„Puh, geschafft", dachte sich Armin Veh wohl kurz nach dem Abpfiff am vergangenen Samstag. Gerade hatte seine, naja, nennen wir sie ruhig >>Rumpftruppe<< die TSG aus Hoffenheim denkbar knapp mit 2:1 geschlagen. (Wie von mir hier übrigens richtig vorausgesagt, was mir wiederum die Ehre verschafft, auch für die Partie gegen Dortmund eine gescheite Vorschau inklusive richtigem Tipp zu schreiben.) Für Veh blieb nach dem Sieg kaum Zeit, sich Gedanken über den bitter notwendigen Triumph zu machen. Am Freitag wartet schon die nächste große Herausforderung. Vor gut 80.000 Zuschauern im Signal-Iduna-Park.
Diesmal geht es also gegen die Übermannschaft der bisherigen Saison. Und eben die vielen Zuschauer. Wobei sich die Hamburger der Unterstützung aller anderen Fanlager in Deutschland bewusst sein sollte. Denn es sollte im Interesse Jedermanns sein, dass wir weiterhin eine spannende und ausgeglichene Bundesliga-Saison erleben. Gewinnt der BVB am Freitag und die Verfolger (die zudem Mainz, Leverkusen und Frankfurt heißen) straucheln ein wenig, kann man das Punktepolster der Westfalen durchaus als satt bezeichnet.

Statistik:
- Der HSV könnte in Dortmund seine 500. Bundesliga-Niederlage kassieren.â028
- Dortmund ging ligaweit am häufigsten in Führung (neun Mal, wie Hoffenheim) und gewann jedes dieser Spiele. Der HSV holte die meisten Punkte nach Rückstand (zehn).
- Armin Veh hat als Bundesliga-Trainer nur eins von zehn Spielen gegen Dortmund gewonnen. Den einzigen Sieg gab es im Februar 2007 beim 1:0-Erfolg des VfB Stuttgart in Dortmund. Dazu kommen acht Niederlagen und ein Remis.

Personal:
Beim HSV war es in dieser Woche ungewöhnlich ruhig. Auch auf dem Trainingsplatz passierte glücklicherweise wenig. Jonathan Pitroipa konnte zwar nicht mittrainieren, wird aber in Dortmund mit dabei sein. Der Kader bleibt damit wohl der Gleiche wie im Spiel gegen Hoffenheim. Beim BVB klagte Mittelfeldspieler Kevin Großkreutz über muskuläre Probleme im vorderen Oberschenkel. Ex-Welttorjäger Lucas Barrios musste das Torschusstraining wegen Schmerzen am Oberschenkel sogar abbrechen.

Taktik:
Premiere in dieser Saison; Der HSV könnte zum ersten Mal in dieser Spielzeit mit derselben Aufstellung wie im Spiel zuvor starten. Bei Dortmund würden Lewandowski und Blaszczykowski für die beiden leicht Verletzten ins Team rutschen.

Stimmen:
"Angst braucht man vor keinem Gegner haben. Dann brauchen wir da gar nicht hinfahren." (Joris Moathijsen)
„Wir beschäftigen uns nur mit Dingen, die wir beeinflussen können" (Armin Veh über die Verletzten-Misere).
"Pit ist dabei, auch wenn er in der Woche nicht trainiert hat" (Armin Veh)
"Ich habe schon schlimmeres gehört als eine Abwehrreihe mit den Namen Demel, Westermann, Mathijsen und Zé Roberto" (Jürgen Klopp)

Tipp:
Auswärts bei der derzeit besten Mannschaft der Bundesliga mit einer langen Verletztenliste anzutreten ist vielleicht nicht die angenehmste Aufgabe dieser Tage. Doch wenn der BVB in dieser Saison Punkte verschenkt hat, dann war das zu Hause gegen Teams, die ausschließlich spielerisch zum Erfolg kommen wollen (Leverkusen, Hoffenheim, Sevilla, mit Abstrichen Paris). Der HSV gehört in dieser Kategorie und holt beim BVB mindestens einen Punkt. 2:2-Unentschieden. Und nach dem Spiel sagen wir alle: Puh.