28.10.2010 um 13:50 Uhr
Geschrieben von Taktiker
Die 05er-Gegneranalyse - BVB
Am Sonntag den 31.10. treffen mit dem 1. FSV Mainz 05 und Borussia Dortmund die beiden bestplazierten Mannschaften der Bundesliga aufeinander. Es ist das Duell der beiden besten, spannendsten und innovativsten Teams der bisherigen Saison, es ist das Duell der beiden größten deutschen Trainerhoffnungen und es ist die Rückkehr Klopps an seine alte Wirkungsstätte.
Borussia Dortmund in der Analyse
Grundformation
Dortmund spielt, wie in der vergangenen Saison in einem in den Grundzügen sehr simplen 4-2-3-1, das aber je nach Gegner leicht modifiziert wird. Im Tor wird Roman Weidenfeller spielen, davor scheint die Abwehrkette mit Schmelzer, Subotic, Hummels und Piszczek (Owomoyela). Im defensiven Mittelfeld sind Sahin und Bender gesetzt, davor bilden Großkreutz, Kagawa und Blaszczykowski die offensive Dreierreihe. Barrios agiert als Stoßstürmer.
Offensive
Der Spielaufbau erfolgt bei der Borussia vornehmlich über die Innenverteidiger. Hierbei ist Hummels der wesentlich bessere Aufbauspieler als Subotic, also ist Hummels auch der entscheidende Mann im Aufbauspiel. Von der Innenverteidigung wandert der Ball häufig zu Bender, der den Ball tief abholt, oder zu Sahin, der sich gelegentlich auf die RV-Position schiebt, um dort den Ball anzunehmen, nicht unähnlich Schweinsteigers letztjähriger Rolle bei den Bayern. Doch auch ein gezielter Flachpass auf einen der Offensivleute ist möglich und wird auch praktiziert, ebenso wie der gelegentliche Aufbau über die AV. Diese Variante könnte allerdings gerade gegen Mainz verstärkt zu beobachten sein, fehlt es im meistens praktizierten 4-3-1-2 der Mainzer doch an offensiven Außenspielern, die die gegnerischen AV ausreichend unter Druck setzen könnten.
Schaut man sich die Dortmunder Tore an, so ist zu beobachten, dass die Mannschaft von Jürgen Klopp eine große Variabilität im Herausspielen von Toren besitzt. Wichtig zu wissen, dass es Neuentdeckung Kagawa gelingt sowohl Mitspieler hervorragend einzusetzen als auch selbst gefährlich zum Abschluss zu kommen. Großkreutz geht häufig die gefährlichen diagonalen Wege von links ins Sturmzentrum, während Blaszczykowski vornehmlich die Linie hält, Flanken schlägt und versucht in den Rücken der Abwehr zu gelangen. Auch Sahin stößt immer wieder in die gefährlichen Zonen vor, und glänzt als Vorbereiter und Torschütze. Barrios bewegt sich inzwischen sehr klug zwischen den Gegnern, ist im Aufbauspiel eingebunden und kommt immer wieder in gefährlichen Positionen zum Abschluss.
Defensive
Die Dortmunder agieren nicht wie die meisten Bundesligateams in einer abwartenden Grundhaltung, sondern versuchen aktiv den Ball zu erobern. Hierzu bedienen sie sich eines laufintensiven Mittelfeldpressings. Ab der Mittellinie wird konsequent zum Ball verschoben, Überzahl in Ballnähe geschaffen und der Gegner so zu Fehlern oder schlampigen Abspielen gezwungen. Gleichzeitig riegelt Barrios den Rückweg ab, sodass die Gegner unter extremen Raum-, Zeit- und Gegnerdruck leiden. Nach einem Ballverlust weichen die Dortmunder häufig erst gar nicht zurück, sondern nutzen ihr kluges Positionsspiel um sofort wieder Druck auf den Ballbesitzenden auszuüben.
Insgesamt steht die Dortmunder Defensive sehr solide, erst sieben Gegentore bedeuten die beste Abwehr der Liga.
Besonderheiten
- alle Dortmunder besitzen eine enorme Laufbereitschaft und Laufkapazität, der Gegner sieht sich quasi permanent einer Überzahl an Gegnern gegenüber.
- die Viererkette steht sehr hoch
- die Dortmunder Standards sind sehr gefährlich, zuletzt erzielten sie zwei direkte Freistoßtore (Sahin und da Silva), außerdem haben sie einige Kopfballspezialisten (Hummels, Barrios, Subotic)
Wie ist Dortmund zu knacken
Die Dortmunder Schwächen
Beim bereits erläuterten Pressingspiel besteht die Gefahr, dass der Gegner, hat er den Ball unter Kontrolle und aufmerksame Mitspieler, durch geschicktes Verlagern oder schnelle Pässe in die Tiefe einen kurzzeitigen Vorteil gewinnen kann. Dadurch, dass die Dortmunder so aggressiv zum Ball verschieben, entstehen auf der anderen Seite und in der Tiefe häufig Lücken, die allerdings von Mitspielern genutzt werden müssen.
Dadurch, dass die Spieleröffnung häufig bei Hummels anfängt, ist das Dortmunder Aufbauspiel recht berechenbar. Stellt man Hummels konsequent zu, hat der technisch wesentlich schwächere Subotic die gesamte Last des Aufbauspiels auf seinen Schultern. Schafft man es darüber hinaus zu verhindern, dass Sahin den Ball tief in der eigenen Spielhälfte abholt, müsste das Aufbauspiel über die Außenpositionen erfolgen, und hier wäre die ideale Gelegenheit mit dem typischen intensiven Pressing zu beginnen. Alle AV-Kandidaten sind technischen nicht fehlerfrei, also wäre mein Vorschlag, die AV durch eine Systemumstellung in der Theorie stärker unter Druck zu setzen, dies aber erst, nachdem sie den Ball erhalten haben, sie wären also die typischen Pressingopfer.
Mein Matchplan
Ich würde eine Umstellung auf ein 4-2-1-3-System empfehlen. Zum einen kann man Hummels im Zentrum gut zustellen, und hat auf den Außen direkteren Zugriff auf die AV. Allerdings müsste man sie zuerst freilassen, sodass die Außenstürmer wesentlich weiter in der Mitte agierten, um dann die AV anzulaufen. Zwei defensive Mittelfeldspieler sind alleine wegen Kagawa und Sahins Vorstößen Pflicht, und Holtby könnte seine bevorzugte Spielmacherposition behalten. Es ist zu erwarten, dass Bender sich verstärkt um Holtby kümmert, also müssen die Außenpositionen mit kreativen Spielern besetzt werden, sodass sie mit Holtby rochieren können um Platz für sich oder andere zu schaffen. Ebenso ist ein verstärktes Einschalten der Doppel-6 Pflicht, gerade Soto könnte immer wieder auf die Spielmacherposition wechseln.
Wichtig ist, dass die Mainzer ihr Pressing konsequent spielen, und die Aufbauspieler Hummels und Sahin zustellen. Ebenso wichtig ist es, das Dortmunder Pressing auszuhebeln, durch schnelle Seitenwechsel und gezielte Bälle in die Tiefe. Hier wird Schürrle als LA und Holtby eine entscheidende Rolle spielen, sie müssen immer wieder die Lücken zwischen IV und AV anlaufen, auch wenn vielleicht erst der 10. Ball ankommt.
Ansonsten gilt: Ruhe bewahren, wie immer die Frische der Einwechselspieler nutzen, und das eigene Spiel durchziehen. Die Stärke der Dortmunder ist unbestreitbar, schafft man es aber, den Laden hinten sauber zu halten, ergeben sich gerade auf den Außenpositionen oder durch einlaufende Spieler immer wieder Tormöglichkeiten.
Mein Tipp: 2:1 Heimsieg.
Borussia Dortmund in der Analyse
Grundformation
Dortmund spielt, wie in der vergangenen Saison in einem in den Grundzügen sehr simplen 4-2-3-1, das aber je nach Gegner leicht modifiziert wird. Im Tor wird Roman Weidenfeller spielen, davor scheint die Abwehrkette mit Schmelzer, Subotic, Hummels und Piszczek (Owomoyela). Im defensiven Mittelfeld sind Sahin und Bender gesetzt, davor bilden Großkreutz, Kagawa und Blaszczykowski die offensive Dreierreihe. Barrios agiert als Stoßstürmer.
Offensive
Der Spielaufbau erfolgt bei der Borussia vornehmlich über die Innenverteidiger. Hierbei ist Hummels der wesentlich bessere Aufbauspieler als Subotic, also ist Hummels auch der entscheidende Mann im Aufbauspiel. Von der Innenverteidigung wandert der Ball häufig zu Bender, der den Ball tief abholt, oder zu Sahin, der sich gelegentlich auf die RV-Position schiebt, um dort den Ball anzunehmen, nicht unähnlich Schweinsteigers letztjähriger Rolle bei den Bayern. Doch auch ein gezielter Flachpass auf einen der Offensivleute ist möglich und wird auch praktiziert, ebenso wie der gelegentliche Aufbau über die AV. Diese Variante könnte allerdings gerade gegen Mainz verstärkt zu beobachten sein, fehlt es im meistens praktizierten 4-3-1-2 der Mainzer doch an offensiven Außenspielern, die die gegnerischen AV ausreichend unter Druck setzen könnten.
Schaut man sich die Dortmunder Tore an, so ist zu beobachten, dass die Mannschaft von Jürgen Klopp eine große Variabilität im Herausspielen von Toren besitzt. Wichtig zu wissen, dass es Neuentdeckung Kagawa gelingt sowohl Mitspieler hervorragend einzusetzen als auch selbst gefährlich zum Abschluss zu kommen. Großkreutz geht häufig die gefährlichen diagonalen Wege von links ins Sturmzentrum, während Blaszczykowski vornehmlich die Linie hält, Flanken schlägt und versucht in den Rücken der Abwehr zu gelangen. Auch Sahin stößt immer wieder in die gefährlichen Zonen vor, und glänzt als Vorbereiter und Torschütze. Barrios bewegt sich inzwischen sehr klug zwischen den Gegnern, ist im Aufbauspiel eingebunden und kommt immer wieder in gefährlichen Positionen zum Abschluss.
Defensive
Die Dortmunder agieren nicht wie die meisten Bundesligateams in einer abwartenden Grundhaltung, sondern versuchen aktiv den Ball zu erobern. Hierzu bedienen sie sich eines laufintensiven Mittelfeldpressings. Ab der Mittellinie wird konsequent zum Ball verschoben, Überzahl in Ballnähe geschaffen und der Gegner so zu Fehlern oder schlampigen Abspielen gezwungen. Gleichzeitig riegelt Barrios den Rückweg ab, sodass die Gegner unter extremen Raum-, Zeit- und Gegnerdruck leiden. Nach einem Ballverlust weichen die Dortmunder häufig erst gar nicht zurück, sondern nutzen ihr kluges Positionsspiel um sofort wieder Druck auf den Ballbesitzenden auszuüben.
Insgesamt steht die Dortmunder Defensive sehr solide, erst sieben Gegentore bedeuten die beste Abwehr der Liga.
Besonderheiten
- alle Dortmunder besitzen eine enorme Laufbereitschaft und Laufkapazität, der Gegner sieht sich quasi permanent einer Überzahl an Gegnern gegenüber.
- die Viererkette steht sehr hoch
- die Dortmunder Standards sind sehr gefährlich, zuletzt erzielten sie zwei direkte Freistoßtore (Sahin und da Silva), außerdem haben sie einige Kopfballspezialisten (Hummels, Barrios, Subotic)
Wie ist Dortmund zu knacken
Die Dortmunder Schwächen
Beim bereits erläuterten Pressingspiel besteht die Gefahr, dass der Gegner, hat er den Ball unter Kontrolle und aufmerksame Mitspieler, durch geschicktes Verlagern oder schnelle Pässe in die Tiefe einen kurzzeitigen Vorteil gewinnen kann. Dadurch, dass die Dortmunder so aggressiv zum Ball verschieben, entstehen auf der anderen Seite und in der Tiefe häufig Lücken, die allerdings von Mitspielern genutzt werden müssen.
Dadurch, dass die Spieleröffnung häufig bei Hummels anfängt, ist das Dortmunder Aufbauspiel recht berechenbar. Stellt man Hummels konsequent zu, hat der technisch wesentlich schwächere Subotic die gesamte Last des Aufbauspiels auf seinen Schultern. Schafft man es darüber hinaus zu verhindern, dass Sahin den Ball tief in der eigenen Spielhälfte abholt, müsste das Aufbauspiel über die Außenpositionen erfolgen, und hier wäre die ideale Gelegenheit mit dem typischen intensiven Pressing zu beginnen. Alle AV-Kandidaten sind technischen nicht fehlerfrei, also wäre mein Vorschlag, die AV durch eine Systemumstellung in der Theorie stärker unter Druck zu setzen, dies aber erst, nachdem sie den Ball erhalten haben, sie wären also die typischen Pressingopfer.
Mein Matchplan
Ich würde eine Umstellung auf ein 4-2-1-3-System empfehlen. Zum einen kann man Hummels im Zentrum gut zustellen, und hat auf den Außen direkteren Zugriff auf die AV. Allerdings müsste man sie zuerst freilassen, sodass die Außenstürmer wesentlich weiter in der Mitte agierten, um dann die AV anzulaufen. Zwei defensive Mittelfeldspieler sind alleine wegen Kagawa und Sahins Vorstößen Pflicht, und Holtby könnte seine bevorzugte Spielmacherposition behalten. Es ist zu erwarten, dass Bender sich verstärkt um Holtby kümmert, also müssen die Außenpositionen mit kreativen Spielern besetzt werden, sodass sie mit Holtby rochieren können um Platz für sich oder andere zu schaffen. Ebenso ist ein verstärktes Einschalten der Doppel-6 Pflicht, gerade Soto könnte immer wieder auf die Spielmacherposition wechseln.
Wichtig ist, dass die Mainzer ihr Pressing konsequent spielen, und die Aufbauspieler Hummels und Sahin zustellen. Ebenso wichtig ist es, das Dortmunder Pressing auszuhebeln, durch schnelle Seitenwechsel und gezielte Bälle in die Tiefe. Hier wird Schürrle als LA und Holtby eine entscheidende Rolle spielen, sie müssen immer wieder die Lücken zwischen IV und AV anlaufen, auch wenn vielleicht erst der 10. Ball ankommt.
Ansonsten gilt: Ruhe bewahren, wie immer die Frische der Einwechselspieler nutzen, und das eigene Spiel durchziehen. Die Stärke der Dortmunder ist unbestreitbar, schafft man es aber, den Laden hinten sauber zu halten, ergeben sich gerade auf den Außenpositionen oder durch einlaufende Spieler immer wieder Tormöglichkeiten.
Mein Tipp: 2:1 Heimsieg.
Aufrufe: 7267 | Kommentare: 16 | Bewertungen: 12 | Erstellt:28.10.2010
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KOMMENTARE
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30.10.2010 | 14:25 Uhr
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Aber ich finde, auch Subotic ist sehr, sehr wichtig für das Spiel vom BVB!
Hummels ist der Typ, der die kurzn Bälle hart und flach in den Fuß spielt, währen Neven der Spielertyp ist, der punktgenaue Diagonalbälle schlägt und das ist sehr wichtig für das Umschaltspiel vom BVB - besonders im Konter.
Zum Matchplan: Ich finde, wenn man das Spiel vom BVB auseinandernehmen will, muss man so agieren wie Hoffenheim: tief stehen, aggresiv hinter der Mittellinie attackieren und immer mit 2-3 Mann auf den Ballführenden.Wenn Mainz spielt, wie du es schreibst, wird es mMn ein Sieg für den BVB!Wenn man Hummels zustellt, wird es mehr Platz für Sahin und geben und allgemein wird dann das MF sehr schnell überbrückt, Kagawa zieht in die Mitte, Barrios lässt sich auf LA fallen und zieht die IV mit raus und schon werden sich viele Chancen ergeben für den BVB!
Aber ich freu mich auf das Spiel nd hoffe natürlich, dass der BVB gewinnt.
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30.10.2010 | 12:31 Uhr
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krido :
Die Analysen sind klasse....der Matchplan ist mMn jedoch kaum umsetzbar! Falls doch, wäre es gut für den BVB. Ich glaub kaum, dass Mainz das Risiko eingehen wird Dortmund schon in der eigenen Hälfte beim Aufbau so stark unter Druck zu setzen.Stellen die Mainzer Hummels + 1 AV zu ergeben sich im Endeffekt Räume für Kuba/Götze, Großkreutz, oder Kagawa....(die Pässe dahin schaffen Subotic und Bender dann genauso wie Hummels und Sahin), was dann passiert hat man gegen Lautern und Pauli gesehn.
Würde mich freuen, wenn das Spiel beiderseits so offensiv gehalten werden würde, allerdings glaub ich eher, dass es von defensiver Disziplin und Abwarten geprägt sein wird! Das allgemein erwartete 4:4 oder 8:8 wird wohl eher in einem 1:1 oder 1:0 (für Dortmund versteht sich) enden.
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30.10.2010 | 00:35 Uhr
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RuhrpottSupporter : Pssstttt!!!! Bist du wahnsinnig?
Eine der wohl treffendsten Analysen des Dortmunder Spiels, die ich bislang gelesen habe, aber sowas darfst du doch nicht öffentlich machen, nicht dass die ganzen anderen Trainer davon noch Wind kriegen ;P
Klasse Blog, bin sehr beeindruckt, hast du sowas schon zum Schalker-Hühnerhaufen geschrieben, würde mich sehr interessieren ;))
Mach weiter so, bin tief beeindruckt, auch wenn ich hier und da anderer Meinung bin, gerade der Punkt mit Hummels als spielstarken Aufbauspieler, finde ich schön herausgearbeitet, allerdings halte ich ein wenig mehr von unseren Aussenverteidigern als du ;)) Obwohl ich gerade unter diesem Aspekt Owo doch durchaus vermisse, der mit hier ein wenig routinierter erscheint und eine höhere Variabilität auf der rechten Seite eröffnet;))
Könnte mir aber für das Spiel gegen Mainz, Götze als spielentscheidenden Mann vorstellen, entweder als kreativen Partner von Sahin um sein zustellen zu verhindern oder als RM um stärker mit Kagawa zu rochieren und somit Lücken zu reißen und Räume für nachrückende Spieler zu schaffen ;))
Mein Tipp: 2:1 Auswärtssieg
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29.10.2010 | 20:44 Uhr
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uglugs :
Na ja, Subotic spielt aber auch häufig lange Pässe auf die Außen, die dann zu Toren führen. Generell haben die Verteidiger ja keine große Aufgabe, sie müssen nur den Ball weiterspielen.Viel gefährlicher ist es, wenn der Gegner mit langen Diagonalpässen, gegen die hoch stehende Abwehr agiert, da der BvB ja immer Überzahl in Ballnähe hat.
Aber lieber nicht zu viel verraten, sonst liest Tuchel hier noch mit ^^
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29.10.2010 | 17:31 Uhr
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Mutu77 :
Sehr interessanter Blog, sehr schlüssig.Allerdings bezweifle ich, dass dein Matchplan so gut umzusetzen wäre
1. weil ich Hummels im Dortmunder Aufbauspiel als nicht so wichtig ansehe, wie du. Er ist zwar (ähnlich wie bei den Bayern mit Badstuber und VB) wesentlich ballsicherer und kann besser den öffnenden Pass spielen, doch hauptsächlich ist es eben doch nur seine Aufgabe mit 10-15m-Pässen die Vorderleute (Bender und Sahin) anzuspielen.
2. bezweifle ich, dass Szalai und Schürrle durch konstantes Pressing wirklich die AV des BVB so stark unter Druck setzen könnten, wie du sagst. Die AV mögen nicht zu den besten Aufbauverteidigern der Liga gehören, doch Schürrle und Szalai haben auch (noch) nicht das taktische Verständnis um die Räume perfekt zuzustellen und haben in meinen Augen auch nicht die Laufstärke um ein konstantes Pressing aufrechtzuerhalten.
3. würde in deinem Matchplan Nuri Sahin, der gefährlichste Dortmunder, wesentlich besser ins Spiel eingebunden werden können. Sollte der Ball von der IV (Hummels) trotz des Pressings auf ebendiese zu ihm durchkommen (was niemals komplett verhindert werden kann) hat er wesentlich mehr Raum für sein Spiel (da ja nun statt Dreien nur noch zwei defensive Mittelfeldspieler im Team sind, von denen einer Kagawa abdecken muss). Und sonst könnten sich die DM oder auch die AM den Ball aussen an der Seitenlinie abholen (per Pass des Dortmunder AV über den Mainzer AS hinweg oder an ihm vorbei).
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29.10.2010 | 14:48 Uhr
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Taktiker :
@UnrealfabianWas genau findest Du nicht treffend?
@pirolmaster
Ein klassiches 4-2-3-1 ist es keineswegs. Und auscanceln würden sich die Systeme zwar im Grundsatz, aber:
Zum einen haben beide Spieler zuerst einmal einen freien DM, es sei denn ein DM der Gegner schiebt vor. Außerdem einen freien Mann in der IV, und die Mainzer AV haben etwas Platz. Meine Intention bei der Aufstellung war es, zum einen Hummels zumachen zu können, zum anderen Sahin. Außerdem sollte der Dortmunder Spielaufbau über die Außen erschwert werden, und bei dem typischen Dortmunder Pressing mehrere Anspielstationen in den tiefen Positionen zur Verfügung stehen, und dort vor allem da, wo der meiste Platz ist (außen). Deswegen die Umstellung auf ein 4-2-1-3, die Außenstürmer binden die AV, Szalai macht Hummels zu, Holtby kümmert sich (wie gegen Bayern) um die Doppel-Sechs, und die Defensive erledigt den Rest.
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29.10.2010 | 14:28 Uhr
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mrpink27 :
@PirolmasterDas Zahlen nicht viel über die Ausrichtung aussagen ist mir auch klar.
Ich meinte nur das ein zu frühes Pressing den Dortmundern auch Vorteile bringt. wenn die erste Hürde überstanden ist hätte Dortmund mehr Platz im Mittelfeld. Oder Mainz steht zu hoch und der BVB kann die schnellen Stürmer mit langen Bällen einsetzen.
Ob Tuchel 4-2-3-1, 4-3-2-1 oder was auch immer aufstellt ist für mich nicht wichtig. Ich denke aber, dass er bei einem 4-3-2-1 bleiben wird und nur den Spielern entsprechende Anweisungen gibt, wann wo gepresst werden muss, welcher Gegenspieler den Ball nicht bekommen sollte usw.
Aber bei Tuchel kann man nie wissen.
ps. vielleicht überlässt Mainz Sahin den Ball und stellt 4-4-2 auf.
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29.10.2010 | 14:14 Uhr
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Zum Inhalt:
Du willst ein 'klassisches' 4-2-3-1 mit einem 'klassischen' 4-2-3-1 bekämpfen - also fighting fire with fire?! Hmm also zum Zuschauen wär's super, weil da geht's rund und dann die reine Stärke der Teams/Spieler den Unterschied macht.
Taktisch gesehn würde sich das aber eher gegenseitig auscanceln. Es ist immer die Frage ob z.B. Kuba Fuchs nach hinten drängt (und so aus dem Spiel nimmt) oder Fuchs Kuba zu (zu viel) Defensivarbeit zwingt. Sehr schwer, sowas aus rein taktischen Konzepten vorherzusagen.
@mrpink27:
An sich sind es nicht Systeme, die (zu) offensiv oder defensiv sind, sondern Spieler. Und ein 4-2-3-1 beweist inzwischen im Wochenrhythmus europaweit, dass es ein sehr kompaktes und v.a. ausbalanciertes System ist.
Womit du Recht hast: Alle 4 Mainzer da vorn denken eher offensiv: Holtby spielt oft fast 'ne zweite Spitze, Allagui ist von Haus aus 'Stürmer' und Schürrle denkt sowieso immer 'nach vorn'. Dadurch wäre das Arbeiten gg. die Dortmunder AVs natürlich gefährdet. Trotzdem gilt auch hier das Argument, dass Schmelzer-Piszczeck wohl durch die schiere Anwesenheit von Schürrle-Allagui nicht so lockerflockig nach vorn schieben könnten wie sonst.
Das Mainzer 4-3-1-2 gefällt mir eh nicht so, weil es (a) zu wenig Breite ins Spiel bringt und (b) eine große 'Last' auf die Holtby-Position legt. Gerade die Leverkusener Manndeckung (Vidal) gg. Holtby hat das gezeigt, und bei Bender vs. Holtby könnte das ähnlich laufen.
Großer Vorteil am 4-3-1-2 ist natürlich der nummerische Vorteil im MF (Ballgewinn?!) und die Matchups 2 Stürmer vs. 2 zentrale Verteidiger, gerade wenn die AVs vorne rumturnen.
FAZIT:
Die Idee hinter Taktikers Vorschlag ist genau richtig. Da sich gleiche Systeme tendenziell auscanceln, ist's aber schwer zu sagen ob das so Erfolg hat.
Gut für Tuchel, dass er Intelligenz & Spieler zum tactical switch hat. Wird er evtl. auch dieses WE brauchen...
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29.10.2010 | 13:47 Uhr
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La_Pulga :
Wird sicher ein sehr interessantes Spiel!Beide Mannschaften kommen über Agressivität und Laufbereitschaft, beide spielen gerne Pressing und blitzschnell in die Spitze... Von der Spielweise her, kann man den BVB und Mainzu durchaus miteinander vergleichen!
Die Frage wird also sein: Wer bringt sein Spiel durch, bzw. wem gelingt es das Spiel des anderen zu unterbinden...
Ich hab so das Gefühl, dass es beiden nur teilweise gelingen wird und sich die Mannschaften neutralisieren werden.
Dementsprechend werden nicht viele Tore fallen, ich tipp auf ein 0:0 oder 1:1...
Zu dir Taktiker: Sehr starke Analyse, gute Grafiken!
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Statistik
Es hat nicht mehr in den Blog gepasst, aber Sahin würde keineswegs mehr Raum bekommen. Zum einen sind die sonst aufgestellten drei DM auch noch für die gegnerischen AV zuständig, zum anderen kümert sich Holtby immer (!) um die gegnerische Doppel-Sechs. Auch gegen die Bayern meinten viele, dass Mainz ein konstantes Pressing nicht durchhalten könnte, und dass die spielstarke Doppelsechs Holtby hin und herschicken würde. Aber Holtby hat die beiden 45 Minuten auseinander genommen, wohlgemerkt Schweinsteiger und van Bommel, ähnliches ist auch gegen Dortmund nötig. Ob man diese Taktik zu Beginn oder nach der Pause anwendet wird man schauen, aber bitte macht nicht alle den Fehler und denkt, wenn wir einen DM wegnehmen würden würden wir offensiver agieren!
@all
Natürlich kann Subotic auch einen gepfelgten Ball spielen, und schafft auch einen ordentlichen Spielaufbau, aber schafft man es den doch wesentlich genauer passenden Hummels aus dem (Aufbau-)Spiel zu nehmen, und gleichzeitig der Doppelsechs keine Zeit zu geben UND auf die AV zu pressen, kann man viele Dortmunder Ballverluste erzwingen. Dass diese Taktik nicht 90 Minuten durchhält ist mir klar, aber gerade in München hat sich gezeigt, dass man den Gegner mit aggressiven Pressing zu Fehlern oder risikoreichen Abspielen zwingen kann, was dann zwangsläufig zu Ballgewinnen und schnellen Kontern gegen Aufgerückte Gegner führt. Und auch hier kämen uns drei hochpressende Stürmer zugute.
Aber ich weiß nicht, ob diese Taktik funktionieren würde, dennoch halte ich sie für eine gute Idee, um die meisten Dortmunder Stärken zu beantworten und gleichzeitig die eigenen Stärken zu behalten.
Für eine genauere Analyse und einen noch feineren Matchplan bräuchte ich 1. mehr Zeit, 2. mehr Platz im Blog und 3. mehr Material von dem BVB, also ist dies keine perfekte Analyse, ebensowenig wie der Matchplan perfekt ist.
@RuhrpottSupporter
Schalke kommt dran, wenn Mainz gegen sie spielt.
@