11.04.2011 um 14:44 Uhr
Geschrieben von Jasper32
Der Rückblick 2010 - NFC West
#1 Seattle Seahawks (7-9) Playoffaus in den Divisionals
Wie die Seahawks sich die Divisionskrone gesichert haben sorgt auch im Nachhinein noch für Kopfschütteln: Von ihren letzten 10 Spielen der Saison konnten sie ganze 3 gewinnen. Darunter war auch das Entscheidungsspiel gegen die Rams. Eine wichtige Parallele zum Upset gegen die Saints: Es war ein Heimspiel. 6 der 8 Saisonsiege der Hawks waren im heimischen Stadion und das hat einen guten Grund. Die Crowd im Qwest Field gehört zu den lautesten der NFL. Diese fantastischen Anhänger peitschen ihr Team nach vorne, selbst wenn es nicht wirklich gut spielt. So auch vergangene Saison. Matt Hasselbeck erwarf zwar ordentliche 3000 Yards in 14 Spielen, doch verbuchte er mehr Interceptions(17) als Touchdowns(12). Ersatz Charlie Whitehurst machte seinen Job nicht besser. Zusammenfassend kann man zur Passoffensive, sowohl QB, als auch Receiver sagen: Hier besteht Nachholbedarf. Ähnliches gilt für den Run, der zwar mit Lynch, Forsett und Washington quantitativ gut bestückt ist, aber dem die Qualität definitiv fehlt. Der spektakuläre 67-Yarder gegen die Saints hat gezeigt, was möglich wäre, doch um dies konstant abzurufen bzw. eine vernünftige Offense zu spielen fehlt einfach die Klasse auf dieser Position. Positiv erwähnen kann man die O-Line, die eine ordentliche Leistung brachte(35 sacks allowed), wenn auch keine überragende. Eine starke Saison spielte ebenfalls Leon Washington, der dank seiner Returns regelmäßig gute Fieldposition als auch Momentum für sein Team brachte. Die Defense der Hawks bestach ebenfalls durch Unkonstanz. Zwar gibt es einige gute Einzelspieler(Tatupu, Curry, Thomas, Hawthorne), doch das reicht nicht für eine geschlossene Defense. Immerhin wird hier deutlich, was insgesamt auf die Seahawks zutrifft: Es gibt einige junge Talente auf die man in der Zukunft hoffen kann. Wichtigster Auftrag im Draft deswegen: Ein neuer QB.
#2 St. Louis Rams (7-9)
Bei den Rams dürfte man die Saison mit gemischten Gefühlen beendet haben. Lange Zeit führte man die Division an und galt als eine der Überraschungen der NFL, bis man sich am letzten Spieltag die Butter vom Brot nehmen ließ. Trotzdem sollte die erbrachte Leistung positiv stimmen, denn das Team ist anscheinend auf dem richtigen Weg. Sam Bradford konnte in seiner ersten Saison überzeugen, auch wenn man ihm seine Unerfahrenheit immer wieder anmerkt z.B. im Spiel gegen Seattle. Zu seinen starken 3512 Yards wären sicher noch einige dazugekommen hätte er nicht Probleme mit seinem Wurfarm und zu wenig Ziele gehabt. Besonders Letzteres muss sich ändern zur nächsten Spielzeit. Mark Clayton wird das Receivingcore deutlich verstärken, nachdem er letzte Saison nur 5 Spiele bestreiten konnte. Gemeinsam mit Amendola bildet er ein vielversprechendes Tandem, das wahrscheinlich noch durch einen hohen Pick ergänzt werden soll. Problematisch ist nach wie vor die Position des TEs, wo die Hoffnung auch auf dem Draft liegt. Die positive Entwicklung nur auf Bradford und seine Receiver zu reduzieren wäre allerdings unfair. Steven Jackson erledigte seinen Job wie gewohnt gut und bewies, warum er zu den besten NFL-Running Backs gezählt wird. Wichtiger war jedoch die Defense. Sie ließ nur 20,5 Punkte pro Spiel zu(NFL-Rang #12) und stand sowohl gegen den Pass(#19) als auch gegen den Run(#17) ordentlich. Um so mehr schmerzt der Abgang von Safety Atogwe nach Washington. Doch die wichtigsten Bestandteile sind nach wie vor an Bord. Der Passrush um Chris Long und James Hall verbuchte letztes Jahr 43 Sacks und somit nur 5 weniger als die Steelers, die diese Kategorie anführen. Gemeinsam mit James Laurinaitis garantieren sie auch nächste Saison für eine starke Defense.
#3San Francisco 49ers (6-10)
Nachdem man in den letzten Jahren sich kontinuierlich steigern konnte sollte dieses Jahr der nächste Schritt getan werden. Eine Playoffteilnahme erschien durchaus realistisch. Was bleibt ist die Ernüchterung. Das Erfolgsrezept des vergangenen Jahres, Defense, Gore und etwas Smith, funktionierte nicht. Hauptgrund dafür: Die Secondary. Die 9. schlechteste Passverteidigung ist mit Sicherheit keine Stütze der Mannschaft. Merkwürdigerweise gehörten die 49ers zu den besten Rushdefendern, was die Schwäche noch eklatanter macht. Neben der Defense konnte auch RB Gore nicht überzeugen, was man allerdings zu einem gewissen Teil auf seine Verletzungsprobleme zurückführen kann(nur 11 Spiele gespielt). Problematischer erwies sich die Situation um Alex Smith. Nach der Niederlage gegen Carolina ersetzte ihn Singletary durch Troy Smith, welcher die folgenden 5 Spiele startete. Nachdem die Leistungen nicht besser wurden und der Headcoach seinen Hut nehmen musste durfte Alex Smith die letzten Spiele wieder starten. Besonders bitter erscheint der Saisonverlauf vor dem Hintergrund, dass das ganze Chaos durchaus hätte vermieden werden können. Der grottige Saisonstart(0-5) beinhaltete 2 Niederlagen mit 3 Punkten Differenz, die 6. Schlappe war genau so knapp. Sinnbildlich für die Saison der 49ers war das Spiel gegen die Saints, das durch vermeidbare Turnover aus der Hand gegeben wurde. Die starken Spiele von Vernon Davis und Rookie Michael Crabtree gerieten so oft zur Nebensache. Genügend Qualität ist vorhanden im Kader, was die 2. Saisonhälfte bewies. Nächste Saison wird man sehen, ob es dieses Jahr nur ein von Singletary verursachter Ausrutscher war, oder die Entwicklung tatsächlich stagniert. Let the hype start again!
#4Arizona Cardinals (5-11)
Playoffs im letzten Jahr, nun plötzlich der tiefe Fall ans Ende der NFC West. Der Hauptgrund lässt sich leicht ausmachen: Das Karriereende von Kurt Warner. Waren die Birds mit ihm eines der besten Offensivteams, gehören sie ohne ihn zu den schlechtesten. Im Saisonverlauf durften sich gleich 4 Nachfolger probieren, die jedoch nur die Erfolglosigkeit verband. Der früh geschasste Matt Leinart darf zu Recht unglücklich über die Behandlung seitens der Cardinals sein, zumal sein Konkurrent Anderson alles andere als gut spielte und den Rookies Skelton und Hall Platz machen musste. Am Ende der Spielzeit stellte Arizona eines der schlechtesten Offensivteams der NFL(#27). Die ehemalige Stärke, das Passspiel, rangierte auf dem vorletzten Platz. Auf der anderen Seite des Feldes sah es nicht besser aus. Arizona ließ die drittmeisten Punkte und die viertmeisten Yards zu. Besonders gegen Runningsbacks präsentierte sich die Defense hilflos. Dass es auch anders geht zeigten die Cardinals beim Sieg gegen die Saints, als die Defense sich als Take-away Monster präsentierte. Dies war jedoch nur eine Momentaufnahme. Die Unzulänglichkeiten im Team durchziehen jeden Mannschaftsbereich mit Ausnahme der Receiver. Unterstreichen muss man jedoch die Notwendigkeit, einen guten QB zu verpflichten, sei es im Draft oder über die Free Agency. Damit wäre ein Großteil der Probleme schon gelöst.
Aufrufe: 1953 | Kommentare: 13 | Bewertungen: 6 | Erstellt:11.04.2011
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KOMMENTARE
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14.04.2011 | 12:49 Uhr
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Red_7 :
Ich war auch für die Saints, aber wie die Hawks sich rein gebissen haben, dass muss man einfach akzeptieren und einräumen, dass sie an dem Abend einfach die bessere Mannschaft waren...
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13.04.2011 | 16:44 Uhr
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13.04.2011 | 16:04 Uhr
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Red_7 :
Das ist doch egal. Wer träumt denn nicht davon einmal im Leben so am richtigen Ort zu sein wie Lynch...
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13.04.2011 | 15:53 Uhr
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13.04.2011 | 13:50 Uhr
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Red_7 :
http://www.youtube.com/watch?v=iZRs686A57MIch kann es mir immer wieder angucken...
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13.04.2011 | 06:45 Uhr
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NicoMadi :
Schwächste Division seit langem, aber dafür die größte Sensation der Saison mit dem Play Off Sieg der Seahawks.Toller Blog alles passend getroffen.
@red
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12.04.2011 | 08:44 Uhr
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12.04.2011 | 07:00 Uhr
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Kurt Warner war schon ein ganz besonderer Spieler!
Sehr guter Blog!
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