02.11.2010 um 19:53 Uhr
Geschrieben von Master_Of_Disaster
BP: Tailgating && Käsekopf
Maschemist hat es heute Morgen schön geschrieben – das Fandasein als deutscher NFL – Verrückter ist sehr einsam. Das einzige Mal, wo man evtl. mal richtig mit Freunden ein Spiel anschauen kann, ist der Super Bowl. Aber da auch nur, weil es eben das große Spiel ist.
Fan Klischee
Die Geschichte sieht da in den USA natürlich auch wieder ganz anders aus – ist ja klar.! Wobei – das Klischee des US-Fans ist ja doch sehr klar. Der will nur Essen & Trinken und nebenbei einfach ein wenig unterhalten werden. Das Publikum ist anders, speziell in den Sportarten, wo man ein Dach über dem Kopf hat, sprich Basketball und Eishockey. Da gibt es natürlich auch Ausnahmen, aber im meisten Falle zeigt sich dieses Bild doch nun schon.
In der NFL ist das ein wenig anders – es gibt natürlich auch diese Fans, aber eben auch die fanatischen, die hinter ihrem Team stehen und es auch anfeuern, wie man es teilweise in Europa gewohnt ist. Dennoch heben wir uns Europäer da deutlich ab – das konnten mir Vernon Davis und Patrick Willis, ihres Zeichens Spieler der San Francisco 49ers, auch bestätigen, denn wir konnten den beiden entlocken, dass dieses Anfeuern, diese Jubelstürme, bei Ihnen im Stadion nicht so ist und es für sie etwas neues, aber vor allem tolles war.
Echtheit & Möglichkeit des Fanseins
Es ist ja immer so eine Sache – wann ist man Fan.? Die Frage stellt man sich nicht nur zu Hauf in Europa, sondern auch in den USA. Das beste Beispiel von Fantum ist meiner Meinung nach einfach auch Green Bay. Das Schöne ist nämlich unter anderem – dieses Team wird die Stadt niemals verlassen. Die Franchise gehört nämlich den Fans – absolut einzigartig.! Um das auch zu verdeutlichen – es ist sogar schon fast unmöglich, Karten für Testspiele zu bekommen im legendären Lambeau Field.! Auch der legendäre Jubel, wo die Spieler die Wall zu den Fans hochspringen (gibt es zwar woanders auch, aber – es ist eben nicht der Lambeau Leap), um einen TD zu feiern, macht einfach dieses Stadion aus.
Außerdem – es ist auch einfacher Fan zu sein in den USA, denn die Spieler, die natürlich für einen großen Teil einfach Legendenstatus (zu Recht) haben, sind näher an den Spielern dran. Teilen sich quasi und das nicht nur auf dem Feld. Die 49ers zum Beispiel haben jeden Dienstag ihren "gemeinnützigen" Tag, wo sie rausgehen und mit den Fans kommunizieren, wo sie Einrichtungen besuchen und sich einfach zeigen und mit ihren Fans sprechen. Sieht man in Deutschland z.B. nicht – außer vielleicht mal ne Stunde zur Weihnachtsfeier oder besondere Ausnahmen.
Manche Fans lassen sich auch viel einfallen, um aufzufallen um ihre besondere Zuneigung zu zeigen. Man schreckt da auch vor nichts zurück. Schon wieder muss ich das Beispiel Green Bay nehmen – oder in Deutschland schon mal Fans gesehen, die mit nem Käse auf dem Kopf zum Spiel gehen.? Ich glaube nicht…
Ein weiteres krasses Beispiel – die Oakland Raiders. Wenn man diese Mannschaft anfeuert, dann muss man wirklich Fan sein. Aber – sich dann auch noch als richtiger "Raider" zu verkleiden, grenzt schon an gewaltige Beklopptheit. Aber das finde ich toll…
Ebenso was die Cleveland Browns betrifft – schlechtes Team, aber durchgeknallte Fans. Anders kann man das nicht beschreiben…
Was im Gegensatz zu uns Deutschen die ganze Geschichte natürlich auch einfacher macht – es gibt keine Möglichkeit, die NFL mal nicht zu sehen. Die Verteilung des Fernsehens ist schon mal anders geregelt. Da übertragen vor allem auch Lokalsender die Spiele. Dann natürlich auch die nationalen Stationen, geschweige denn von den reinen Sportsendern in den USA. Wäre das nicht genug, überträgt die NFL selbst auch noch genug Zeit – Analysen, Interviews, Previews oder exklusive Interviews über das NFL Network und dann natürlich NFL.com.! Man kann als Fan gar nicht uninformiert sein.
Der Unterschied Zu Allem
Ich möchte euch nun auch eine ganz große Besonderheit bzw. den größten Unterschied überhaupt aufzeigen. Und da ist der Unterschied nicht nur beim Fansein zwischen USA und Europa, sondern es gibt etwas, wovon sich NFL Fans von allen anderen abheben.
Wenn zum Beispiel am Samstag um 15:30 Uhr Bundesliga ist, dann ist der Bereich erst wenige Stunden vor Spielbeginn geöffnet. Kommt ja auch keiner eher, warum denn auch. Das wäre in den USA fast undenkbar.
Die Fans nehmen nämlich jedes Spiel als große Party und eine große Party muss gefeiert werden – standesgemäß. Es gibt da einen Begriff dafür – Tailgate Party nennt man das. Auf Deutsch – Parkplatzpicknick.
Geht sogar soweit, dass es in vielen Stadien der NFL mittlerweile direkte Plätze dafür gibt. Und nur dafür gibt.
Bei einem terminierten Kick – Off von 17:00 Uhr stehen die Fans ab 11:00 Uhr morgens in der Tailgating Area und machen sich da ihr eigenes Fest. Mit Grillen, Sport und Spiel, sowie Austauschen untereinander. Bei Auswärtsspielen kommen natürlich keine 5000 – 10000 Zuschauer mit der eigenen Mannschaft mit. Geht gar nicht – zu groß ist die Distanz. Aber dennoch sind immer wieder welche da – und dann wird mit den Fans des Heimteams gesprochen, diskutiert und analysiert. Da braucht man als gegnerischer Fan keine Angst vor Hooligans (Ausnahmen gibt es natürlich, aber sehr selten) haben, denn es ist ein gemeinsame Fest, in dem man sich auf das Spiel freut und vorbereitet.
Eine Kultur die bis jetzt fest in NFL – Hand war, sich aber mittlerweile auch ausbreitet auf die anderen großen Ligen. Was ich auch noch dazu anmerken möchte – diese Party geschehen nicht im September und Oktober. Nein – die Fans stehen auch bei -15 Grad vor dem Stadion und machen da Party.! Football Heißt Party - und da ist es egal, wie kalt es ist.
In Diesem Sinne,
Euer MoD
Aufrufe: 9324 | Kommentare: 28 | Bewertungen: 20 | Erstellt:02.11.2010
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KOMMENTARE
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05.11.2010 | 08:43 Uhr
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NicoMadi :
geiler Blog MoD und noch dazu da du so kurzfristig eingesprungen bist und den Blog in 1 1/2 h draussen hattest. Die Bilder sind das Beste, der Cheeshead geht ja noch aber die Raiderverkleitung, da würd ich mir voll bekloppt vorkommen.
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04.11.2010 | 17:15 Uhr
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Dankeschön.! :)
Da bist du auf jeden Fall hier genau richtig, denn hier geht die NFL - Party ab...
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04.11.2010 | 16:53 Uhr
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an sich schreibe ich nie Kommentare bei Spox, aber ich denke du und die anderen Blogger brauchen Bestätigung um ja nicht demotiviert zu werden und am ende mit dem schreiben aufzuhören. Is nämlich alles gut was ihr schreibt ^^
Bin seit diesem Sommer auch Footballfan geworden, als ich im Amerika Urlaub zu dem Spiel Texans @ Redskins eingeladen wurde. Richtig geiler Sport muss man sagen. Ich weiß gar nicht warum ich depp den Sport die 19 vorherigen Jahre ignoriert hab. Kacke -.-
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04.11.2010 | 07:57 Uhr
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College laufen in dieser Zeit die Collegebowls (wenn mich nicht alles täuscht). Allerdings nicht in NY - da ist es ja kalt, wie du bemerkt hast.
Ob es sich lohnt - immer. Einfach mal das Feeling spüren. Noch dazu könnte es spannenden werden, je nachdem wie es in der AFC East aussieht zu diesem Zeitpunkt.!
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03.11.2010 | 21:03 Uhr
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03.11.2010 | 20:21 Uhr
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PavelNedved : NY jets
Anfangs januar bin ich in NY und am 2. Jan. spielen die jets gegen buffalo. Ist es empfehlenswert, dies live zu sehen? Es wird ja sicher kalt sein und es ist ein mittagsspiel. Habe eigentlich keine ahnung von football.Läuft zu dieser zeit auch collegefootball? In NY?
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03.11.2010 | 20:11 Uhr
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GForce :
Super blog!Was ich mal richtig krass finde, ist, dass es tatsächlich Fans gibt, die zu Auswärtsspielen anreisen. Für einen Washington-Fan nach San Diego, sinds mal schnell über 4000!!! km.
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03.11.2010 | 17:29 Uhr
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03.11.2010 | 16:38 Uhr
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midget :
diesen blog mag ich sehr.hätten noch mehr beispiele kommen können. aber der platz ist ja sehr gering.
find ich toll.
10....
was quatsch ich eigentlich meine punkte hierhin?
ich rechne ja eh zum schluß zusammen :)
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Falls du schon Ende Dezember in New York sein solltest, könntest du sogar Glück haben. Am 30.12. findet die "Prinstripe Bowl" statt, eines der Bowl Games im College Football. Die Pinstripe Bowl ist neu und wird im neuen Yankees-Stadion ausgespielt. Dürfte zwar sportlich gesehen kein Kracher werden, aber mit einigem Glück spielt dort vielleicht Notre Dame, eine der legendärsten Universitäten im US-Sport.
Wie ich sehe, ist auch die University of Texas auf einem guten Weg, vielleicht für dieses Spiel nominiert zu werden. Texas ist ebenso ein absoluter Big Player im College Sport, durchläuft aber heuer ein Übergangsjahr.