07.10.2010 um 21:12 Uhr
Geschrieben von Voegi
BP: Zurück in die Zukunft
In 20 Jahren…
Dieser Tage fiel mir im Rahmen einer futuristischen Reihe ein Sport-Almanach aus dem Jahre 2031 in die Hände. Somit kann ich Euch schon jetzt den Ablauf der Bayern-Saison 2030/31 verraten:
1. Spieltag: Paukenschlag zum Saisonauftakt! Bayern ringt Titelverteidiger Mainz 05 zu Beginn der neuen Saison ein hart umkämpftes 0:0 ab und fügt dem Abonnement-Meister aus Rheinland-Pfalz damit den ersten Punktverlust seit über 20 Jahren zu. Bayern-Trainer Soldo wertet den unerwarteten Punktgewinn als größten Erfolg seiner fünfjährigen Trainertätigkeit beim FC Bayern "Glaube, das ist größte Tag meiner Karrier!". Bundestrainer Tuchel bilanziert dagegen ernüchtert "Dazu hätte es nie kommen dürfen. Das ist das Ende des FSV!".
3. Spieltag: Supertalent Justin-Kevin Schmitz ist es vorbehalten, das erste Saisontor der Bayern zu erzielen. Nach mustergültiger Vorarbeit von Flügelflitzer Brooklyn Beckham netzt Schmitz in das von Jeremy-Pascal Flachwitz gehütete Tor des RB Leipzig ein – mit der Hand, wie sämtliche der 112.000 Zuschauer in der ausgebauten google-Arena gesehen hatten. Nur dem 13 köpfigen Schiedsrichtergespann blieb die Regelwidrigkeit verborgen: Weder die fünf Hauptschiedsrichter noch der Torrichter haben das Handspiel bemerkt. Auch dem zu Saisonbeginn neu eingeführten Flying Referee, der das Spielgeschehen aus einem über dem Spielfeld kreisenden Mini-Zeppelin verfolgt, ist nichts aufgefallen. FIFA-Boss Blatter jr. regt daraufhin an, zusätzliche Schiedsrichter bei Profispielen einzusetzen.
6. Spieltag: Nach dem Pokal-Aus beim Fünfligisten 1. FC Köln herrscht Krisenstimmung an der Säbener Straße. Durch das 1:1 in Uerdingen steht man – dem neuen 5-1-0-Punktesystem entsprechend –mit 12 Punkten auf Platz 12 der Tabelle. Präsident Herrmann Gerland verlangt öffentlich nach Konsequenzen. Vorerst geschieht jedoch nichts. Sowohl Motivationscoach Klinsmann als auch R-Jugendtrainer Rensing bleiben zunächst im Amt.
8. Spieltag: Die Bayern haben die erste der sieben CL-Gruppenphasen überstanden. Nach Siegen gegen Motor Sweltahorsk, Rapid Falkensteinrotte und Merhaber Golkuspor stehen die Bayern als Gruppensieger fest und treffen in der nächste Runde u.a. auf Titelverteidiger Abramowitsch Saratov. Bayern-Manager Scholl nimmt's gelassen und tröstet sich mit dem 4:0-Erfolg in Meuselwitz .
12. Spieltag: In der deutschen Nationalmannschaft herrscht Aufregung, nachdem Torhüter Peter Praunheim von seinen Teamkollegen als heterosexuell geoutet wurde. Beim FC Bayern will man sich zu dem Vorfall nicht äußern. Nur Motivationstrainer Klinsmann lässt sich zu einem knappen Statement hinreißen: "Wir sind ein freies Land. Da kann jeder machen, was er will". Derweil gewinnen die Bayern ihr Gastspiel in Paulis Littmann-Arena deutlich mit 3:0. Sturm-Oldie Thomas Müller erzielt in seinem 700. Bundesligaspiel sein 500. Tor für den FCB.
17. Spieltag: Entsetzen bei den Bayern-Fans. Der sicher geglaubte Heimsieg gegen die TSG Hoffenheim wird in letzter Sekunde verspielt. Ein Rückpass von Verteidiger Bülent Yildirim lässt Keeper Toby Sarrazin ins eigene Netz passieren. Sarrazin wird durch die nachträgliche Platzbegehung entlastet. Der Platzwart hatte einen Maulwurfhügel im Bayern-Strafraum übersehen. Manager Scholl kommt der Bitte von Ehrenpräsident Uli Hoeneß nach und entlässt noch am selben Abend Greenkeeper Matthäus.
18. Spieltag: Nach dem frühen Aus in der Champions League (nur 1 Punkt in der zweiten Vorrundenphase) sieht man sich beim FC Bayern gezwungen, die Einnahmeausfälle durch die Teilnahme an diversen Hallenturniere auszugleichen. Doch sowohl beim Hasseröder-Cup in Riesa als auch beim Quadenhofer-Pokal in Hennef reicht es nur zu einem mauen 3. Platz. Die Gesamtprämie von 3,5 Mrd. Schäuble (entspricht etwa 583 US-Dollar) wird – dem Wunsch des Mentalcoachs entsprechend – in die Restauration der Buddha-Figuren investiert. Die Maßnahme rentiert sich schnell: Zum Rückrundenauftakt gibt es ein überzeugendes 2:0 beim Tabellenletzten in Mainz.
24. Spieltag: Der FC Bayern gewinnt 3:2 in Hamburg und setzt die beeindruckende Siegesserie der vergangenen Wochen fort. 7 Siege aus 7 Spielen – ausschlaggebend dabei: die Umstellung vom ligaüblichen 2-4-1-1-2 auf das flexible 1-3-2-2-1-0,5-0,5. Statt mit vier Sechsern operiert die Soldo-Elf jetzt mit 3 Fünfern und ersetzt die 2 Neuner durch 2 halbe Elfer, während die Zehner in Siebener und die Achter in Dreier umgewandelt wurden. Bis auf Taktik-Fuchs Udo Lattek, der sich in der Greis-Sat-Sportsendung "Doppel-Bypass" zu Wort meldet ("So habe ich das früher auch gemacht"), versteht allerdings niemand das neue System.
27. Spieltag: Neue Rekordeinschaltquote! Das Heimspiel der Bayern gegen die Thomas Sabo Tigerenten aus Nürnberg verfolgen sage und schreibe 56 Zuschauer im Pay-TV-Sender SKY Society, der die Preise zu Saisonbeginn "marktgerecht" angepasst hatte. Das Match entwickelt sich jedoch zu einem müden Gekicke, das besonders Kommentator Marcel Reif Nerven kostet. Als sich DFB-Präsident Sapina Mitte der 2. Halbzeit von seinem Platz erhebt und Reif die Sicht versperrt, blökt dieser ein cholerisches "Setz dich oder schleich dich" entgegen. Der Präsident bleibt jedoch ruhig und entgegnet gelassen "Du wirst schon Tor noch sehen – wollen wetten?". Die Bayern siegen am Ende knapp mit 1:0 – Justin-Kevin Schmitz verwandelt in der 89. Minute einen umstrittenen Elfer.
33. Spieltag: Während der Abstieg der Mainzer nach einem 0:4 in Uerdingen besiegelt wird, machen die Bayern die Meisterschaft mit einem 3:1 gegen Viktoria Aschaffenburg so gut wie perfekt. Begünstigt wird der Sieg der Bayern, die nunmehr fünf Punkte Vorsprung auf den Konkurrenten aus Nürnberg haben, durch einen taktischen Fehlgriff von Viktoria-Coach Magath. Die Idee, den Kapitän der Altherrenmannschaft, Christoph Metzelder, als stehenden Libero einzusetzen, bezeichnet der 77jährige Aschaffenburg-Trainer im Nachhinein als "möglichen Fehler".
34. Spieltag: Herzschlagfinale in der Bundesliga! Der FCB braucht noch einen Punkt für den Meistertitel. In Hoffenheim steht es kurz vor Abpfiff 1:0 für die Gastgeber. Doch Schiri Michael Amerell gibt in seinem letzten Bundesligaspiel wenige Sekunden vor Ablauf der Nachspielzeit einen fragwürdigen Freistoß, den Thomas Müller (ebenfalls in seinem letzten Ligamatch) in die Maschen setzt. Wenig später empfängt der 40jährige Bayern-Kapitän die Meisterschale aus den Händen von Bundespräsident Brüderle. Bei der anschließenden Meisterfeier im Speisesaal von Beckenbauers Seniorenstift wird der erste Titel seit 20 Jahren gebührend gefeiert – bei Kamillentee und Kartoffelpüree. Denn wenn die Bayern eins schon immer konnten, dann war das: Feiern.
Aufrufe: 39463 | Kommentare: 113 | Bewertungen: 171 | Erstellt:07.10.2010
ø 9.0
KOMMENTARE
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19.03.2013 | 11:54 Uhr
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Schnumbi :
stimmt der lässt sich gar nicht mehr blicken
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19.03.2013 | 11:52 Uhr
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fcbm007 :
kein Thema ausLE Und ich hab es somit auch geschaft, dass unser Mauli mal wieder kommentiert
servus Bube
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18.03.2013 | 21:29 Uhr
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Gnanag :
Der ist mir damals auch entgangen! Wahnsinns Teil, Voegi hat einfach ne begnadete Schreibe!
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18.03.2013 | 19:47 Uhr
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ausLE :
heute zum 4. mal gelesen, danke nochmals an fcbm007!@voegi:
Heute frage ich mich nur: Woher kennst Du Meuselwitz
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26.06.2012 | 21:18 Uhr
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26.06.2012 | 21:16 Uhr
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Schnumbi :
@ maulwurfen: das stehen soviele drinne um das alles zu lesen müsste ich es zum beruf machen
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