nicht einmal 2001!
Wäre vielleicht ein Thema für einen anderen Blog. 9 P.
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08.10.2010 | 14:38 Uhr
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...in guten wie in schlechten Zeiten.! ;)
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08.10.2010 | 14:21 Uhr
-1
fcbm007 :
einwandfreie Rückschau auf unsere letzte Saison Max.Danke Dir nochmals für deine Hilfe
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08.10.2010 | 13:15 Uhr
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Habe deine emontionale Schreibe echt vermisst !!
10 !!!
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Statistik
Einige Siege waren doch von der individuellen Klasse einzelner abhängig, und in der CL hat einigen Spielern diese individuelle Klasse gefehlt. Zwar haben die Bayern eine schöne spielkultur in der BL gezeigt und in der CL, dass sie kämpfen und beißen können. Aber einen Trainer wie van Gaal hätte es stören müssen wie sein Team doch ab und an von dieser Individualität abhängt (positiv wie negativ).
Es ist zwar löblich auf den Kader zu vertrauen. Und einen Saisonstart wie im Moment hat niemand erwartet. aber für die verletzungsanfälligen Spieler Rib und Rob keinen Außenstürmer zu holen ist schon riskant und in der Abwehr auf einen Langzeitverletzten UND einen Nachwuchsspieler als Verstärkung zu vertrauen auch.
van Gaal wollte erst einkaufen, wenn einer geht. Er hätte vielleicht den ein oder anderen zum gehen bewegt wenn er eingekauft hätte. So wie es mit Toni (Überfluss an Stürmern und schelchtes Verhältniss zu vG) und Sosa (Kross rückkehr und wenige Einsätze) auch funktioneirt hat.
Ein beweise, dass vG zwar den Körper eines Gottes hat, aber trotzdem noch dazu lernen kann. (ich finde diese Aussage von van Gall über seien Körper übrigends großartig und humorvoll, nicht lächerlich oder arrogant)