07.02.2012 um 19:54 Uhr
Geschrieben von Schnumbi
Blick zurück FCB - FCK
Was schießen mir für Gedanken durch den Kopf, wenn ich an die Pfalz denke?
Zum Beispiel, dass Sie im Bundesland Rheinland-Pfalz liegt. An erster Stelle denke ich aber an gute Weine, hier besonders den Portugieser (Rebsorte des Jahres), welcher übrigens auch mein Lieblings Rotwein ist. Des Weiteren denke ich an sehr gutes Essen, im speziellen an den Pfälzer Saumagen. Dabei schweifen meine Gedanken zwangsläufig zu Helmut Kohl, den viele die das hier Lesen eventuell gar nicht mehr kennen.
Ach ja, dann gab es ja noch die „Roten Teufel vom Betzenberg". Einst gefürchtet für Ihre Heimstärke, wo ein Spiel meist auch länger als 90 Minuten ging. In München hingegen waren Sie gern gesehene Gäste, die zumeist als lammfromme Engel daher kamen.
Gerd Müller als Lautern Schreck:
Bereits als Aufsteiger demonstrierten die Münchner ihre Stärke. Im November 65 gewannen Sie souverän mit 3:0 und kein geringerer als Gerd Müller schoss das erste Tor. Die Pfälzer wurden ab hier so eine Art Lieblingsgegner des Bombers. Immerhin erzielte er gegen die Teufel 18 Tore, was bisher unerreicht ist.
Schon eine Saison später schenkte Müller den Pfälzern beim 5:0 - Sieg weitere 4 Tore ein.
1972 begann für den FCB eine neue Ära, nicht weil man in diesem Jahr die 3. Meisterschaft unter Dach und Fach brachte, nein der Umzug aus dem Altehrwürdigen Grünwalder Stadion in das neue Olympiastadion war endlich perfekt. Gleich das erste Heimspiel im neuen Stadion gegen die Pfälzer, welches im Mai 73 stattfand, ging in die Geschichtsbücher ein. Nachdem Hoeneß das 1:0 besorgte, netzte Müller gleich 5 - Mal zum 6:0-Endstand ein, dies wiederum war der höchste aller 32 Bayern Heimsiege gegen den FCK.
Natürlich muss man auch noch mal kurz auf das Spiel der Spiele im Oktober 73 eingehen, welches inzwischen von der Sportbild zum geilsten Spiel aller Zeiten gewählt wurde: Schaust du hier Unvergessen was damals auf dem Betze passierte. Im Prinzip war dies Hollywood Reif. Innerhalb von 31 Minuten fegten uns die Teufel nach einer 1:4-Führung noch mit 7:4 vom Platz. Sensationell und einmalig für alle, die es mit Pfälzern halten. Die Münchner hingegen mussten gedemütigt die Heimreise antretenHier das Schauspiel in bewegten Bildern
Angstgegner Lautern:
Nicht nur auf dem Betzenberg avancierten die Lauterer zum Angstgegner der Münchner, nein auch im heimischen Stadion wurden sie zu diesem. Zum Beispiel am 12. Spieltag der Saison 74/75, als die Pfälzer ganz in Blau angetreten sind und in München mit 5:2 die Oberhand behielten. Auch eine Saison später hatten die Teufel wieder Grund zum Lachen. Durch 2 Tore von Toppmöller schaffte man zunächst den 3:3-Ausgleich, ehe Riedl das 3:4 Siegtor schoss, welches Cramer mit folgender Bemerkung quittierte: „So etwas sieht man bei keiner Schülermannschaft."
Dies sollte aber für lange Zeit das letzte Gastgeschenk an die Pfälzer gewesen sein.
Die Zeit von König Otto:
Diese begannen gleich mit einem Paukenschlag, als in der Saison 90/91 die Pfälzer unerwartet vor dem FCB Meister wurden. Mit gerade einmal 3 Punkten Vorsprung sicherte man sich die Meisterschaft und das obwohl es das Pfälzer Sturmduo mit Kuntz und Labbadia zusammen gerade einmal auf 20 Treffer brachte, hingegen der Münchner Wohlfahrth mit 21 Treffern sich die Torjäger-Kanone sicherte.
Otto Rehhagel,ein Mann, der von 95 bis 98 in der Liga besonders für Furore sorgen sollte. Im Sommer 95 wechselte König Otto von der Weser in die Weltstadt München. Ein Schritt, der eventuell doch eine Nummer zu große für ihn war. Mit dem 0:1 gegen Rostock war es am 30. Spieltag auch schon wieder vorbei mit dem Experiment Rehhagel, obwohl es schon Monate vorher in der Mannschaft rumorte. Allen voran Mehmet Scholl äußerte seinen Unmut.
Zitat Scholl: „Ich ziehe das konsequent durch: Rehhagel oder ich. Jetzt tut's einen Schlag. Und wenn sie mich rausschmeißen ist es mir auch wurscht. Dann gehe ich. [...] Fakt ist, wir spielen seit acht Wochen und haben noch immer keine Taktik. Wir stehen doch nur so gut da, weil wir so gute Einzelspieler haben."
Noch im Sommer 96 wechselte Rehhagel in die Pfalz. Im Endeffekt war es Aufsichtsratsboss Friedrich der nach einigen Querelen und dem erstmaligen Abstieg in die 2. Liga Rehhagel zum sportlichen Alleinherrscher bestimmt, so wie er es in München nicht sein durfte. Die Zweitliga - Saison der Pfälzer verlief völlig problemlos. Vier Spieltage vor Schluss stand der sofortige Wiederaufstieg fest und dies mit 10 Punkten Vorsprung.
Dann begann so eine Art Märchen. Der 1. Spieltag der Saison 97/98. Lautern kam mit Rehhagel ausgerechnet als Aufsteiger nach München und schockte das Starensemble des FCB. In der 80.Min. erzielte Schjönberg den 0:1-Siegtreffer für die Pfälzer. Die ganze Saison wurde geprägt von dem Duell der Beiden. Der FCB schaffte es nicht, ein einziges Mal vor dem FCK zu stehen. Für Rehhagel war dies natürlich eine süße Genugtuung und so wurde völlig überraschend das erste Mal ein Aufsteiger auch deutscher Meister.
Die Worte Rehhagels: „Es gibt einen Fußballgott – und der sieht alles. Die Rechnung kommt immer, manchmal gleich, manchmal ein wenig später."
Meister der Herzen:
Der 33. Spieltag der Saison 00/01 stand an. Die Ausgangslage ist folgende: Schalke steht punktgleich mit dem FCB auf Platz 1 hat aber das bessere Torverhältnis. Mit einem Sieg der Schalker in Stuttgart und einer gleichzeitigen Niederlage der Münchner zu Hause gegen Lautern und Schalke wäre Meister (wäre).
Zum Spiel: Hitzfeld rotiert nach dem CL-Spiel gegen Real Madrid auf 4 Positionen. Für Sagnol, Jeremies, Elber und Scholl, kamen Effenberg, Sforza, Janker und Santa Cruz. Dies hatte aber zunächst nicht den gewünschten Erfolg, zumal die Lauterer nach einem verlorenen Kopfballduell von Linke mit 0:1 in Führung gingen. Ganz anders das Spiel in der 2.Hälfte. Mit unbändigem Willen wurden die Pfälzer in ihrer Hälfte eingeschnürt. Folgerichtig der Ausgleich durch Jancker in der 56.Min. Angriff und Angriff rollte auch Torhüter Koch zu. Trotzdem dauerte es bis zur 91. Min ehe der eingewechselte Zickler, dass viel umjubelte und Erlösende 2:1 erzielte. Da Schalke ebenfalls in der Nachspielzeit in Stuttgart verlor, war man auf einmal mit 3 Punkten Tabellenführer und am letzten Spieltag in Hamburg reichte ein Punkt für die Meisterschaft.
Wie dieses Finale ausging??? Fragt mal die Schalker.
Adrianos Taktikvorschau
Zum Beispiel, dass Sie im Bundesland Rheinland-Pfalz liegt. An erster Stelle denke ich aber an gute Weine, hier besonders den Portugieser (Rebsorte des Jahres), welcher übrigens auch mein Lieblings Rotwein ist. Des Weiteren denke ich an sehr gutes Essen, im speziellen an den Pfälzer Saumagen. Dabei schweifen meine Gedanken zwangsläufig zu Helmut Kohl, den viele die das hier Lesen eventuell gar nicht mehr kennen.
Ach ja, dann gab es ja noch die „Roten Teufel vom Betzenberg". Einst gefürchtet für Ihre Heimstärke, wo ein Spiel meist auch länger als 90 Minuten ging. In München hingegen waren Sie gern gesehene Gäste, die zumeist als lammfromme Engel daher kamen.
Gerd Müller als Lautern Schreck:
Bereits als Aufsteiger demonstrierten die Münchner ihre Stärke. Im November 65 gewannen Sie souverän mit 3:0 und kein geringerer als Gerd Müller schoss das erste Tor. Die Pfälzer wurden ab hier so eine Art Lieblingsgegner des Bombers. Immerhin erzielte er gegen die Teufel 18 Tore, was bisher unerreicht ist.
Schon eine Saison später schenkte Müller den Pfälzern beim 5:0 - Sieg weitere 4 Tore ein.
1972 begann für den FCB eine neue Ära, nicht weil man in diesem Jahr die 3. Meisterschaft unter Dach und Fach brachte, nein der Umzug aus dem Altehrwürdigen Grünwalder Stadion in das neue Olympiastadion war endlich perfekt. Gleich das erste Heimspiel im neuen Stadion gegen die Pfälzer, welches im Mai 73 stattfand, ging in die Geschichtsbücher ein. Nachdem Hoeneß das 1:0 besorgte, netzte Müller gleich 5 - Mal zum 6:0-Endstand ein, dies wiederum war der höchste aller 32 Bayern Heimsiege gegen den FCK.
Natürlich muss man auch noch mal kurz auf das Spiel der Spiele im Oktober 73 eingehen, welches inzwischen von der Sportbild zum geilsten Spiel aller Zeiten gewählt wurde: Schaust du hier Unvergessen was damals auf dem Betze passierte. Im Prinzip war dies Hollywood Reif. Innerhalb von 31 Minuten fegten uns die Teufel nach einer 1:4-Führung noch mit 7:4 vom Platz. Sensationell und einmalig für alle, die es mit Pfälzern halten. Die Münchner hingegen mussten gedemütigt die Heimreise antretenHier das Schauspiel in bewegten Bildern
Angstgegner Lautern:
Nicht nur auf dem Betzenberg avancierten die Lauterer zum Angstgegner der Münchner, nein auch im heimischen Stadion wurden sie zu diesem. Zum Beispiel am 12. Spieltag der Saison 74/75, als die Pfälzer ganz in Blau angetreten sind und in München mit 5:2 die Oberhand behielten. Auch eine Saison später hatten die Teufel wieder Grund zum Lachen. Durch 2 Tore von Toppmöller schaffte man zunächst den 3:3-Ausgleich, ehe Riedl das 3:4 Siegtor schoss, welches Cramer mit folgender Bemerkung quittierte: „So etwas sieht man bei keiner Schülermannschaft."
Dies sollte aber für lange Zeit das letzte Gastgeschenk an die Pfälzer gewesen sein.
Die Zeit von König Otto:
Diese begannen gleich mit einem Paukenschlag, als in der Saison 90/91 die Pfälzer unerwartet vor dem FCB Meister wurden. Mit gerade einmal 3 Punkten Vorsprung sicherte man sich die Meisterschaft und das obwohl es das Pfälzer Sturmduo mit Kuntz und Labbadia zusammen gerade einmal auf 20 Treffer brachte, hingegen der Münchner Wohlfahrth mit 21 Treffern sich die Torjäger-Kanone sicherte.
Otto Rehhagel,ein Mann, der von 95 bis 98 in der Liga besonders für Furore sorgen sollte. Im Sommer 95 wechselte König Otto von der Weser in die Weltstadt München. Ein Schritt, der eventuell doch eine Nummer zu große für ihn war. Mit dem 0:1 gegen Rostock war es am 30. Spieltag auch schon wieder vorbei mit dem Experiment Rehhagel, obwohl es schon Monate vorher in der Mannschaft rumorte. Allen voran Mehmet Scholl äußerte seinen Unmut.
Zitat Scholl: „Ich ziehe das konsequent durch: Rehhagel oder ich. Jetzt tut's einen Schlag. Und wenn sie mich rausschmeißen ist es mir auch wurscht. Dann gehe ich. [...] Fakt ist, wir spielen seit acht Wochen und haben noch immer keine Taktik. Wir stehen doch nur so gut da, weil wir so gute Einzelspieler haben."
Noch im Sommer 96 wechselte Rehhagel in die Pfalz. Im Endeffekt war es Aufsichtsratsboss Friedrich der nach einigen Querelen und dem erstmaligen Abstieg in die 2. Liga Rehhagel zum sportlichen Alleinherrscher bestimmt, so wie er es in München nicht sein durfte. Die Zweitliga - Saison der Pfälzer verlief völlig problemlos. Vier Spieltage vor Schluss stand der sofortige Wiederaufstieg fest und dies mit 10 Punkten Vorsprung.
Dann begann so eine Art Märchen. Der 1. Spieltag der Saison 97/98. Lautern kam mit Rehhagel ausgerechnet als Aufsteiger nach München und schockte das Starensemble des FCB. In der 80.Min. erzielte Schjönberg den 0:1-Siegtreffer für die Pfälzer. Die ganze Saison wurde geprägt von dem Duell der Beiden. Der FCB schaffte es nicht, ein einziges Mal vor dem FCK zu stehen. Für Rehhagel war dies natürlich eine süße Genugtuung und so wurde völlig überraschend das erste Mal ein Aufsteiger auch deutscher Meister.
Die Worte Rehhagels: „Es gibt einen Fußballgott – und der sieht alles. Die Rechnung kommt immer, manchmal gleich, manchmal ein wenig später."
Meister der Herzen:
Der 33. Spieltag der Saison 00/01 stand an. Die Ausgangslage ist folgende: Schalke steht punktgleich mit dem FCB auf Platz 1 hat aber das bessere Torverhältnis. Mit einem Sieg der Schalker in Stuttgart und einer gleichzeitigen Niederlage der Münchner zu Hause gegen Lautern und Schalke wäre Meister (wäre).
Zum Spiel: Hitzfeld rotiert nach dem CL-Spiel gegen Real Madrid auf 4 Positionen. Für Sagnol, Jeremies, Elber und Scholl, kamen Effenberg, Sforza, Janker und Santa Cruz. Dies hatte aber zunächst nicht den gewünschten Erfolg, zumal die Lauterer nach einem verlorenen Kopfballduell von Linke mit 0:1 in Führung gingen. Ganz anders das Spiel in der 2.Hälfte. Mit unbändigem Willen wurden die Pfälzer in ihrer Hälfte eingeschnürt. Folgerichtig der Ausgleich durch Jancker in der 56.Min. Angriff und Angriff rollte auch Torhüter Koch zu. Trotzdem dauerte es bis zur 91. Min ehe der eingewechselte Zickler, dass viel umjubelte und Erlösende 2:1 erzielte. Da Schalke ebenfalls in der Nachspielzeit in Stuttgart verlor, war man auf einmal mit 3 Punkten Tabellenführer und am letzten Spieltag in Hamburg reichte ein Punkt für die Meisterschaft.
Wie dieses Finale ausging??? Fragt mal die Schalker.
Adrianos Taktikvorschau
Aufrufe: 7060 | Kommentare: 12 | Bewertungen: 4 | Erstellt:07.02.2012
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KOMMENTARE
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08.02.2012 | 12:00 Uhr
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Schnumbi :
@ Gnanag: bleibt zu hoffen das man das pokalspiel gut übersteht
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08.02.2012 | 11:55 Uhr
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Gnanag :
18 Tore hat Müller gegen Lautern erzielt?! Ach, wenn wir ihn nur hätten klonen könnenUnd Lauterns Aufstieg und darauffolgende Meisterschaft wird in der Pfalz wohl niemand je vergessen, das ist und bleibt unglaublich.
Zum Spiel: Ich hoffe, dass wir es gegen Lautern schaffen, eine überzeugende Leistung abzuliefern, zu der gegenwärtigen Kälte brauch ich nicht noch eine Krise obendrauf
Wird für mich ein besonderes Spiel, da meine Frau aus der Pfalz stammt. Ob Bayern-Sieg oder Niederlage: Beim nächsten Familientreffen werde ich so oder so wieder das schwarze Schaf sein
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