25.06.2009 um 22:00 Uhr
Geschrieben von Dr_D
Das Ende des Budgetstreits
Man liest heute in den internationalen Pressestimmen von Gewinnern und Verlierern, aber gibt es überhaupt Gewinner dieser Konfrontation?
Die italienische Presse feiert Ferrari als Gewinner des Streits. Ferrari hat also gewonnen, nur was wäre gewesen, wenn Ferrari nicht die anderen beteiligten Teams und dadurch einige sehr große Autokonzerne hinter sich gehabt hätte?
Nur durch die Einigkeit der Teams konnten sie letztendlich ihren Standpunkt nicht nur vertreten, sondern auch durchsetzen. Sind deshalb die Teams und die dadurch die FOTA die Gewinner?
Oberflächlich betrachtet schon, nur wenn man etwas weiter schaut eben nicht. Es hat der gesamte Motorsport durch diese Kontroverse gelitten und was noch schlimmer ist, völlig unnötig.
Man hätte diese ganze Diskussion auch hinter verschlossenen Türen durchführen können, dieser Meinung ist übrigens auch Hermann Tomczyk, einer der Vizepräsidenten der FIA.
Aber genau das wollten die beteiligten Personen überhaupt nicht, weder Max Mosley, noch die Teamchefs der in der FOTA organisierten Teams und zu allererst Luca di Montezemolo.
Da es Gewinner gibt, muss es auch Verlierer geben. Hier wird natürlich Max Mosley genannt, der seine Wiederwahl im Herbst derzeit ausschließt. Ich schreibe bewusst derzeit, denn ich traue Max alles zu, im Guten, wie im Bösen.
Also Herr Mosley ist der alleinige Verlierer? Hier ein klares Jein. Seine Hauptforderung war, dass es eine Kostensenkung in der Formel 1 geben muss. Sein Pech, daß seine Vorschläge zu weit gingen und auch gar nicht umsetzbar waren. Seine „Verhandlungstaktik" war nur auf Krawall ausgelegt und erst im letzten Moment hat er dann nachgeben müssen.
Da hat dann offensichtlich doch noch die Vernunft bei allen Beteiligten gesiegt. Ich hatte das immer gehofft und konnte mir eine „Piratenserie" eigentlich nie wirklich vorstellen.
Wenn man sich nun den Kompromiss, oder besser, das was jetzt bekannt ist, anschaut, strebt man doch eine Kostenreduktion in den nächsten Jahren an, also wäre dieses Ziel der FIA doch erreicht!
Jetzt komme ich zu den wirklichen Verlierern. Die Fans der Formel 1, nach solchen Diskussionen um Regeln werden es wohl wieder ein paar Hunderttausend weniger sein.
Und zum Schluss der größte Verlierer:
Die Formel 1 selbst.
Der Imageschaden der durch diesen Streit und seine Eskalation entstanden ist, kann wohl nicht in wenigen Wochen wieder ausgeglichen werden. Die Formel 1 hat sich dadurch um Jahre zurück geworfen.
Das schlimme daran ist, solche Streits gab es schon immer und wird es auch in Zukunft geben, egal wie der Präsident der FIA heißt, oder wer der Vorsitzende der FOTA und wie immer der Verband gerade heißt ist.
Das soll es dann auch gewesen sein, zu diesem Thema. Auf zu neuen Taten, es gibt noch eine Menge Blogs zu schreiben, über die schönen Seiten der Formel 1.
In diesem Sinne
Bis neulich
Dr_D
Die italienische Presse feiert Ferrari als Gewinner des Streits. Ferrari hat also gewonnen, nur was wäre gewesen, wenn Ferrari nicht die anderen beteiligten Teams und dadurch einige sehr große Autokonzerne hinter sich gehabt hätte?
Nur durch die Einigkeit der Teams konnten sie letztendlich ihren Standpunkt nicht nur vertreten, sondern auch durchsetzen. Sind deshalb die Teams und die dadurch die FOTA die Gewinner?
Oberflächlich betrachtet schon, nur wenn man etwas weiter schaut eben nicht. Es hat der gesamte Motorsport durch diese Kontroverse gelitten und was noch schlimmer ist, völlig unnötig.
Man hätte diese ganze Diskussion auch hinter verschlossenen Türen durchführen können, dieser Meinung ist übrigens auch Hermann Tomczyk, einer der Vizepräsidenten der FIA.
Aber genau das wollten die beteiligten Personen überhaupt nicht, weder Max Mosley, noch die Teamchefs der in der FOTA organisierten Teams und zu allererst Luca di Montezemolo.
Da es Gewinner gibt, muss es auch Verlierer geben. Hier wird natürlich Max Mosley genannt, der seine Wiederwahl im Herbst derzeit ausschließt. Ich schreibe bewusst derzeit, denn ich traue Max alles zu, im Guten, wie im Bösen.
Also Herr Mosley ist der alleinige Verlierer? Hier ein klares Jein. Seine Hauptforderung war, dass es eine Kostensenkung in der Formel 1 geben muss. Sein Pech, daß seine Vorschläge zu weit gingen und auch gar nicht umsetzbar waren. Seine „Verhandlungstaktik" war nur auf Krawall ausgelegt und erst im letzten Moment hat er dann nachgeben müssen.
Da hat dann offensichtlich doch noch die Vernunft bei allen Beteiligten gesiegt. Ich hatte das immer gehofft und konnte mir eine „Piratenserie" eigentlich nie wirklich vorstellen.
Wenn man sich nun den Kompromiss, oder besser, das was jetzt bekannt ist, anschaut, strebt man doch eine Kostenreduktion in den nächsten Jahren an, also wäre dieses Ziel der FIA doch erreicht!
Jetzt komme ich zu den wirklichen Verlierern. Die Fans der Formel 1, nach solchen Diskussionen um Regeln werden es wohl wieder ein paar Hunderttausend weniger sein.
Und zum Schluss der größte Verlierer:
Die Formel 1 selbst.
Der Imageschaden der durch diesen Streit und seine Eskalation entstanden ist, kann wohl nicht in wenigen Wochen wieder ausgeglichen werden. Die Formel 1 hat sich dadurch um Jahre zurück geworfen.
Das schlimme daran ist, solche Streits gab es schon immer und wird es auch in Zukunft geben, egal wie der Präsident der FIA heißt, oder wer der Vorsitzende der FOTA und wie immer der Verband gerade heißt ist.
Das soll es dann auch gewesen sein, zu diesem Thema. Auf zu neuen Taten, es gibt noch eine Menge Blogs zu schreiben, über die schönen Seiten der Formel 1.
In diesem Sinne
Bis neulich
Dr_D
Aufrufe: 2581 | Kommentare: 25 | Bewertungen: 10 | Erstellt:25.06.2009
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KOMMENTARE
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25.06.2009 | 22:21 Uhr
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mary33 :
Stark, ganz stark von dir. Ich finde auch, dass es keinen Gewinner in der Sache gibt, denn verloren haben alle und nur die Presse hat evtl. die eine oder andere Auflage steigern können. Sehr schön beleuchtet von dir.
10P mary33
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25.06.2009 | 22:18 Uhr
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Dr_D :
Den Schaden kann man sicherlich nicht ausrechnen, ist auch nur meine eigene Empfindung, wenn das das richtige Wort ist.
Ob es für die Formel 1 negativ ist, wenn die Teams merken, nur gemeinsam sind sie stark, weiss ich nicht. Wenn die FIA das auch so sieht, wird es solche Kontroversen so vielleicht doch nie wieder geben, aus Furcht den Kürzeren zu ziehen.
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25.06.2009 | 22:13 Uhr
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Muss dir in vielen Punkten zustimmen.
Größter Verlierer sind auch in meinen Augen die "Fans". Ich schreibe "Fans" weil solche die sich davon haben abschrecken lassen, wovon es mit Sicherheit einige gibt, in meinen Augen keine echten Fans sind (sind dann sowas wie Erfolgsfans im Fußball).
Die richtigen Fans haben nicht verloren, sondern nur gelitten. Mit der Angst einer Spaltung oder schlimmeren gelebt. Und vor allem wurde dieser tolle Sport, den wir alle lieben und auch aus deutscher Sicht Spaß gemacht hat (Vettel Sieg), in den Hintergrund gedrängt. Nun ist es für uns jedoch ein recht versöhnliches Ende.
Image-Schaden ist natürlich etwas was wir erst in Zukunft beurteilen können. Wenn dann Tribünen leerer bleiben, Sponsoren sich zurückziehen etc.
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25.06.2009 | 22:06 Uhr
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Red_7 :
Sehr schön. Gut das ich Dir den Vortritt gelassen habe Wobei ich glaube, dass es sich noch nicht absehen lässt, was für einen Schaden die Formel 1 genommen hat. Das werden die Regeln für 2010 ausmachen und letztendlich auch ob es gelingt die die Formel 1 noch attraktiver zu machen.
Das einzige "Negative" ist sicherlich, dass die Büchse der Pandora geöffnet wurde und die Teams gemerkt haben, welchen Einfluss sie haben wenn sie Einigkeit demonstrieren...
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