Der Blogpokal hat also so einige Duelle bereits hinter sich. Es wurde über aktuelle Geschehnisse berichtet, über Wetten, über Skandale, Mehrteiler wurden spannungsvoll angekündigt, langweilige Schulalltage dargestellt und es wurde auch gebasht. Aber es wurde noch mehr Gebashe gefordert. Immer weiter, immer mitten in die Fresse rein.

Und so wie es verlangt wird, so soll es dann auch sein. Ich liefer euch ein niedermachendes Werk, dass seines gleichen suchen wird. Bohlens Biographie oder das Buch von Philipp Lahm sind ein Scheiß, gegen was jetzt kommt. Die Bibel wird bei all dem Hass vor Neid glatt ungläubig, ich verspreche es.

Königsklasse gegen Plag. Das spricht doch an sich schon Bände. Während der eine das Maß aller Dinge ist in unserem geliebten Vereinsfußball, bekommt man den anderen, wenn man sich so einige Performances der deutschen Teams in diesem Wettbewerb die letzten Jahre angeguckt hat. Plag, wer nennt sich schon Plag? Warum bitte nennt man sich nach einem Grund, den Zahnarzt aufzusuchen? Weisheitszahn hätte ja noch eine gewisse philosophische Richtung. Aber Plag? Was soll das sein?

Plag, das bin dann wohl ich. Und warum ausgerechnet der beste Freund jedes Medizinstudenten, der es nicht geschafft hat, aber trotzdem als Mitleid seinen Doktor im Mundmechaniker bekommen hat, weiterkommen sollte in dieser Runde? Es gibt keinen Grund. Nicht einen einzigen.

Es fängt damit an, dass ich wohl zu den jüngsten im Wettbewerb gehöre. Wenn ich nicht gar der jüngste bin. 23 Jahre jung. „Waren das noch Zeiten," denken sicher einige von euch. Damals, als wir noch einen Kaiser hatten und Fußball wirklich Fußball war. „Ist der überhaupt schon raus aus den Windeln?" - „Hat der schonmal 'nen anderen Busen gesehen als Muttis?" - „Ach wie süß, einer aus der Pubertät."
Ganz so schlimm ist es nicht, aber trotzdem bin ich keine einzige Stimme wert. Denn auch nach so einigen Jahren, die ich in der Küche tätig war, muss ich immer noch heulen, wenn ich Zwiebeln schneide. Um Gottes Willen. Was eine Memme. Ich krieg es auch nicht gebacken auch nur einmal genau so viele Nudeln zu kochen, wie ich auch wirklich essen will. Als würde ich für meine imaginären Freunde aus meinem Kopf noch mitkochen. Aber trotz Essen würden die auch nicht für mich stimmen. Gerechte Ausbeutung, sag ich da mal.
Aber warum auch? Bin es doch ich, der wegen Hunger von der Couch aufsteht, in die Küche geht, sich ne Schale Müsli macht, Milch aus dem Kühlschrank holt und sie in die Schale gießt.
Dann aber die Schale in den Kühlschrank stellt und vergnügt mit der Milch sich wieder vor den Fernseher pflanzt. Stell ich doch dann nach zehn Minuten fest, dass ich Hunger habe und wieder in die Küche gehe mit meiner Milch, um mir eine Schale rauszuholen, Müsli reinzumachen und die Milch dazu zu gießen.
Beim Wieder-Wegstellen der Milch fällt mir denn mein Gesicht auch erstmal runter, als ich meinen Fehler bemerke. Zwei Schalen Müsli. Stark Kopf, haste wieder toll hingekriegt. Und so einer soll weiterkommen, Leute? Ich bitte doch.
Genauso schafft es mein Kopf regelmäßig nach dem Einkaufen die Nutella ins Bad auf das Waschbecken zu stellen und die Handseife im Küchenschrank neben dem Brot.
Auch nur mein Kopf kriegt es hin, mir zu sagen, dass wenn ich Kopfhörer aufhabe, ich meinen Furz in der Bahn nicht höre, also auch die anderen Fahrgäste nicht. Traurig, oder?

Lasst es lieber Leute. Auch bei dem uns aller liebstem, dem Fußball, gibt es nichts, was mich retten könnte. Würden mir die Schuhe doch sogar mit Klettverschluss aufgehen. Ja sogar wenn es Slipper wären, würden meine Fußballschuhe noch aufgehen! Meine Fresse, ich Affe kann aber auch nichts. Torschusstraining ist immer ein besonderes Highlight, kann ich nur empfehlen. Während meine Teamkameraden sich gerade die Helme aufsetzen, da sie vom Trainer die Helmpflicht verordnet bekommen haben wegen mir - „Tauuuhsendt mmaaahl hap ick eujch gesooargt, ieeehr sollt die HÄÄLME troaschen" - suche ich erst mal meinen linken Schuh. Als Rechtsfuß verlier ich sogar noch eher den linken Schuh beim Stehen als meine Hose im Puff. Dass ich den linken Fuß auch nur zum Geld Abholen habe, brauch ich ja nicht weiter erwähnen. Aber selbst dort komm ich ins Wanken und nur mit Glück bleibe ich unter den drei Versuchen, meine Geheimzahl einzugeben. Aber zurück zu mir und dem Fußball. Ich versuch mich ja auch als Fan. So ist das ja nicht. Irgendwann hatte ich mir auch mal den HSV dann ausgesucht, um es jetzt mal so zu beschreiben, denn anscheinend ist das auch eher eine Strafe gewesen für den Verein. Seitdem ging es auch nur noch Berg ab, wenn ich ehrlich sein soll. Guckt euch doch mal die 2000er an. Erst Champions League mit legendären Spielern wie Stig Töfting, Mehdi Madhavikia, Anthony Yeboah. Und heute? Marcell – ich halt im Spiel die Außenlinie im Auge, damit sie nicht abknickt – Jansen. Robert – Ich komm aus Bielefeld, also dürft ihr mir nicht noch mehr Leid antun – Tesche. Heiko Westermann, Mister Spieleröffnung höchstpersönlich! Ich werd steif, ey!
Also ich. Nicht irgendwas an mir. Und zwar nach zwei Bier schon! Mehr brauch ich, also dieser Plag, einfach nicht. Weil die Leber so arbeitsfähig ist wie ein taubstummer Blinder in einem leeren Raum ohne Fenster und ohne Türen. Nennt man auch Schrödingers Blinder, weil man nicht genau weiß, ob es ihn gibt oder nicht. Dasselbe lässt sich auch bei dem Baum im Wald, der umfällt, obwohl keiner in der Nähe ist, anwenden. Ist er nun umgefallen oder nicht? Und wer war der Täter? Am naheliegensten natürlich der Gärtner, aber auch der Butler hätte seine Motive gehabt. Was das ganze jetzt mit mir zu tun hat? Über sowas philosophier ich immer zu. Ich kann nicht anders. Wahrscheinlich komm ich auch deswegen nicht klar mit meinem Müsli oder dem Einkauf. Weil ich mir nur über schwachsinnigen Schwachsinn schwachsinnige Schwachsinnsgedanken mache.

Und mal ehrlich, Freunde des geliebten Gebashe, wollt ihr solch Kram nochmal lesen? Nicht lieber was aus der Königsklasse, von eurer Hoheit höchstpersönlich quasi? Der Godmother of Vereinsfußball, welche zwar erst nach mir geboren worde so gesehen, aber deutlich mehr Glanz ausstrahlt als so ein nach Hamburg ausgewanderter Ossi. Ohne ihn..sie..Waschbär.. was auch immer.. ohne Königsklasse würden doch die Dienstage und die Mittwoche nur langweilige Nicht-Fußballtage sein. Aber ohne Plag? Da wär alles wie immer und vor allem mit gesunden Zähnen.