28.10.2010 um 13:50 Uhr
Geschrieben von Taktiker
Die 05er-Gegneranalyse - BVB
Am Sonntag den 31.10. treffen mit dem 1. FSV Mainz 05 und Borussia Dortmund die beiden bestplazierten Mannschaften der Bundesliga aufeinander. Es ist das Duell der beiden besten, spannendsten und innovativsten Teams der bisherigen Saison, es ist das Duell der beiden größten deutschen Trainerhoffnungen und es ist die Rückkehr Klopps an seine alte Wirkungsstätte.
Borussia Dortmund in der Analyse
Grundformation
Dortmund spielt, wie in der vergangenen Saison in einem in den Grundzügen sehr simplen 4-2-3-1, das aber je nach Gegner leicht modifiziert wird. Im Tor wird Roman Weidenfeller spielen, davor scheint die Abwehrkette mit Schmelzer, Subotic, Hummels und Piszczek (Owomoyela). Im defensiven Mittelfeld sind Sahin und Bender gesetzt, davor bilden Großkreutz, Kagawa und Blaszczykowski die offensive Dreierreihe. Barrios agiert als Stoßstürmer.
Offensive
Der Spielaufbau erfolgt bei der Borussia vornehmlich über die Innenverteidiger. Hierbei ist Hummels der wesentlich bessere Aufbauspieler als Subotic, also ist Hummels auch der entscheidende Mann im Aufbauspiel. Von der Innenverteidigung wandert der Ball häufig zu Bender, der den Ball tief abholt, oder zu Sahin, der sich gelegentlich auf die RV-Position schiebt, um dort den Ball anzunehmen, nicht unähnlich Schweinsteigers letztjähriger Rolle bei den Bayern. Doch auch ein gezielter Flachpass auf einen der Offensivleute ist möglich und wird auch praktiziert, ebenso wie der gelegentliche Aufbau über die AV. Diese Variante könnte allerdings gerade gegen Mainz verstärkt zu beobachten sein, fehlt es im meistens praktizierten 4-3-1-2 der Mainzer doch an offensiven Außenspielern, die die gegnerischen AV ausreichend unter Druck setzen könnten.
Schaut man sich die Dortmunder Tore an, so ist zu beobachten, dass die Mannschaft von Jürgen Klopp eine große Variabilität im Herausspielen von Toren besitzt. Wichtig zu wissen, dass es Neuentdeckung Kagawa gelingt sowohl Mitspieler hervorragend einzusetzen als auch selbst gefährlich zum Abschluss zu kommen. Großkreutz geht häufig die gefährlichen diagonalen Wege von links ins Sturmzentrum, während Blaszczykowski vornehmlich die Linie hält, Flanken schlägt und versucht in den Rücken der Abwehr zu gelangen. Auch Sahin stößt immer wieder in die gefährlichen Zonen vor, und glänzt als Vorbereiter und Torschütze. Barrios bewegt sich inzwischen sehr klug zwischen den Gegnern, ist im Aufbauspiel eingebunden und kommt immer wieder in gefährlichen Positionen zum Abschluss.
Defensive
Die Dortmunder agieren nicht wie die meisten Bundesligateams in einer abwartenden Grundhaltung, sondern versuchen aktiv den Ball zu erobern. Hierzu bedienen sie sich eines laufintensiven Mittelfeldpressings. Ab der Mittellinie wird konsequent zum Ball verschoben, Überzahl in Ballnähe geschaffen und der Gegner so zu Fehlern oder schlampigen Abspielen gezwungen. Gleichzeitig riegelt Barrios den Rückweg ab, sodass die Gegner unter extremen Raum-, Zeit- und Gegnerdruck leiden. Nach einem Ballverlust weichen die Dortmunder häufig erst gar nicht zurück, sondern nutzen ihr kluges Positionsspiel um sofort wieder Druck auf den Ballbesitzenden auszuüben.
Insgesamt steht die Dortmunder Defensive sehr solide, erst sieben Gegentore bedeuten die beste Abwehr der Liga.
Besonderheiten
- alle Dortmunder besitzen eine enorme Laufbereitschaft und Laufkapazität, der Gegner sieht sich quasi permanent einer Überzahl an Gegnern gegenüber.
- die Viererkette steht sehr hoch
- die Dortmunder Standards sind sehr gefährlich, zuletzt erzielten sie zwei direkte Freistoßtore (Sahin und da Silva), außerdem haben sie einige Kopfballspezialisten (Hummels, Barrios, Subotic)
Wie ist Dortmund zu knacken
Die Dortmunder Schwächen
Beim bereits erläuterten Pressingspiel besteht die Gefahr, dass der Gegner, hat er den Ball unter Kontrolle und aufmerksame Mitspieler, durch geschicktes Verlagern oder schnelle Pässe in die Tiefe einen kurzzeitigen Vorteil gewinnen kann. Dadurch, dass die Dortmunder so aggressiv zum Ball verschieben, entstehen auf der anderen Seite und in der Tiefe häufig Lücken, die allerdings von Mitspielern genutzt werden müssen.
Dadurch, dass die Spieleröffnung häufig bei Hummels anfängt, ist das Dortmunder Aufbauspiel recht berechenbar. Stellt man Hummels konsequent zu, hat der technisch wesentlich schwächere Subotic die gesamte Last des Aufbauspiels auf seinen Schultern. Schafft man es darüber hinaus zu verhindern, dass Sahin den Ball tief in der eigenen Spielhälfte abholt, müsste das Aufbauspiel über die Außenpositionen erfolgen, und hier wäre die ideale Gelegenheit mit dem typischen intensiven Pressing zu beginnen. Alle AV-Kandidaten sind technischen nicht fehlerfrei, also wäre mein Vorschlag, die AV durch eine Systemumstellung in der Theorie stärker unter Druck zu setzen, dies aber erst, nachdem sie den Ball erhalten haben, sie wären also die typischen Pressingopfer.
Mein Matchplan
Ich würde eine Umstellung auf ein 4-2-1-3-System empfehlen. Zum einen kann man Hummels im Zentrum gut zustellen, und hat auf den Außen direkteren Zugriff auf die AV. Allerdings müsste man sie zuerst freilassen, sodass die Außenstürmer wesentlich weiter in der Mitte agierten, um dann die AV anzulaufen. Zwei defensive Mittelfeldspieler sind alleine wegen Kagawa und Sahins Vorstößen Pflicht, und Holtby könnte seine bevorzugte Spielmacherposition behalten. Es ist zu erwarten, dass Bender sich verstärkt um Holtby kümmert, also müssen die Außenpositionen mit kreativen Spielern besetzt werden, sodass sie mit Holtby rochieren können um Platz für sich oder andere zu schaffen. Ebenso ist ein verstärktes Einschalten der Doppel-6 Pflicht, gerade Soto könnte immer wieder auf die Spielmacherposition wechseln.
Wichtig ist, dass die Mainzer ihr Pressing konsequent spielen, und die Aufbauspieler Hummels und Sahin zustellen. Ebenso wichtig ist es, das Dortmunder Pressing auszuhebeln, durch schnelle Seitenwechsel und gezielte Bälle in die Tiefe. Hier wird Schürrle als LA und Holtby eine entscheidende Rolle spielen, sie müssen immer wieder die Lücken zwischen IV und AV anlaufen, auch wenn vielleicht erst der 10. Ball ankommt.
Ansonsten gilt: Ruhe bewahren, wie immer die Frische der Einwechselspieler nutzen, und das eigene Spiel durchziehen. Die Stärke der Dortmunder ist unbestreitbar, schafft man es aber, den Laden hinten sauber zu halten, ergeben sich gerade auf den Außenpositionen oder durch einlaufende Spieler immer wieder Tormöglichkeiten.
Mein Tipp: 2:1 Heimsieg.
Borussia Dortmund in der Analyse
Grundformation
Dortmund spielt, wie in der vergangenen Saison in einem in den Grundzügen sehr simplen 4-2-3-1, das aber je nach Gegner leicht modifiziert wird. Im Tor wird Roman Weidenfeller spielen, davor scheint die Abwehrkette mit Schmelzer, Subotic, Hummels und Piszczek (Owomoyela). Im defensiven Mittelfeld sind Sahin und Bender gesetzt, davor bilden Großkreutz, Kagawa und Blaszczykowski die offensive Dreierreihe. Barrios agiert als Stoßstürmer.
Offensive
Der Spielaufbau erfolgt bei der Borussia vornehmlich über die Innenverteidiger. Hierbei ist Hummels der wesentlich bessere Aufbauspieler als Subotic, also ist Hummels auch der entscheidende Mann im Aufbauspiel. Von der Innenverteidigung wandert der Ball häufig zu Bender, der den Ball tief abholt, oder zu Sahin, der sich gelegentlich auf die RV-Position schiebt, um dort den Ball anzunehmen, nicht unähnlich Schweinsteigers letztjähriger Rolle bei den Bayern. Doch auch ein gezielter Flachpass auf einen der Offensivleute ist möglich und wird auch praktiziert, ebenso wie der gelegentliche Aufbau über die AV. Diese Variante könnte allerdings gerade gegen Mainz verstärkt zu beobachten sein, fehlt es im meistens praktizierten 4-3-1-2 der Mainzer doch an offensiven Außenspielern, die die gegnerischen AV ausreichend unter Druck setzen könnten.
Schaut man sich die Dortmunder Tore an, so ist zu beobachten, dass die Mannschaft von Jürgen Klopp eine große Variabilität im Herausspielen von Toren besitzt. Wichtig zu wissen, dass es Neuentdeckung Kagawa gelingt sowohl Mitspieler hervorragend einzusetzen als auch selbst gefährlich zum Abschluss zu kommen. Großkreutz geht häufig die gefährlichen diagonalen Wege von links ins Sturmzentrum, während Blaszczykowski vornehmlich die Linie hält, Flanken schlägt und versucht in den Rücken der Abwehr zu gelangen. Auch Sahin stößt immer wieder in die gefährlichen Zonen vor, und glänzt als Vorbereiter und Torschütze. Barrios bewegt sich inzwischen sehr klug zwischen den Gegnern, ist im Aufbauspiel eingebunden und kommt immer wieder in gefährlichen Positionen zum Abschluss.
Defensive
Die Dortmunder agieren nicht wie die meisten Bundesligateams in einer abwartenden Grundhaltung, sondern versuchen aktiv den Ball zu erobern. Hierzu bedienen sie sich eines laufintensiven Mittelfeldpressings. Ab der Mittellinie wird konsequent zum Ball verschoben, Überzahl in Ballnähe geschaffen und der Gegner so zu Fehlern oder schlampigen Abspielen gezwungen. Gleichzeitig riegelt Barrios den Rückweg ab, sodass die Gegner unter extremen Raum-, Zeit- und Gegnerdruck leiden. Nach einem Ballverlust weichen die Dortmunder häufig erst gar nicht zurück, sondern nutzen ihr kluges Positionsspiel um sofort wieder Druck auf den Ballbesitzenden auszuüben.
Insgesamt steht die Dortmunder Defensive sehr solide, erst sieben Gegentore bedeuten die beste Abwehr der Liga.
Besonderheiten
- alle Dortmunder besitzen eine enorme Laufbereitschaft und Laufkapazität, der Gegner sieht sich quasi permanent einer Überzahl an Gegnern gegenüber.
- die Viererkette steht sehr hoch
- die Dortmunder Standards sind sehr gefährlich, zuletzt erzielten sie zwei direkte Freistoßtore (Sahin und da Silva), außerdem haben sie einige Kopfballspezialisten (Hummels, Barrios, Subotic)
Wie ist Dortmund zu knacken
Die Dortmunder Schwächen
Beim bereits erläuterten Pressingspiel besteht die Gefahr, dass der Gegner, hat er den Ball unter Kontrolle und aufmerksame Mitspieler, durch geschicktes Verlagern oder schnelle Pässe in die Tiefe einen kurzzeitigen Vorteil gewinnen kann. Dadurch, dass die Dortmunder so aggressiv zum Ball verschieben, entstehen auf der anderen Seite und in der Tiefe häufig Lücken, die allerdings von Mitspielern genutzt werden müssen.
Dadurch, dass die Spieleröffnung häufig bei Hummels anfängt, ist das Dortmunder Aufbauspiel recht berechenbar. Stellt man Hummels konsequent zu, hat der technisch wesentlich schwächere Subotic die gesamte Last des Aufbauspiels auf seinen Schultern. Schafft man es darüber hinaus zu verhindern, dass Sahin den Ball tief in der eigenen Spielhälfte abholt, müsste das Aufbauspiel über die Außenpositionen erfolgen, und hier wäre die ideale Gelegenheit mit dem typischen intensiven Pressing zu beginnen. Alle AV-Kandidaten sind technischen nicht fehlerfrei, also wäre mein Vorschlag, die AV durch eine Systemumstellung in der Theorie stärker unter Druck zu setzen, dies aber erst, nachdem sie den Ball erhalten haben, sie wären also die typischen Pressingopfer.
Mein Matchplan
Ich würde eine Umstellung auf ein 4-2-1-3-System empfehlen. Zum einen kann man Hummels im Zentrum gut zustellen, und hat auf den Außen direkteren Zugriff auf die AV. Allerdings müsste man sie zuerst freilassen, sodass die Außenstürmer wesentlich weiter in der Mitte agierten, um dann die AV anzulaufen. Zwei defensive Mittelfeldspieler sind alleine wegen Kagawa und Sahins Vorstößen Pflicht, und Holtby könnte seine bevorzugte Spielmacherposition behalten. Es ist zu erwarten, dass Bender sich verstärkt um Holtby kümmert, also müssen die Außenpositionen mit kreativen Spielern besetzt werden, sodass sie mit Holtby rochieren können um Platz für sich oder andere zu schaffen. Ebenso ist ein verstärktes Einschalten der Doppel-6 Pflicht, gerade Soto könnte immer wieder auf die Spielmacherposition wechseln.
Wichtig ist, dass die Mainzer ihr Pressing konsequent spielen, und die Aufbauspieler Hummels und Sahin zustellen. Ebenso wichtig ist es, das Dortmunder Pressing auszuhebeln, durch schnelle Seitenwechsel und gezielte Bälle in die Tiefe. Hier wird Schürrle als LA und Holtby eine entscheidende Rolle spielen, sie müssen immer wieder die Lücken zwischen IV und AV anlaufen, auch wenn vielleicht erst der 10. Ball ankommt.
Ansonsten gilt: Ruhe bewahren, wie immer die Frische der Einwechselspieler nutzen, und das eigene Spiel durchziehen. Die Stärke der Dortmunder ist unbestreitbar, schafft man es aber, den Laden hinten sauber zu halten, ergeben sich gerade auf den Außenpositionen oder durch einlaufende Spieler immer wieder Tormöglichkeiten.
Mein Tipp: 2:1 Heimsieg.
Aufrufe: 7268 | Kommentare: 16 | Bewertungen: 12 | Erstellt:28.10.2010
ø 8.8
KOMMENTARE
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28.10.2010 | 20:53 Uhr
-1
Denke auch das die Mainzer dem BVB besser liegen, alle Vereine liegen dem BVB besser als irgendwelche 3. Ligisten die nur hinten drin stehen.
Mein Tipp: 2-0 Sieg für den BVB!
1
28.10.2010 | 17:30 Uhr
0
halt durch bis zum 34. Spieltag!
10 Punkte
2
28.10.2010 | 14:57 Uhr
-1
mamö99 :
Ansehnliche Analyse!Glaube das Dortmund nach dem Pokalausscheid in Offenbach gestern in Mainz etwas gut machen möchte, ob dies gelingt.. warten wir es ab
1
28.10.2010 | 14:31 Uhr
0
BVBWaschbär : Super Analyse!
Ich denke du hast das dortmunder Spiel ziemlich treffend analysiert! Ich denke, dass es Sonntag ein sehr spannendes Spiel wird. Das aber auch nur, wenn der BVB nach dem langen 120-minütigen Spiel gegen Offenbach regenerieren kann und nicht noch mehr Spieler ausfallen werden.Man hat in den letzten Spielen (Hoffenheim und Offenbach) schon gemerkt, dass die Spieler nicht mehr ganz so spritzig waren wir in den Wochen zuvor.
Positiv für den BVB könnte die offensive Spielweise der Mainzer zu gute kommen. Man hat in dieser (und auch schon der letzten) Saison gesehen, dass der BVB sein Spiel gegen offensivere Teams besser und konsequenter aufziehen kann.
Ich hoffe natürlich auf einen schwarzgelben Sieg, denke aber eher an ein Unentschieden. 1:1 würd ich sagen.
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Statistik
Wenn man, wie Mainz, oft Systeme ohne Außenstürmer (oder ohne breites Mittelfeld) spielt, dann haben die Gegnerischen AVs natürlich oft Platz.
Eine Fage ist deswegen: Wie nutzen die Dortmunder diesen Platz aus? oder stellt Mainz so um, dass die AVs doch Druck bekommen?
Entweder bleibt Tuchel bei seinem System (4-3-1-2 / 4-3-2-1) und lässt seine Spieler clever verschieben oder er baut auf ein breiteres System.
Da die Dortmunder im Mittelfeld fähige Leute haben denke ich nicht, dass Mainz zu früh pressen wird.
Ich denke Mainz wird versuchen mit schnellen Kontern nach Balleroberungen im Mittelfeld oder gegen die AVs das Spiel zu entscheiden. Daher ist mir ein 4-2-1-3 zu offensiv.