Borussia Dortmund
Der bessere FC Hollywood?
Was kroch sich doch die Presse gegenseitig in den Allerwertesten, so knapp vor zwei Jahren, als der BVB Meister wurde. Eintagsfliege? Wachablösung? Alles mit einem Fragezeichen versehen, das kann sie gut die Journalie. Das Konzept, welches der BVB vor Jahren erarbeitete, trug nun Früchte. Laufend liest man von dieser heilen Welt von der echten Liebe von den jungen Wilden. Angeblich alles Freunde, die nach dem Spiel noch mit der PlayStation spielen und wahrscheinlich noch die Bravo lesen. So ein Bild wurde einem suggeriert. Dagegen stand der entthronte Rekordmeister. Quasi das Auslaufmodell der Liga. Chancenlos gegen die Pöhler aus dem Pott. Aber mal der Reihe nach...
Was gab es alles aus Münchner Kreisen zu lesen. Die Dortmunder sollten ihre Leistungen erst mal bestätigen und hier speziell in der Champions League. Es kam ja quasi einer Majestätsbeleidigung gleich, dass so eine junge Truppe dem Abo-Meister den Rang ablief. Auch ich war damals skeptisch, ob der BVB diese Leistungen wiederholen kann. Doch die Dortmunder konnten - und wie. Ein Jahr später wurde alles Bisherige getoppt. Pokalsieger und Meister mit 81 Punkten, was bis dato keiner schaffte. Es war, das muss ich ehrlich zugeben, sehr angenehm, was man von BVB Seite her hörte. Dieses Understatement, nicht auf Münchner Provokationen eingehen und immer schön den Underdog geben. Dies manifestierte sich in den Köpfen andere Fans. Der BVB, dieser Emporkömmling, zeigt es den Großkopferten aus München.
Was hingegen nicht gefällt, ist diese Selbstbeweihräucherung "Echte Liebe", das Emporschießen von sogenannten Erfolgsfans, was eigentlich Münchner Privileg ist. Nun ja, die Zeiten ändern sich, Erfolge verändern Menschen, dies geschieht langsam, schleichend aber stetig. Die Bayern haben aus ihren Fehlern gelernt. Sie machten den Kader in der Breite so stark, dass man die Erfolgssaison der Dortmunder postwendend kontern konnte und kurz vor Ligaschluss noch immer mit 20 Punkten vor dem Konkurrenten liegt. Was aber in diesem Jahr extrem auffällt, ist, im sonst so beschaulich wirkenden Dortmund wird man dünnhäutiger, besonders in Person von Watzke und Klopp. Hat man in den letzten Jahren noch alles weggelächelt, so gibt man heuer überall seinen Senf dazu. Sei es, wenn es um Hoffenheim, Traditionsklubs oder Standortvorteile geht und ganz im Speziellen, wenn der Name FC Bayern fällt. Das Ganze gipfelte im ausgefallenen, aber sonst üblichen Mittagessen vor dem Punktspiel der beiden Teams. Was ist passiert? Atmosphärische Störungen, das Verhältnis hätte sich abgekühlt. Siehe hier!
In diesem Zusammenhang fallen immer wieder drei Namen. Götze, Lewandowski und seit neustem Sammer. Zum Fall Götze sei nur so viel gesagt. Den Vertrag ihres Juwels hat der BVB abgeschlossen inklusive Ausstiegsklausel. War Watzke etwa benebelt, als er diese Klausel zuließ? Es ist doch völlig legitim, dass der FC Bayern mit seinen Ansprüchen dann versucht, eben jenen Spieler zu bekommen. Ganz nebenbei bekommt der BVB diesen Abschied mit 37 Millionen versüßt. Sicher, ich kann die Fan-Seele verstehen. Man hat das Herzstück des Vereins herausgerissen. Trotzdem wird dem FC Bayern hier wieder einmal der Schwarze Peter zugeschoben, weil man nicht mit dem BVB geredet hat, als ob das irgendetwas geändert hätte. Götze wollte den Wechsel. Die Chance unter Guardiola zu trainieren war eben sehr reizvoll für den gebürtigen Memminger. Wer hier immer noch in den Romantik-Modus verfällt, von wegen Echte Liebe, Vereinslogo küssen und ewig in einem Verein spielen, der ist irgendwie in einem falschen Jahr hängen geblieben. Einig sind wir uns sicherlich alle, dass der Zeitpunkt der Bekanntgabe suboptimal war.
Der nächste Konflikt bahnt sich bei Causa Lewandowski an, wobei ich hier sagen muss, dass die Berater aber auch ein böses Spiel treiben. Laut Watzke gibt es wohl eine Deadline: Siehe hier! Bis zum jetzigen Zeitpunkt hat der FC Bayern aber kein Angebot für ihn abgegeben und ebenso dementierte mehrfach, dass schon eine Einigung erzielt sei. Für mich sind das die ganz normalen Dinge des Fußballalltages. Was hat der BVB gedacht, was nach diesen erfolgreichen Jahren passiert? Dass man weiter auf dem Schiff der Glückseligkeit dahin schippert? Erfolge wecken nun mal Begehrlichkeiten. Kagawa, Sahin, Götze, Lewandowski und Hummels, alles Spieler, die durch ihre Leistungen in den Notizblöcken anderer Vereine stehen oder sogar schon gewechselt sind.
Seit letztem Samstag rückt der Name 'Sammer' wieder vermehrt in den Fokus der Presse und des BVB. Watzke geht ganz offensiv damit um und mutmaßt im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung", dass die Veränderungen der Bayern im Umgang mit dem BVB mit Sammer zu tun haben könnten. Da passte es den Medien natürlich ganz gut, dass während des Spieles Sammer mit Klopp aneinander gerieten. Ich musste schmunzeln, als ich das sah und dachte mir: Mensch, waren das früher noch Zeiten mit einem Lorant an der Seitenlinie, dazu Typen wie Basler und Matthäus. Dagegen war das doch der erste Geburtstag eines neuen Erdenbürgers. Sicher kann man bei Sammer einiges hinterfragen, so wie auch in diesem Artikel hier: Bitte klicken! nur verstehe ich den Zeitpunkt der Veröffentlichung nicht. Wurde Sammer vor 10 Monaten noch als Königstransfer neben Martinez gefeiert, so wird er jetzt schon in Frage gestellt. Sammer hat sicher seine ganz eigene Art, aber er ist immer direkt, ehrlich und geradlinig. Übrigens Attribute für die man ihn beim DFB gelobt hat. Inwieweit Sammer nun mit atmosphärischen Störungen mit dem BVB zu tun hat, mag ich und will ich auch gar nicht beurteilen. Nur eins, für mich ist er eines von vielen Puzzleteilen in dieser Saison, warum der FC Bayern so dominant ist. Hier noch mal ein schöner Blog um gewisse Dinge aus dem "ZEIT"-Artikel zu widerlegen. Kannst du hier nachlesen!
Ich frage mich auch im Hinblick auf das Finale im Londoner Wembley-Stadion, wen der BVB mit der Aussage: "Sie seien Außenseiter" verarschen will. Der zweimalige deutsche Meister, die, die den Bayern-Code geknackt haben sollen Chancenlos sein? Ohne Worte. Auch hier suggerieren uns die Medien, dass der BVB bei den Massen mehr Sympathien hat. Woran liegt das? Hier eine Umfrage! Ist das dieses typische Klischeedenken der Fußballfans. "Ja die Bayern haben so viel Geld, die können ruhig mal verlieren". Oder lässt sich die Masse von den Medien leiten und drückt den Dortmundern die Daumen weil der FC Bayern ein gefräßiger Verein ist, weil man immer die besten Spieler weg kauft. Dortmund hingegen wird immer gelobt für den tollen Fußball, dies auch zurecht aber dieses Jahr spielt der FC Bayern mit Abstand den besten und schönsten Fußball, warum gönnt man uns also nicht auch den Erfolg? All dies was ich gerade geschrieben habe, zählt sowieso nicht am 25.05.13. Nein, dort auf dem heiligen Rasen ist alles egal, was in den Medien stand, was Spieler oder Funktionäre sagten. Dann gilt es. Mann gegen Mann. Dann wird sich zeigen, wer den größeren Willen hat. Ob das BVB-Motto siegt: "Wir können nur gewinnen", als ob eine Finalniederlage ein Erfolg wäre. Oder ob die gewinnen, die die ganze Saison über diese Geilheit auf alle Titel nicht nur verbal sondern auch auf dem Platz zum Ausdruck bringen.
Des Weiteren frage ich mich speziell im Fall Hoeneß, wie manche darauf kommen, dass der Aufsichtsrat Hoeneß dazu dränge, seine Ämter ruhen zu lassen? Klickst du hier! War dies Recherche oder Kaffeesatzleserei beim morgendlichen Briefing in der Redaktion. Was nun? Hoeneß wurde trotz seiner eigenen Bitte, die Ämter Ruhen zu lassen, im Amt bestätigt. Über die Hintergründe kann man geteilter Meinung sein. Ich sehe zurzeit auch in keinster Weise einen Imageschaden des Vereines. Ich wüsste nicht, wie der aussehen sollte. Laufen uns die Mitglieder weg? Spiegelt sich das Drama Hoeneß in der Leistung der Mannschaft wider? Haben Sponsoren gekündigt? Der Aufsichtsrat - und jeder weiß wer da sitzt - hat sich so entschieden. Ob das nun moralisch einwandfrei ist, müssen diese Herren selber mit sich ausmachen, schließlich war es ihre Entscheidung, welche ich übrigens begrüße. Vielleicht ist es auch nur gute Miene zum bösen Spiel und nach dem Finale in Berlin passiert was völlig anderes. Mehr möchte ich eigentlich zu Thema Hoeneß auch gar nicht schreiben. Das überlasse ich anderen, den Insidern, die Tag täglich denken, irgendetwas Neues über ein schwebendes Verfahren herausbekommen zu haben. Dass Uli Hoeneß, bei einer möglichen juristischen Verurteilung seine Ämter niederlegen muss, ist selbstredend.
Insgesamt wünschte ich mir etwas mehr Ruhe im Blätterwald, gerade was den Fall Hoeneß angeht. Klar es ist ein Geben und Nehmen, nur manchmal sollte man auf beides verzichten. Ich muss gerade in diesem Fall immer an Enke und Deisler denken auch wenn Hoeneß an seiner Lage selbst Schuld ist. Auch würde ich mich freuen, wenn der BVB wieder in ihr altes Verhaltensmuster zurückfallen würde. Sprich, Reden ist Silber und Schweigen ist Gold aber eins ist Fakt, die Rolle des Underdogs nimmt euch keiner mehr ab. Man muss sich nicht mögen in diesem Geschäfft, aber Respekt sollte für alle Seiten kein Fremdwort sein. Außerdem kann der FC Bayen Geschichte schreiben und das sollte in diesen Tagen für den Verein und seine große Anhängerschaft im Vordergrund stehen.
Mia san Mia
ø 4.0
KOMMENTARE
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10.05.2013 | 12:53 Uhr
-6
Matthi10 : @Schnumbi
Freunde Freunde Freunde...ich habe selten so unsachliche und wütende Antworten gelesen, wie zu diesem Blog...
Da geb ich echt auf...
@Schnumbi: DAs wär eigentlich ne super Diskussionsanregung gewesen, aber da tun ja einige so, als hättest ihre Mami beleidigt. Das ist ja Wahnsinn...
3
10.05.2013 | 12:52 Uhr
-6
Schnumbi :
@ Indianer: das ist völlig korrekt und glaube mir das gefällt mir nicht immer alles was in münchen gesprochen wird.mir geht es überhaupt nicht darum den bvb schlecht zu machen, dass wird wahrscheinlich falsch interpretiert. ich habe doch lediglich geschrieben was mir in den letzten jahren im bezug zum bvb aufgefallen ist und wie die medien viel beeinflussen.
1
10.05.2013 | 12:49 Uhr
0
indianer95 : Im übrigen
sollte sich mal jemand die Mühe machen und all die hübschen Zitat der letzten beiden Jahre gegenüber stellen. nur um mal zu schauen, was in der Zeit aus München Richtung Dortmund kam und umgedreht. Was Dortmund investierte und was München. Wie Dortmund im letzten Jahr über den Zweiten Bayern München sprach und wie sich derzeit wiedermal München aufführt.
Gruß Indianer
8
10.05.2013 | 12:46 Uhr
0
ich meine, die Kommentare entertainen mich sehr, aber dann sollte man die verlinken und nicht den Blog über den sich hier aufgeregt wird ;)
5
10.05.2013 | 12:45 Uhr
0
Aber worauf du eben Deine Meinung stützt wirkt ziemlich irrational und willkürlich gewählt.
Irgendwo zwischen Halbwahrheiten, aus dem Kontext gerissen und teilweise sogar voll am Thema vorbei bewegt sich dein Blog. Unabhängig das ich dem schwatzgelben Lager angehöre gehört selbstreflektion anscheidend nicht zu deinen stärken. Zu keinem Zeitpunkt ist deine Argumentation von außen her nachvollziebar.
Insgesamt hab ich schon schlechteres gelesen, aber von mir gibts nicht mehr als ein "meh".
3
10.05.2013 | 12:42 Uhr
0
4
10.05.2013 | 12:36 Uhr
0
schnppl : Watzke redet
Also ganz im ernst, bis auf ein paar wenige Aussagen zu den Werksclubs und dem Mäzenatentum sind die meisten Aussagen von Watzke ziemlich sachlich und wenig emotional. Er begegnet dem FCB in allen Aussagen mit dem nötigen Respekt und bisher auch häufig mit Hochachtung. Ich finde das mit den Aussagen von Hoeneß zu vergleichen, welche in den letzten Jahren getätigt wurden (Greenkeeper, Daum, Klienßmann etc.) schon ein wenig realitätsfern. Mit der Götze Sache wurde ein Statement gemacht, dass man sich Kontakt von Bayernseite gewünscht hätte, dass das nicht geschehen ist, dass das Verhältniss dadurch nicht positiv beeinflusst wurde und man deswegen auf ein gemeinsames Mittagessen vor dem Spiel verzichtet. Punkt. Mehr nicht. Vollkommen legitim oder? Und zu der Underdog Geschichte: Wen interessiert es denn bitte ob sich Dortmund als Underdog oder Favourit sieht? Lasst die doch machen. Kann den Bayern doch scheißegal sein. Unabhängig von Etat, Kaderbreite, Qualität der einzelnen Spieler würde ich Bayern aufgrund des Fußballs, den sie diese Saison spielen als Favorit bezeichnen. Und es kann doch niemandem Bescheidenheit, sei so auch ggf. falsch, zum Vorwurf machen. Mit der Einstellung scheint man bisher gut zu fahren. Es ist beim BVB ein kontinuierlicher Prozeß der finanziellen Konsolidierung und sportlichen Festigung. Genau deswegen würde mir als BVB Fan auch Platz 3 in der Buli reichen, da die CL-Quali ein Schritt in die richtige Richtung ist, in vielen Jahren mal in die Sphären zu stoßen in denen sich die Bayern bewegen. Wenn es früher klappt ist doch toll. Und genau aus dem Grund ärgert der Götze-Wechsel auch so sehr - weil er diesen Prozess etwas zurückwirft. Klar tut das weh. Aber Bayern hat sich im Rahmen des erlaubten bewegt und das muss halt so akzeptiert werden.
7
10.05.2013 | 12:32 Uhr
0
rzagza :
In meinen Augen ein sehr einseitiger, nahezu sinnfreier Blog mit wenigen Fakten und viel Rumgeheule über die Berichterstattung der Medien und das Aufkommen eines nationalen Konkurrenten, der dem FC Bayern eine fantastische Saison mit einem Sieg ein wenig vermiesen kann. Ein roter Faden ist in dem Text für mich nicht zu erkennen, dadurch auch keine wirkliche Argumentation. Vielmehr wirkt das Ganze wie ein "Sichauskotzen" über alles, was dem sicherlich redlich bemühten Schreiber im Moment nicht gefällt. Meiner Ansicht nach eine Mischung aus verletztem Fan-Stolz und Verschwörungstheorien (alle sind gegen die Bayern!).
3
10.05.2013 | 12:31 Uhr
-6
das war kein dusel, das war eine demonstration, der jeweils perfekte fußball gegen unterschiedliche systeme.
das ist im übrigen taktisch eine meisterleistung des trainers von aller erster güte. ein trainer, welcher mit einem kader gespickt mit stars arbeitet und alle in einem boot an den rudern halten muss ist für mich ungleich höher anzusiedeln, als ein trainer der mit einer jungen truppe auf einer euphoriewelle schwimmt.
gerne hätte ich dem jupp noch 1-2 jahre in münchen gegönnt. für ihn persönlich mag es das beste sein mit dem triple zu gehen.
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