Christian Fuchs, Andreas Ivanschitz, Morten Rasmussen, Eugen Polanski, Dragan Georgiev, Lewis Holtby und das neueste Beispiel Marcel Risse zeigen: Mainz 05 setzt darauf, Spieler erst auszuleihen und dann gegebenenfalls weiterzubeschäftigen und die Kaufoption ziehen.

Vorteile dieses Systems liegen eigentlich auf der Hand: Dadurch, das die Spieler quasi nur auf Probe spielen, kann man sehen wie sie sich machen, außerdem hält sich das finanzielle Risiko sehr in Grenzen. Für den abgebenden Verein bedeutet das, das der Spieler Spielpraxis bekommt, jedoch besteht natürlich die Gefahr, das die Kaufoption gezogen wird.

Dieses System ist für einen Verein wie Mainz 05 sehr wichtig, da man natürlich nicht so viel Geld zu Verfügung hat wie der Großteil der Konkurrenz. 5 der 9 Neuzugänge sind ausgeliehen, Szalai wurde außerdem nach einer Leihe gekauft. Malik Fathi konnte nach einer Leihe im Winter nicht weiterverpflichtet werden.

Andreas Ivanschitz



Der Österreicher, seit letzter Saison bei Mainz, ist nicht mehr unumstrittener Stammspieler. Das erste halbe Jahr noch sensationell mit 6 Treffern und 7 Vorlagen eine Zeitlang sogar Topscorer der Liga, ist er in der Rückrunde eingeknickt und besitzt nicht mehr das 100%ige Vertrauen von Tuchel. So wurde ihm im Winter Jan Simak vor die Nase gesetzt, der dann direkt ohne Vorbereitung (auch nicht mit Stuttgart) gleich 2 Tage später gegen Hannover ran durfte. Ivanschitz musste nach links ausweichen. Beim 3-3 gegen die Eintracht wird er zur Pause eingewechselt, allerdings im Verlauf der zweiten Hälfte wieder ausgewechselt, obwohl er eine gute Partie ablieferte. Nun wurde Risse verpflichtet und Schürrle wird noch bleiben diese Saison. Holtby wird auf der 10 jetzt auch erstmal gesetzt bleiben, nehme ich an. Daher die Frage: Wo ist Platz für Ivanschitz, zumal auch noch ein Babangida auf der Bank sitzt, dem man nachsagt, die erste Alternative zu Simak zu sein? Das Leihgeschäft dauert 2 Jahre. Vielleicht beweist Iva uns und Tuchel ja noch das Gegenteil . Die Kaufoption liegt laut MAZ bei knapp unter einer Million. Zum jetzigen Zeitpunkt würde ich sie nicht ziehen.

Eugen Polanski


Polanski kam ebenfalls wie Ivanschitz im letzten Sommer zu den 05ern. Am Anfang fiel er wegen einer Hauttransplantation am großen Zeh fast die komplette Hinrunde aus, wurde jedoch wieder fit und Leistungsträger. Auf der Doppelsechs streitet sich Polanski mit Soto und Karhan um die 2 Plätze, spielte in der Rückrunde aber fast immer. Ihn zeichnet ein sehr großer Wille aus, auch wenn er kein großer Techniker ist, gibt er immer alles, er verkörpert genau die Mentalität, die am Bruchweg sehr beliebt ist. Zudem ist er mit seinen 24 Jahren noch jung und kann sich weiterentwickeln. Bei einem Weiterverkauf würde allerdings Getafe mitverdienen. Die Kaufoption liegt bei einer Million €. Stand jetzt würde ich Polanski weiterverpflichten. Man muss beachten, das sowohl Karhan als auch Soto die 30 Jahre oder älter sind und Polanski sich schon in der Bundesliga bewiesen hat. Er braucht keine Eingewöhnungszeit mehr und hat immer noch Luft nach oben.

Dragan Georgiev


Der 19-Jährige Mazedonier, der auf Anraten Nikolce Noveski's ausgeliehen wurde ist laut Tuchel hochtalentiert, jedoch hat er es schwer in die erste Elf zu kommen. Da er in der U23 und in der zweiten Mannschaft nicht spielberechtigt ist, soll er weiterverliehen werden. Das Beispiel Hyka, bei dem dasselbe galt, zeigt, dass das der wichtige Weg sein kann. Georgiev schoss seinen alten Klub Horizont Turnovo fast im Alleingang in die erste mazedonische Liga und ist Nationalspieler der U21.
Laut Heidel soll er an einen Zweitligisten ausgeliehen werden um sich weiterzuentwickeln und Spielpraxis, die in seinem Alter zwingend notwendig ist, zu bekommen. Die Kaufoption liegt zwischen 200.000 - 250.000. Für Mainz ist diese Methode optimal: Georgiev akklimatisiert sich in Deutschland, wenn er sich weiterentwickelt dann kriegt Mainz ein starkes Talent für sehr wenig Geld, wenn er stagniert und sich nicht durchsetzt hat man keinen Verlust gemacht.

Christian Fuchs

Für den Österreicher liegt die Kaufoption bei 2 Millionen Euro. Bewerten kann man noch nichts.

Morten Rasmussen


Für den dänischen Knipser müsste man 1,9 Millionen zahlen, um ihn weiterzuverpflichten. Ein Tor im ersten Spiel ist schonmal ein guter Anfang, allerdings sind 1,9 Millionen ein ganzer Haufen Geld.

Lewis Holtby


Auf den 19-Jährigen hat man leider keine Kaufoption, aber vielleicht kann Heidel da noch was machen am Ende der Saison, auch wenn es sehr unwahrscheinlich ist.

Marcel Risse

Für ihn müssen die Mainzer im Falle einer Weiterverpflichtung 800.000 € auf den Tisch legen. Könnte bei einer guten Saison Andre Schürrle ersetzen, dessen Abgang auf kurz oder lang nicht verhinderbar ist.

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Addiert man die Kosten aller Kaufoptionen kommt man auf ca. 6,9 Millionen €. Da alle Leihgeschäfte im Sommer auslaufen, ist es utopisch zu denken, das wir alle behalten können. Für einen Verein wie Mainz sind solche Summen schlicht unrealistisch und auch nicht machbar, erst recht nicht wenn man gerade ein neues Stadion baut. Der Bancé Abgang brachte uns ca. 2,75 Millionen, wenn Schürrle nächste Saison wechselt wird das einen sehr hohen einstelligen, vielleicht sogar zweistelligen Millionenbetrag bringen. Damit könnte man es abdecken. Ich denke aber nicht, dass jeder dieser Spieler gehalten werden kann, außerdem muss man erstmal die Entwicklung jedes einzelnen Spielers abwarten.
Fakt ist, das wir nächste Saison weiterhin Spieler ausleihen werden bzw. werden müssen, da wir einfach nicht in der Lage sind die Spieler ganz zu verpflichten. Ich stimme Christian Heidel auch zu, denn nur durch Leihgeschäfte ist es möglich Spieler wie Lewis Holtby im Mainzer Trikot zu sehen.