Das Wetter in North Carolina ist extrem! Im Sommer drückende Hitze, Fliegen ohne Ende und hohe Luftfeuchtigkeit, im Winter graue Einöde, beißender Wind und Regen bis der Arzt kommt. Wenn mann dann in einem Haus wohnt, das kein fließendes Wasser hat und nach draußen muss um auf eine Toilette zu gehen, dann freut man sich unter umständen schon mal, wenn die Mutter entscheidet: "Wir ziehen in einen Wohnwagenpark, in einen 2,5m langen Caravan". Wer als Kind über solche Hürden springen muss, kann garnicht anders als ein "echter Kerl" zu werden. So auch: Dr. Vincent "Vince" Kennedy McMahon jr.




Seine Eltern hatten sich scheiden lassen, als er 1 war und auch wenn er seinen Vater kannte, so richtig erinnern kann er sich an ihn nicht. Zumindest nicht aus dieser Zeit.

Woran er sich aber sehr gut erinnern kann, ist sein Stiefvater. Ein Klemptner mit Hang zur Gewalt. 12 Jahre lang wurde Vince von ihm mit Rohrzangen und anderem Werkzeug verprügelt.

Auch sexueller Missbrauch war keine Seltenheit im Hause McMahon. Nach Vincent McMahons Aussage allerdings nicht von männlicher Seite. Auf die Frage: "Ist das der Grund, warum Sie den Kontakt zu ihrer Mutter abgebrochen haben" antwortete er: "Pretty close ..."

Mit 14 verließ er das "Elternhaus" und machte sich auf, seinen echten Vater zu suchen. Allzu schwer war das nicht, hatte dieser gerade sehr viel Erfolg mit seiner "Capitol Wrestling Corporation".

Allerdings wollte dieser von seinem Sprößling nichts wissen. "Geh und such dir einen ordentlichen Job. Geh in die Politik" und schickte ihn weg. Vincent ging zurück nach California, allerdings fiel er ziemlich in sich zusammen.

Schule war garnicht mehr auf seiner Agenda und sowieso, das Leben in einer Streetgang war doch viel spannender. Autos klauen, illegale Rennen fahren und den besoffenen Marines der nahegelegenen Millitärbasis samstags Nachts nach dem "Feierabendgetränk" erst zusammenzuschlagen und ihnen dann das sauer verdiente Geld abzunehmen ..... auch ertragreich.

Doch leider geht sowas nur begrenzte Zeit gut. Nach mehreren Verhaftungen stellte ihn der Jugendrichter vor die Wahl: "Klosterinternat oder Militärinternat". Vince entschied sich für letzteres, ging nach Waynesboro, Virginia, in die Blue Ridge Mountains. Er behauptet bis heute, das hat ihn dazu gebracht, sich zu bessern. Aber der erste Kadett zu sein, der jemals in der Geschichte der Schule vor einem militär-Gericht stand, sagt schon einiges. Wofür? Nun, dem Hund des Kommandanten Abführmittel zu geben, so das der sein Geschäft überall in der Offizierskabine macht, schien genug.



Mit 24 schloss er sein Wirtschaftsstudium im ersten Versuch erfolgreich ab und nahm einen alten Plan wieder auf. Für seinen alten Herrn arbeiten! Wieder besuchte er seinen Vater und bestand auf eine Chance sein gelerntes umzusetzen.

Daddy willigte ein und erlaubte ihm als Ring Announcer in der Aufbaushow "All Star Wrestling" aufzutreten. Heute sagt er selbst: "Liebe auf den ersten Blick beschreibt es nicht annähernd". Seither nun ging er seinen Weg und tat, wie wir alle wissen, genau das selbe mit seinem Vater, was dieser mit seinem Großvater getan hatte. Er schmiss ihn aus seiner eigenen Firma und übernahm das Geschäft.

Die Entwicklung vom kleinen NY Wrestling Promotion zur WWE ist eine Geschichte, die man andermal erzählen kann. Für diesen Teil bleiben wir bei Vince.

Man kann ohne zu lügen sagen, dass aus dem kleinen, aufmüpfigen Kerl aus North Carolina einer der erfolgreichsten Geschäftsmänner der Welt wurde.

Keiner versteht es mehr, richtig gehasst zu werden und zugleich einen Stern auf dem "Hollywood Walk of Fame" zu bekommen.

Was die wenigsten wissen, Vincent hat von der Sacred Heart University in Fairfield, Connecticut, den Ehrendoktortitel in "Humane Letters" erhalten hat. Eine Doktorwürde, die an Kandidaten verliehen wird, deren Aufzeichnungen, veröffentlichten Arbeiten und Untersuchungen auffällige Fähigkeit und Originalität zeigen und eine ausgezeichnete und anhaltende Leistung darstellt.




Was auch immer man dafür tun muss ....

Und so fassen wir Vince McMahons Ansprache mit dem Abschlusssatz zusammen: Es ist egal, wie oft man im Leben Fehler macht, wenn man nie aufgibt, wir man irgendwann erfolgreich!