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FC Bayern München


Gründer: Tobi | Mitglieder: 965 | Beiträge: 253
21.03.2012 um 18:56 Uhr
Geschrieben von Master_Of_Disaster
DBQ VIII - Teil II
Voegi: Es ist natürlich schon ein wenig pervers, wenn man an einem Stürmer, der mit 22 Toren souverän die Torschützenliste anführt, Kritik übt. Gleichwohl waren seine Leistungen in den letzten Wochen nicht immer ein Anlass zur Freude.

Skim: Der Loser soll mir gestohlen bleiben. Wie viele Tore hat der erst gemacht? 22 diese Saison? Wie viele insgesamt seitdem er hier ist? 60, 70? Wie oft das wichtige 1:0? Das waren doch eh alles nur Abstauber.
Jetzt mal im ernst, die generelle Kritik an ihm ist mehr als lächerlich. Vor allem in den letzten Wochen. Man erwartet von ihm Wunder, wirft ihm vor, dass er wenig Dynamik ins Spiel bringe und eine miserable Ballführung habe. Schwachsinn!


Mir geht es jetzt um Nils Petersen – ein Stürmer, der mit großem Ambitionen geholt wurde, der Gomez auf Schalke vertreten musste, da sofort das wichtige 1:0 machte, aber nun mehr und mehr auf der Bank versauert.
Ist die Ära Petersen bereits gescheitert oder hat Heynckes einen anderen Plan bzw. Ziel, ihn möglicherweise auszuleihen oder ähnliches.?!


kimosch: Hat Heynckes einen Plan, der mehr als die gleichen 14 Spieler mit einbezieht, die bei ihm immer spielen? Ich habe da große Zweifel. Eine Leihe über einen längerfristigen Zeitraum wäre für das Petersen das Beste, allerdings käme da nur ein Erstligist in Frage, da er durchaus auf höchsten Niveau spielen sollte. Oder Verkauf mit Wiederkaufsrecht, wie es Real Madrid ja praktiziert.

BS31: Ich halte viel vom jungen Sachsen und kann wirklich nicht verstehen, warum Heynckes einem Spieler den er wollte, von dem er zu 100% überzeugt war und dem er großzügige Einsatzchancen versprach nicht einmal nach dem 3:0 einwechselt.

Voegi: Was Petersen angeht, bin ich inzwischen regelrecht sauer, dass ihm Heynckes keine Chance gibt. Ich kann es einfach nicht verstehen, warum er ihn – z.B. bei einer 6:0-Führung in Berlin – nicht einfach mal einwechselt. Ob Heynckes da andere Pläne hat, weiß ich nicht – ist mir auch letztlich egal.
So jedenfalls ist es ein Trauerspiel!


Skim: Verstehe ich auch absolut nicht. In den letzten 3 Spielen konnte man die letzten 20-30 Minuten gefahrlos kombinieren und hat fast nichts mehr aufs eigene Tor zugelassen. Wieso wechsel ich dann einen Tymostschuk für einen Robben ein? Defensive Stabilität? Ein Witz!
Was soll denn bei 5:0 noch passieren?


Wo wir gerade bei Jupp wären – seine Person stand in den letzten Wochen in den Medien sehr in der Schusslinie, Heynckes blieb jedoch stur && stark, stellte sich den Medien. War ihm die Kritik schlichtweg egal.?

kimosch: Der Jupp ist ja schon etwas älter, vielleicht hört er ja schlecht und würde etwaige Sägegeräusche gar nicht wahrnehmen. Ok, Spaß beiseite: Was hätte Heynckes denn anderes machen können? Er muss in Krisen Stärke zeigen, dass weiß er und das hat er auch getan. Und das hat nichts mit Freundschaften zu den verantwortlichen Bayern-Bossen zu tun. Des weiteren traue ich dem Uli durchaus ein gehöriges Maß an Professionalität zu, soll heißen: Wenn Uli glaubt, der Jupp ist nicht mehr der richtige, dann wird er die Konsequenzen ziehen.

BS31: Ich denke er wusste ganz genau, dass Uli ihn nur im absoluten Notfall feuern würde.

Voegi: Es ist wohl eine Frage des Alters und der Erfahrung. Heynckes hat seine Trainerkarriere praktisch hinter sich und steht insoweit über den Dingen. Da ficht einen so etwas nicht mehr an.

Skim: Es war gar nicht so sehr die Freundschaft zu Uli, mehr seine eigene Kompetenz. Er glaubt an sich und der Erfolg gibt ihm recht.


Zum Abschluss eine Frage in die komplett andere Richtung – aufgrund der natürlich erfolgreichen Vergangenheit, wird den bayerischen Fans oft vorgeworfen, man würde auf hohem Niveau jammern, wenn die Bayern mal wieder eine Partie verlieren, man solle sich doch z.B. mal die HSV-Fans anschauen, die um den Klassenerhalt zum Teil zittern müssen und nicht davon, dass man die Meisterschaft mal nicht gewinnen kann.
Ist das Fan-Sein vom FC Bayern schwer zu erklären, weil man einfach über Dinge „jammert", wo andere jubeln oder sind wir einfach zu verwöhnt, um zu erkennen, was wirklich bescheidenen Situationen in der Bundesliga sind.?


kimosch: Wenn wir „anderen" uns darüber beschweren, dass sich Bayern-Fans beschweren, dann beschweren wir uns nicht über euer beschweren, sondern wir beschweren uns darüber, dass wir uns über andere Sachen wie Abstiegskampf etc beschweren müssen, denn natürlich würden wir uns gerne über die gleichen Sachen beschweren, über die ihr euch beschwert. Das heißt übrigens mitnichten, dass wir alle lieber Bayern-Fans wären, bevor hier irgendwelche Missverständnisse auftreten. Fan-Sein ist im übrigen immer schwer zu erklären, egal an welchem Verein man hängt. Tut also mal nicht so, als ob ihr in dieser Hinsicht etwas besonderes wärt. Ist es nicht viel eher so, dass das Bayern-Fan-Sein oberflächlich betrachtet viel einfacher zu erklären ist? Nehmen wir doch mal an Erfolg=Fans. Dann ist es doch nur logisch, dass die Bazis so viele Fans haben (Das Fan-Sein wesentlich vielschichtiger ist, ist mir klar. Ich kratze hier jetzt nur etwas an der Oberfläche!). Und dann schauen wir uns einen Verein wie Freiburg an. Ist es also nicht viel schwieriger zu erklären, warum man Fan des SC Freiburg ist, als zu erklären, warum man Fan des FC Bayern ist?

BS31: Als Bayernfan leidet man genauso mit wie alle anderen Bundesligafans auch, nur eben auf einem anderen Niveau. Es würde uns doch sowieso keiner glauben wenn wir jetzt anfingen uns mit einem CL-Platz zufrieden zu geben, also können wir uns auch weiterhin über einen 2.Platz aufregen. Das ist eben Mir san Mir und das ist eben der FC Bayern. So ist er und dafür liebe ich ihn.

Voegi: Ja, in der Tat. Das kann man nur schwer vermitteln. Meines Erachtens ist genau diese Erwartungshaltung von Fans, Umfeld und Vereinsoffiziellen aber auch der Schlüssel für den kontinuierlichen Erfolg der Bayern in den letzten 30 Jahren. Man gibt sich einfach nicht mit zweiten oder dritten Plätzen zufrieden und tut alles, um in der Folge wieder Titel einzufahren. So sind die Bayern – und genau deshalb so erfolgreich.


Skim: Das Problem ist - und hier muss ich vielen Hatern recht geben - dass wir viel zu viele sogenannte "Erfolgsfans" haben. Das äußert sich dann in Form von "Schmeißt xy raus, der kann nix" und "Holt doch mal Ronaldo, Rooney etc. " sobald ein Spiel verloren wird. Diese Leute sind meist die lautesten, weshalb sich schnell das Bild einstellt, die Bayernfans seien nie zufrieden.
Grundsätzlich ist man, auch unter den "echten" Fans, zwar kritisch, aber kann sich auch sehr zufrieden geben. Nur haben wir schlechte Erfahrungen gemacht, sich zu schnell zufrieden zu geben. Deswegen setzen viele Bayernfans auch nach guten Spielen noch mal Kritik an. Das ist dann kein verwöhnt sein, im Gegenteil. Man hat jüngst in der Hinrunde am eigenen Leib erfahren müssen, was passiert wenn man sich zu schnell zufrieden gibt.
Aufrufe: 3955 | Kommentare: 21 | Bewertungen: 9 | Erstellt:21.03.2012
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