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Taktikecke


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09.03.2011 um 19:30 Uhr
Geschrieben von possessionplay
Barcelona 3-1 Arsenal
Champions League: 08.03.2011

In Abwesenheit des Standard-IV-Duos bildeten Busquets und Abidal dort das Paar. Adriano bekam den Vorzug auf links und Mascherano nahm die Position im DM ein.

Arsenal ersetzte den verletzten Song durch Diaby. van Persie spielte überraschend doch, während Sagna zurückkehrte und Rosicky rechts ran durfte. Nach 20 Minuten musste Szczesny verletzt raus – Almunia kam rein.




Arsenal verteidigt
Mit Ausnahme der ersten 10 Minuten spielten die Gäste im 1. Durchgang nur auf das Verteidigen – und hatten keinen einzigen Schuss. Sie standen mit ihrer Abwehr sehr hoch und spielten sehr eng, so dass das Zentrum dicht war für Barcelona. Der jeweilige IV und jeweilige AV übergaben den AS/MS von Barca sehr gut.

In ihrem 4-5-1 mit einem tiefen Fabregas wurde der ballführende Spieler im Zentrum von den drei gestaffelt stehenden Zentralen gestellt, während die Außenspieler tiefer standen und einrückten.

Generell unterstützen sie ihre Kollegen viel, vor allem Nasri spielte teilweise einen wirklichen LV gegen Alves. Hatte Barca außen den Ball, verschob man so, dass sich der AM und Fabregas in den Weg, während der ballnahe ZM und der Außenverteidiger unmittelbar Deckung gaben, um einen Rückpass zu forcieren.


Auch wenn Barca das Spiel natürlich dominierte und Arsenal die Verteidigung – welche man durchaus als psychologisches und rückwärts praktiziertes Druckpressing bezeichnen kann – nur mit hohem Kraftaufwand betreiben konnte, wurden die Gastgeber zusehends unruhiger. Das psychologische Element war wieder da. Es war aber wieder nicht von Arsenal forciert, sondern die "Angst" kam durch das Druckpressing in spezieller Kombination mit der Ausgangslage.


Gefahren aus dem Hinspiel
Eine überspielte Abwehrlinie, das Spiel über die Außenbahnen und ein omnipräsenter Messi waren die Gefahrenquellen bei Arsenal im Hinspiel gewesen.

Messi wurde diesmal sehr gut abgedeckt. Bei Arsenals Spielerpositionierungen entstand in der Zentrale ein kleines Loch, in welches Messi oft ging, wo er dann aber von dem ihn verfolgenden Koscielny und den zurückpressenden Mittelfeldspielern isoliert wurde – und deshalb wenig zeigte in der ersten Halbzeit, auch wenn er vieles versuchte und auch ständig Gefahr verströmte.

Die Außen waren bei Arsenal aber zu offen. Alves (mehr) und Adriano waren die Schlüsselspieler mit ihrem späten Aufrücken, welches bei Verlagerungen im letzten Drittel für viel Gefahr sorgte, und ihren intelligenten Läufen hinter die Abwehr nach Diagonalpässen – die nicht konsequent verhindert wurden.

Adrianos Pfostentreffer war bis zur Nachspielzeit die beste Chance, bis Barca dann nach einer Verlagerung nach links wieder in die Zentrale spielte, die Chance vergab, den Ball zurückeroberte – und Iniesta und Messi ein Zaubertor fabrizierten.


Barcelonas Pressing
Das sofortige Attackieren nach Ballverlust war so brillant und so automatisch, dass Arsenal nie wirklich ins Spiel kam. Sie standen sehr tief und kamen dann nie wirklich nach vorne. Über die Schaltstationen Wilshere und Fabregas – welche aber sofort attackiert wurden – wollten sie die Bälle bei Kontern nach außen verteilen lassen, wo aber Rosicky gar nicht und Nasri nur in Ansätzen die Räume hinter Barcas OAVs nutzen konnten – dass Nasri dennoch der "gefährlichste" Spieler Arsenals war, sagt einiges aus.

Quelle: zonalmarking.net bzw. TotalFootballApp

Im ganzen Spiel gab es keinen Abschluss von ihnen – und Barca war über 75% der Zeit in Ballbesitz. Dieses war quasi die Basis und die Grundlage für Barcelonas Dominanz und Kontrolle und die Tatsache, dass sie das Spiel am Ende für sich entscheiden konnten.


Zweite Halbzeit
Es änderte sich wenig. Arsenal war nun gewillt, auch mehr die Angriffe selbst aufzubauen, was aber nicht gelang. Nach 53 Minuten konnte Nasri dann mal eine Ecke herausholen, die er auch auf den Kopf von Busquets trat, der ins eigene Tor vollstreckte. Nur wenige Minuten später bekam van Persie unberechtigterweise wegen Ballwegschießens die gelb-rote Karte.

Barca dominierte erneut und Arsenal hatte nichts entgegenzusetzen. Sie wechselten zwischen einem 4-5-0 – also wie vorher nur ohne van Persie – und einem 5-4-0-Raute mit Fabregas vorne, Rosicky und Wilshere an den Seiten und Diaby hinten.

Dieser, der in der ersten Hälfte die Räume für Iniesta überraschend gut und diszipliniert (wahrscheinlich weil er der nominell defensivere ZM war) geschlossen hielt, rückte nun zu häufig aus dem Mittelfeld auf den ballführenden Gegner heraus, so dass der immer stärker werdende und halbrechts in einer freien Rolle spielende Messi hinter ihm den Ball im Raum erhalten und dann Tempo aufnehmen konnte.

Barca war nun nicht mehr zu stoppen – die psychologische Konstante arbeitete für sie. Arsenal war kaputt gespielt worden und offenbarte auf den Außen immer noch sehr große Schwächen. Mit den Bewegungen von Barca kamen sie nun überhaupt nicht mehr mit.

Um die 70. Minute gab es den K.O., als zwei wunderbare Spielzüge zu einem Tor durch Xavi und einem Elfmeter führten, den Messi verwertete.

Weitere tolle Kombinationen wurden verschwenderischerweise nicht veredelt. Fast wäre man dafür bestraft worden, als Bendtner nach toller Aktion (Balleroberung und Pass) von Wilshere (Arsenals Bestem) aus dem Nichts vor Valdes auftauchte, aber vertendelte.

Wenger wechselte im Folgenden zweimal: Arshavin konnte als Ersatz für Rosicky keine Räume hinter Adriano nutzen. Bendtner kam zu spät, um als Zielpunkt für lange Pässe zu dienen. Die Ideen waren gut, aber zeigten keinen positiven Effekt, eher einen negativen, als dass man auf außen noch mehr geschwächt wurde.

Fazit
Barca war besser und gewann verdient, zeigte am Ende tolle Spielzüge. Eine Halbzeit lang brachte Arsenal sie fast zum Verzweifeln mit guter Abwehrarbeit.

Die Schlüsselfaktoren waren schließlich Barcas beeindruckendes Pressing, ihre Überlegenheit auf außen und auch ein bisschen der Platzverweis für van Persie.

Das Zitat von Jonathan Wilson aus dem letzten Jahr traf es heute perfekt:
"And that, really, is the dilemma for Arsenal: attack Barcelona where they are vulnerable, by playing two out and out attacking wide-men, and the danger is you never have enough possession to make the most of that potential advantage. Concentrate on winning possession by playing more cautiously, and you may have no damaging way in which to use it"
Aufrufe: 5973 | Kommentare: 27 | Bewertungen: 11 | Erstellt:09.03.2011
ø 9.5
KOMMENTARE
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Bojan_27
10.03.2011 | 15:51 Uhr
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Bojan_27 : 
10.03.2011 | 15:51 Uhr
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Bojan_27 : 
@xavi
Wegen den Schirientscheidungen allgemein gegen/für barça:

Da musst du dich dran gewöhnen. Bei so einen grossen Klub wie Barça ist jedes wichtige Detail wichtig um zu gewinnen und wenn der Schiri eine fragwürdige Entscheidung für Barça pfeift dan regt sich jeder auf, weil dan die Chance gegen Barça zu gewinnen sehr sehr gering ist.
Wir können es noch gerade noch verkraften wenn der Schiri uns keine Elfer gibt weil wir es dan spielerisch noch entscheiden können. Dennoch muss man erwähnen, je weiter wir in der cl kommen desto wichtiger ist der faktor schiri.
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Xavi_6
10.03.2011 | 15:40 Uhr
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Xavi_6 : 
10.03.2011 | 15:40 Uhr
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Xavi_6 : 
ich halte nicht viel von diesem chelsea, der kader ist überaltert weitestgehend, torres noch nicht integriert. david luiz ist ein tier, das war er schon vor chelsea.
ansonsten hat jede mannschaft ne chance gegen barcelona, aber diese chance ist bei dne meisten sehr, sehr klein, bei einigen etwas größer.
alles ist möglich-

btw: 08 war auch gar nicht auf dich bezogen.
beide mannschaften (united und barca) bestehen so gar nicht mehr, uninteressant von daher.
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Bojan_27
10.03.2011 | 15:37 Uhr
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Bojan_27 : 
10.03.2011 | 15:37 Uhr
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Bojan_27 : 
Naturlich habt ihr recht und bin mir bewusst das cl und liga 2 verschiedene Wettbewerbe sind.
Es war halt nur ein Eindruck von mir und ich glaube Chelsea spielt eine ordentliche Cl-Saison auch wen sie mit Kopenhagen einen nicht so namhaften Verein ausgelostbekommen hat. Dennoch 2-0 in Kopenhagen ist beachtlich wo man doch bedenken muss das barça sich sehr schwer dort gemacht hat.

Sind halt meine Eindrücke das die englische Teams nicht so stark sind dieses Jahr sind, doch zweifelsohne immer gefährlich WERDEN können.
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Xavi_6
10.03.2011 | 15:21 Uhr
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Xavi_6 : 
10.03.2011 | 15:21 Uhr
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Xavi_6 : 
ich möchte mich nicht an dieser diskussion beteiligen mit den schiri entscheidungen.
ich weiß nicht, wieso auf die regelkonforme gelb-rote verwiesen wird, aber stattdessen die fehltentscheidungen auf der anderen seite vergessen werden, nun gut.
2 dingen möchte ich loswerden:
chelsea hat keinen stärkeren kader als arsenal, auf jeden fall keinen viel stärkeren.
2. hat die mannschaft vom hf 08 wenig mit dieser mannschaft zu tun.
selbst die von 08/09 ist anders als diese hier.
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MassaUnited
10.03.2011 | 15:09 Uhr
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10.03.2011 | 15:09 Uhr
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@bojan

in diesem fall ist das weniger eine frage des tabellenplatzes als vielmehr eine frage der spielphilosophie.des weiteren hinkt eie solche milchmännchenrechnung, da real madrid die letzten jahre immer irgendwas mit über 90pkt geholt hat, aber in der champions-league im achtelfinale der wunschgegner aller teilnehmer war - und chelsea schonmal bereits 7pkt auf den damaligen zweiten united vorsprung hatte, bis der fachmann abramowitsch ohne nachzudenken ancelottis co-trainer gefeuert hat, von da an hagelte es nur noch schlechte ergebnisse und infolge dessen eine krise, die nun jedoch seit geraumer zeit überwunden zu seins cheint.
chelsea spielt im grunde mit dem gleichen team seit mehreren jahren und alle wurden von mourinho geprägt und auch ancelotti ist als italiener zwar nich so defensvifanatisch wie man zunächst denken könnte, aber er ist auch bei weitem nichts dergleichen in offensivsachen.

fazit:

barca ist technisch unangefochten das maß der dinge im vereinsfußball, aber es führen bekanntlich mehrere wege nach rom bzw dieses jahr dann nach london - nur weil der eine spektakulärer ist, bedeutet das nicht zwangsweise auch, dass er der einzig richtige und erfolgreiche ist - es wird wieder mal drauf ankommen zum richtigen zeitpunkt das gewisse maß an glück zu habne, ob wir das nun glauben wollen oder nicht, sehr viele dieser engen spiele werden durch äußere einflüsse bestimmt und zumindest mitentschieden - nur der ruhm gehört am ende immer den siegreichen, wie auch immer dieser zustande kam.
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Bojan_27
10.03.2011 | 14:49 Uhr
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Bojan_27 : 
10.03.2011 | 14:49 Uhr
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Bojan_27 : 
Ich sehe keine Manschaft die momentan Barça ein Bein stellen könnte, auch wenn das arrogant rüberkommen kommt. Wenn der Tabelle 2. aus England fast keine chance hatte, wie sol der Tabelle 5. Chelsea eine Chance haben. Ich verfolge die Premier nur durch regelmässiges überfliegen der Ergebnisse und sehe halt nicht mehr die souveränen Ergebnisse von früher. Manu im Oldtrafford könnte zu schwierigkeiten führen.
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MassaUnited
10.03.2011 | 14:29 Uhr
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MassaUnited : barca angezählt
10.03.2011 | 14:29 Uhr
-1
MassaUnited : barca angezählt
der fall, dass wenger endlich widerwillig auf eine defensviestrategie gebaut hat zeigt, dass barcas-system nun auch vom letzten verfechter eines ebnso offensiven spiels begriffen wurde und durchschaut wurde.
die meisten lassen sich jedoch immer noch vom medien-hype beenflussen und von kommentatoren wie reif, der bei jeder nochso normalen szene messis offenbart, dass er tatsächlich endgültig senil geworden ist.
klar war das erste tor von messi technisch perfekt und makellos gemacht worden, dennoch hat barca ein problem:
körperlich robuste und kompakte teams.

in der diesjährigen champions-league sehe ich anch mourinhos-abgang bei inter nur noch zwei teams in der lage, barca tatsächlich herauszufordern: manchester united und der fc chelsea

ob im ch-hf 2008 gegen united, wo barca in beiden spielen keinerlei erwähnenswerte chancen hatten oder im cl-hf 09 gegen chelsea, dass barca eigentlich klar hätte verlieren müssen, wäre da nicht ein haltloser schiri namens övrebrö am werk gewesen - und natürlich iniestas zauberschuss in der 92.minute. nunja und im letzten jahr tat es inter den vorgängern utd und chelsea gleich und entzauberte barca auch, indem sie die schwäsche des barca-systems ganz klar der öffentlichkeit vorführten, im übrigen für 70 minuten in unterzahl - diese grundsolide defensive geht arsenal nunmal ab, da sie sonst nie so gespielt haben bzw spielen durften, dennoch muss man auch klarstellen, dass ist die champions-league und damit einhergehend sehr enge spiele - denn mit etwas glück geht arsenal weiter, mit etwas glück geht aber auch barca letztes jahr gegen inter weiter.

glück für barca ist, dass beide teams derzeit eher mit sich selbst beschäftigt sind, was sie jedoch nich minder gefährlich für barca machen sollte und beide teams haben trainer, die international die aktuell wohl erfolgreichsten sind - auch wenn ancelotti mit chelsea noch nachholbedarf hat.
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possessionplay
10.03.2011 | 14:02 Uhr
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10.03.2011 | 14:02 Uhr
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@trunken
Was genau war nicht so gut? Dann kann ich für das nächste mal drauf achten

@all

Noch eine Ergänzung: Wurde gerade auf dieses Video aufmerksam gemacht, klasse:
http://www.youtube.com/watch?v=p4gOAy270Ng
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Trunken
10.03.2011 | 13:51 Uhr
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Trunken : 
10.03.2011 | 13:51 Uhr
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Trunken : 
Sehr treffend, aber sprachlich leider ausnahmsweise mal ausbaufähig, analysiert. 9 Punkte!
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Taktiker
09.03.2011 | 23:00 Uhr
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Taktiker : 
09.03.2011 | 23:00 Uhr
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Taktiker : 
Eine sehr ausführlich, sehr gelungene Analyse. Ich habe das Spiel ziemlich ähnlich gesehen, der text gefällt mir und lässt von meienr Seite keine Fragen offen.
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